Black-Scholes-Model Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/tt9HnZcbLqs
Websites sind beim Investieren nicht mehr wegzudenken. Neben
aktuellen Kursen stellen wir Rendite- und Risikokennzahlen, aber auch
produktspezi¬fische Kennzahlen wie die Sensitivitätskennzahlen zur Ver¬fügung,
die sogenannten „Griechen". Diese basieren auf dem bekannten Standard, dem
Black-Scholes-Modell aus dem Jahr 1973. Wenn man zur Urteilsbildung über
Risiken der Optionsscheine die auf der Webseite dargestellten Kennzahlen zu
Hilfe nehmen möchte, ist es hilfreich, sich mit den zugrundeliegenden Annahmen
vertraut zu ma¬chen. Es ist wichtig zu verstehen, welche Schlussfolgerun¬gen
aus den Zahlen gezogen werden können und unter welchen Rahmenbedingungen die
Aussagekraft der Kenn¬zahlen an ihre Grenzen stößt.
Mit dem Modell von Black und Scholes gelang es erstmalig,
den fairen Wert einer europäischen Option, wenn auch unter sehr restriktiven
Annahmen, in einer geschlossenen Formel zu bestimmen. Das Optionspreismodell
von Black und Scholes fußt auf einer ganzen Reihe von Annahmen. Bei Anwendung
des Modells muss daher regelmäßig ge¬prüft werden, ob die Voraussetzungen des
Modells gege¬ben sind. Andernfalls führen die Berechnungen in die Irre. Häufig
können jedoch andere Optionspreismodelle ein¬gesetzt werden, die zwar einen
Teil der Beschränkungen des Black-Scholes-Modells aufheben, aber dadurch auch
deutlich komplexer sind. Das Black-Scholes-Modell basiert auf der Annahme, dass
Aktien während der Laufzeit keine Dividende zahlen. Die Ausübung erfolgt
europäisch. Die Märkte sind effizient und es fallen keine Transaktions¬kosten
an. Zinssätze bleiben konstant und sind allen Markt¬teilnehmern bekannt. Auch
sind die zukünftigen Aktien¬kursrenditen lognormal um den Forward verteilt
(siehe hierzu auch Kasten auf Seite 32).
Daraus ergibt sich die sogenannte
Black-Scholes-Differen-tialgleichung. Da der Wert der Optionen am Verfalltag
bekannt ist, lässt sich mit diesen Randwerten die Diffe-rentialgleichung lösen,
und wir gelangen zur allseits be- werden zur Berechnung der
Volatilitäts-kennzahl die für die Optionsscheine gestellten Kurse ver¬wendet.
Aufgrund dieser Preise errechnen wir außer der im-pliziten Volatilität auch
sämtliche Sensitivitätskennzahlen.
Man sollte sich klarmachen, dass die
Black-Scholes-Differentialgleichung nur gelöst und schließlich auch
Preissensitivitäten berechnet werden konnten, da zum Verfalltag der Wert der
Option bekannt ist. Dies trifft für Optionen amerikanischen Typs allerdings
nicht zu, da un¬ter Umständen eine Ausübung vor Laufzeitende optimal sein kann.
Die Anwendung der Standard-Black-Scholes-Formel für amerikanische Optionen
besitzt daher nur einen indikativen Charakter. Amerikanische Optionen sind
mindestens so viel wert wie europäische Optionen, da sie außer der Ausübung zum
Laufzeitende auch die Ausübung während der Laufzeit ermöglichen. Auf unserer
Webseite zeigen wir sowohl für europäische als auch für amerikanische
Optionsscheine Sensitivitätskennzahlen ba¬sierend auf dem
Standard-Black-Scholes-Modell, das für Optionen europäischen Typs ausgelegt
ist.
Um eine Beurteilung der Aussagekraft der Kennzahlen
vornehmen zu können, kann man den Wert der Option in seine einzelnen
Bestandteile zerlegen. Dieser besteht aus dem inneren Wert sowie dem bereits
erwähnten Zeitwert. Der innere Wert einer Option gibt ihren tatsächlichen Wert
bei einer hypothetischen unmittelbaren Ausübung an und er¬rechnet sich als
Differenz zwischen Basispreis und aktu¬ellem Preis des Basiswerts unter
Berücksichtigung des Be-zugsverhältnisses. Ist die Differenz positiv, so liegt
die Option "im Geld", ist sie negativ, liegt sie „aus dem Geld",
ist sie gleich null, so liegt die Option „am Geld".
KOMPONENTEN DES ZEITWERTS
Der Zeitwert einer Option kann unterteilt werden in eine
Zinskomponente und eine Absicherungskomponente. Der Halter einer Call-Option
hat das Recht, einen Basiswert zum Basispreis zu kaufen, aber erst bei
Fälligkeit den Be¬trag zu bezahlen. Bis dahin kann der Barwert des
Basis¬preises investiert werden. Die Zinskomponente ergibt sich somit aus der
Differenz aus Basispreis und dem Barwert des Basispreises. Parallel muss der
Halter einer Put-Option Mittel binden, um den eigentlichen Basiswert physisch
bis zur Fälligkeit zu halten. Für ihn fällt die Zinskomponente bei der
Preisermittlung negativ ins Gewicht.
Die zweite Komponente des Zeitwerts besteht aus der
Ab¬sicherung der Option auf Niveau des Basispreises. Fällt bzw. steigt der
Preis des Basiswerts so weit, dass es zu keiner Ausübung kommt, ist die Zahlung
des Halters einer Call-Option auf den Optionspreis beschränkt. Steigt der Basis-
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