Pharao Amenemhet III.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/w6-PyGTpdqE
Amenemhet III., auch Amenemhat III., war ein altägyptischer
König (Pharao) der 12. Dynastie (Mittleres Reich), der etwa von 1842 bis 1795
v. Chr. regierte. Nach 44 Jahren ernannte er mit Beginn des 45. Regierungsjahres
am 1. Achet I 1798 v. Chr. seinen Sohn Amenemhet IV. zum Mitregenten. Im
Königspapyrus Turin sind 4[X] Jahre angeben, weshalb eine maximal mögliche
Regierungsdauer von 45 Jahren angesetzt werden kann. In sein 43. Regierungsjahr
fällt die letzte seiner 18 Nilstandsmarken aus der Region Semna/Kumma, die
seinen Namen trägt. Das höchste in den Lahunpapyri belegte Jahr ist Jahr 46, 3
Monat der Achet-Jahreszeit.[1]
Gemahlinnen sind Aat, die vermutlich im Alter von etwa 35
Jahren verstarb, und eine Chnumneferhedjet, die nicht älter als 25 Jahre wurde.
Eine weitere Gemahlin und Mutter des Thronfolgers war Hetepti. Seine Töchter
sind: Neferuptah und vielleicht auch eine Hathorhetep sowie Nofrusobek.
Herrschaft
Wie neuere Forschungen andeuten, scheint Amenemhet III. mit
seinem Vater Sesostris III. etwa zwanzig Jahre zusammen regiert zu haben.
Während der Vater außenpolitisch durch seine Feldzüge die Grenzen des Landes
festigte, hat der Sohn vor allem innenpolitisch Ägypten zur Blüte verholfen.
Unter seiner Herrschaft wurde die Regulierung der Wasserzufuhr in den
„Moeris-See“, das heißt in die Oase Fayum, abgeschlossen, wodurch der
Landwirtschaft neue Flächen zugeführt wurden. Dies machte ihn auch zum
legendären König Moeris.
Wie schon viele seiner Vorfahren ernannte auch Amenemhet
III. drei Jahre vor seinem Tod seinen Sohn Amenemhet IV. zum Mitregenten.
Der Hofstaat
Der Hofstaat dieses Pharaos ist nicht sehr gut belegt. Nur
ein Wesir namens Chety kann mit Sicherheit in die Regierungszeit des Herrschers
datiert werden, denn er erscheint auf einem Papyrus aus El-Lahun. Auch die
Wesire Chnumhotep und Ameny dienten vielleicht unter diesem Regenten. Als
sicher belegt gilt jedoch nur Iychernofret in seiner Funktion als Schatzmeister
am Beginn der Regierungszeit von Amenemhet III.
Expeditionswesen
Eine Felsinschrift nahe der Hafenanlage von Ain Suchna am
Golf von Sues berichtet von einer Expedition im 2. Regierungsjahr Amenemhets
III. auf die Sinai-Halbinsel und nennt die Namen mehrerer Teilnehmer.[2]
Bautätigkeit
Statue von Amenemhet III. im Ägyptischen Museum, Berlin.
Amenemhet III. ließ zwei Pyramiden erbauen. Seine erste
Pyramide bei Dahschur wird auch „Die Schwarze“ genannt, deren
Kalksteinummantelung schon früh verloren ging. Sie maß etwa 105 m im Quadrat
und war vielleicht 75 m hoch. Die Grabkammer befindet sich am Ende eines weit
und eigenartig verzweigten Gangsystems mit einem kleinen Anubis-Heiligtum und
dem Sarkophag aus rotem Granit. Siehe hierzu Amenemhet-III.-Pyramide.
Die „Schwarze Pyramide“ des Amenemhet III. zeigte schon bald
Risse in Decken und Böden. In Dahschur wurden in sechs unvollendeten Räumen und
Gängen Stützdecken und Balken aus Zedernholz eingezogen und die Wandrisse
verputzt. Die bereits vorhandenen Kammern zweier Königinnen wurden zur
Verstärkung mit Stein ausgemauert. Diese Grabkammern wurden beraubt aufgefunden
und die Reste der Grabausstattung zeugen vom beachtlichen Reichtum dieser
Beisetzungen.
Im Schutt der Pyramide fand man das Pyramidion, den obersten
pyramidenförmigen Stein aus Granit (1,40 m × 1,85 m).
Wegen der Baumängel an seiner Pyramide ließ sich der Pharao
in Hawara eine zweite Pyramide bauen. Die Pyramide von Hawara bestand ebenso
aus den üblichen Lehmziegeln, allerdings über einem ca. 12 m hohen Felskern
errichtet, und war mit Kalkstein verkleidet. Ihre Grundfläche betrug – wie in
Dahschur – etwa 105 × 105 m und ihre Höhe wohl etwa 58 m. Der Eingang an der
Südseite führte durch ein Gangsystem zur Grabkammer des Amenemhet III. und
seiner Tochter Neferu-Ptah.
Der neuen Pyramide von Hawara war das so genannte Labyrinth
vorgelagert, das der griechische Geograph Strabon (63–20 v. Chr.) ausführlich
beschrieb und als Weltwunder gepriesen hat. Hierbei handelte es sich um den
Totentempel des Amenemhet III., der alten Berichten zur Folge mehr als 1500
Räume gehabt haben soll.
Obwohl, wie bereits erwähnt, die Pyramide von Hawara als
Grabstelle von Amenemhet III. und seiner Tochter Neferu-Ptah ausgelegt war, so
ist Neferu-Ptah dort nicht beigesetzt worden. Ihre Grabstätte wurde im Jahr
1956 in einer zerfallenen Lehmziegelpyramide zwei Kilometer südwestlich intakt
gefunden. Eindringendes Grundwasser hatte alles Holz und die Mumie zerstört,
jedoch konnten der Granitsarkophag und die Grabausstattung geborgen und
teilweise restauriert werden.
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