Kochen und Backen mit Selzer-McKenzie
https://youtu.be/7uvQMV0wXUU
Schneller als dieses dürfte kaum ein Sonntagsgericht auf den
Tisch zu zaubern sein.
Zudem läuft das zarte Fleisch in der cremigen Pilzsauce zu
absoluter Höchstform auf
1 Zwiebel Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 430 kcal •
35 Min. Zubereitung
300g Champignons
1 Bund
Petersilie Die Zwiebel schälen und fein
würfeln. Die Pilze putzen, wenn
600g
Schweinelende nötig, mit Küchenpapier
trocken abreiben und in Scheiben schneiden.
4EL
Butterschmalz Petersilie waschen
und trocknen, die Blättchen abzupfen und fein
Salz •
Pfeffer hacken. Das Fleisch
abtupfen und in ca. 3 cm breite Stücke schneiden.
100 ml trockener Weißwein
125 ml
Fleisch- oder In einer Pfanne 2 EL
Butterschmalz erhitzen. Die Filetscheiben
Gemüsebrühe hineinlegen und von beiden Seiten je 3-4
Min. anbraten. Salzen und
200g Sahne pfeffern, herausnehmen und abgedeckt
beiseitestellen. Restliches
Butterschmalz in die Pfanne geben und die Zwiebelwürfel
darin 1 Min. anbraten. Die Pilze hinzufügen und bei großer Hitze unter
zeitweili-
gem Rühren ca. 5 Min. kräftig anbraten.
3. Mit Weißwein ablöschen, verdampfen lassen, Brühe und
Sahne dazugießen und aufkochen. Die Sauce bei großer Hitze sämig ein-kochen.
Mit Salz und Pfeffer herzhaft abschmecken. Die Petersilie unterrühren. Die
Filetscheiben in der Sauce noch einmal ca. 3 Min. erhitzen. Dazu passen Spätzle
oder Bandnudeln und Salat.
2
Sauerbraten
»Sauer macht lustig«, sagen die Schwaben. »Wir sind schon
lustig«, sagen die
Rheinländer und schmecken die Sauce zum Sauerbraten süß ab.
Welcher Fraktion er angehört,
darf bei diesem Rezept jeder selbst bestimmen — mit dem
Zuckerlöffel.
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 545 kcal
1 Std. Zubereitung • 3 Tage Marinieren • 2 Std. Garen
1. Das Fleisch
abtupfen und in einen großen Gefrierbeutel legen. Für die Marinade 1 Zwiebel
schälen und grob würfeln. Piment, Pfeffer-und Senfkörner, Wacholder und
Gewürznelken in einem Mörser grob zerstoßen. Zwiebelwürfel, Gewürze, Lorbeer,
Rotwein und Essig zum Fleisch in den Gefrierbeutel geben. Den Gefrierbeutel gut
verschließen. Im Kühlschrank 3 Tage durchziehen lassen.
2. Nach 3 Tagen
das Fleisch aus der Marinade nehmen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Die
Marinade durch ein Sieb gießen. Die zweite Zwiebel schälen und grob würfeln.
Möhre und Sellerie putzen, schälen und in grobe Stücke schneiden. In einem
Bräter das Butterschmalz erhitzen. Das Fleisch hineingeben und von allen Seiten
bei mittlerer Hitze ca. 8 Min. anbraten. Zwiebel-, Möhren- und Selleriewürfel
dazugeben und 1-2 Min. mit anrösten. Das Tomaten¬mark hinzufügen und kurz
mitbraten. Mit etwas Marinade ablöschen, einkochen und den Bratensatz am Boden
loskratzen.
3. Wieder etwas
Marinade dazugießen, aufkochen. Bei kleiner Hitze mit geschlossenem Deckel
schmoren, dabei immer wieder etwas Marinade dazugießen, sodass immer nur ca. 2
cm hoch Flüssigkeit im Bräter steht. Das Fleisch hin und wieder wenden. Nach
1,5 Std. mit einer Fleischgabel hineinstechen. Lässt sich die Gabel leicht herauszie¬hen,
ist der Braten gar. Geht die Gabel nur schwer heraus, das Fleisch noch weitere
30 Min. schmoren.
4. Inzwischen
die Petersilie waschen, trocken schütteln, Blättchen fein hacken. Den Braten
aus dem Bräter nehmen und abgedeckt warm stellen. Die Sauce durch ein Sieb in
einen kleinen Topf pas¬sieren. Aufkochen, evtl. etwas einkochen, dann mit Salz,
Pfeffer und Zucker abschmecken. Den Braten in Scheiben schneiden, mit
Petersilie bestreuen und mit der Sauce servieren. Dazu passen Spätzle.
3
Rinderrouladen
überraschungs-Fleischpäckchen: Was drin war, konnte nach
Lust und Laune
der Köchin schon mal variieren. Hier hält Speck die Rollen
saftig, Gurken und Senf sorgen für
die pikant-säuerliche Note. Zu Recht ein Klassiker unter den
Rouladenfüllungen!
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 515 kcal 30 Min.
Zubereitung • 1 Std. 20 Min. Garen
Die Cornichons in Scheiben schneiden. Die Fleischscheiben
nebeneinander auf die Arbeitsfläche legen, salzen und pfeffern. Mit je 1 TL
Senf bestreichen. Speckscheiben darauflegen und die Gurkenscheiben darauf
verteilen. Die Fleischscheiben aufrollen und mit Küchengarn binden oder mit
Rouladennadeln oder Zahn¬stochern feststecken.
Die Zwiebel schälen und fein würfeln. Das Öl in einem Bräter
oder weiten Topf erhitzen. Rouladen von außen salzen, pfeffern und dünn mit
Mehl bestäuben. Die Rouladen von allen Seiten bei großer Hitze 1-2 Min.
anbraten. Zwiebelwürfel dazugeben und kurz mit-rösten. Tomatenmark dazugeben
und unterrühren, dann mit der Hälfte des Rotweins ablöschen. Einkochen, dann
ein weiteres Mal mit dem Rotwein ablöschen. Brühe dazugießen, Lorbeerblatt
dazu¬geben und alles aufkochen. Im geschlossenen Bräter bei kleiner Hitze ca. 1
Std. 20 Min. leise kochen lassen.
3 Die gegarten Rouladen aus dem Bratenfond nehmen und abge¬deckt
warm halten. Den Bratenfond durch ein Sieb passieren und auf ca. 200 ml Sauce
einkochen. Die kalte Butter in Flöckchen mit einem Schneebesen einrühren. Die
Sauce mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen Bandnudeln.
Küchenheftertipp Die einen schwören auf Küchengarn, die
anderen auf Rouladennadeln. Neben diesen zwei klassischen Möglichkeiten, die
Rouladen beim Schmoren vor dem Aufgehen zu bewahren, gibt es aber inzwischen
noch eine dritte: Rouladenklammern. Sie lassen sich ohne Geknote und Gepikse
mit einem Handgriff um die Rouladen klemmen und halten Fleisch und Füllung fest
umschlossen. Übrigens lassen sie sich auch für Krautwickel prima verwenden.
4
Gänsekeulen
Bis zum Martinstag am 11. November watschelten früher die
Gänse über die Bauernhöfe, um dann nach und nach zu verschwinden und als
deftige
Winterbraten auf den Tisch zu kommen. Aber es muss nicht
immer der ganze Vogel sein: Die Keulen lassen sich mit weniger Aufwand
zubereiten.
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 795 kcal 50 Min.
Zubereitung • 2 Std. Garen
1. Die Zwiebeln
schälen und grob würfeln. Das Suppengrün putzen, waschen, schälen und in grobe
Stücke schneiden. Den Apfel schälen, vierteln, Kerngehäuse entfernen. Die
Gänsekeulen kalt abspülen und trocken tupfen. Das sichtbare Fett auf der
Keulenunterseite wegschnei¬den. Das Butterschmalz in einem Bräter erhitzen,
Keulen hineingeben und bei mittlerer Hitze rundherum ca. 10 Min. anbraten.
Salzen und pfeffern, herausnehmen. Bratfett bis auf 3 EL wegschütten.
2. Den Backofen
auf 200° (Umluft 180°) vorheizen. Die Zwiebel¬würfel und das Suppengrün in das
verbleibende Bratfett geben und ca. 3 Min. anrösten. Apfelviertel hinzufügen.
Mit Rotwein ablöschen und den Bratensatz mit einem Pfannenwender vom Boden des
Brä-ters lösen. Den Wein etwas einkochen, dann den Geflügelfond und 100 ml
Wasser dazugießen und aufkochen. Die Keulen hineinlegen. Den Rosmarin waschen
und mit den Lorbeerblättern dazugeben.
3. Den Bräter
verschließen und in den Ofen schieben. Die Keulen 1 Std. 30 Min. garen, dabei
zwischendurch 3- bis 4-mal wenden, sodass sie gleichmäßig in der Flüssigkeit
liegen. Den Deckel abnehmen und die Keulen weitere 20 Min. offen garen, dabei
2- bis 3-mal mit der Sauce begießen. Weitere 10 Min. offen garen, ohne das
Fleisch zu über¬gießen, sodass die Haut knusprig werden kann. Die Keulen
heraus¬heben und abgedeckt warm stellen.
4. Die Sauce
durch ein Sieb in einen kleinen Topf gießen, dabei die Rückstände im Sieb gut
ausdrücken. Die Sauce bei großer Hitze ein-kochen. Die Stärke mit 2-3 EL Wasser
anrühren, in die kochende Flüs-sigkeitgießen, einmal aufkochen, sodass die
Sauce andickt. Mit Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken. Dazu passen Rotkohl
(siehe Seite 49) und Kartoffelknöde
5
neumodische Konkurrenz durch Panna cotta, Crme brüle &
Co. hat
die gute alte Bayrisch Creme gelassen hingenommen. Hier ist
sie wieder, ebenso cremig und
vanilleduftend wie damals, als sie zu besonderen Feiertagen
auf den Tisch kam.
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 405 kcal 1 Std.
Zubereitung • 3 Std. Kühlen
1. Für die Creme
die Gelatineblätter in kaltem Wasser einweichen. Vanilleschote der Länge nach
aufschlitzen, das Mark herauskratzen. Vanilleschote und -mark mit der Milch
aufkochen. Inzwischen die Eigelbe und den Zucker in einer Schüssel mit den Quirlen
des Hand-rührers sehr schaumig rühren. Die kochend heiße Vanillemilch lang¬sam
unter Rühren in die Eigelb-Zucker-Creme gießen. Diese Mischung zurück in den
Topf geben. Bei kleiner Hitze und unter ständigem Rühren so lange erhitzen, bis
die Creme leicht dicklich wird. Aufpas¬sen, dass die Creme nicht am Topfboden
ansetzt und gerinnt.
2. Die
Gelatineblätter ausdrücken und in der heißen Vanillecreme unter Rühren
auflösen. Creme durch ein Sieb in eine Schüssel gießen und ganz abkühlen
lassen, dabei ab und zu umrühren. Sobald die Creme kalt ist und anfängt, fest
zu werden, die Sahne steif schlagen und behutsam unterheben. Vier Förmchen oder
Tassen mit kaltem Wasser ausspülen und die Creme hineinfüllen. Zum Festwerden
2-3 Std. in den Kühlschrank stellen.
3. Etwa 30 Min.
vor dem Servieren die Beeren verlesen, vorsich¬tig waschen und abtropfen
lassen. Erdbeeren entkelchen und nach Belieben klein schneiden. Die Beeren in
eine Schüssel geben und mit dem Zucker bestreuen. Etwa 20 Min. Saft ziehen
lassen. Die Förmchen aus dem Kühlschrank nehmen, kurz in heißes Wasser setzen
und die Puddinge auf Teller stürzen. Mit den gezuckerten Beeren anrichten.
Verwandlungstipps
Vanillecreme immer wieder anders: Für nussiges Aroma 50 g
Hasel¬nüsse in einer Pfanne ohne Fett anrösten, bis sie duften. Abgekühlt fein
hacken und vor der Sahne unterziehen. Oder 2-3 EL Maraschino
6
Schokoladenpudding
Rätsel der Kindheit: Weshalb musste man beim
Schokoladenkuchen
voller Ungeduld abwarten, bis er abgekühlt war, während
Schokoladenpudding
warm gegessen werden durfte? Lange gefragt haben wir
allerdings nicht.
Dafür waren wir zu sehr damit beschäftigt, den dunklen,
süßen Traum zu verspeisen.
80g Löffelbiskuits 50g Bitterschokolade (mind. 70 %
Kakaoanteil)
60 g weiche Butter 4 Eier 50g Zucker 100 ml Milch
Außerdem:
Butter und Semmelbrösel
für die Form
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 430 kcal 30 Min.
Zubereitung • 1 Std. 15 Min. Garen
Eine Puddingform mitsamt Deckel gründlich einfetten und mit
Semmelbröseln ausstreuen. Einen hohen Kochtopf, in dem die Pud¬dingform bei
aufgelegtem Deckel Platz findet, zur Hälfte mit Wasser füllen und das Wasser
aufkochen. Die Löffelbiskuits in einen Gefrier¬beutel geben und mit dem
Nudelholz fein zerbröseln.
2, Die Schokolade fein reiben. Die weiche Butter mit den
Quirlen des Handrührers gut schaumig rühren. Die Eier trennen. Eigelbe und
Zucker zur Butter geben und alles 2 Min. gründlich verrühren. Biskuitbrösel mit
der Milch vermischen und mit der Schokolade unter die Eigelbcreme rühren.
Eiweiße zu steifem Eischnee schlagen und behutsam unterheben.
3. Die Masse in
die. Puddingform füllen und den Deckel verschließen. Die Form in den Topf mit
kochendem Wasser stellen. Das Wasser soll gut bis zur Hälfte der Form reichen.
Den Pudding 1 Std. bei kleiner Hitze kochen lassen. Dabei muss das Wasser
ständig leicht sprudeln.
4. Nach 1 Std.
den Deckel der Puddingform abnehmen und mit einem Holzstäbchen prüfen, ob der
Pudding gar ist. Bleibt noch Teig am Stäbchen hängen, den Pudding noch 10-15
Min. weiterga¬ren. Die Form aus dem Wasserbad nehmen und 5 Min. stehen lassen.
Den Pudding mit einem kleinen Messer vom Rand der Form lösen und auf eine
Platte stürzen. Sofort servieren.
Serviertipps
Servieren Sie zum Schokoladenpudding Vanillesauce (siehe
Seite 138 oder Schokoladensauc
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Götterspeise
Als bäuerlich, grob, weniger wertvoll als das feine Weißbrot
galt Schwarzbrot früher.
Nur in Pommern wusste man, dass es als Speise für die Götter
taugt: wenn es sich in Form von Knusperbröseln mit sommerlicher Kirschenwonne
und kühler Sahnecremigkeit verbindet.
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 650 kcal 25 Min.
Zubereitung • 1 Std. Abkühlen
1. Den
Pumpernickel in Stücke brechen und im Blitzhacker oder mit einem Messer grob
zerkrümeln. Butter in einer Pfanne schmel¬zen und die Brotkrümel darin ca. 2
Min. unter Rühren anbraten. 1 Päckchen Vanillezucker bestreuen und alles leicht
karamellisieren. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Brotkrümel abkühlen lassen.
2. Die Kirschen
waschen, abtropfen lassen, entstielen und entsteinen. Den Zucker bei mittlerer
Hitze langsam schmelzen lassen. Dabei nich-. umrühren. Sobald der geschmolzene
Zucker anfängt, sich hellbraun zu verfärben, die Kirschen zugeben (Achtung, das
kann spritzen!) und 5-10 Min. unter Rühren schmoren, bis sich der Karamell
wieder aufgelöst hat. Das Kirschwasser (falls verwendet) unterrühren und die
Kirschen in ca. 1 Std. vollständig abkühlen lassen. Einige für die Garnitur
beiseitelegen.
3. Die Sahne
ganz steif schlagen und mit dem zweiten Päckchen Vanillezucker süßen.
Abwechselnd die abgekühlten Schwarzbrot¬krümel, das abgekühlte Kirschkompott
und die Sahne in eine Schüssel schichten, die oberste Schicht soll Sahne sein.
Mit den beiseitegelegten Kirschen verzieren.
Austauschtipp
Leider ist die Saison heimischer Kirschen nur sehr kurz.
Auch wenn dieses Dessert mit frischen Früchten am besten schmeckt, können Sie
auf Kirschen aus dem Glas ausweichen. Verwenden Sie 1 Glas Schat-tenmorellen
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137
Kirschenplotzer
Dem Auflauf mit der goldbraunen Kruste und der
Kirschenherrlichkeit im Innern sieht man
die schnöde Herkunft als Resteverwertung nicht mehr an. Kein
Wunder, dass so mancher
absichtlich viel zu viele Brötchen zum Frühstück einkauft.
Denn dann hat man
am nächsten Tag einen Grund, mal wieder einen
Kirschenplotzer in den Ofen zu schieben!
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 790 kcal 40 Min.
Zubereitung • 1 Std. Backen
1. Die Brötchen
in grobe Würfel schneiden und in eine große Schüs¬sel geben. Die Milch erwärmen
und darübergießen. Einige Minuten einweichen. Inzwischen die Butter und 40 g
Zucker mit den Quirlen des Handrührers gut schaumig rühren. Die Eier trennen.
Eigelbe, Gewürze, Kakao und das Kirschwasser (falls verwendet) unterrühren. Eiweiße
mit übrigem Zucker zu steifem Eischnee schlagen. Behutsam unter die Eigelbcreme
heben.
2. Den Backofen
auf 180° (Umluft 160°) vorheizen. Die Kirschen waschen und gut trocken tupfen,
aber nicht entsteinen (sie würden sonst zu viel Saft verlieren). Die weiche
Brötchenmasse gut unter die Butter-Eier-Masse rühren, dann die Kirschen kurz
untermischen.
3. Eine große
Auflaufform (ca. 30 cm Länge, ersatzweise eine Spring-form mit 26cm 0)
einfetten und mit Semmelbröseln ausstreuen. Die Auflaufmasse hineingeben und
glatt streichen. Die Mandeln grob hacken und daraufstreuen. Den Auflauf im
heißen Ofen 55-60 Min. backen, bis die Kruste hellbraun und knusprig ist. Dazu
passt Vanille¬sauce (siehe Seite 138).
Austauschtipps
Nicht genügend Brötchen vom gestrigen Frühstück übrig
geblieben? Sie können sie auch zur Hälfte durch Zwieback ersetzen.
Im Sommer ist das ein tolles Rezept für frische Kirschen.
Zum Glück muss man im Winter aber nicht auf den Kirschenplotzer verzichten,
denn mit Kirschen aus dem Glas geht's auch: 1 Glas Schattenmorel¬len (370 g
Abtropfgewicht) nehmen, die Kirschen auf einem Sieb gut abtropfen lassen und
mit der Brötchenmischung einschichten.
9
Ofenschlupfer
Nicht nur altbackenes Brot erlebt im Ofenschlupfer einen
zweiten Frühling.
Auch die Äpfel, die im Garten von der Wiese geklaubt werden,
werden darin von »2. Wahl« zu »erste Sahne« befördert. Ein
Beweis dafür,
dass Sparsamkeit mitunter die besten Rezepte hervorbringt.
Für 4 Portionen • Pro Portion ca. 735 kcal 40 Min.
Zubereitung • 45 Min. Backen
I. Den Backofen auf 200° (Umluft 180°) vorheizen. Eine
Auflaufform mit hohem Rand (ca. 30 cm Länge) einfetten. Die Rosinen in Rum oder
Apfelsaft einweichen.
2. Die Brötchen
in dünne Scheiben schneiden. Die Vanilleschote längs aufschlitzen und das Mark
herauskratzen. Sahne, Milch, Eier, Zucker und Vanillemark verquirlen. Die Äpfel
waschen, trocknen, vierteln und ohne Kerngehäuse in dünne Spalten schneiden.
3. Die
Brötchenscheiben abwechselnd mit den Apfelspalten in die Form geben, dabei jede
Schicht mit Rosinen bestreuen. Die letzte Schicht soll aus Brötchenscheiben
bestehen. Die Eiersahne darüber-gießen. Den Auflauf mit Mandelblättchen
bestreuen und die Butter in Flöckchen darübergeben. Im heißen Ofen (Mitte) ca.
45 Min. backen, dabei zwischendurch mit Backpapier abdecken, falls der Auflauf
zu stark bräunt. Herausnehmen, mit Puderzucker bestreuen und noch warm
servieren. Dazu passt Vanillesauce (siehe Seite 138).
Austauschtipp
Es müssen nicht immer Äpfel sein: Der Ofenschlupfer schmeckt
auch mit entsteinten Kirschen, Pflaumen oder Aprikosen fein. So wird er zum
Lieblingsrezept fürs ganze Jahr und jede Früchtesaison.
Küchenpraxistipp
Die ausgekratzte Vanilleschote nicht wegwerfen — sie liefert
Ihnen besten hausgemachten Vanillezucker. Legen Sie sie einfach in ein
Schraubglas, das Sie mit feinem Zucker auffüllen. Nach ein paar Tagen hat der
Zucker das Vanillearoma angenommen und lässt sich verwen-den wie Vanillezucker
aus dem Päckchen.
10
Mohnstiezel
Extrasaftig wird der Hefeteig durch die Mohnfüllung, die
jede Scheibe des Striezels ein bisschen anders marmoriert. Was so kunstvoll
aussieht, ist tatsächlich viel schneller gemacht, als man denken könnte.
Für 1 Kastenform (ca. 20 Stücke) • Pro Stück ca. 220 kcal 50
Min. Zubereitung • 1 Std. 5 Min. Ruhen • 35 Min. Backen
1. Für den Teig
die Milch lauwarm erhitzen. Das Mehl in eine Schüs¬sel geben, in die Mitte eine
Mulde drücken. Hefe hineinbröckeln, mit 3 EL Milch, 1 TL Zucker und etwas Mehl
vom Rand verrühren. Vorteig zugedeckt an einem warmen Ort 15 Min. gehen lassen.
Danach übrige lauwarme Milch, restlichen Zucker, weiche Butter in Flöckchen, Ei
und 1 kräftige Prise Salz dazugeben. Erst mit den Knethaken des Handrüh-rers,
dann mit den Händen zu einem glatten Teig verarbeiten. Kräftig kneten, bis er
sich vom Schüsselrand löst. In ca. 40 Min. zugedeckt an einem warmen Ort bis
zur doppelten Größe gehen lassen.
2. Inzwischen
für die Mohnfüllung die Rosinen in Rum oder Apfel¬saft einweichen. Sahne und
Honig in einem kleinen Topf aufkochen, Mohn hineingeben und unter Rühren bei
mittlerer Hitze zu einem dicken Brei kochen. Abkühlen lassen, dann
Zitronenschale, Ei und die abgetropften Rosinen unterrühren. Den Teig einmal
kräftig durchkne¬ten, auf wenig Mehl zu einem Rechteck von ca. 35 x45 cm
ausrollen. Mohnfüllung daraufstreichen und Teig von der breiten Seite her
auf¬rollen. Die Rolle mit einem scharfen Messer der Länge nach halbieren, die
beiden Stränge umeinanderschlingen. Eine Kastenform mit Back¬papier auslegen
und den Striezel hineinlegen. 10 Min. gehen lassen. Den Backofen auf 200°
(Umluft 180°) vorheizen. Eigelb und Milch verquirlen, den Striezel damit
bestreichen. Im Ofen (unten) 35 Min. backen, dabei evtl. zwischendurch abdecken,
falls er zu stark bräunt.
Variante: Nussstriezel
Für eine Nussfüllung 250 g gemahlene Haselnusskerne, 125 g
Sahne, 1 Ei, 100 g Zucker, 1 kräftige Prise Zimtpulver und 1 TL abgeriebene
Schale von 1 Bio-Orange verrühren. 1 kleinen säuerlichen Apfel schä¬len,
vierteln, ohne Kerngehäuse grob dazuraspeln. Den Striezel damit füllen. Nach
dem Backen den noch heißen Striezel mit 1-2 EL erwärm¬ter Aprikosenkonfitüre
bestreichen, abkühlen lassen.
11
Donauwellen
Plötzlich war er da, dieser üppig geschichtete Kuchen — und
zwar überall: auf Kuchenbüfetts in
Schule und Kirche, beim Gartenfest und auf der
Kaffeeklatschtafel. Nachbarinnen
und Freundinnen übertrumpften sich gegenseitig mithilfe von
Creme und
Schokoguss. Uns Kindern war das egal. Wir liebten den
Kuchen, egal wer ihn gebacken hatte.
Für 1 Backblech (ca. 20 Stück) • Pro Stück ca. 435 kcal
1 Std. 15 Min. Zubereitung • 1 Std. Abkühlen • 40 Min.
Backen
1. Für den Teig
weiche Butter und Zucker mit den Quirlen des Hand-rührers sehr schaumig
schlagen. Ein Ei nach dem anderen und 1 Prise Salz unterrühren. Mehl und
Backpulver mischen und portionsweise unterrühren. Die Kirschen auf ein Sieb
geben und gut abtropfen lassen.
2. Den Backofen
auf 180° (Umluft 160°) vorheizen. Ein Backblech einfetten. Zwei Drittel des
Teiges darauf verstreichen. Unter den restlichen Teig Milch und Kakao rühren.
Den dunklen Teig auf dem hellen verstreichen. Die Kirschen darauf verteilen. Im
Ofen (Mitte) ca. 40 Min. backen. Herausnehmen und ganz abkühlen lassen.
3. Inzwischen
für die Vanillecreme das Puddingpulver mit Zucker und 6 EL Milch glatt rühren.
Restliche Milch aufkochen, angerührtes Puddingpulver dazugießen und unter
Rühren einmal aufkochen. Den Pudding in eine Schüssel umfüllen und mit
Frischhaltefolie bedecken (das verhindert, dass er eine Haut bekommt). 30-45
Min. abkühlen lassen, bis er gerade noch lauwarm ist.
4. Weiche Butter
mit den Quirlen des Handrührers sehr schaumig schlagen. Den noch lauwarmen
Pudding esslöffelweise unter die Butter rühren (weder Butter noch Pudding
dürfen zu kalt sein, sonst gerinnt die Buttercreme). Die Buttercreme auf dem
erkalteten Teigboden glatt streichen und den Kuchen 30 Min. kalt stellen.
5. Für den
Schokoladenguss die Kuvertüre hacken, mit dem Kokosfett in eine Metallschüssel
geben und über dem heißen Wasserbad schmel¬zen. Ca. 10 Min. abkühlen lassen,
dann auf der festen Puddingcreme verstreichen. Mit einem gewellten Tortenkamm
oder einer Gabel wel¬lenförmige Linien in den Schokoladenguss ziehen. Fest
werden lassen.
12
Träubleskuchen
Locker türmt sich weißes Baiser über den Beeren und sorgt
auf der Zunge für einen
süßen Ausgleich zur frischen Säure. Es gibt Kombinationen,
die so perfekt sind, dass sie unverändert
von Generation zu Generation weitergegeben werden. Diese ist
eine davon.
Für 1 Springform (26 cm 0, ca. 12 Stück) • Pro Stück ca. 375
kcal 1 Std. Zubereitung • 30 Min. Kühlen • 1 Std. 10 Min. Backen
I. Für den Teig das Mehl auf die Arbeitsfläche sieben. In
die Mitte eine Mulde drücken, Zucker und 1 Prise Salz daraufstreuen und das Ei
hineingeben. Butter in Flöckchen auf dem Rand verteilen. Alle Teig-zutaten vom
Rand aus rasch zu einem geschmeidigen Teig verkneten. Den Teig in Folie
gewickelt 30 Min. kalt stellen.
2. Den Backofen
auf 180 (Umluft 160°) vorheizen. Den Teig auf der bemehlten Arbeitsfläche rund
ausrollen. Eine Springform einfetten und mit dem Teig auskleiden, dabei einen 3
cm hohen Rand bilden. Den Teigboden mit einer Gabel mehrmals einstechen, mit
Backpapier belegen und mit getrockneten Hülsenfrüchten beschweren. Im Back¬ofen
(unten) 20 Min. vorbacken. Herausnehmen und das Backpapier mitsamt den
Hülsenfrüchten entfernen. Backofen nicht abschalten.
3. In der
Zwischenzeit für den Belag die Johannisbeeren waschen, trocken tupfen und von
den Rispen streifen. Die Eiweiße zu ganz steifem Eischnee schlagen, den Zucker
dazugeben und weitere 5 Min. schlagen. Speisestärke unterrühren. 4 EL des
Eischnees beiseitestellen. Die Beeren behutsam unter den Rest Eischnee heben.
4. Die
Semmelbrösel auf den Kuchenboden streuen. Die Johannis-beerfüllung daraufgeben
und glatt streichen. Den beiseitegestellten Eischnee darauf verteilen. Weitere
ca. 50 Min. backen, dabei zwischen¬durch mit Backpapier abdecken. Das Baiser
sollte nur ganz leicht gelblich sein. Den Kuchen herausnehmen und auf einem
Kuchengitter in der Form vollständig auskühlen lassen.
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