Klangerzeugung am Klavier + Piano
Author D.Selzer-McKenzie
https://youtu.be/6h4QAx_bcfs
Klang – Das ist ein Begriff, der eine Brücke schlägt
zwischen der physikalischen Welt der Klangerzeugung und der psychischen Welt
des ausführenden Künstlers, bzw. des Zuhörers.
Die Klangentstehung am Klavier beinhaltet deswegen
grundsätzlich immer beide Aspekte und das Zusammenwirken dieser Komponenten:
Das Klavier selbst, und den Pianisten, der darauf spielt.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den physikalischen sowie
auch mit den mathematischen Aspekten des Klavierklanges. Deshalb sei hier zu
Beginn klar definiert, was im Folgenden unter „Klang“ verstanden wird: Die
Geräuschsumme aller schallerzeugenden Elemente des Instrumentes.
Symbolisch könnte man das so formulieren: Wir haben eine
Konstante (das Klavier) und eine Variable (den Pianisten). Das Produkt der
beiden Faktoren ergibt Klavierklang. Doch ist es dem Pianisten überhaupt
möglich an einem „fertigen“ Flügel verschiedene Klangfarben zu erzeugen? Im Laufe
der Zeit hat sich diese Frage – zumindest für manche Menschen - zu einer Art
Mysterium entwickelt. Um der Antwort auf die Frage ein Stück näher zu kommen,
muss zuerst klargestellt werden, wonach gesucht wird. Im Normallfall wird der
Klavierklang immer in den Kontext einer musikalischen Interpretation eines
Musikstücks eingebettet sein. Einzelne Töne 1 , die in keiner musikalischen
Verbindung zueinander stehen, kommen in der Klavierliteratur so gut wie nicht
vor. Der Zuhörer, der den Klang eines gehörten Klavierstücks beschreibt, ist
also - einmal abgesehen von seiner subjektiven Hörempfindung - immer mit einer
Vielzahl von aufeinander folgenden sowie gleichzeitig erklingenden Tönen
konfrontiert. Die Interpretation eines Klavierstücks, die sich in der Agogik,
Phrasierung und der Dynamik widerspiegelt, gibt dem Pianisten nahezu unendlich
viele verschiedene Vortragsmöglichkeiten. Da sich die gespielten Töne auch
immer gegenseitig
1 Reine Sinustöne können auf akustischen Musikinstrumenten
nicht erzeugt werden. Ein realer Ton besteht vielmehr aus einem Tongemisch
harmonischer Teiltöne und unterschiedlich starken inharmonischen Anteilen.
beeinflussen2, sind die Möglichkeiten der
Klangfarbenerzeugung für einen versierten Pianisten fast unerschöpflich. Für
ein reales von einem Pianisten gespieltes (hinreichend anspruchsvolles)
Klavierstück gilt deswegen: Die komplizierten, schwer zu durchschauenden
physikalischen Vorgänge aller am Klang beteiligten Prozesse sind sowohl von der
Theorie her als auch praktisch kaum analytisch (unter Einbeziehung des
musikalischen Inhaltes) zu beschreiben. Anders verhält es sich mit den
einzelnen, für sich stehenden Tönen. Betrachtet man einmal die Hammermechanik3
eines Klaviers, stellt man schnell fest, dass der Hammer das letzte Stück vor
der Saite freischwingend zurücklegt. Dies ist in erster Linie notwendig, um die
Repetition einzelner Töne zu ermöglichen. Zu Recht wird behauptet, dass es dem
Pianisten folglich nur möglich sei, die Lautstärke des Klanges zu beeinflussen,
nicht aber dessen Farbe, denn ein direkter Kontakt zwischen Finger (beim
Anschlag) und der Saite besteht zu keinem Zeitpunkt. Folglich ist es dem
Pianisten ausschließlich möglich, die Geschwindigkeit des Hammers (und damit
die Lautstärke) zu kontrollieren. Die exakt gestellte Frage lautet also:
Ist es möglich die Klangfarbe eines einzelnen Tones bei
gleichbleibender Lautstärke zu verändern?
Unbestreitbar ist, dass die Lautstärke und der daraus
resultierende „Saitenklang“ einzig und allein von der Geschwindigkeit abhängig
sind, mit welcher der Hammer auf die Saite auftrifft, da er zu diesem Zeitpunkt
frei schwingend ist. Was jedoch die Sache der durch den Anschlag entstehenden
Geräuschentwicklung der Mechanik betrifft, verhält sich die Sache wesentlich
komplizierter. Bei genauerer Betrachtung ergibt sich ein nahezu
undurchschaubares Geflecht von resonanten Wechselwirkungen und Rückbeziehungen
zwischen den klangerzeugenden mechanischen Teilen und den zum Zeitpunkt des
Anschlags freischwingenden Saiten, die zum Beispiel durch den Gerbrauch des
rechten Pedals noch erheblich verstärkt werden. Im Gegensatz zur Klangerzeugung
durch den Aufschlag des Hammers auf der Saite (die nur von der
Auftreffgeschwindigkeit des Hammers abhängt) ist die Geräuschentwicklung der
mechanischen Teile ein komplexer zeitlicher Vorgang, der von den verschiedenen
Phasen der Vorgänge beim Tastendruck abhängt. Im „Pianistenjargon“ werden sehr
oft Begriffe wie „weicher“ und „harter“ Anschlag verwendet. So ist zum Beispiel
bei
2 Die Schallwellen zweier angeschlagener Töne überlagern
sich je nach Frequenz und Intensität verschieden stark und erzeugen somit
unterschiedliche Klangeindrücke
3 Vgl. Abbildung der Hammermechanik im Anhang
einem „weichen“ Anschlag die Beschleunigung zu Beginn und am
Ende des Kontakts zwischen Taste und Finger geringer als in der
dazwischenliegenden Phase des Bewegungsablaufes.
Das heißt, die entstehende Beschleunigung ist nicht
konstant. Wichtig ist, sich klarzumachen, dass im Laufe dieses
Bewegungsvorganges unterschiedliche Geräuschanteile entstehen (wie etwa zu
Beginn des Tastendrucks das Geräusch zwischen Finger und Taste und am Ende das
Geräusch zwischen Taste und Tastengrund). Die entstehenden Lautstärken bei
diesen einzelnen Phasen sind allem Anschein nach in erster Näherung
proportional zu der in dieser Phase anliegenden Kraft oder Beschleunigung.
Da jede Anschlagsart ein charakteristisches zeitliches
Beschleunigungsprofil, ausgelöst durch unterschiedliche Kraftanteile während
des Anschlages, aufweist, ist es durchaus denkbar, dass durch unterschiedliche
Anschlagsarten unterschiedlich laute Anschlagsgeräusche bei gleichbleibender
„Saitenlautstärke“ entstehen.
Da die Anschlagsgeräusche wiederum resonante Wirkungen auf
die freischwingenden Saiten haben, ist dadurch tatsächlich eine direkte
Beeinflussung des Gesamtklanges durch die Art des Anschlages physikalisch
erklärbar.
Im Laufe dieser Arbeit werden sowohl die‘ konstanten‘ als
auch die ‚variablen‘ Bestandteile des Klavierklangs untersucht. Eine komplette
Analyse der Klangerzeugung am Klavier unter Einbeziehung aller
Klang-Möglichkeiten würde den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Der Einfluss des
rechten Pedals, genannt „Forte – Pedal“ wurde deshalb nicht untersucht und die
Analyse auf einzelne Töne beschränkt (ohne Einbeziehung des rechten Pedals).
2. GRUNDLEGENDES ZUR KLANGERZEUGUNG AM KLAVIER
Zunächst seien die wichtigsten physikalischen Bestandteile
eines Klavieres, bzw. Flügels genannt:
- Die Tastatur besteht im Regelfall aus circa 88 Tasten
(Holz oder Kunststoff).
- Die Mechanik (je nach Modell ein unterschiedlich
kompliziertes Konstrukt aus Holz, das den Kontakt zwischen der angeschlagenen
Taste und der durch den Hammer angeschlagenen Saite herstellt).
- Die Saiten: Ein moderner Flügel besitzt ca. 230
Stahlsaiten, die jeweils mit einer Kraft von ca. 1000 - 3000 N gespannt werden.
Die tiefen Saiten besitzen eine Umspannung aus Kupfer-Draht (da dieser die
Masse erhöht, was wiederum bei gleicher Schwingungsfrequenz zu kürzeren,
praktikableren Saitenlängen führt). Die Saiten der hohen Töne stehen unter
einer höheren Spannung als die tiefen Töne (um eine höhere Klangqualität durch
längere, praktikablere Saitenlängen zu ermöglichen).
- Der Resonanzboden: Er ist mit das wichtigste schwingende
Element und erzeugt den größten Teil der Klangfülle.
- Der gusseiserne Rahmen: Er hält die gewaltige Zugspannung
der Saiten.
József Gát listet in seinem Buch, Die Technik des
Klavierspiels (1964), grundlegende Tatsachen der Klangerzeugung am Klavier auf:
1. Es ist ein wesentliches Kennzeichen des
Klaviermechanismus, dass der Hammer in der Lage ist, nach dem Anschlagen der
Saite sofort zurückzuschnellen, weil er sonst die Schwingung der Saite
behindern würde. Hierzu ist erforderlich, dass er den allerletzten Teil seines
Weges völlig frei zurücklegen kann. Je kürzer der Weg, den der Hammer frei
zurücklegt, umso mehr fühlt der Klavierspieler, dass er Macht über die Bewegung
des Hammers hat. Im Augenblick des Anschnellens muss sich aber der Hammer
völlig frei, von der Taste unabhängig bewegen, damit er ungehindert
zurückschnellen kann.
2. ‚Da sich der Hammer im Augenblick des Anschnellens völlig
frei bewegt, ist in dieser Bewegung die Geschwindigkeit der einzige
veränderliche Faktor‘ (H. Backhaus, Nichtstationäre Schallvorgänge).
3. Mit der Geschwindigkeit des Hammers wächst proportional
die Lautstärke.
4. Die Geschwindigkeit des Hammers hängt im Augenblick des
Anschnellens ausschließlich von der im Auslösungspunkt erreichten
Geschwindigkeit der Taste ab‘ (W. Lange, Hochfrequenztechnik und
Elektroakustik. S. 45, 120, 159
(1935)) Wenn
also der Klavierspieler die Geschwindigkeit des Hammers
(den Ton) verändern will, muss er die Geschwindigkeit der
Taste ändern.
5. Außer der Bauweise des Klaviers (Besaitung, Material und
Bearbeitung des Resonanzbodens usw.) hängt die Klangfarbe in erster Linie von
der Art der Filzbespannung des Hammers und von der Qualität (dem Zustand)
seines Materials ab. [...]
6. [...]
7. Die Zahl der Obertöne wächst in direktem Verhältnis zur
Geschwindigkeit des Hammers‘ (E. Meyer, H. Buchmann, Berliner Bericht, S. 735,
1931). Mit den Veränderungen der Lautstärke geht also auch eine gewisse
Klangfarbenänderung einher. (Die entstehende Klangfarbenänderung wird durch die
Resonanzelemente des Instruments – in erster Linie durch den Resonanzboden –
verursacht. [...]
8. Der stärker angeschlagene Ton verklingt verhältnismäßig
schneller als der schwächer angeschlagene (O. Vierling, Diss. Univ. Berlin,
1935).
9. Hohe Töne verklingen schneller als tiefe Töne (F. Urbach
und H. Schlesinger: Wiener Anz. 21, 208, 1936). Deswegen ist die Anwendung des
Dämpfers bei den oberen Oktaven des Klaviers überflüssig.
Der Klavierklang als solcher lässt in zwei Phasen
darstellen. Die Folgenden Ausführungen über Sofort – und Nachklang,
Saitenmehrchörigkeit, das „una corda“ – Pedal und über Schwebungen beziehen
sich größtenteils auf einen von Gabriel Weinreich 1979 veröffentlichten Artikel
The coupled motion ofpiano strings.4
4 Weinrich, G. (Januar 1979). The Coupled Motions ofPiano
Strings. ScientificAmerican
Die Klavier oder Flügelmechanik so wie wir sie heute kennen,
geht auf den italienischen Cembalo-Bauer Bartolommeo Cristofori zurück. Er
baute 1709 den Prototyp des modernen Klaviers, in welchem gegen die Saiten
schlagende Hämmer für die Tonerzeugung verantwortlich waren. Seitdem wurden
Klaviere (und auch Flügel) immer mit mehreren Saiten pro Ton ausgestattet. Die
Klaviatur des heutigen Steinway Model B hat 88 Tasten, wobei die oberen 68 mit
drei Saiten pro Ton sowie die 20 unteren mit zwei oder nur einer Saite versehen
sind. Obwohl die Verdreifachung und Verdoppelung von Saiten schon Mitte des 17.
Jahrhunderts eingeführt wurde, zeigten neuere akustische Erkenntnisse, dass
zumindest die Verdoppelung und Verdreifachung der jeweiligen Saite die
Klangqualität beeinflusst. (mehrere Saiten pro Ton bzw. Taste werden im
Folgenden als „Gleichklanggruppe“ bezeichnet). So unterscheiden sich die zwei
oder drei Saiten eines Tones in ihrer Frequenz geringfügig voneinander, selbst
wenn sie exakt eingestellt werden. Ein erstaunliches Phänomen ist, dass eine
minimale Diskrepanz zwischen den jeweiligen Saitenfrequenzen, im Gegensatz zu
gleichen Frequenzen, vom Zuhörer als schöner empfunden wird.
Beim Drücken einer Klaviertaste schlägt der Filzhammer die
entsprechende Saitengruppe von zwei oder drei Saiten an. Zeitgleich wird der
Dämpfer, ein Stück aus weichem Filz, angehoben, sodass die Saiten frei
schwingen können. Jeder „mit musikalischer Absicht“ erzeugte Klang hat seinen
Ursprung in den vom Instrument ausgehenden Vibrationen. In Blas- und
Streichinstrumenten wird der Klang grundsätzlich aufrechterhalten, wohingegen
die Schwingung beim Klavier nach dem Anschlag nicht mehr beeinflussbar ist:
Nach dem Auftreffen des Hammers wird keine Energie mehr zugeführt. Tatsache
ist, dass die Klangcharakteristik des Klaviers hauptsächlich davon abhängt, wie
die Energie auf die Saiten übertragen wird. Da die Energiezufuhr nur durch
Anschlag der Saite erfolgt, verändern sich die akustischen Eigenschaften mit
dem Energieverbrauch.
Die Schwingungsenergie nimmt wegen der unvermeidlich
auftretenden Reibungskräfte zeitlich ab. Diese treten in verschiedenen Teilen
des Klaviers auf und sind meist proportional zur Geschwindigkeit des Hammers
sind. Schwingt die Saite mit einer kleinen Amplitude, ist die Energieabnahme
linear: Die Geschwindigkeit, mit welcher
die Saite an Energie verliert, ist proportional zur Menge
der enthaltenen Energie. In einem solchem, linearen System, ist die nimmt die
Vibration exponentiell ab.5
Schalldruck ist, wie auch die Lautstärke, eine physikalische
Größe, mit der sie jedoch nicht exakt gleichgesetzt werden kann. Schalldruck
ist ein grundsätzliches physikalisches Phänomen, wohingegen Lautstärke als
psychophysikalisches Phänomen gilt, das nicht allein von den physikalischen
Klangeigenschaften abhängt, sondern eben auch von den daraus resultierenden
Reaktionen von Ohr und Gehirn. Eine Verdoppelung des Schalldrucks muss also
nicht zwingend als Verdoppelung der Lautstärke empfunden werden. Für den
qualitativen Gebrauch jedoch kann man Lautstärke und Schalldruck gleichsetzen.
2.1. DER „SOFORTKLANG“ UND DER „NACHKLANG“
Nun ist das Ausklingen einer einzelnen (also aus der
Gleichklanggruppe gelösten) Klaviersaite deutlich komplizierter als es die
einfache Gerade in einem Diagramm vermuten lassen würde. Das
Schalldruck-Pegel-Zeit-Diagramm lässt sich nicht als Gerade, sondern vielmehr
als eine gekrümmte Linie darstellen, welche aus zwei Konstanten besteht:
nämlich dem Startmoment (im Folgenden „Sofortklang“ genannt) gefolgt von einer
schnellem Dämpfung und dem langsamen Ausklingen (im Folgenden „Nachklang“
genannt) ab einem niedrigeren Pegel. Das bedeutet, dass, obwohl das Abklingen
des Tones exponentiell erfolgt, sich die Abklingrate sehr abrupt ändert. Der
erste und schnelle Klangabfall charakterisiert den Sofortklang, das langsame
finale Abklingen den Nachklang. Der Sofortklang zeichnet sich durch eine Art
„Knall“ ähnlich wie beim Xylophon aus, wobei dieser, im Gegensatz zu einem am
Klavier
5 Das Verhältnis der Lautstärke zweier Klänge wird in
Dezibel angegeben, wobei jeweils 20 Dezibel mit einer Schalldruckveränderung
des Faktors 10 gleichgesetzt werden. Demzufolge entspricht eine Abdämpfung von
40 Dezibel einem Schalldruckverlust von 2 x Faktor 10 oder Faktor 100. Eine Abdämpfung
von 10 Dezibel entspricht also dem Faktor ?10 = 3.16. Wird der Schalldruck
durch sein Zahlenverhältnis (in Dezibel) in einem genauen Wert angegeben, wird
dieser als Schalldruck-Pegel bezeichnet (sound-pressure level). Ein Vorteil
dieser Vorgehensweise ist, dass bei einem exponentiellen Abfall ein
Schalldruck-Level-Zeit-Diagramm eine „Gerade“ ergeben würde.
erzeugten Ton, nach ein paar Sekunden verklungen ist. Es ist
der Nachklang, der es ermöglicht, lang gezogene Töne und gebundene Melodien am
Klavier zu erzeugen, die auf einem Xylophon nicht gespielt werden können.
Die proportional zum höheren Schalldruck größer auftretenden
Reibungskräfte verursachen ein schnelleres Abklingen am Anfang. Solche
Nichtlinearitäten findet man gewöhnlich in vielen anderen physikalischen
Systemen. Ein Pendel beispielsweise, das an seinem Drehpunkt nur geringer
Reibung ausgesetzt ist, wird durch nichtlineare Luftreibung ausgebremst (der
Luftwiderstand wächst quadratisch mit der Geschwindigkeit). Bei größeren
Amplituden ist der Luftwiderstand entsprechend größer als bei kleinen
Amplituden (bei größeren Amplituden übt die stärker verwirbelte Luft eine
proportional stärkere Kraft auf das Pendel auf als die weicher durchlaufene
Luft bei kleinen Amplituden).
Der Übergang vom Sofortklang zum Nachklang erfolgt jedoch
nicht aufgrund von Nichtlinearitäten der Reibungskräfte bzw. der Schwingung.
Wären die Reibungskräfte nichtlinear, würde der Übergang zwischen dem schnellen
und dem langsamen Ausklingen, unabhängig von der verwendeten Anschlagsstärke,
immer bei gleicher Lautstärke, also gleichem Schalldruck, erfolgen. Diese würde
lediglich die Dauer des Sofortklangs beeinflussen. In diesem Fall würde eine
Funktion aus Schalldruckpegel und Zeit für verschiedene Anschlagstärken horizontal
verschobene Graphen erzeugen (vgl. Abbildung 1, linkes Bild).
Tatsächlich findet der Übergang zwischen Sofort- und
Nachklang aber auch bei unterschiedlichem Schalldruck, immer nach der gleichen
Zeit, gemessen ab der Bewegungszuführung (also dem Anschlag) statt. Anders
gesagt: Der „Sofortklang“ hat immer dieselbe Dauer und der Nachklang setzt
immer nach einer festen Zeit nach dem Anschlagen der Saite ein.
ABBILDUNG 1
Reibungskräfte die bei höherem Schalldruck auch entsprechend
höher ausfallen sind nicht für den
Übergang des
Anschlagklangs zum Nachklang verantwortlich. Unabhängig von der
Anfangsbewegung der Saite, würden solche nichtlinearen
Reibungskräfte für einen Wechsel vom „Sofortklang“ zum „Nachklang“ sorgen. In
diesen Fall wären die verschiedenen Zeitfunktionen des Schalldrucks, welche bei
unterschiedlichen Anfangsverschiebungen gemacht wurden, horizontale
Verschiebungen derselben Funktion. (links). Es zeigt sich
jedoch, dass es sich bei den Funktionen um vertikale Verschiebungen derselben
Funktion handelt, was ein Merkmal von linearer Reibung ist. Deshalb hat der
Anschlagsklang unabhängig von der anfänglichen Verschiebung der Saite immer
dieselbe Zeitdauer.
In einem linearen System wie dem System der Klaviersaite
kann die Amplitude einheitlich vergrößert oder verkleinert werden, ohne dass
Bewegungsqualität beeinflusst wird. Was also beeinflusst die Abklingrate? Es
hat sich herausgestellt, dass eine einzelne Saite für sich auf zwei
unterschiedliche Arten schwingt (Polarisation). Diese werden im Folgenden als
horizontale und vertikale Schwingung bezeichnet. Andere Bewegungen, wie kreis-
und ellipsenförmige, können als Überlagerung der zwei Grundausrichtungen
betrachtet werden. Es mag seltsam erscheinen, dass ein vertikaler
Hammeranschlag der Saite überhaupt eine horizontale Schwingung entstehen lässt
(die Saite schwingt auch hauptsächlich vertikal). Die kleine horizontale
Schwingung könnte das Resultat von kleinen Unebenheiten der Hammeroberfläche
oder Verschiebungen der Saite sein. Die schwache horizontale Schwingung
resultiert also daraus, dass der Hammer die Saite nicht perfekt vertikal
trifft.
Die Verwendung einer sensiblen Sonde ermöglichte G.
Weinreich die Messung der horizontalen sowie der vertikalen Schwingung einer
einzelnen Saite. Beide Schwingausrichtungen fallen exponentiell, die vertikale
jedoch weitaus schneller als die
horizontale ab. Das bedeutet, dass, obwohl die vertikale
Schwingung anfangs viel stärker als die horizontale ist (wahrscheinlich
mindestens um den Faktor 10), die Chance besteht, dass die horizontale
Schwingung die dominierende wird. Demzufolge verursacht die vertikale
Schwingung den kurzen Sofortklang und die horizontale Schwingung den länger
andauernden Nachklang.
Weshalb ist die Abfallrate der beiden verschieden
ausgerichteten Schwingungen so verschieden? Verantwortlich dafür ist die
Tatsache, dass die Saite auf unterschiedliche Art und Weise an Energie
verliert. Durch den Verlust wird die Energie entweder in Wärme (Saite)
umgewandelt, die Luft wird in Bewegung gesetzt (Schallabstrahlung), oder sie
geht über in das Trägermaterial der Saiten. Letzteres ist beim Klavier
vorwiegend der Fall. Die Saiten sind in einen Eisenrahmen und über eine schmale
„Holzbrücke“, den Steg gespannt. Der steht in direktem Kontakt zu Resonanzboden,
welcher übrigens hauptsächlich zum typischen Klang eines Klaviers oder eines
Flügels beiträgt (der überwiegende Teil des Schalls wird hier erzeugt). Der
Steg ist es, der den Resonanzboden synchron mit den Saiten schwingen lässt. Da
der Resonanzboden in vertikaler Richtung weitaus besser schwingfähig ist als in
horizontaler, kann er die vertikalen Schwingungen der Saite gut abnehmen. Das
ist der Grund für den schnellen Abfall der vertikalen Schwingungsenergie der
Saite – und für den charakteristischen Sofortklang.
Hier stellt sich nun die Frage, ob die horizontal und
vertikal initiierten Schallwellen aus derselben Quelle des Klaviers stammen.
Falls das nicht der Fall sein sollte und die Schallwellen mit vergleichbarer
Intensität auftreten, käme es zu einer Überlagerung. Das heißt, eine neue
Schallwelle würde entstehen, deren Amplitude der Summe der Amplituden der
„Einzelwellen“ entspricht. Messungen an unterschiedlichen Positionen (rund um
das Klavier herum) ergaben, dass tatsächlich zum Zeitpunkt des Übergangs
zwischen Sofort- und Nachklang und an verschiedenen Punkten, sich Wellen
überlagerten, also sich gegenseitig verstärkten beziehungsweise auslöschten.
Das bedeutet, dass die durch horizontale und vertikale Saitenschwingung
versursachten Schallwellen unterschiedlicher Herkunft (innerhalb des Klaviers)
sind. Der typische „Nachklang“, wie er bereits beschrieben wurde, ist also das
Resultat einer horizontalen Saitenschwingung.
2.2. DIE MEHRCHÖRIGKEIT DER SAITEN
Doch auch die Mehrchörigkeit der Saiten trägt zur Entstehung
des Nachklanges bei. Die Saiten einer Gleichklanggruppe liegen sehr nahe
beisammen, was den Effekt hat, dass sich ihre Einzelschwingungen gegenseitig
beeinflussen. Schwingt eine Saite, überträgt der Steg die Schwingungen auf die
anderen Saiten einer Gruppe und umgekehrt. Es hat sich herausgestellt, dass die
„gekoppelte“ Schwingung das Abklingen der Saite (in einer Gleichklanggruppe)
abschwächt, also die Saiten länger klingen lässt. Dementsprechend sind zwei
(unabhängige) Phänomene für den Nachklang verantwortlich: Die horizontale
Schwingung der Saite sowie die Mehrchörigkeit der Saiten.
Der Effekt der verringerten Dämpfung bei mehrchörigen
Saiten, hängt stark mit der Bewegung des Stegs zusammen. Sind zwei Saiten an
derselben Stelle über den Steg gespannt, die mit gleicher Frequenz und
Amplitude, aber in entgegengesetzter Phase schwingen (d. h. eine Saite schwing
nach oben, während die andere nach unten schwingt), ist die Gesamtkraft, die
auf den Steg übertragen wird, gleich null. Schwingen die beiden Saiten in der
gleichen Phase (sowie mit gleicher Frequenz und Amplitude), wird der Steg
doppelt so stark in Schwingung versetzt, als wenn nur eine Saite schwingen
würde. Folglich verdoppelt sich auch die Abklingrate. Dasselbe Prinzip der
Energieableitung beim Zwei-Saiten System gilt auch bei drei Saiten.
Betrachtet man nun den Fall, dass zwei Saiten in der
gleichen Phase schwingen, jedoch die erste mit einer größeren Amplitude als die
zweite. Beide Saiten verlieren anfangs Energie und zwar schneller, als wenn sie
alleine für sich schwingen würden, da sie sie sich gegenseitig „helfen“, den
Steg in Bewegung zu versetzen. Erreicht die Amplitude der zweiten Saite den
Nullpunkt, schwingt der Steg trotzdem weiter, da er noch von der ersten Saite
angeregt wird. Folglich wird die Amplitude der zweiten Saite nicht nur null, es
entsteht weiter eine gegenphasige Schwingung durch Absorption der Energie des
Stegs.
Schwingen die beiden Saiten mit entgegengesetzter Phase, ist
wiederum die Schwingung des Stegs geringer, als wenn nur eine Saite schwingen
würde. Die beiden Amplituden nähern sich asymptotisch mit entgegengesetzten
Phasen. Letztendlich schwingen sie exakt asymmetrisch. Es ist die anfängliche
symmetrische Schwingung
der beiden Saiten, die den Anschlagsklang erzeugt, und die
spätere asymmetrische Schwingung, die für den Nachklang verantwortlich ist.
ABBILDUNG 2
Unebenheiten in der Hammeroberfläche führen zu
ungleichmäßigen Schwingungsamplituden. Die Abbildung zeigt zwei Saiten die
zeitgleich in Schwingung versetzt wurden. Die rote Amplitude ist etwas größer
als die schwarze. Die Schwingungen werden mit der Zeit abgeschwächt und sobald
die „schwarze“ Saite den Nullpunkt erreicht hat, entsteht eine gegenphasige
Schwingung beeinflusst durch den Steg, der ja unter der Einwirkung der „roten“
Saite immer noch weiter schwingt. Letztendlich entstehen zwei perfekt
asymmetrische Schwingungen, die mitunter verantwortlich für den „Nachklang“
sind
2.3. UNA CORDA – DAS LINKE PEDAL
Den Effekt der asymmetrischen Schwingungen macht sich auch
das linke Pedal (una corda) zunutze. Für gewöhnlich liegt der Nachklang in
seiner Lautstärke circa 20 Dezibel unter der des Anschlagklangs. Für sehr leise
und weiche Passagen verwenden Pianisten deshalb oft die Vorrichtung des „una
corda“ – Pedals (theoretisch ist es auch möglich ohne das linke Pedal sehr
leise Klänge zu erzeugen, nur würden diese deutlich schneller verklingen). Es
bewirkt, dass die komplette Klaviatur (samt Mechanik) so verschoben wird, dass
der Hammer beim Drücken der Taste, nur noch zwei von drei
Saiten (in einer Gleichklanggruppe) berührt. Durch die
vergleichsweise geringe Anregung der Saiten (während einer sehr leisen Passage
beispielsweise) schwingen beide Saiten nahezu exakt symmetrisch. Die
verbliebende dritte Saite, die nicht vom Hammer getroffen wurde, beginnt nun
die Schwingungsenergie des Stegs zu absorbieren, der ja synchron mit den beiden
anderen Saiten schwingt. Sofort beginnt die dritte Saite mit umgekehrter Phase
zu schwingen und verstärkt somit den Nachklang im Vergleich zum Anschlagsklang
– die Saite klingt länger.
Doch die Klangfarbe verändert sich auch noch durch einen
anderen Effekt: „Durch ständigen Gebrauch entsteht auf der Filzverkleidung des
Hammers (an dem der Saite zugekehrten Teil) ein Einschnitt und verhärtet sich.
Wenn sich beim Niederdrücken des linken Pedals die Hammerreihe nach rechts
verschiebt, dann berührt statt der verhärteten Stelle wieder weicher Filz die
Saite, und wir erhalten dementsprechend einen weicheren, leiseren Ton.“ 6
ABBILDUNG 3
Bei Benutzung des linken Pedals werden anstatt drei nur noch
zwei Saiten angeschlagen. Eine asymmetrische Schwingung besteht als von Beginn
an. Es entsteht ein deutlich leiserer Klang, der allerdings sehr langsam an
Intensität verliert. Die nicht angeschlagene Saite (schwarz) beginnt die
Energie des Stegs zu absorbieren, welcher synchron zur anderen Saite (rot)
schwingt. Das „una corda“-Pedal ermöglicht es, den Klang auch bei sehr leisen
Passagen „am Leben“ zu erhalten.
6 Gát, J. (1973). Die Technik des Klavierspiels. Kassel,
Basel, London: Bärenreiter, S. 10
2.4. SCHWEBUNGEN
Wenn zwei unabhängige Schwingungen, dessen Frequenzen sich
nur geringfügig unterscheiden interferieren, wechseln diese ständig zwischen
dem Zustand der Verstärkung (selbe Phase) und dem der Extinktion (umgekehrte
Phase). Der Zuhörer nimmt dadurch einen Ton beständiger Frequenz wahr, dessen
Lautstärke schwankt. Dieser Effekt wird als Schwebung bezeichnet. Nun ist es
beim Klavier so, dass zwei nebeneinander liegende Saiten durch den Einfluss des
Stegs nie unabhängig voneinander schwingen. Folglich sind nicht nur die
Frequenzen, sondern auch die Dämpfungsraten deutlich betroffen. Schwebungen
werden im Gegensatz zu rein gestimmten Saiten als angenehmer empfunden.
Allein die Stegbewegung führt nicht zwangsläufig zu einem
Energieverlust der Saite. In bestimmten physikalischen Systemen
(Energieerhaltungssystem) wird die Energie durch zwei untergestellte Systeme
erhalten. G. Weinreich untersucht drei mögliche Fälle der Saitenbefestigung:
? Die federnde Befestigung (reibungsfrei)
? Die Befestigung an einem trägem Masseteilchen
(reibungsfrei)
? Die Reibung erzeugende Befestigung (die am Steg
tatsächlich auftritt)
Die federnde und reibungsfreie Befestigung beschreibt eine
Saite, die an einem Ende an einem Ring befestig ist, welcher sich zwischen zwei
Federn reibungsfrei auslenken lässt. Beim Durchlauf einer Schwingungsperiode
speichert beziehungsweise verrichtet der Ring Arbeit. Durch diese Konstruktion
wird als ein zusätzliches Saitenstück simuliert. Die Saite verhält sich so, als
wäre sie länger, und die Frequenz wird somit erniedrigt. Der
„Netto“-Energieumsatz eines solchen Systems wäre gleich null (hier wird ein
ideales reibungsfreies System angenommen. In einem realen System wäre die
Deformation der Federn mit Reibung verbunden, welche dem System Energie
entzieht).
ABBILDUNG 4
Die Befestigung an einem frei beweglichen Massestück
beschreibt eine Saitenhaltevorrichtung, bei der die Saite zwar ebenfalls an
einem Ring befestig ist, der sich reibungsfrei auf und ab bewegen kann, aber
dies nicht von sich aus beziehungsweise durch eine frei werdende Kraft tut (da
keine Federn vorhanden sind), sondern nur durch Trägheit (der Einfachheit
halber wird die Schwerkraft außer Acht gelassen). Das Massestück bewegt sich
also solange in eine Richtung, bis die Saite es entgegengesetzt beschleunigt.
Bei dieser Art der Befestigung verhält sich die Saite so, als wäre sie kürzer.
Die Frequenz wird erhöht.
ABBILDUNG 5
Der Fall, wie er am Steg auftritt, ist der einer
„widerstandfähigen“, reibungserzeugender Befestigung (Steg). Vergleichbar ist
diese Konstruktion mit einem zwar frei beweglichen, aber eben nicht
reibungsfreien Ring. Die Saite verliert in diesem System
Energie durch verrichtete Arbeit. Die Frequenz bleibt
dadurch unverändert. Zwischen Saite und Ring entsteht eine Phasenverschiebung
von ?/2.
Um die Auswirkung auf den Klang zu betrachten, wird der Fall
zweier gegenphasig (über den Steg miteinander in Kontakt stehenden)
schwingender Saiten angenommen, deren Frequenz nicht exakt übereinstimmt.
Aufgrund der geringfügig unterschiedlichen Frequenzen wird Kraft auf den Steg
ausgeübt (Zu Beginn ist die auf den Steg einwirkende Kraft gleich null). Die
höchste Krafteinwirkung auf den Steg findet bei den Nulldurchgängen der
Saitenschwingungen statt. Bei den Maxima der Amplituden heben sich die Kräfte
nahezu auf.
ABBILDUNG 6
Da es sich beim Steg um ein reibungserzeugendes System
handelt, verschiebt sich seine Phase um ?/2 und die Phasendifferenz addiert
sich zu ?.
Der Steg schwingt also mit einer Saite in Phase und mit der
anderen in entgegengesetzter Phase. Die Saite, die in gleicher Phase schwingt,
nimmt den Steg als „federnde, reibungsfrei bewegliche“ Befestigung, die andere
als „massereiche, reibungsfrei bewegliche“ Befestigung wahr. Folglich wird die
Frequenz der einen Saite allmählich erhöht sowie bei der anderen Saite
erniedrigt, bis letztendlich beide Saiten mit derselben Frequenz schwingen. Es
entsteht ein reiner, etwas länger andauernder Nachklang. In anderen Worten:
Kleine Unreinheiten in den Frequenzen (Verstimmungen) lassen einen reinen lang
anhaltenden Klang entstehen. Dieses
Verhalten gilt auch für zwei Saiten unterschiedlicher
Frequenz, die zu Beginn in Phase schwingen, also perfekt symmetrisch angeregt
wurden. Nach einer gewissen Zeit verschieben sich die Phasen hintereinander.
Durch gezieltes „Verstimmen“ kann also der Nachklang am Klavier bewusst
beeinflusst werden.
Die Zahl der Schwebungen (Schwebungszahl) ergibt sich aus
der Differenz der Schwingungszahlen. Bei einer Überlagerung (Interferenz) von
zwei Saitenschwingungen von beispielsweise 4 und 5 Hertz, entsteht also eine
Schwebung je Sekunde. Dieses Gesetz findet auch in der Praxis Anwendung: Um ein
Instrument mittels einer Stimmgabel mit 440 Hz auf 442 Hz zu stimmen, kann sich
also an der Schwebungszahl orientiert werden. In diesem Fall muss die Saite um
zwei Schwebungen pro Sekunde nach oben gestimmt werden.7
Schwebungen können außerdem die Entstehung von
„Differenztönen“ bewirken. Differenztöne entstehen allerdings nur bei reinen
Intervallen. Das Verhältnis der Schwingungszahlen einer Quint (in einer rein
gestimmten Tonleiter) ist 3:2. Nimmt man die Prim bei 200 Hz und somit die
Quint bei 300 Hz an, so ergibt die Differenz 100 Schwebungen pro Sekunde. So
hohe Schwebungszahlen werden nicht mehr als Lautstärkeschwankungen
wahrgenommen. Viel mehr entsteht ein zusätzlich hörbarer Ton mit einer Frequenz
von 100 Hz (Differenzton).8
Das einzig rein gestimmte Intervall beim Klavier ist –
bedingt durch die „temperierte“ Stimmung – die Oktav. Dennoch treten auch hier
Schwebungen auf. Ausschlaggebend sind in diesem Fall die gemeinsam enthaltenen
Teiltöne. Bei einer reinen Stimmung hätten diese Teiltöne dieselbe Schwingungszahl.
Durch die Anwendung der „temperierten“ Stimmung weichen die Schwingungszahl der
gemeinesamen Teiltöne geringfügig voneinander ab, so dass auch hier Schwebungen
entstehen.9
7 Laible, U. (1993). Fachkunde Klavierbau. Bergkirchen:
PPVMEDIEN GmbH, Edition Bochinsky, S.18
8 Ebenda, S.11, S. 18
9 Ebenda, S. 19
3. THEORETISCHE PHYSIKALISCHE BETRACHTUNG VON
KLAVIER - SAITEN
Im Folgenden verwenden wir folgende physikalische Größen,
mit den SI-Einheiten m (Meter), Pa (Pascal), N (Newton) . kg (Kilogramm)
l: Länge der Saite [m], z.
Bsp. 1.0 m
q: Querschnittsfläche der Saite [m?], z. Bsp. 2 ? 10?? m
Q: Kraft, mit der die Saite gespannt wird [N], z. Bsp. 1200
N
?: Massendichte der Saite [??? ?], z. Bsp. 7.8 · 103 kg/m3
P: Die durch Q hervorgerufene Spannung wird als [Pa] oder
[???] bezeichnet
E: Elastizitätsmodul (Materialkonstante der Seite) [???]
(beschreibt den Zusammenhang zwischen rel. Dehnung und der angreifenden Kraft).
Das Elastizitätsmodul für eine typische Klaviersaite aus Stahl im mittleren Bereich
beträgt z. Bsp. 2.1?10?? ???
??: Zugfestigkeit, in [Pa] oder [???], z. Bsp. f. Stahl: 2.5
1.5?10?bis 2.0?10????
(Hinweis: Die Zugfestigkeit steht in keinem direkten
Zusammenhang zum Elastizitätsmodul, also zur ‚Härte‘ des Materials).
f: Frequenz [Hz], Cent: 100.te Teil eines Halbtones, 1 Cent
= ?2
???? [dimensionslos]
Klaviersaiten stehen unter einer hohen Spannung (typisch: 1
bis 3 kN) und werden durch einen mit Filz belegten Hammer angeschlagen. Sie
erzeugen klare und „langklingende“ Töne mit bestimmbarer Tonhöhe. Im mittleren
Bereich werden deutliche Anteile von natürlichen Obertönen sichtbar (die
theoretisch bei ganzzahligen Vielfachen der der Grundschwingung liegen
sollten). In diesem Fall sprechen wir von einem harmonischen Obertonspektrum.
Klaviersaiten können transversal (quer zur Saite) und
longitudinal (in Richtung der Saite) schwingen (siehe Anhang). Die Herleitung
der im Folgenden benutzen Formeln findet sich ebenfalls im Anhang.
Die Ausbreitungsgeschwindigkeiten berechnen sich zu ??= ??
(longitudinal) sowie
?
??? = ?? (transversal). Wir betrachten die möglichen
harmonischen Schwingungen der ?
Ordnung n einer Saite. Für die Wellenlängen ?? und
Ausbreitungsgeschwindigkeit c und deren Frequenzen ?? gibt es den einfachen
Zusammenhang
? ?
?? =??, oder ?? =.
Da wir bei Klaviersaiten stehende Wellen mit
Schwingungsknoten an den Saitenenden
??
haben, gilt ?? = . Somit ergeben sich die longitudinalen und
transversalen?
Schwingungsfrequenzen einer Klaviersaite zu:
Rechenbeispiel: Querschnitt ? = 1 ? 10??m?, Massendichte ? =
7.8 · 103 kg/m3,
Zugkraft ? = 1 kN
Saitenlänge ?= 0.6 m, Ordnung n = 1, Elastizitätsmodul ? =
2.1 ? 10?? ??:
?
? I ????
Hz = 298 Hz (entspricht am Klavier etwa dem Ton D4)
??,?? = ?.? 1?????.?· ??3
?j2.? ?????
Hz = 4324 Hz (= höher als die Frequenz des
??,???? = ?.? ?.?· ??3
fünfgestrichenes Cs, also des höchsten Klaviertones)
Wir sehen, dass die transversale Schwingungsfrequenz wie zu
erwarten von der Zugkraft Q der Saite (vierfache Zugkraft ergibt doppelte
Frequenz), der Saitenquerschnittsfläche q (halber Saitendurchmesser ergibt
doppelte Frequenz) sowie der Massendichte ? (vierfache Massendichte ergibt
halbe Frequenz) abhängt. Die longitudinale Frequenz ist hier nur von
theoretischem Interesse, da die entstehenden Eigenfrequenzen sehr hoch sind und
nahe der Wahrnehmungsgrenze des menschlichen Ohres (bzw. darüber) liegen. Da
die Anregung der longitudinalen Frequenzen durch den Anschlag des
Klavierhammers gering sein dürfte, sind die longitudinalen möglichen
Frequenzen nicht von praktischem Interesse. Interessant ist
jedoch, dass die longitudinalen Frequenzen nicht vom Saitendurchmesser und der
Saitenspannung abhängen, sondern nur von der Materialkonstante ?, also für alle
Klaviersaiten den gleichen Wert haben (gleiches Material vorausgesetzt). Es
wäre interessant, die Eigenschaften und die Existenz dieser longitudinalen
Saitenschwingungen genauer zu untersuchen, insbesondere ob sie einen Einfluss
auf den entstehenden Gesamtklang haben. Dem Autor ist nicht bekannt, ob es
diesbezüglich irgendwelche wissenschaftlichen Veröffentlichungen gibt.
Im Folgenden verstehen wir unter f immer die Frequenz der
transversalen Schwingungen. Je dünner eine Saite ist, desto mehr liegen die
entstehenden Partialtöne (manchmal auch „Eigenfrequenzen“ genannt) bei den
theoretischen Werten (ganzzahlige Vielfache der Grundfrequenz). Bei dickeren
Saiten macht sich jedoch die sogenannte „Biegesteifigkeit“ bemerkbar. Dies
bewirkt, dass die Eigenfrequenzen einer realen schwingenden Saite nicht bei den
ganzzahligen Vielfachen des tiefsten Partialtones liegen. Bei dickeren Saiten
ergeben sich deshalb sogenannte Inharmonizitäten, die die Lage der Obertöne im
Frequenzspektrum verschieben. Inharmonizitäten im Spektrum der
Saitenschwingungen prägen ganz wesentlich den typischen Klang eines Klaviers.
In der Literatur wird die Berechnung inharmonischen Frequenzverschiebung durch
Näherungen angegeben. (hierbei ist b der sogenannte
Inharmonizitätskoeffizient):10
? ?
?? = ? ???? ? ?1 + ???, wobei ? = ??
???? ?? ?
(P: Saitenspannung, d: Durchmesser, l: Saitenlänge)
Die relative Frequenzverschiebung der n-ten
Partialschwingung wird in der Literatur mit
?? = ?????? angegeben11 ???
10 Die Herleitung der Formeln zur Berechnung der
Inharmonizitäten ist entnommen aus: H. Fletcher, E. D. (1962). Quality of piano
tones.J. Acoust. Soc. Am , 34
11 Ebenda
Da unter Musikern gerne die Einheit „Cent“ verwendet wird
(ein Cent ist der hundertste Teil eines Halbtones) existiert auch eine mehr
unter musikalischen Gesichtspunkten zu verwendende Formel, die den Begriff der
Inharmonizität der n-ten Teiltöne numerisch erfasst
(die Funktion „ld“ bezeichnet den Logarithmus zur Basis 2:
8„ = 1200 • ld( ??
„??) )12
Rechenbeispiel (Grundton etwa bei E4, 8.ter Partialton etwa
bei E7):
Ordnung des Partialtones n = 8 (drei Oktaven höher),
Querschnitt d = 1mm, Massendichte Q = 7.8· 103 kg/m3, Zugkraft Q = 1 kN,
Saitenlänge 1= 0.6 m, Ordnung
n= 1, Elastizitätsmodul E = 2.1 • 1011 22. Daraus ergibt sich:
P =Q
q
1000
= = 1.27324 •
109 N •
(0.5•10-3)27r m2'
b =
7r2 (0.001)2 2.1•1011
= 1.71347 ? 10-6 • 164.9336 = 2.82609 • 10-4
16 0.6 1.27324•109
f8,harm = 182j1.277832140•1309 = 8 • 336,687 Hz = 2693.497 Hz (8.
Partialton ohne
Inharmonizitäten)
f8 = 18.2j1.277.83140•13-89• ?1 + 64 • 2.82609 • 10-4 =
2742.214 Hz (entspr. ungefähr
dem Ton E7)
8„ = 1200 • ld (2742.214)
Cent = 1200 • ld(1.018087) = 31.03 Cent
2693.497
Eine Folge dieser Verschiebung der Partialtonfrequenzen nach
oben ist die Anwendung der gespreizten Stimmung beim Klavier. Dadurch, dass die
hohen Tone etwas höher gestimmt werden, fallen die höheren Partialtonfrequenzen
der Töne aus der mittleren Lage besser mit den etwas höher gestimmten Tönen
zusammen, so dass dadurch keine unangenehmen Schwebungen oder Dissonanzen
entstehen können.
12H. Fletcher, E. D. (1962). Quality of piano tones. J.
Acoust. Soc. Am , 34
ABBILDUNG 7
Der gemessene sechste Oberton liegt geringfügig über dem
theoretischen Wert (in der Abbildung als C6 beschriftet). Dies liegt an der
Inharmonizität der Saite.13
13 Das Frequenzspektrum wurde mittels der Software Cubase
erstellt
???
Der n-te Term in der allgemeinen Lösung, d.h. ?? sin ????????? ??)
?
der zeitlich veränderlichen Amplitude mit dem Maximalwert ??
sin ???
? erkennt man,
dass die Saite an diesen Knoten zu allen Zeiten in Ruhe ist.
Der Abstand zweier aufeinanderfolgender Knoten beträgt jeweils eine halbe
Wellenlänge. Es ist klar, dass in einer schwingenden Saite nur stehende Wellen
auftreten können, wenn die Saitenlänge ein Vielfaches der halben Wellenlänge
ist (siehe Skizze).
Für n > 1 erhalten wir die sogenannten harmonischen
Obertöne (Oberschwingungen) mit den Frequenzen?? ? ???. Im realen Fall (z. Bsp.
einer schwingenden Klaviersaite werden sich sehr viele dieser einzelnen
Schwingungszustände überlagern und die entstehende form der Saite wird sehr
kompliziert sein.
14 Die Herleitung und Lösung der Schwingungsgleichungen
einer eingespannten Saite, findet sich im Anhang
Die Amplituden des Schwingungsspektrums entsprechen den
Konstanten ??. Die zu hörende Klangfarbe hängt sehr stark von der Anzahl und
dem Verhältnis dieser Amplituden untereinander ab. Außerdem hängen die ??
ebenfalls sehr stark von den Anfangsbedingungen (der Art und Weise wie die
Seite angeregt wird, z Bsp. mit einem Hammer in der Mitte oder am Rand, oder
„angezupft“...). Dies ist einleuchtend, da jedem Musiker bekannt ist, dass der
Klang sehr stark variieren kann, je nach dem an welchem Ort der Saite die Saite
angeschlagen oder angeregt wird. Die wahrgenommene Tonhöhe wird in der Regel
vom Grundton dominiert werden.
Rechenbeispiel:
Eine Klaviersaite wird von einem Hammer der Breite b in der
Saitenmitte mit der Geschwindigkeit ?? angeschlagen:
Die beiden Funktionen ?(?) und ?(?), die die
Anfangsbedingungen festlegen lauten in diesem Fall:
?? ???< ? ? ???
?(?) = ?(?, ?= 0) = 0 ?(?)
= (?
???)?,??? = ?, ? — ?
0, sonst
Daraus folgt: ?? = 0, für alle n (siehe. Gleichung 12a im
Anhang)
?
? i ??? ?? sin ??
= ??? ?? [cos rrn
(1??)
?? = ???? L??
2
? ?? v? ??
?
Umformung:)
cos
??(???)
?? ]
, (und nach kurzer
??? ?? ???
?? = sin sin
????? ???
Wie man sieht, entstehen in diesem Fall nur ungeradzahlige
harmonische Obertöne, da
??
sin für gerade n
verschwindet.
?
????
Mit ?? = ? ?? ,
falls n ungerade
???? ? ergibt sich also: ??
= |??| = ? ???? ?? ? sin ???0fallsngerade
ABBILDUNG 8
4. DIE TESTREIHEN
Um das Phänomen Klangfarbe und Tastengeräusch genauer zu
untersuchen, wurden verschiedene Testreihen mit Messungen durchgeführt. Es
wurde eine Vielzahl von Samples (je Klavierton) aufgenommen um diese dann
digital zu analysieren, auszuwerten und zu vergleichen15:
Die Messungen wurden an einem Flügel der Marke Kawai (Modell
GE-30 ATX Anytime EP) durchgeführt. Zusätzlich zu Eigenschaften eines
akustischen Flügels besitzt dieser Flügel eine midifizierte Mechanik, d.h. die
Anschlagsstärke des Hammers kann über eine MIDI-Schnittstelle von einem
Computer aufgezeichnet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, die
Hammermechanik von den Saiten abzukoppeln. Diese Eigenschaft wurde benutzt, um
die reinen Anschlagsgeräusche (ohne Saitenklang) aufzuzeichnen. Die Art der
Tastenerkennung (die für den elektronischen Klang und die MIDI-Erfassung
erforderlich ist) erfolgt über optische Sensoren.16
Für die Tonaufnahme wurde ein empfindliches Mikrofon
verwendet, dass jeweils aus ca. 20 cm Entfernung auf die entsprechende Schallquelle
gerichtet wurde.
Skizze vom Versuchsaufbau:
15 Alle dargestellten Spektrogramme sind als Hörbeispiele
auf der beigelegten CD verfügbar (siehe Trackliste im Anhang)
16 Der Flügel, so wie die Räumlichkeiten, wurden vom
Musikhaus Hieber Lindberg in München freundlicherweise zur Verfügung gestellt
Die Anschlagstärke wurde dabei als MIDI-Wert 17 (0-127)
aufgezeichnet. Zur Auswertung werden jeweils die Spektrogramme betrachtet. Es
wurden Daten für folgende Klaviertöne erfasst (jeweils in Abhängigkeit verschiedener
Anschlagstärken und Anschlagsart):
- Großes C
- Kleines C
- Eingestrichenes C
- Zweigestrichenes C
- Dreigestrichenes C
- Tastengeräusch (oberes und unteres)
Die Taste wurde jeweils auf zwei verschiedene Weisen
angeschlagen: Einmal „aus der Luft“ (vor dem Anschlag bestand kein Kontakt zur
Taste) und einmal „von der Taste“ (d. h. vor dem Niederdrücken der Taste
bestand bereits der Kontakt zwischen Finger und Taste. Durch diese Art des
Anschlags kann das „obere“ Tastengeräusch vermieden werden und somit das untere
Geräusch isoliert werden).
Die Ergebnisse wurden unter Einbezug folgender Fragen
ausgewertet:
Wie verändert sich das Frequenzspektrum des Saitenklanges in
Abhängigkeit der Anschlagsstärke? (bei gleichbleibender Tonhöhe)
Wie verändert sich das Frequenzspektrum des Saitenklanges in
Abhängigkeit der Tonhöhe? (bei gleichbleibender Anschlagsstärke)
Wie verändert sich das Frequenzspektrum des Tastengeräusches
in Abhängigkeit der Anschlagsstärke? ( Untersuchung beider Anschlagsarten)
Wie verändert sich das Frequenzspektrum des Tastengeräusches
in Abhängigkeit der Anschlagsart?
17 Der MIDI-Wert liefert einen relativen Wert (zwischen 0
und 127) über die Geschwindigkeit des Anschlags. Erfasst wird der Wert im
Normalfall optisch durch eine Lichtschranke in der Mechanik.
4.1. WIE VERÄNDERT SICH DAS FREQUENZSPEKTRUM DES
SAITENKLANGES IN ABHÄNGIGKEIT DER ANSCHLAGSSTÄRKE BEI GLEICHBLEIBENDER TONHÖHE?
(AM BEISPIEL DER TÖNE „KLEINES C“ UND „C3“)
ABBILDUNG
9
Ton: kleines C Anschlagsstärke: 23 Anschlagsart: „von der
Taste“
ABBILDUNG 10
ABBILDUNG
11
Ton:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
dreigestrichenes C
23
„von der
12
ABBILDUNG 13
Ton:
Taste“
ABBILDUNG
kleines C
Anschlagsstärke: 41 Anschlagsart: „von der
14
ABBILDUNG
15
Ton: dreigestrichenes C Anschlagsstärke: 41 Anschlagsart:
„von der Taste“
ABBILDUNG 16
ABBILDUNG
17
Ton:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
kleines C
50
„von der
18
ABBILDUNG
19
Ton: dreigestrichenes C Anschlagsstärke: 50 Anschlagsart:
„von der Taste“
ABBILDUNG 20
ABBILDUNG
21
Ton:
Taste“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
83
„von
22
der
ABBILDUNG
23
Ton:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
dreigestrichenes C
83
„von der
24
ABBILDUNG 25
Ton:
Taste“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
90
„von der
26
ABBILDUNG
27
Ton: dreigestrichenes C Anschlagsstärke: 90 Anschlagsart:
„von der Taste“
ABBILDUNG 28
ABBILDUNG
29
Ton: kleines C Anschlagsstärke: 98 Anschlagsart: „von der
Taste“
ABBILDUNG 30
Nach rechts entlang der X-Achse ist die Zeit dargestellt,
nach oben entlang der Y-Achse die Frequenz. Die Frequenzdarstellung reicht bis
circa 8000 Herz18, die Tonintensität ist farblich gekennzeichnet (Je dichter
und dunkler die Färbung, desto präsenter jeweilige Frequenz). Zusätzlich ist
jeder Spalte noch die Abbildung der jeweiligen Schallwelle beigefügt.
Die vorrangehenden Darstellungen, zeigen wie sich das
Frequenzspektrum in Abhängigkeit der Tonhöhe verändert.
Zunächst ist ein klarer Zusammenhang zwischen
Anschlagsstärke und Obertongehalt zu erkennen, die Intensität der der Teiltöne,
sowie auch deren Dauer, wächst mit der Anschlagsstärke.
Desweiteren ist ein beträchtlicher Unterschied zwischen den
beiden Beispieltönen auszumachen. Vergleicht man die Spektrogramme beider Töne
einer Anschlagsstärke, so ist deutlich zu erkennen, dass beim Anschlag des
tieferen Tons („kleines C“) im Vergleich zum höheren („dreigestrichenes C“)
durchgehend mehr Nebenfrequenzen (über der Grundfrequenz) entstehen. Außerdem
scheinen diese beständiger zu sein. Vergleicht man beispielsweise Abbildung 1
und Abbildung 3 (also Anschlagsstärke 23),
18Die 8000 Hz kennzeichnen den Hörbereich der noch
problemlos hörbar ist.
Die Teiltöne mit einer höheren Frequenz können zwar so nicht
mehr dargestellt werden; diese sind aber auch nicht zwingend relevant, da sie
nur schwer oder gar nicht wahrgenommen werden.
erkennt man, dass in Abbildung 1 („kleines C“) die
Frequenzen der nächsten 10 Teiltöne bereits vollständig (bis zum Dämpfen)
vorhanden sind, wohingegen in Abbildung 2 („dreigestrichenes C“) nur der zweite
und dritte Teilton deutlich sichtbar sind (die höheren Teiltöne sind allerdings
zu erahnen). Außerdem fällt die Intensität der Grundschwingung, sowie die der
Teiltöne zum Ende hin ab. Natürlich verlieren auch die Frequenzen des tieferen
Tones („kleines C“) an Intensität, jedoch in sehr viel geringerem Ausmaß. Der
Grund hierfür ist, dass höhere Frequenzen durch die Luft schneller abgedämpft
werden, sowie die Länge und Masse der Saite (die in den höheren Lagen natürlich
deutlich geringer ausfallen und ein schnelleres Ausschwingen bewirken).
Grundsätzlich lässt sich also festhalten, dass die
Intensität der Grund- und Teilschwingungen, sowie deren Dauer, vom Anschlag
abhängig sind. Höhere Frequenzen verklingen außerdem deutlich schneller als
niedrigere, wobei die Amplituden kurz nach dem Anschlag noch vergleichbar groß
sind.
ABBILDUNG 33
Ton:
Taste“
Frequenz:
ABBILDUNG
Anschlagsart:
Anschlagsstärke: großes
65,4064
C
Hz
75
„von der
34
ABBILDUNG
35
Ton:
Frequenz: Anschlagsstärke: Anschlagsart: Taste“
ABBILDUNG
kleines C
130,813
36
Hz 75
„von der
ABBILDUNG 37
Ton: eingestrichenes C
Frequenz: 261,626 Hz
Anschlagsstärke: 75
Anschlagsart: „von der
Taste“
ABBILDUNG 38
ABBILDUNG 39
Ton: zweigestrichenes C
Frequenz: 523,251 Hz
Anschlagsstärke: 75
Anschlagsart: „von der
Taste“
ABBILDUNG
40
ABBILDUNG 41
Ton: dreigestrichenes C
Grundfrequenz: 1046,50
Hz
Anschlagsstärke: 75
Anschlagsart: „von der
Taste“
ABBILDUNG
42
Die Spektrogramme zeigen deutlich die Verteilung der
Teiltöne der jeweiligen Grundschwingung.
Man kann hier deutlich erkennen, dass die Dichte der
erzeugten Frequenzen bei den tiefen Tönen sehr viel höher ist. Das liegt nicht
etwa daran, dass diese mehr Obertöne besitzt. Vielmehr wir hier
veranschaulicht, dass deutlich mehr Teiltöne in unserem Hörbereich liegen. Beim
„großen C“ liegen im Bereich bis 2000 Hz bereits die ersten 30 Teiltöne, beim
„dreigestrichenen C“ ist bereits der zehnte Teilton vom menschlichen Ohr so gut
wie nicht mehr erfassbar. Auch geht aus den Graphiken hervor, dass tiefe
Frequenzen im Gegensatz zu den höheren deutlich stärker angeregt und langsamer
abgeschwächt werden. In tiefen Lagen werden von Anfang an sichtbar mehr
Frequenzen angeregt wobei sich bis zur endgültigen Abdämpfung der Saite so gut
wie kein Intensitätsverlust zeigt (vgl. Abbildung 1, 2). In den höheren Lagen
fällt die Intensität deutlich schneller ab, was auch daran liegt, dass höhere
Frequenzen in der Luft schneller abgedämpft werden. Grund hierfür sind
natürlich auch die kürzeren Saitenlängen der hohen Töne, sowie deren geringere
Masse.
Die Abbildung der Welle bei zweigestrichenen C zeigt einen
besonderen Effekt. Der Flügel, den ich für die Testreihen herangezogen habe, war
anscheinend teilweise leicht verstimmt, wie hier gut zu erkennen ist. Alle
anderen Wellen, zeigen ein kontinuierliches Ausschwingen. Im Fall des
zweigestrichenen Cs, verhält sich die Welle anders. Es sind deutlich
unterschiedlich große Schwellungen zu erkennen (vgl. Abbildung 8). Die
Lautstärke schwankt hier aufgrund von Interferenz zweier Wellen, genannt
Schwebung19. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine absichtlich erzeugte
Schwebung; Die Saite ist schlicht und einfach verstimmt.
19 Siehe Kapitel „Schwebungen“
4.3. WIE VERÄNDERT SICH DAS FREQUENZSPEKTRUM DES
TASTENGERÄUSCHES IN ABHÄNGIGKEIT DER ANSCHLAGSSTÄRKE? (UNTERSUCHUNG BEIDER
ANSCHLAGSARTEN)
ABBILDUNG 43
Taste:
Taste“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
35
„von der
44
ABBILDUNG
45
Taste:
Luft“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
35
„aus der
46
ABBILDUNG 47
Taste:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
kleines C
51
„von der
48
ABBILDUNG
49
Taste:
Luft“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
51
„aus der
50
ABBILDUNG
51
Taste:
Taste“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
79
„von der
52
ABBILDUNG 53
Taste:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Luft“
ABBILDUNG
kleines C
79
„aus der
54
ABBILDUNG
55
Taste:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
kleines C
88
„von der
56
ABBILDUNG
57
Taste:
Luft“
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
ABBILDUNG
kleines C
88
„aus der
58
ABBILDUNG 59
Taste:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
kleines C
100
„von der
60
ABBILDUNG
61
Taste:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Luft“
ABBILDUNG
kleines C
100
„aus der
62
ABBILDUNG
63
Taste:
Anschlagsstärke: Anschlagsart:
Taste“
ABBILDUNG
kleines C
110
„von der
64
Die vorangegangenen Graphiken sind eine Gegenüberstellung
zweier Anschlagsarten.
Einmal erfolgte der Druck der Taste von der Taste, das heißt
der Finger stand vor dem Anschlag bereits in direktem Kontakt zur Taste, sowie
einmal aus der Luft. Die Ausgangsposition des Fingers beim Anschlag aus der
Luft liegt je nach Anschlagsstärke ca. einen bis 15 cm über der Taste.
Der Unterschied der zwei verschiedenen Anschlagsarten spiegelt
sich zunächst deutlich im Spektrogramm wieder (Die beiden Ausschläge sind auch
der Wellengraphik zu entnehmen). Vor allem bei den schwächer angeschlagenen
Tönen erkennt man beim „Anschlag aus der Luft“ eindeutig zwei Ausschläge (Vgl.
Abbildung 35 - 42).
Der erste Ausschlag stellt dabei das „obere“ Tastengeräusch
dar, also das Geräusch das beim Auftreffen des Fingers auf die Taste entsteht.
Der zweite Ausschlag stellt das „untere“ Tastengeräusch dar, also das Geräusch,
das entsteht wenn die Taste auf den Tastengrund trifft.
Weiter lässt sich ein Zusammenhang zwischen der
Anschlagsstärke und der Position der Ausschläge feststellen. Je fester der
Anschlag ist, desto näher liegen die beiden Ausschläge beieinander. Ab einer
Stärke von über 110 (MIDI-Wert), entsteht – durch die hohe Geschwindigkeit der
Fingers - nur noch ein Ausschlag, da die Geräusche zeitlich zu nahe beieinander
liegen.
Bemerkenswert ist außerdem das Verhältnis der Intensität
(Lautstärke) der beiden verschiedenen Geräusche („oberes“ und „unteres“
Tastengeräusch beim Anschlag aus der Luft). Das „obere“ Tastengeräusch ist im
Spektrogramm dunkler dargestellt als das „untere“, ist also etwas lauter. Auch
abzulesen ist, dass beim „unteren“ Geräusch mehr höherfrequente Schwingungen
(beziehungsweise Geräusche) verursacht werden als beim „oberen“ Tastengeräusch,
die zeitlich länger anhalten. Das ist auch der Grund, warum wir beim Anschlagen
einer Taste eigentlich – wenn wir überhaupt zwei Geräusche vernehmen – das
„untere“ Tastengeräusch fälschlicherweise als lauter empfinden.
4.4. DAS „OBERE“ UND DAS „UNTERE“ TASTENGERÄUSCH
Um das Phänomen „oberes“ und „unteres“ Tastengeräusch
genauer zu untersuchen, habe ich beide Geräusche getrennt untersucht.
Die Audiodatei wurde mittels einer Analyse - Software20 in
das „obere“ und das „untere“ Tastengeräusch unterteilt, sodass nun die
Möglichkeit besteht, von beiden Geräuschen eine separate Klanganalyse
durchzuführen. Die Geräusche werden als Spektrogramme dargestellt.
Die nachfolgenden Werte beziehen sich auf die
Anschlagsgeräusche der Taste „kleines C“ bei einer Anschlagsgeschwindigkeit von
33 (MIDI-Wert).
Zeitdauer: ca. 0,13 Sekunden
Lautstärke:
Höchstwert: ca. ( - )16,8 dB
Durchschnitt: Ca. ( - ) 18,9 dB
20 Wavelab (Steinberg)
Die lautesten Frequenzen findet man beim „oberen“
Tastengeräusch zwischen ca. 5 und 50 Herz. Höherfrequente Schwingungen werden
so gut wie gar nicht verursacht. Die Ursache für die höhere Tonintensität im
Vergleich zum „unteren“ Tastengeräusch liegt unter anderem auch darin, dass die
Geschwindigkeit des Fingers gebremst wird, sobald er auf die Taste auftrifft.
Die Kraft, mit der die Taste auf den Tastengrund trifft, ist also etwas
geringer als die Kraft, mit der der Finger auf die Taste auftrifft.
Das Frequenzspektrum des „unteren“ Tastengeräusches ist
etwas breiter als das Spektrum des „oberen“. Besonders laut sind die Frequenzen
zwischen ca. 4 und 200 Herz.
Zusammenfassend lassen sich über das Verhältnis der beiden
Tastengeräusche folgende Aussagen machen:
1. Das „obere“ Tastengeräusch ist im Verhältnis immer etwas
länger und lauter als das „untere“.
2. Mit steigender Anschlagstärke verkleinert sich der
zeitliche Abstand beider Geräusche.
3. Die Frequenzen sind unterschiedlich stark verteilt (vgl.
Abbildung 5).
4.5. DAS TASTENGERÄUSCH IM VERHÄLTNIS ZUM ERZEUGTEN
SAITENKLANG
Der Grund, warum das Tastengeräusch oft nicht beachtet, oder
als irrelevant abgetan wird, ist der, dass es vom Zuhörer nicht wahrgenommen
wird. Die nachfolgende Tabelle zeigt, wie sich das Tastengeräusch, gemessen an
der Tonintensität 21 (Durchschnittswert), zum Saitenklang (also dem
Gesamtklang) in Abhängigkeit der Anschlagsstärke verhält.
Anschlagswert (MIDI)
Ausgangsposition (Finger)
dB-
Durchschnittswert (Tastengeräusch)
dB-
Durchschnittswert (Saitenklang)
35
Aus derLuft
-26,82
-33,33
Von der Taste
-28,24
-32,70
55
Aus derLuft
-18,27
-29,37
Von der Taste
-26,28
-28,03
75
Aus derLuft
-16,15
-26,49
Von der Taste
-24,19
-25,72
85
Aus derLuft
-11,75
-25,72
Von der Taste
-21,81
-23,33
95
Aus derLuft
-10,94
-23,53
Von der Taste
-20,33
-21,78
105
Aus derLuft
-5,04
-21,70
Von der Taste
-15,84
-21,42
Auffallend ist, dass die durchschnittliche Tonintensität des
Tastengeräusches konstant über dem Durchschnittswert des Saitenklanges liegt. Mit
zunehmender Anschlagsstärke vergrößert sich zudem der Abstand. Bei einer
geringen Anschlagsstärke liegen die Werte noch vergleichsweise nah beieinander.
21 Die (relative) Durchschnittslautstärke ist als negative
dB - Zahl angegeben.
Es zeigt sich also, dass das Tastengeräusch eine wichtige
Rolle bei der Klangerzeugung spielt. Die erzeugte Gesamtlautstärke bedeutet
nicht unbedingt einen lauten Geräuschanteil von der Taste. Einem versierten
Pianisten, ist es durchaus möglich durch einen besonders „weichen“ Anschlag das
Tastengeräusch bei einer gleichbleibenden Lautstärke zu reduzieren.
Der Geräuschanteil eines Klanges setzt sich aber – neben dem
Tastengeräusch – noch aus anderen Anteilen zusammen. Verantwortlich für die
geräuschhaften und percussiven Anteile im Klavierklang sind aber auch die
inharmonischen Schwingungseigenschaften der Saite selber, die sich in einem
„Verschmieren“ des Spektrums, sowie in einer Verschiebung der höheren
Partialtöne nach oben (s. Kapitel „Inharmonizitäten“ im Theorieteil (3)) zeigt.
Inharmonische Anteile im Frequenzspektrum entstehen z. B. durch dickere Saiten,
oder durch die Ummantelung der Basssaiten.
Um diese beiden Anteile besser miteinander vergleichen zu
können, wurde mit einem Computerprogramm aus dem Gesamtklang eines Tones der
Teil der nichtperiodischen Frequenzanteile herausgerechnet, so dass nun beide
separat betrachtet werden können.22
Der periodische bzw. nichtperiodische Anteil wird manchmal
auch als harmonischer bzw. inharmonische Anteil bezeichnet. Das Signal des rein
periodischen Anteils klingt etwas unnatürlich und entspricht dem Klang einer
(virtuellen, da praktisch nicht existierenden) Klaviersaite, die ideale
Schwingungseigenschaften (wie z. Bsp. einen unendlich dünnen Saitendurchmesser
von 0) besitzt. Der nicht periodische Anteil enthält in diesem (berechneten,
nicht gemessenen Ergebnis) Geräuschanteile (vermutlich vom Hammer und Mechanik)
als auch geräuschartige Frequenzanteile, die von der Inharmonizität der Saite
selbst kommen.
22 Vielen Dank an Peter Neubäcker, dem Chef der Firma
Celemony und Entwickler der Software „Melodyne”, der diese Berechnungen
freundlicherweise durchgeführt hat
4.6. HARMONISCHE UND INHARMONISCHE SCHWINGUNGEN
ABBILDUNG 67
Ton:
Schwingungsart:
ABBILDUNG
Subkontra - A
harmonisch
68
ABBILDUNG
69
Ton:
Schwingungsart: inharmonisch
ABBILDUNG Subkontra
- A
70
ABBILDUNG 71
Ton:
Schwingungsart:
ABBILDUNG
Kontra -D
72
harmonisch
ABBILDUNG
73
Ton:
Schwingungsart: inharmonisch
ABBILDUNG
Kontra - D
74
ABBILDUNG
75
Ton:
Schwingungsart:
ABBILDUNG
großes F
harmonisch
76
ABBILDUNG 77
Ton: großes F Schwingungsart: inharmonisch
ABBILDUNG 78
ABBILDUNG
79
Ton: kleines Dis
Schwingungsart: harmonisch
ABBILDUNG 80
ABBILDUNG
81
Ton:
Schwingungsart: inharmonisch
ABBILDUNG
kleines Dis
82
ABBILDUNG 83
Ton:
Schwingungsart:
ABBILDUNG
eingestrichenes Fis
harmonisch
84
ABBILDUNG
85
Ton:
Schwingungsart: inharmonisch
ABBILDUNG
eingestrichenes Fis
86
Folgende Aussagen über die harmonischen und inharmonischen
Anteile eines Klavierklanges können festgehalten werden:
- Der Geräuschanteil eines Tones nimmt in Abhängigkeit der
Tonhöhe zu
- Der inharmonische Anteil ist mitverantwortlich für die hohen
Frequenzanteile und den „brillanteren“ Klang
- Anschlagsgeräusche lassen sich ausschließlich auf den
nichtperiodischen, inharmonischen Teil zurückführen.
- Die Amplituden des inharmonischen Spektrums fallen
zeitlich schneller ab als der harmonische Anteil, da die Anschlagsgeräusche
zeitlich von wesentlich kürzerer Dauer sind.
- Die Inharmonizitäten führen zu einer Verschiebung der
höheren Partialtöne nach oben hin zu höheren Frequenzen (siehe Abbildung 7).
Diesem Effekt wird praktisch Rechnung getragen, indem bei Klavierstimmungen
häufig die sogenannte „gespreizte“ Stimmung verwendet wird, bei der die hohen
Töne etwas höher und die tiefen Töne etwas tiefer gestimmt werden. Dies führt
dazu, dass die (durch Inharmonizitäten nach oben verschobenen) Partialtöne die
von den Tönen der tiefen und mittleren Lage herrühren, besser mit den
Grundtönen der hohen Töne zusammen passen und keine unangenehmen Schwebungen
entstehen können.
5. DIE WAHRNEHMUNG VON KLANG UND TONINTENSITÄT
Spätestens hier stellt sich die Frage, warum das
verhältnismäßig laute Tastengeräusch, kaum oder überhaupt nicht wahrgenommen
wird (weder von den Pianisten, noch von den Zuhörern).
Hauptsächlicher Grund dafür ist die unterschiedliche
(subjektive) Lautstärkenwahrnehmung von Schall unterschiedlicher Frequenz. Um
eine bestimmte Lautstärkeempfindung bei tiefen Frequenzen zu erzeugen, bedarf
es einer viel höheren Intensität als das bei höheren Frequenzen der Fall ist.
Eine weitere Ursache ist der Effekt der veränderten Lautstärkeempfindung
aufgrund der Zeitdauer einer Schalleinwirkung. Die subjektiv empfundene
Lautstärke hängt von der Tondauer ab, das heißt, je kürzer ein Tonimpuls ist,
desto leiser wird er empfunden und umgekehrt. Nebenbei bemerkt hat dieser
Effekt auch für die musikalische Praxis am Klavier wichtige Folgen. Um eine
„staccato“ – Passage in einer bestimmten Lautstärke vorzutragen, benötigt man
eine sehr viel höhere Anschlagsstärke, als wenn man dieselbe
Passage bei gleicher Lautstärke „legato“ vortragen wollte.23
Der Grund, warum wir das Tastengeräusch - obwohl es im Gesamtkontext als sehr
laut erscheint - kaum oder gar nicht wahrnehmen, sind also einerseits die sehr
kurze zeitliche Dauer, die überwiegend niedrigen Frequenzen, sowie andererseits
die zeitlich deutlich länger andauernden und höheren Frequenzen der
angeschlagenen Saiten.
Die Tatsache der subjektiven Wahrnehmung von Schall und
Klangfarbe stellt ohnehin ein Problem für eine wissenschaftliche Untersuchung
dar. Eine streng wissenschaftliche Diskussionsgrundlage ist dadurch eigentlich
nicht mehr vorhanden. So werden auch Töne beziehungsweise Klänge, gleicher
Tonhöhe und Tonintensität von verschiedenen Hörern unterschiedlich wahrgenommen
und auch bewertet24
Genauso verhält es sich auch mit der Empfindung und
Beschreibung von Klangfarben. Die Antwort auf die Frage, wann ein (Klavier-)
Klang als „schön“ empfunden wird, berührt Themen aus der Psychologie und sogar
aus der Philosophie. Eine Tendenz hin zu einer „absoluten“ Klangästhetik lässt
sich ohnehin oft nur in Abhängigkeit eines Kulturkreises, des Alters oder der
(musikalischen) Vorkenntnisse (u. a.) feststellen. Letztendlich hängt sie auch
von der momentanen Verfassung und Stimmungslage des Hörers ab:
„So wie die Schönheit im Auge des Betrachters liegen soll,
so Musik im Ohr des Hörers. Eine hervorragende Darbietung eines Präludiums von
Debussy kann einem, der im Raum nebenan das Wesen einer Beethoven-Sonate zu
erfassen sucht, als
schrecklicher Lärm erscheinen. Und das grässliche Geheul
eines Krankenwagens kann Musik sein in den Ohren dessen, der angstvoll auf ihn
wartet“25
Pianisten können sich einen Nebeneffekt der subjektiven
Wahrnehmung von Klängen zu Nutze machen, denn die wahrgenommene Tonhöhe eines
Tones hängt auch mit der Lautstärke (Tonintensität) zusammen:
„Der Pianist kann die Höhe des einzelnen Tones nicht so verändern
wie der Geiger oder der Sänger. Mit Hilfe der dynamischen Differenzierung kann
er aber eine vollkommene Illusion erwecken. (Er schlägt den Ton, den er als
einen höheren hört, etwas stärker an.) In diesem Sinne kann der Pianist genauso
gut oder schlecht intonieren wie der Geiger oder der Sänger. Der Unterschied
besteht nur darin, dass der Sänger tatsächliche Tonhöhenunterschiede zustande
bringt, während der Pianist durch die entsprechende Verteilung der Dynamik die
Zuhörer denselben Ton nach Bedarf höher oder tiefer empfinden lässt. [...].
Derselbe Ton wird also je nach seiner harmonischen Umgebung, infolge
dynamischer Schattierung, höher oder tiefer vernommen. Falls den Pianisten in
seinem Spiel wirklich seine musikalische Phantasie leitet, werden die dynamischen
Unterschiede genau jenen Unterschieden entsprechen, die zwischen der
vorgestellten Tonhöhe und den temperierten Tönen des Klaviers bestehen, und sie
werden auf diese Weise im Hörer den Eindruck der gleichen Harmonien erwecken,
die sich der Künstler vorgestellt hat.“26
Dampfergusche
2 Darnpter
3 Hammerste
4 Regebeschenket
5 Absselschreube
6 Ab Menscherben Harnmerrolie
e Ruckprescheben
9 Abrucksctxaube gegebersc herikeaeder
11 Kapseschraube
12 Stelzungangraueolster
13 Hammer stietuipse
14 Mechanikbalken
15 AustasePreprenk•nte
16 Auseeepuppehdraht
17 Aussosepuppe
18 Ausesep_epenscreee
19 Hammarkopfuntert
20 Harnrnorkagfo berfAz 2t Harnrnerken
22 Harrenerruheleste
23 Harnmerruheerstenstan
24 Harnmerruhefestenachraube
25 Repateerfedersc.hraube
26 Fuhruresgeste
77 Dirnpferdraht
20 renetlecief
29 penpfefkettsce'aute
X' Dampferklotz
31 Darrepterpraaeste
32 Diungterpraiersteerfrtz
33 Ski
34 KagsedSChraube
35 Dampterkapsel
36 Darnptertessle
37 Abhebedeesloreadenk
36 D am pter arm
39 arn gf er abhepefeste
40 Abhebtest entitz
41 Mogul:894We fDamgreproln)
42 04mptertcde
43 Darnplegabnebefoz
44 Finger
45 Fangerean!
46 Fangerleder
47 Habegteedtragteder
48 Flebghediederschnurchen
49 Druckstanstreifen
50 Kapselschraube
51 Hetteereclkapsei
52 Habegleedletsle
53 frleche ne backen sc-nrau be
54 Habregtedu ttepo ister 56 4.4assegplote
56 Hebegaedsanel
57 Hebegl Kid
58 Repeterleder
93 Stoflzungenpranx herbe
60 Regreberfaderschnurchen
61 Seirungenpuppe met Firscnerbe
62 Stalizungenpupponschraube
63 514,8zunge
64 Maclianebacken
65 Backchengenterung
66 Waagebekernschebe
67 Waagebaktenstin 66 BaCkchen
69 Obertaste
70 Vorderdruckscherbe
71 lasiernbein
72 Vorderen (Klav.sturste!
73 Vorcknstingarmarung
74 Tas1entront
HERLEITUNG UND LÖSUNG DER SCHWINGUNGSGLEICHUNGEN EINER
EINGESPANNTEN SAITE
Die Herleitung der Schwingungsgleichung einer gespannten
Seite ist in der einschlägigen Literatur in zahlreichen Fachbüchern und
Artikeln beschrieben. Es folgt eine ausführliche, mit Erläuterungen versehene
Herleitung, die auch für einen Nicht-Physiker verständlich ist.
Abitur-Grundwissen in Mathematik und Physik wird jedoch vorausgesetzt.
Die Herleitung folgt im Wesentlichen den Ausführungen von A.
Budo (Theoretische Mechanik, siehe Literaturverzeichnis).
Zunächst machen wir einige vereinfachende Voraussetzungen,
damit die Beschreibung nicht zu kompliziert wird.
- Eine Saite sei im Folgenden ein dünner elastischer Körper
mit verschwindend kleinem Querschnitt, so dass wir nur Dehnungskräfte, nicht
jedoch Biegungskräfte betrachten müssen. Diese Annahme ist für kleine
Querschnitte plausibel, da der Dehnungswiderstand proportional zu R2 ist, die
Biegungssteifigkeit jedoch für kleiner werdende Querschnitte wesentlich
schneller mit R4 abnimmt.
- Wir vernachlässigen den Einfluss der Schwerkraft auf die
eingespannte Saite, da die Kräfte der Saitenspannung ein Vielfaches der
Gravitationskräfte aufgrund der Saitenmasse betragen.
Der folgende Ansatz geht davon aus, dass die schwingende
Saite drei Freiheitsgrade besitzt (entsprechend den zu erwartenden zwei
Freiheitsgraden für die Transversalschwingungen, die quer zur Saite verlaufen,
sowie einer Longitudinalschwingung in Richtung der Saite). Die Koordinaten
dieser drei Freiheitsgrade entsprechen den drei Raumdimensionen und werden bei
dieser Herleitung mit den Buchstaben , ij und 'bezeihnet.
Weiter benutzen wir bei der Herleitung Differentiale (‚dx‘=
sowie partielle Differentiale ?ä ?). Die Größen , ' und ij seien infinitesimale
Größen, deren Produkte weggelassen werden dürfen.
Wir betrachten die Punkte A und B (ruhende Saite) bzw. A´
und B´ (Saite zum Zeitpunkt t). A und B haben im ruhenden Zustand den Abstand
dx voneinander, nach der Zeit t befinden sie sich in der Lage A´und B´ mit dem
Abstand ds:
mit den Komponenten ?+ ?? ??, ?+ ?? ?? , ?+ ??
??, dann lauten
die Koordinaten von
A´und B´:
?+
A´= ? ?
?
?, B´=?+
?+
?
?
?????
??+
?+
????
??
?+
??
??
????
Für das Bogensegment ds gilt (da ??>> ??,??, ?? und
infinitesimal klein):
??= ?1 + ??
????? , ??
?? interpretieren wir als relative Dehnung von dx. Für die
?? ??
Richtungskosinusse von A´B´ gilt: cos ? = 1, cos ? = ?? ,
cos? = ??
Betrachten wir die Kraftkomponenten, die am Saitenstück A´B´
angreifen: Die in A´ wirkende Spannung ist die Summe aus der Saitenspannung P
und der von der Dehnung hervorgerufenen Spannung, die nach dem hookeschen
Gesetz ? ?? ?? beträgt (mit ?? als
??
relativer Dehnung). Die Komponenten der bei A´ in negativer
ds-Richtung wirkenden
Kraft sind: ??(? + ? ??
??) cos ?, usw... Mit den Richtungskosinussen ergeben sich
die
Kraftkomponenten zu:
??(? + ? ??
?)
? ?? . ?n ?
) (1)
??
? ? ?? ?
??
Die Kraftkomponenten der bei B´ in positiver ds-Richtung
wirkenden Kraft können wir erhalten, in dem wir die Taylorentwicklung von (1)
bis zur 1.ten Ordnung an der Stelle ?+ ?? bilden. Addieren wir die so
erhaltenen Ausdrücke zu (1), so erhalten wir die Komponenten der Gesamtkraft
auf das Saitenstück A´B´:
?
(?? ??? ??
???
??????? = ?? ??? ?? (2)
?
????
???
Nun setzen wir nach dem Newtonschen Gesetz (? = ? • ?, mit
den
??? ??? ???
Beschleunigungskomponenten ??: ??? , ??? , ??? sowie der
Masse des Saitenstückes:
? = ????) gleich, dann erhalten wir die drei
Bewegungsleichen der schwingenden Saite:
Oder wenn wir den Zusammenhang zwischen den
Geschwindigkeiten von transversalen bzw. longitudinalen Wellen und den Größen
?, ? und ? berücksichtigen:
??= ??
?
???
= ?? ?
= ?
?
(4)
(Schwingungsgleichungen einer
Saite) (5)
??
???
=
? ???
???
=
?
???
???
???
=
? ???
???
?? ???,
???
???,
???
??????
Die drei Bewegungsgleichungen, die die schwingende Saite
beschreiben sind partielle Differentialgleichungen 2.ter Ordnung. Da alle drei
Gleichungen die gleiche Form haben und die beiden Gleichungen der
Transversal-Schwingung identisch sind, betrachten wir für die Lösung der
Differentialgleichungen der Einfachheit halber die Gleichung:
???= ?? ???
??? ???
(Allgemeine Schwingungsgleichung einer Saite, mit ?=
??oder ???) (6)
LÖSUNG:
Da die Saite an den Anfangs- und Endpunkten eingespannt und
daher in Ruhe ist, setzen wir zur Lösung dieser Differentialgleichung folgende
Randbedingungen fest (mit l als Saitenlänge):
?(?, ?) = ?(?, ?) = ? (7)
Partielle Differentialgleichung dieser Art löst man
gewöhnlich durch einen Produktansatz und versucht durch Separierung der
Variablen die Gleichung auf eine
gewöhnliche Differentialgleichung zurückzuführen: ?(?, ?) = ?(?) •
?(?)
In (6) eingesetzt ergibt sich: ?(?) ???(?)
??? = ???(?) ???(?)
??? oder umgeformt:
???(?)
???
?(?)
???(?)
? ???
?? ?(?)
(8)
Man sieht, dass die linke Seite von (8) nur allein von x,
die rechte Seite nur allein von t abhängt. Folglich kann (8) für alle Werte von
x und t nur dann gelten, wenn beide Seiten gleich einer Konstanten sind. Die
Konstante wählen wir zu ???. Wir hätten auch irgend eine andere Konstante
wählen können; die Form ??? vereinfacht jedoch die Darstellung der
Lösungsfunktionen.
Die sich so ergebenden Gleichungen
???(?)
??? = ????(?) und
???(?)
??? = ??????(?) (9)
haben (wie der geneigte Leser sofort erkennt) folgende
Partikularlösungen:
U(x) = cos kx und
U(x) = sin kx
V(t) = cos kct und
V(t) = sin kct
Nun zu den Randbedingungen: Da U(0) = U(?) = 0 sein scheidet
die Lösung U(x) = cos kx aus. Die Lösung sin kx gilt nur dann, wenn k = kn =
nz/.
Folglich haben wir folgende Lösungen für U(x) und V(t):
Un(x) = sinnn n n x, Vn(t) = sinn ct, sowie Vn(t) =
cosn ct(n = 1,2, ...)
/ /
(10)
Der Ausdruck vn = n ??/besitzt die Einheit Hz und wird
üblicherweise Schwingungszahl genannt, damit lässt sich (10) etwas schöner
schreiben:
Un(x) = sinnn /x, Vn(t) = sin 2n-vnt, sowie Vn(t) = cos
2n-vnt(n = 1,2, ...)
(10a)
Die Funktionen Un(x) und Vn(t) werden Eigenfunktionen, die
Werte kn? Eigenwerte. Die Ausdrücke werden auch Eigenfrequenzen des Systems
genannt. Damit haben wir
für u(x, t) = U(x) ? V(x) folgende
partielle Lösungen (partielle Lösungen dürfen
mit beliebigen Konstanten anund bn multipliziert werden):
u(x, t) = bnsin n7xsin 2n-vnt, sowie u(x, t) = ansin n7xcos 2n-vnt
Eine Eigenschaft der Differentialgleichung (6), die
Mathematiker Linearität nennen, bewirkt, dass auch jede mögliche Summe der
partiellen Lösungen eine Lösung der Bewegungsgleichung darstellt.
Somit ist die allgemeinste Lösung unserer Bewegungsgleichung
für die eingespannte schwingende Saite gefunden:
?
u(x, t) = 1 sinn ir x(an cos2n-vnt+ bnsin 2nvnt)
i
(11)
Hinweis: Wir können der Randbedingung (7) noch eine
sogenannte Anfangsbedingung hinzufügen, die die räumliche Form ?(?, 0)und die
1.te zeitliche Ableitung ?´(?, 0) unserer Lösungsfunktion zum Zeitunkt t = 0
beschreibt:
?(?, ?) = ?(?) und (????)?,? = ?(?) (12)
Beispiel: Wenn wir die Saite in der Mitte ‚anzupfen ‘(mit
der Auslenkung h) bekommt sie zum Zeitpunkt ?= 0 eine ‚dreieckige‘ Form, d.h.
?(?) beschreibt eine Dreiecksfunktion,
? ???
? 0 < ? <
?(?) = ? ' — ?
?(?) = 0
2h ?1 ? ????,? <- o:p="">->
?
Beispiel: Wenn die Saite in der Mitte von einem Hammer der
Breite b und der Geschwindigkeit ?? angeschlagen wird, lauten die Funktionen
?(?) und ?(?), die die Anfangsbedingungen festlegen:
Setzen wir auch diese Anfangsbedingung als gegeben voraus so
lassen sich die Konstanten ?? und ?? berechnen. Ohne mathematische Herleitung
sei hier mitgeteilt (Quelle: Budo, A. (1978). Theoretische Mechanik. Berlin:
VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, S. 404)
?? =
?j f ?(?) ??? ??? ??'
n = 1, 2, ...
/ 0 1 (12a)
? ?
??? ?i?
?? = ???? j f ? ?(?) ??,
? = ?, ?, ... (12b)
?? und ?? sind die sogenannte ‚Fourierkoeffizienten‘ der
Anfangsfunktionen ?(?) und G(?) mit denen sich ?(?) und G(?) als unendliche
Fourierreihe darstellen lassen. Mit Hilfe trigonometrischer Umformungen und
durch Definition von: ?? = ?? sin ?? und ?? = ?? cos ?? können wir (11) noch
etwas schöner schreiben. Die Lösung unserer Bewegungsgleichung (6) mit den
Randbedingungen (7) und den Anfangsbedingungen (12) lautet
00
u(x, t) = / Cn s??nirx
? sin(2irvnt+
yn) (13)
n=i
Hinweis: Eine einfache Rechnung zeigt: C.,, = .ja...,, ? +
b.,,? und ?n = atan ari
bri
HÖRBEISPIEL - CD
1) Anschlagsgeräusch (ADL, MIDI – Wert: 35) 20) C3 (VDT, MIDI – Wert: 23)
2) Anschlagsgeräusch (ADL, MIDI – Wert: 51) 21) C3 (VDT, MIDI – Wert: 41)
3) Anschlagsgeräusch (ADL, MIDI – Wert: 79) 22) C3 (VDT, MIDI – Wert: 50)
4) Anschlagsgeräusch (ADL, MIDI – Wert: 88) 23) C3 (VDT, MIDI – Wert: 75)
5) Anschlagsgeräusch (ADL, MIDI – Wert: 100) 24) C3 (VDT, MIDI – Wert: 83)
6) Anschlagsgeräusch (ADL, MIDI – Wert: 110) 25) C3 (VDT, MIDI – Wert: 90)
7) Anschlagsgeräusch (VDT, MIDI – Wert: 35) 26) C3 (VDT, MIDI – Wert: 98)
8) Anschlagsgeräusch (VDT, MIDI – Wert: 51) 27) C1 (VDT, MIDI – Wert: 75)
9) Anschlagsgeräusch (VDT, MIDI – Wert: 79) 28) C2 (VDT, MIDI – Wert: 75)
10) Anschlagsgeräusch (VDT, MIDI – Wert: 88) 29) großes C (VDT, MIDI – Wert: 75)
11) Anschlagsgeräusch (VDT, MIDI – Wert: 100) 30) Subkontra A (Harmonisch)
12) Anschlagsgeräusch (VDT, MIDI – Wert: 110) 31) Subkontra A (Inharmonisch)
13) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 23) 32) Kontra D (Harmonisch)
14) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 41) 33) Kontra D (Inharmonisch)
15) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 50) 34) großes F (Harmonisch)
16) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 75) 35) großes F (Inharmonisch)
17) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 83) 36) kleines Dis (Harmonisch)
18) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 90) 37) kleines Dis (Inahrmonisch)
19) kleines C (VDT, MIDI – Wert: 98) 38) Fis1 (Harmonisch) 39) Fis 1 (Inharmonisch)
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