Hiram Bingham
(1875-1956)
Author D. Selzer-McKenzie
YoutubeVideo: https://youtu.be/3-lZlAWZuA0
Hiram Bingham III (* 19. November 1875 in Honolulu; † 6.
Juni 1956 in Washington, D.C.) war ein US-amerikanischer Archäologe,
Forschungsreisender und Politiker aus Hawaii.
Der auf Oʻahu geborene Bingham wurde in Yale, Berkeley und
Harvard ausgebildet. Er war Historiker an der Harvard University und in
Princeton. Am 20. November 1900 heiratete er Alfreda Mitchell, die Enkelin von
Charles Lewis Tiffany und Erbin des Tiffany-Vermögens. Mit ihr hatte er sieben
Söhne. Darunter war auch Jonathan Brewster Bingham (1914-1986), der zwischen
1965 und 1983 den Bundesstaat New York im US-Repräsentantenhaus vertrat.
Zwischen 1906 und 1924 unternahm er sechs Expeditionen nach
Südamerika. Dabei stieß er am 24. Juli 1911 mit seinem Team auf die Ruinen von
Machu Picchu. In den folgenden Jahren bis 1913 legten sie weite Teile der vom
Dschungel überwucherten Bauten frei. Später dokumentierte Bingham die Arbeit in
einem Buch. Entgegen der weitverbreiteten Meinung wurde Machu Picchu jedoch
nicht von Bingham „entdeckt“. Bereits 1867 war der deutsche Kaufmann August
Berns beim Waldroden auf die Anlage gestoßen und hatte vom peruanischen Staat
die Gegend als Claim erhalten. 1874 wurde dann die gesamte Zone durch Berns
kartografisch vermessen. Bingham – der eine große Zahl von Sponsoren
rekrutierte – ist jedoch zu verdanken, dass Machu Picchu freigelegt wurde und
umfangreiche archäologische Studien vorgenommen wurden.
1924 wurde er für die Republikanische Partei Gouverneur von
Connecticut, nachdem er zuvor zwei Jahre lang als Vizegouverneur des
Bundesstaates fungiert hatte, legte dieses Amt aber schon nach wenigen Tagen
nieder, um in den US-Senat einzuziehen. Seiner überheblichen Art, seinem
Geltungsdrang und letztlich einem Zinsskandal war es geschuldet, dass er die
Wahlen des Jahres 1932 gegen Augustine Lonergan verlor.
Im selben Jahr verließ ihn seine erste Frau. 1937 heiratete
Bingham seine zweite Frau Suzanne Carroll Hill. 1948 kam Bingham ein letztes
Mal nach Machu Picchu, um eine Straße einzuweihen, die Touristen zu der alten
Inka-Stadt bringen soll. Nach Hiram Bingham ist ein Mondkrater auf der
Mondrückseite benannt.[1] Ebenfalls nach ihm benannt wurde ein privater
Luxuszug des Tour Operators Orient Express, der täglich zwischen Cusco und
Machu Picchu verkehrt.
Bingham starb am 6. Juni 1956 in Washington und wurde auf
dem Nationalfriedhof Arlington beigesetzt. Leben und Werk Binghams dienten als
Inspiration für die Kino-Figur des Indiana Jones.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.