Mistkäfer
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=Ig28-zgZ7R0
Die Filmbilder hat der Author Selzer-McKenzie in der Serengeti gedreht.
Die Mistkäfer (Geotrupidae) sind eine Familie der Käfer. Sie wurden früher als Unterfamilie zur Familie der Blatthornkäfer (Scarabaeidae) gezählt. Die Käfer kommen weltweit mit etwa 500 Arten vor. In Europa leben 77 Arten und Unterarten,[1] in Mitteleuropa sind es etwa 10 Arten. Als Mistkäfer werden gelegentlich auch die Pillendreher bezeichnet, die den ägyptischen Skarabäen als Vorbild dienten und zur Familie der Blatthornkäfer gehören.
Die Käfer erreichen je nach Art eine Körperlänge von 6 bis 26 Millimetern und haben einen ovalen bis kugeligen Körperbau. Die meisten Arten sind schwarz, braun gefärbt, es gibt aber auch metallisch blau, blaugrün oder grün gefärbte Arten. Manche Arten, wie z.B. die Stierkäfer (Typhoeus typhoeus) weisen einen Geschlechtsdimorphismus auf. Die Männchen tragen Hörner, Höcker oder tiefe Eindrücke auf ihren Halsschildern und ihre Kiefer haben asymmetrische Fortsätze. Der Halsschild der Mistkäfer ist gewölbt und groß. Die Hinterflügel haben zwischen der Cubitalader und der ersten Analader zwei Apikaläderchen. Die Blatthornkäfer haben hingegen nur ein Äderchen. Die Fühler haben 11 Glieder, bei den Arten der Gattung Lethrus sind die letzten beiden Glieder aber in das neunte eingezogen. Am Ende der Fühler sitzt eine dreigliedrige Keule. Alle Beine haben fünf Tarsenglieder. Die Tibien der Vorderbeine weisen an der Außenseite sechs auffällige Zähne auf. Die Facettenaugen sind bei manchen Arten mehr oder weniger stark, bis komplett in zwei Teile abgeteilt.
Die Tiere kommen weltweit vor und leben in Wäldern, auf Feldern und in der Steppe.
Die Imagines sind zum Teil tag-, zum Teil nachtaktiv. Sie können fliegen, aber nur sehr schwerfällig. Sie und auch ihre Larven ernähren sich von Kot (Koprophagie), abgestorbenem Pflanzenmaterial (Saprophagie) und Pilzen (Mycetophagie), nur die Arten der Gattung Lethrus fressen Blätter. Es gibt aber auch welche, die als Imagines keine Nahrung zu sich nehmen. Mistkäfer betreiben eine aufwendige Brutfürsorge. Sie bauen im Erdreich ein unterschiedlich komplexes Gangsystem, in das sie dann Nahrung einbringen, wobei in jede Kammer ein Ei neben das Futter gelegt wird. Beispielsweise wird ein solches Gangsystem unmittelbar in der Nähe von Kothaufen gegraben. Im Tiefland Perus wurde nun erstmals durch Forscher der Princeton University ein Mistkäfer entdeckt, der mit Vorliebe Tausendfüßer jagt und verspeist.[2]
Mistkäfer Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Dienstag, 2. Februar 2010
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