Sonntag, 14. Februar 2016

Pharao Amenemhet III.


Pharao Amenemhet III.

Author D.Selzer-McKenzie

Video: https://youtu.be/w6-PyGTpdqE

Amenemhet III., auch Amenemhat III., war ein altägyptischer König (Pharao) der 12. Dynastie (Mittleres Reich), der etwa von 1842 bis 1795 v. Chr. regierte. Nach 44 Jahren ernannte er mit Beginn des 45. Regierungsjahres am 1. Achet I 1798 v. Chr. seinen Sohn Amenemhet IV. zum Mitregenten. Im Königspapyrus Turin sind 4[X] Jahre angeben, weshalb eine maximal mögliche Regierungsdauer von 45 Jahren angesetzt werden kann. In sein 43. Regierungsjahr fällt die letzte seiner 18 Nilstandsmarken aus der Region Semna/Kumma, die seinen Namen trägt. Das höchste in den Lahunpapyri belegte Jahr ist Jahr 46, 3 Monat der Achet-Jahreszeit.[1]

 

 

Gemahlinnen sind Aat, die vermutlich im Alter von etwa 35 Jahren verstarb, und eine Chnumneferhedjet, die nicht älter als 25 Jahre wurde. Eine weitere Gemahlin und Mutter des Thronfolgers war Hetepti. Seine Töchter sind: Neferuptah und vielleicht auch eine Hathorhetep sowie Nofrusobek.

Herrschaft

 

Wie neuere Forschungen andeuten, scheint Amenemhet III. mit seinem Vater Sesostris III. etwa zwanzig Jahre zusammen regiert zu haben. Während der Vater außenpolitisch durch seine Feldzüge die Grenzen des Landes festigte, hat der Sohn vor allem innenpolitisch Ägypten zur Blüte verholfen. Unter seiner Herrschaft wurde die Regulierung der Wasserzufuhr in den „Moeris-See“, das heißt in die Oase Fayum, abgeschlossen, wodurch der Landwirtschaft neue Flächen zugeführt wurden. Dies machte ihn auch zum legendären König Moeris.

 

Wie schon viele seiner Vorfahren ernannte auch Amenemhet III. drei Jahre vor seinem Tod seinen Sohn Amenemhet IV. zum Mitregenten.

Der Hofstaat

 

Der Hofstaat dieses Pharaos ist nicht sehr gut belegt. Nur ein Wesir namens Chety kann mit Sicherheit in die Regierungszeit des Herrschers datiert werden, denn er erscheint auf einem Papyrus aus El-Lahun. Auch die Wesire Chnumhotep und Ameny dienten vielleicht unter diesem Regenten. Als sicher belegt gilt jedoch nur Iychernofret in seiner Funktion als Schatzmeister am Beginn der Regierungszeit von Amenemhet III.

Expeditionswesen

 

Eine Felsinschrift nahe der Hafenanlage von Ain Suchna am Golf von Sues berichtet von einer Expedition im 2. Regierungsjahr Amenemhets III. auf die Sinai-Halbinsel und nennt die Namen mehrerer Teilnehmer.[2]

Bautätigkeit

Statue von Amenemhet III. im Ägyptischen Museum, Berlin.

 

Amenemhet III. ließ zwei Pyramiden erbauen. Seine erste Pyramide bei Dahschur wird auch „Die Schwarze“ genannt, deren Kalksteinummantelung schon früh verloren ging. Sie maß etwa 105 m im Quadrat und war vielleicht 75 m hoch. Die Grabkammer befindet sich am Ende eines weit und eigenartig verzweigten Gangsystems mit einem kleinen Anubis-Heiligtum und dem Sarkophag aus rotem Granit. Siehe hierzu Amenemhet-III.-Pyramide.

 

Die „Schwarze Pyramide“ des Amenemhet III. zeigte schon bald Risse in Decken und Böden. In Dahschur wurden in sechs unvollendeten Räumen und Gängen Stützdecken und Balken aus Zedernholz eingezogen und die Wandrisse verputzt. Die bereits vorhandenen Kammern zweier Königinnen wurden zur Verstärkung mit Stein ausgemauert. Diese Grabkammern wurden beraubt aufgefunden und die Reste der Grabausstattung zeugen vom beachtlichen Reichtum dieser Beisetzungen.

 

Im Schutt der Pyramide fand man das Pyramidion, den obersten pyramidenförmigen Stein aus Granit (1,40 m × 1,85 m).

 

Wegen der Baumängel an seiner Pyramide ließ sich der Pharao in Hawara eine zweite Pyramide bauen. Die Pyramide von Hawara bestand ebenso aus den üblichen Lehmziegeln, allerdings über einem ca. 12 m hohen Felskern errichtet, und war mit Kalkstein verkleidet. Ihre Grundfläche betrug – wie in Dahschur – etwa 105 × 105 m und ihre Höhe wohl etwa 58 m. Der Eingang an der Südseite führte durch ein Gangsystem zur Grabkammer des Amenemhet III. und seiner Tochter Neferu-Ptah.

 

Der neuen Pyramide von Hawara war das so genannte Labyrinth vorgelagert, das der griechische Geograph Strabon (63–20 v. Chr.) ausführlich beschrieb und als Weltwunder gepriesen hat. Hierbei handelte es sich um den Totentempel des Amenemhet III., der alten Berichten zur Folge mehr als 1500 Räume gehabt haben soll.

 

Obwohl, wie bereits erwähnt, die Pyramide von Hawara als Grabstelle von Amenemhet III. und seiner Tochter Neferu-Ptah ausgelegt war, so ist Neferu-Ptah dort nicht beigesetzt worden. Ihre Grabstätte wurde im Jahr 1956 in einer zerfallenen Lehmziegelpyramide zwei Kilometer südwestlich intakt gefunden. Eindringendes Grundwasser hatte alles Holz und die Mumie zerstört, jedoch konnten der Granitsarkophag und die Grabausstattung geborgen und teilweise restauriert werden.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.