Dienstag, 23. März 2010

CFD Newsletter Februar 2010 Börse Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Liebe Leserinnen und Leser,
nach einem guten Jahresauftakt sind die Aktienmärkte in eine Konsolidierungsphase einge¬treten. Gründe für den Stimmungsumschwung lassen sich gleich mehrere ausmachen. Zum einen stieß der Vorschlag von US-Präsident Obama, die Größe und Handelsaktivitäten der amerikanischen Banken zu beschränken und sie zu einer Trennung des klassischen Bankge¬schäfts vom Kapitalmarktgeschäft und Investmentbanking zu zwingen, auf wenig Gegenliebe an der Wall Street. Immerhin erwirtschaftete das Investmentbanking in den letzten Quartalen wieder einen Großteil der Gewinne.
Auch die chinesische Regierung verschreckte die Börsen mit der Nachricht, das Ausmaß der Kreditvergabe künftig noch stärker überwachen und eine restriktivere Geldpolitik einschlagen zu wollen, um die Inflation einzudämmen. Vergangene Woche kündigte die chinesische Zen¬tralbank an, die Mindestreserveanforderung für große Geschäftsbanken um 50 Basispunkte auf 16,5% anzuheben. Am Markt befürchtet man, dass China als Konjunkturlokomotive aus¬fallen und damit auch die Erholung der Weltwirtschaft gefährden könnte. Zwar würde sich ein Wachstumsrückgang in China bemerkbar machen, doch auch mit dem angestrebten jähr¬lichen Wachstum von 8% dürfte China weiterhin eine treibende Kraft für einen globalen Kon¬junkturaufschwung bleiben.
Last but not least drückten die Sorgen um die ausufernden Staatsdefizite von Griechenland, Portugal und Spanien auf die Stimmung und belasteten den Euro. Nach Aussage des Präsi¬denten des Europäischen Rates seien die Länder des Euroraums jedoch bereit, Griechenland über seine Schuldenkrise hinwegzuhelfen. Genauere Angaben darüber, wie diese Hilfe aus¬sehen wird, wurden allerdings nicht gemacht. Solange hier keine Klarheit herrscht, dürfte der Euro weiter unter Druck bleiben.


Inhaltsverzeichnis
Editorial Seite 1 Markt im Fokus:
Heizöl Seite 8-9
Indizes Seite 1 ChartCheck:
CFD-Nachrichten Seite 2 DAX, KOSPI 200, EUR/USD, u.a. Seite 10-11
CFD-Wissen: Standpunkt:
Ausbrüche Seite 3-5 Nach Ladenschluss geöffnet Seite 12-13
Tradingbeispiel:
Wendekerzen bei Infineon Seite 6-7 Impressum Seite 13

n IG Markets:
Spread-Reduzierung
Der britische Derivate- und Wettanbieter IG Group, zu dem der CFD-Anbieter IG Mar¬kets gehört, vermeldet erneut sehr positive Halbjahreszahlen. Mit seinem CFD-Angebot verzeichnet IG Markets ein starkes Wachs¬tum in Deutschland. Die erst im Jahr 2006 eröffnete Niederlassung in Deutschland trägt mit den anderen Hauptstandorten in Kontinentaleuropa (Frankreich, Italien und Spanien) bereits 15% zum Gesamtergebnis bei. Auf diese positiven Zahlen reagiert IG Markets mit einer deutlichen Spread-Re¬duzierung im deutschen Leitindex und hal¬biert mit sofortiger Wirkung seinen Spread im Deutschland 30 von zwei auf nur noch einen Punkt.
n CMC Markets:
Viertägiger Workshop
Erstmals in diesem Jahr bietet CMC Markets in mehreren Städten kompakte Vier-Tage¬Workshops an, die Wissensvermittlung und praktische Anwendung miteinander verbin¬den. Interessenten sollen so die Möglichkeit bekommen, sich innerhalb weniger Tage die drei Eckpfeiler erfolgreichen Tradings anzu¬eignen: Risiko- und Moneymanagement, konsistente Handelsmethodik und Psycho¬logie. Da der Workshop modular aufgebaut ist, kann entweder jeder Tag einzeln gebucht werden, aber auch mehrere Tage oder der gesamte Workshop. Die einzelnen Tage sind klar thematisch voneinander abgegrenzt, bauen aber aufeinander auf. Sollten sich während der Seminare Handelssignale er¬geben, werden diese live vom Referenten gehandelt. Dabei werden auch die prakti¬schen Routinen eines Traders demonstriert – von der Vorbereitung eines Trades bis zu den Aufzeichnungen nach dem Trade. Die Seminargebühr beträgt für Kunden von CMC Markets für den ersten Tag 149 Euro, für die

jeweiligen Folgetage 199 Euro. Teilnehmer anderer Seminare der CMC Markets Aca¬demy können für jeden einzelnen Tag ei¬nen Seminargutschein in Höhe von 99 Euro anfordern unter academy@cmcmarkets.de. Die Seminargebühren reduzieren sich dann auf 50 Euro für den ersten und 100 Euro für die Folgetage. Interessenten, die nicht Kun¬den von CMC Markets sind, zahlen für den ersten Tag 299 Euro, für die Folgetage je¬weils 399 Euro. Im Seminarpreis inbegriffen sind Pausenverpflegung, Mittagsimbiss und die Seminarunterlagen.
Die Veranstaltungsorte und Termine im Überblick
09.-12. März 2010 Stuttgart
23.-26. März 2010 München
20.-23. April 2010 Hamburg
18.-21. Mai 2010 Berlin
n flatex AG:
CFD-Chart-Trading
Die flatex AG erweitert ab sofort ihre CFD-Trading-Funktionen um das Chart-Trading. Zusätzlich zu den bereits bekannten Han¬delsmöglichkeiten im CFD-Trading können Kunden mit dem Chart-Trading über ein erweitertes Kontextmenü aus dem Chart heraus die Auftragseingabe vornehmen. Dabei kann der Anleger auch gleich ein Preislimit für seine Order eingeben. Eben¬falls neu ist die Darstellung von getätigten Transaktionen im Chart. Offene und ausge¬führte Aufträge können nun auch grafisch dargestellt werden. Welche Informationen angezeigt werden sollen, kann der Kunde individuell selbst konfigurieren. Visualisie¬ren lassen sich unter anderem Stop-Loss-/ Take-Profit-Linien und die Handelshistorie, welche die Transaktionen der letzten drei Tage darstellt und die entsprechenden In-formationen hierzu anzeigt. Damit soll der

Anleger in die Lage versetzt werden, seine Handelsstrategien noch schneller und dabei effizienter, einfacher und übersichtlicher in erfolgreiche Trades umzusetzen, erläutert Ralf Müller, Vorstand der flatex AG. Aktuell ist flatex mit einer CFD-Live-Trading-Tour in Deutschland unterwegs. In vier Städten erleben die Teilnehmer einen spannenden Dialog zwischen einem live vor Ort han¬delnden Day-Trader und einem Analysten und erfahren alles Wissenswerte aus der Welt dieser innovativen Finanzinstru men¬te. Für die Ausbildung zum CFD-Handel am heimischen PC bietet flatex außerdem die Teilnahme an regelmäßig stattfindenden Webinaren, die demnächst noch um andere Themengebiete erweitert werden. Einzel¬heiten und Anmeldemöglichkeiten gibt es unter www.flatex.de/seminare.
n WH SelfInvest:
Neues FX Angebot
Forex-Kunden des Online Brokers WH Sel¬finvest können außer den Mini- und Stan¬dardverträgen nun auch Mikro Lots han¬deln. Diese „kleinen“ Verträge werden zum gleichen Spread wie die größeren Verträge angeboten. Durch die nach wie vor gelten¬den Obergrenzen für Spreads werden Kun¬den vor Spreaderweiterungen und hohen Kosten geschützt. Das Angebot von WHS umfasst derzeit rund 130 FX-Paare. Darüber hinaus wurde das Angebot an Seminarthe¬men und –terminen unter www.whselfin¬vest.de erneuert. Mit im Angebot sind nun auch Veranstaltungen, die das Program¬miertool Chartstudio und den automati¬schen Future-Handel betreffen.




Ob Devisen, Indizes, Aktien oder Rohstoffe – mit CFDs lassen sich all diese verschiedenen Märkte leicht und kostengünstig handeln. Das erfolgreiche Ausnützen von Ausbrüchen ist dabei immer wieder Gegenstand von Erzählungen vieler CFD-Trader. Wir wollen in dieser Ausgabe deswegen die Natur sol-cher Ausbrüche beleuchten.
Gegenstand unserer Untersuchung ist der Index EURO STOXX 50, für den es bei allen großen CFD-Brokern ein entsprechendes CFD gibt. Die Namen variieren dabei leicht. Natürlich sind Ausbrüche nicht auf den EURO STOXX 50 beschränkt. Sie existieren in allen Märkten, können ganz verschiedene Ursa¬chen haben, und können sowohl nach oben als auch nach unten stattfinden.
Aktivitätsausbruch
Wenn nach einer Phase relativer Ruhe oder einer gleichförmigen Bewegung, wie sie un¬ser Beispielchart von Google zeigt, plötzlich eine Störung auftritt, die den Kurs aus der Bahn wirft, entsteht ein Ausbruch, in diesem Fall aus dem Trendkanal. Auch eine Seit-wärtsbewegung kann einen solchen Kanal erzeugen, der dann gern auch als Range be¬zeichnet wird. Bei Aktien achten Trader gern auf das Volumen, mit dem der Ausbruch be¬gleitet wird. Bei CFDs steht kein Volumen zur Verfügung. Man muss sich also auf die Kerze verlassen, die den Ausbruch markiert. Hier sind in der Regel diejenigen Ausbrüche zu be¬vorzugen, die schnell und mit langen Kerzen entstehen. Denn sie zeigen, dass nach einer Phase kleinerer Bewegungen eine Verände¬rung stattgefunden hat, die das Sentiment für diesen Markt verändert.
Trendfortsetzung
Genau das Gegenteil passiert, wenn sich ein Trend gebildet hat, der sich in einer wel¬

lenförmigen Bewegung fortsetzt. Ausbrüche über ein bestimmtes Niveau, wie im Beispiel des Ölcharts, stellen hier oft den Einstiegs¬punkt vieler Marktteilnehmer dar. So entsteht ein klar erkennbarer Schub nach oben (oder beim Abwärtstrend nach unten).
False Break
Zuweilen gibt es einen Ausbruch, der sich später als Fehler erweist. Dieser sog. False Break ist gar nicht so selten und meist techni¬scher Natur. Läuft ein Kurs auf eine runde Zahl zu oder hat er die Tradergemeinde mit kleinen Bewegungen in einer langen Seitwärtsbewe¬gung viel Nerv gekostet, steigt die Zahl derer, die glauben, einen Ausbruch vorhersagen zu können. Sie platzieren dann Stop-Orders in dem Bereich, in dem sie einen Ausbruch erwarten. Steigt oder fällt der Kurs nun und löst die Orders aus, so wird nicht eine Position aufgelöst, sondern eine neue aufgebaut. Das Problem ist nun jedoch, das richtige Niveau für eine solche Order zu finden. Dabei orientieren sich die meisten an runden Zahlen, früheren Hoch- bzw. Tiefkursen oder den Maximalwer¬

ten aus der Seitwärtsbewegung. So entsteht an diesen Stellen eine Häufung von Orders, die alle zur selben Sekunde an die Börse wandern. Da die Börse bei steigender Nach¬frage mit einer Vergrößerung des Spreads und damit mit einer Preisveränderung reagiert, sehen sich die Trader zunächst bestätigt. Der Kurs schnellt in die vorausgesagte Richtung. Doch sind nach kurzer Zeit alle Orders erfüllt, so flacht die Nachfrage rasch ab. Nun folgen die Orders derjenigen, die automatisierte Sys¬tem betreiben und den Ausbruch bemerken. Nach ihnen kommen noch diejenigen, die den Ausbruch sehen und per Hand eine Order auf-geben. Das Ende der Bewegung ist gekom¬men. Nun ist das Volumen fast null, und der Preis kehrt auf das ursprüngliche Niveau zu¬rück. Diejenigen, die Positionen eingegangen sind, verstehen oft nicht, was schief gegangen sein könnte. Doch sie suchen den Fehler nur selten bei sich selbst. Denn würden sie sich fragen, auf Basis welcher Indizien sie einen Ausbruch in eine bestimmte Richtung voraus¬gesehen hatten, so würden sie oft feststellen, dass es ihre eigene Hoffnung war.



CFD-Wissen




Trendfortsetzung: Beispiel Crude Oil

EuroSTOXX50: Beispiel 1

EuroSTOXX50: Beispiel 2


Auslöser
Die Auslöser von Ausbrüchen sind un¬terschiedlich. Oft handelt es sich um Nach-richten, deren Erscheinungstermin bereits vorher bekannt war. Börsenbriefe veröffent¬lichen die täglichen Termine von Wirtschafts¬meldungen, Bilanzzahlen und Pressekonfe¬renzen. So sind die meisten über relevante Tradingtermine informiert. Was die Börsen¬briefe jedoch nicht ankündigen können, ist die Reaktion der Marktteilnehmer auf eine Nachricht. Denn diese hängt wieder von den Erwartungen ab. Erwartet man beispielswei¬se von der Deutschen Bank ein traumhaftes Bilanzergebnis, so kann selbst ein gutes Er¬gebnis zu schlecht sein und den Markt nega¬tiv beeinflussen. Ist die Stimmung dagegen schlecht und die Erwartung entsprechend zurückhaltend, kann auch ein Verlust zu einem Kursfeuerwerk führen, wenn vorher ein ruinöses Ergebnis erwartet worden war. Profis raten daher davon ab, während der Veröffentlichung wichtiger Zahlen überhaupt im Markt zu sein.
Ein weiterer Auslöser können Nachrichten sein, die unerwartet eintreffen. Wird zum Beispiel ein Unternehmen übernommen oder macht ein Konkurrent ein feindliches Angebot und will Investoren mit einem guten Angebot zur Übernahme ihrer Aktien locken, so setzt er einen guten Kurs an. Die Folge ist ein sofortiger Kursanstieg aller Aktien des Unternehmens, oft gefolgt von einem Kurs¬verlust bei der Aktie des Bieters. Die Über¬nahmeschlacht hat jedoch nicht nur einen überraschenden Start, sondern meist auch ein unangekündigtes Ende. Dann verändern sich die Kurse oft noch einmal unerwartet.
Bei Ausbrüchen kommen mitunter auch weniger klare Impulsgeber ins Spiel, die sich oft erst im Nachhinein erkennen lassen. Diese führen außerdem zu Dominoeffekten. Weltpo¬litische Veränderungen oder Währungsunter¬schiede können solche Ereignisse sein. Steigt der Dollar zum Euro, so wird es für Amerikaner schwieriger, sich deutsche Autos zu leisten. Automobilaktien sinken also. Dann haben es plötzlich auch Aktien der Automobilzulieferer schwer. Oder steigt zum Beispiel der Ölpreis, so steigen damit auch die Renditen der Energiefir¬men. Da der Strompreis jedoch an den Ölpreis gekoppelt ist, steigen plötzlich auch die Aktien der Stromanbieter, obwohl diese gar kein Öl anbieten oder verbrauchen. Solche Ereignisse sind schwer vorherzusagen und selbst soge¬nannte Marktexperten irren sich regelmäßig. >>



CFD-Wissen




EuroSTOXX50: Beispiel 3

EuroSTOXX50: Beispiel 4

EuroSTOXX50: Beispiel 5


Ausbrüche traden
Nichtsdestotrotz gibt es Ausbrüche und sie lassen sich auch erfolgreich traden. Sehen wir uns also den Chart des EURO STOXX 50 an. Im ersten Bild kommt der Index aus einer Seitwärtsbewegung heraus und sackt dann nach unten weg. Er kann sich zwar noch ein¬mal etwas aufraffen, doch dann beginnt bis zum Mittag der Abverkauf. Das Sentiment an diesem Tag war einfach zu schlecht.
Im zweiten Chart erkennen wir einen Dop¬pelboden. Diese Formation gilt als sehr si-cher, dabei wird jedoch vergessen, dass sie ursprünglich von Tagescharts stammt und nicht unbedingt auf 5-Minuten-Charts über¬tragbar ist. Trotzdem funktioniert hier der Ausbruch über die Mitte, als am Nachmittag die US-Märkte die Aktienkurse anheben. Im dritten Bild geht die Amplitude der Schwin¬gungen immer weiter zurück, bis der Kurs schließlich unter die rote Unterstützungsli¬nie fällt. Danach kommt ein Rutsch, der sich auch am Nachmittag fortsetzt.
Unser viertes Beispiel zeigt eine Kaskade, in der das Unterschreiten eines Tiefs zu einem Abrutschen führt, bis wiederum ein zweites Tief fällt und die Bewegung beschleunigt. Hier zeigt sich jedoch die Übertreibung, die in einem False Break endet. Der Kurs kommt schnell wieder zurück. Wie lässt sich also ein solcher Trade richtig beenden? Wir haben hierzu den RSI (Beispiel fünf) eingeblendet. Sein Maximum zeigt recht klar, wann der Bogen überspannt ist und der Trade been¬det werden sollte. Statt einem (oft verfrüh¬ten) Einstiegsindikator kann der RSI sinnvoll beim Ausstieg aus einem Trade helfen.
Fazit
Ausbrüche haben eine Reihe von Grün¬den, die oft nicht sofort erkennbar sind. Es gibt dabei zum einen Ausbrüche aus Trendkanälen, und zum anderen Aus¬brüche über frühere Hoch- oder Tief¬punkte bei der Trendfortsetzung. Der RSI kann dabei helfen, das Optimum aus einem Ausbruch herauszuholen.







Wendekerzen bei Infineon

Die Aktie des deutschen Halb-leiterherstellers Infineon hat seit Dezember 2009 einen Kursge¬winn von mehr als 30% erlebt. Im Herbst war die Meldung durch die Presse gegangen, dass die russische Regierung ihre Bemü-hungen um eine Beteiligung an Infineon verstärke. Das russische Pendant Sistema stand beratend zur Seite. Doch letztlich konnten die Gespräche den Kurs der Aktie nicht stabilisieren.
Bereits seit Jahresbeginn drehte der Kurs und bescherte den Anlegern allerlei Intraday-Kapriolen. Hintergrund war Fri-sches aus der Gerüchteküche. Vor allem der Machtkampf um den Vorsitz im Aufsichtsrat beschäftigte die Medien und die Anleger. Während Hiobsbotschaften die DAX-Titel immer wieder in die Tiefe zogen, konnte Infineon dank guter Branchenstudien im¬mer wieder punkten. Viele Analysten gro¬ßer Banken stuften die Infineon-Aktie hoch

oder erhöhten das Kursziel – oder beides.
Der Geschäftsführer meldete zudem, die Erholung nach der Krise laufe bestens, und das Bestellungsvolumen aus dem Bereich der Automobil- und Mobilfunkindustrie

würde steigen. Investitionen des Speicher¬chipherstellers Globalfoundries in Dresden ließen den Abverkauf von Konkursmasse der ehemaligen Infineon-Tochter Qimonda schnell vergessen, und zur Vorstellung des



>> iPad von Apple wollten einige Infineon so¬gar als zukünftigen Chiplieferanten sehen.
Neue Hochs nicht in Sicht
All das half zunächst, den Kurs der Aktie über dem Niveau des DAX zu halten. Doch langfristig muss Infineon mehr bieten als Gerüchte und Gerangel beim Management. Der Kurs tut sich schwer, ein neues Hoch zu generieren. Die Trendlinie im Dezem¬ber ist erwartungsgemäß erst gebrochen worden, dann folgte noch ein Pullback im Februar und dann brach der Kurs wieder

ein. Hier zeigte nicht zuletzt die Exportori-entierung Deutschlands ihre Schattenseite. Denn kaum wurde in China zur Abkühlung des überhitzten Wirtschaftswachstums die Mindestreserve für Banken erhöht, schon sorgen sich die Deutschen um ihren Ab-satz. Der negative Effekt nagte auch am Kurs der Infineon-Aktie.
Am Scheidepunkt
Im Stundenchart ergab sich letzte Woche nach einer Seitwärtsbewegung eine negati-ve Kerzenkombination, die den Abstieg von

4,10 auf 3,90 Euro ankündigte. Der Bruch der Trendlinie bestätigte dies noch. Auf der Suche nach anderen Anlageobjekten ver-kauften einige ihre Infineon-Positionen. Nun wird es darauf ankommen, wie es auf dem Niveau von3,90 Euro weitergeht. Kann sich Infineon mit neuem Aufsichtsrat und guten Prognosen für die Branche weiter nach oben schwingen oder behalten die Divergenzen recht, die sich zweifellos im Tageschart bei den letzten beiden Hochs in momentumbasierten Indikatoren gebildet haben? Der nächste entscheidende Level liegt bei 3,75 Euro, wo ein Tief vom Januar den letzten Halt vor dem Abgleiten in einen Abwärtstrend bietet.
Ein Kursverlust bei „Technology made in Germany“ wäre schon verwunderlich. Doch vor einem Jahr lag der Kurs der Aktie bei 39 Cent. Nach einem Anstieg von 1.000% käme eine Korrektur nicht gerade überra-schend. Statt Gerüchten und Börsengeflüs-ter halten sich technisch orientierte Trader an die Charts, die ihnen den Weg weisen, und wie im gezeigten Beispiel auch bei der turbulenten Infineon-Aktie Gewinnpoten¬zial bescheren.



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Heizöl
Der Ölpreis hat sich seit seinem historischen Aufstieg und Fall in-zwischen etwa in der Mitte über 70 Dollar eingependelt und ist im Börsengeschehen etwas in den Hintergrund getreten. Ihm folgte Gold, auf das sich die Spekulanten als Nächstes stürzten. Trotzdem bleibt Rohöl als wichtige Größe an den Weltbörsen in den Köpfen der Leute haften. Doch es gibt auch
andere Ölmärkte, bei denen sich ein Besuch lohnt. Wir beleuchten des-wegen dieses Mal das Heizöl.
Beim Rohöl, das aus dem Boden kommt, handelt es sich nicht um einen einheitlichen Stoff. Es ist vielmehr ein Gemisch aus vie¬len Kohlenwasserstoffen, das erst getrennt werden muss. In der Ölindustrie wird das Rohöl durch Destillation in verschiedene Fraktionen mit unterschiedlichen Siedebe¬reichen getrennt. So entstehen Gas, Ben¬zin, Kerosin, Diesel bzw. Heizöl, Schmieröl,
Schweröl und andere Produkte. Etwa ein Viertel des ursprünglichen Rohöls wird da¬bei zu Diesel bzw. leichtem Heizöl. Leichtes Heizöl ist nicht so hoch raffiniert und enthält wesentlich mehr Schwefel. Dennoch wäre es bei manchem älteren Dieselkraftfahrzeug technisch noch möglich, dieses mit Heizöl zu betanken. Doch da dies dem Staat wegen der unterschiedlichen Besteuerung ein Dorn im Auge ist, werden die beiden Ölproduk-te durch Einfärben künstlich unterscheidbar gemacht.
Heizöl-Futures und Heizöl-CFDs
An den Weltmärkten lässt sich (leichtes) Heizöl als Future traden, der an der NYMEX in New York gehandelt wird. Sein Symbol ist HO. Der Markt für Heizöl ist, verglichen mit dem für Rohöl, ein Nischenmarkt. Doch einige CFD-Broker bieten mittlerweile CFDs für den Handel mit Heizöl an, zum Beispiel CMC Markets. CFD-Broker nutzen dabei den HO-Future, um sich gegenüber dem Markt abzusichern, wenn sie ihren Kunden Heizöl-
CFDs anbieten wollen. Traden wir Heizöl als CFD, kauft oder verkauft der Broker im Hintergrund einen oder mehrere HO-Futures an der NYMEX. Die Vorstellung, dass CFDs vom Markt entkoppelt sind, weil der Broker gleichzeitig als Market Maker auftritt und eigene Kurse stellt, ist also nicht ganz rich¬tig. Theoretisch könnte man durch den Kauf einer außergewöhnlich großen Menge an CFDs den Heizölmarkt beeinflussen. Dies ist in der Praxis jedoch recht unwahrscheinlich.
Wettereinflüsse
Neben dem Rohölpreis ist das Wetter bzw. die Wettererwartung der größte Einfluss¬faktor für den Preis von Heizöl. Ein plötzlich auftretender Kälteeinbruch bewegt diesen Markt stark, vor allem wenn dies an der Ostküste der USA passiert. Hier liegen viele Großstädte wie Boston, New York, Philadel¬phia und Washington. In diesen dicht besie¬delten Gebieten steigt die Nachfrage bei der Erwartung einer Kältewelle stark an. Dies verändert jedoch auch wieder die Nachfra-




Beispiel Heizöl: 5-Minuten-Chart ge nach Rohöl, das die Raffinerien zur Pro¬duktion einkaufen müssen. Es gibt also ein Feedback zum Rohölpreis.
Chartvergleich: Heizöl und Rohöl
Mit einem Spread von ca. 0,005 Cent ist Heizöl als CFD auch in kurzen Zeiträumen profitabel zu traden. Allerdings macht ein 1-Minuten-Chart dabei keinen großen Sinn. Wir werfen deswegen einen Blick auf den 5-Minuten-Chart und vergleichen diesen mit dem 5-Minuten-Chart des Rohöls. Zunächst fallen die unübersehbar gleichartigen Be¬wegungen auf, die beide Kurse zeigen. Macht der Preis des Rohöls eine Aufwärts¬bewegung, so vollzieht der Heizölpreis diese nach. Doch im Laufe des Tages gibt es Unter¬schiede. Beide Preise fallen, doch während Rohöl um 16 Uhr kurz einen Tiefpunkt findet und dann wieder steigt, bleibt der Preis für Heizöl wesentlich länger niedrig. Beim Tra¬den von Heizöl lässt sich Rohöl oft als Früh-indikator verwenden.

Beispiel Rohöl (Crude Oil) :5-Minuten-Charts

Fazit:
Heizöl bietet eine interessante Alternati¬ve zu den etablierten Rohöl-CFDs, wenn man Energieprodukte handeln oder mehrere kombinieren möchte.



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n DAX
Der DAX bildete bei 5.433 Punkten einen Tweezers Bottom und erholte sich daraufhin etwas. Doch mehr als ein Pullback zum be¬schleunigten Abwärtstrend war bisher nicht drin. Damit sich die Erholung in Richtung 5.592 bzw. 5.671 Punkte fortsetzen kann, muss der DAX den bei 5.547 Punkten verlaufenden be¬schleunigten Abwärtstrend überwinden und sich über 5.540 Punkten etablieren. Je länger der DAX für einen Anstieg über die genann-ten Barrieren braucht, desto wahrscheinlicher wird ein neuer Abwärtsschub. Signalgeber dafür wäre ein Rutsch unter 5.433 Punkte.
Trade-Box DAX
Kurs 15.02.10: 5.535 Pkt. Ziel: 5.671 Pkt. Chance: +2,46%
Chance-Risiko-Verhältnis: 1,33 Stopp: 5.433 Pkt. Risiko: -1,84%
n KOSPI 200
Dem KOSPI 200 gelang im August 2009 der Sprung über den langfristigen Abwärts¬trend. Bei 226 Punkten kam es zu einem Pullback, wobei sich der ehemalige Wi¬derstand nun als Unterstützung bewährte. Der Index prallte nach oben ab, traf bei 226 Punkten aber erneut auf Widerstand. Seitdem konsolidiert der KOSPI 200 inner¬halb eines Rechtecks. Bei einem Ausbruch über 226 Punkte könnte der Index seine Aufwärtsbewegung in Richtung 255 Punkte fortsetzen. Fällt er unter 200 Punkte, droht ein erneuter Pullback auf 193 Punkte.



ChartCheck




EUR/USD

Gold

Dialog Semiconductor


n EUR/USD
Ende November kam es beim Euro zu einer dynamischen Abwärtsbewegung. In deren Verlauf fiel die Gemeinschaftswährung zu¬letzt auch durch den Unterstützungsbereich bei 1,3800 / 1,3750 US-Dollar, wo neben mehreren Tiefpunkten aus dem Jahr 2009, auch das 50-%-Retracement der im März 2009 gestarteten Aufwärtsbewegung ver-läuft. Nachdem dieser Bereich durchbrochen wurde, ist ein Test des 61,8%-Fibonacci-Re¬tracements bei 1,3480 US-Dollar sehr wahr¬scheinlich. Dort ist mit Blick auf die über¬verkaufte Lage mit einer Gegenbewegung in Richtung 1,3800 US-Dollar zu rechnen.
Trade-Box EUR/USD
Kurs 15.02.10: 1,3610 $ Ziel: 1,3480 $ Chance: +0,96%
Chance-Risiko-Verhältnis: 1,51 Stopp: 1,36,96 $ Risiko: -0,63%
n Gold
Anfang Februar 2010 fiel Gold durch die Un¬terstützung bei 1.074 US-Dollar und bis auf 1.044 US-Dollar zurück. Dort setzte eine Er¬holung ein, welche sich in der vergangenen Woche wieder über dem Zwischentief bei 1.074 US-Dollar einhaken konnte. Der Gold¬preis setzte daraufhin seine Erholung fort und notiert nun in unmittelbarer Nähe zum kurzfristigen Abwärtstrend. Wird diese aktu¬ell bei 1.103 US-Dollar verlaufende Barriere überwunden, kann sich die Erholung bis auf 1.162 Punkte fortsetzen. Scheitert Gold bei 1.103 US-Dollar, droht indes ein erneuter Test der Unterstützung 1.044 US-Dollar.
Trade-Box Gold
Kurs 15.02.10: 1.100 $ Ziel: 1.162 $ Chance: +6,64%
Chance-Risiko-Verhältnis: 2,38 Stopp: 1.074 $ Risiko: -2,38%
n Dialog Semiconductor
Nachdem die Aktie im Januar 2010 bei 11,50 Euro auf Widerstand traf, kam es zu einem Rücksetzer auf 8,92 Euro. Seitdem konsolidiert sie den letzten Aufwärtsim¬puls. Dabei gingen die Umsätze deutlich zurück, was als Bestätigung des überge¬ordneten Aufwärtstrends zu werten ist. Ein Ausbruch über das Hoch bei 11,50 Euro würde die Konsolidierungsphase beenden und neues Potenzial bis 14,80 Euro eröff¬nen. Stopps sollten knapp unterhalb des Aufwärtstrends bzw. des Zwischentiefs vom 19.01. 2010 im Bereich 8,80 Euro plat¬ziert werden.
Trade-Box Dialog Semiconductor
Kurs 15.02.10: 10,90 € Ziel: 14,80 € Chance: +40,68%
Chance-Risiko-Verhältnis: 2,24 Stopp: 9,30 € Risiko: -13,19%




Nach Ladenschluss geöffnet




Andreas Niessl
Managing Director bei City Index Ltd.
Wer mit CFDs von den Kursent-wicklungen an den Börsen profitie-ren will, der braucht nicht nur eine Marktmeinung, Kapital und Zeit: Er braucht zuallererst auch einen liqui-den Handelsplatz. Ob CFD-Anleger immer zu einem attraktiven Kauf- und Verkaufspreis handeln können, ist daher vor allem eine Frage der Handelsqualität.
Kennen Sie die Situation? Der Feierabend beginnt mal wieder später als geplant. Sie müssen dringend noch etwas einkaufen. Dann stehen Sie im Supermarkt, die Rega¬le sind leer geräumt und gleich schließt die Kasse. Richtig guter Service sieht anders aus.
Das gilt auch für den Handel mit Finanzpro¬dukten: Möglichst lange Öffnungszeiten und eine breite Produktpalette gehören einfach zu einem zufriedenstellenden Service. Ob ein CFD-Anbieter diesen Service bieten kann, ist eine Frage des hochwertigen Market Making. Bei der Auswahl eines CFD-Anbieters sollten Anleger daher vor allem drei Kriterien im Auge behalten: Hohe verfügbare Liquidität, lange Handelszeiten und ein umfassendes Angebot an Basiswerten.
Zunächst einmal zurück zu den Basics: Market Making – was ist das überhaupt? Ein Market Maker verpflichtet sich dazu, konti¬nuierlich verbindliche Geld- und Briefkur¬se zu stellen. Er bietet sich Anlegern also jederzeit als Verkäufer oder Käufer für die verfügbaren Produkte an. Durch die Mas¬se an Kauf- und Verkaufsaufträgen, die ein Market Maker bearbeitet, kann er Ungleich¬gewichte zwischen Angebot und Nachfrage ausgleichen. Je größer die Fähigkeit des Market Makers ist, dem Kunden immer die gewünschte Menge eines bestimmten Pro¬duktes zum vorher festgelegten Preis ab- nehmen oder verkaufen zu können, desto höher ist die Liquidität, die er bieten kann.
Market Maker erhöhen also die Wahr-scheinlichkeit, dass Orders ausgeführt werden können – sie verbessern die Handelsfähigkeit und sind daher auch im börslichen Handel zu finden. Zum Beispiel sorgen an der New York Stock Exchange die „Designates Market Makers“ dafür, dass genügend Liquidität im Markt ist und Handelsspitzen vermieden wer-den. An anderen Börsen, etwa der NASDAQ, sind miteinander konkurrierende Market Ma¬ker angestellt – sie sind ebenfalls verpflichtet, während der Handelszeiten permanent Kauf- und Verkaufspreise zu stellen.
Ein Market Maker trägt allerdings auch Risiken: Er steht jederzeit mit einem fes-ten Kauf- oder Verkaufspreis bereit – auch, wenn er noch keinen Verkäufer oder Käufer an der Hand hat. Die Risikoprämie für die¬se Dienstleistung bezahlt der Kunde mit der Kursspanne. Allerdings: Je mehr Liquidität ein Market Maker bereitstellen kann, des¬to geringer fällt diese Differenz aus – ein Preisvorteil, den er in Form einer geringeren

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Kursspanne an den Kunden weiterreichen kann. Gute Market Maker zeichnen sich also durch eine sehr geringe Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis aus.
Während beim Handel mit ETFs, Zertifi-katen und Warrants oftmals die Börsen mit Market Makern zusammenarbeiten, gibt es beim Over-the-Counter-Handel mit CFDs nur zwei Parteien – den Anleger und den CFD¬Anbieter. Der Anbieter selbst muss also einen funktionierenden Handel und eine faire Preis¬stellung garantieren. Dazu betreiben viele CFD-Anbieter ihr eigenes Market Making, das ähnlich wie beim börslichen Handel funktio¬niert: Der Market Maker bietet seinen Kunden permanent einen Markt, auch er erhebt für diesen Service lediglich eine Gebühr in Form der Kursspanne. Die verbindlichen Preise für den An- und Verkauf werden – wie bei an¬deren Finanzprodukten auch – anhand des zum jeweiligen Basiswert gehörenden Refe¬renzkurses gebildet. Allerdings gibt es nicht den einen, universalen Referenzkurs oder Re¬ferenzplatz. In der Regel bezieht ein CFD-An¬bieter die Kurse der Basiswerte von mehreren Börsen – je mehr Börsen er angebunden hat, desto enger kann er den Kurs stellen und da¬durch eine größere Liquidität gewährleisten. Der Kunde sieht im Endeffekt einen selbst be¬rechneten, finalen Referenzkurs. Die Quellen werden in der Regel nicht veröffentlicht, da dies das Risiko für Arbitrage und Marktver-zerrungen stark erhöhen würde.
Was aber, wenn die Börsen geschlossen haben oder der Basiswert aufgrund von Handelsunterbrechungen nicht verfügbar ist? Denn viele CFD-Broker ermöglichen ih¬ren Kunden den Handel auch nach Börsen-

schluss, manche sogar 24 Stunden am Tag. Hier erfolgt die Preisstellung aufgrund der Markterwartung des CFD-Anbieters. Eine wachsende Zahl von Anlegern nutzt diesen Fakt: Sie verfolgen zum Beispiel nachts den Verlauf der Tokioter Börse, um abschätzen zu können, wie die europäischen Börsen am Morgen bei Öffnung reagieren werden. Für den Market Maker bedeutet die Berechnung der Kauf- und Verkaufspreise ohne aktuelle Börsenreferenzkurse jedoch ein Risiko, wes¬halb die Kursspannen beim CFD-Handel au¬ßerhalb der börslichen Handelszeiten höher ausfallen können. Für Anleger fallen die Kos¬ten einer leicht erhöhten Kursspanne im Ver¬gleich zu den Kursbewegungen eines Tages relativ gering aus. Zudem werden sie meist wettgemacht, da Anleger so die Möglichkeit haben, besonders frühzeitig Gewinne zu realisieren oder mögliche Verluste zu be¬grenzen. Immer mehr CFD-Anbieter bieten den 24-Stunden-Handel an: Anleger können rund um die Uhr auf das Marktgeschehen weltweit reagieren und sind unabhängig von den Handelszeiten an der Börse.
Die Fähigkeit der CFD-Anbieter, ohne pa¬rallel laufende Referenzbörsen einen Kurs stellen zu können, kommt Anlegern in Phasen hoher Volatilität zugute. Damit sich ein über¬hitzter Markt beruhigen kann, kommt es vor, dass Börsen den Handel in Spitzenzeiten aus¬setzen. CFD-Anbieter sind es jedoch gewöhnt, Handel ohne einen festen Referenzkurs zu betreiben. Sie können diese Spitzen abfedern, auch wenn sie dabei ins Risiko gehen.
Ein Market Maker, der eine hohe Liquidität gewährleisten und möglichst lange Handels¬zeiten bieten kann, bringt seinen Kunden also

bei der Preisgestaltung sowie in volatilen Pha¬sen Vorteile. Während sich die Handelszeiten leicht vergleichen lassen, gibt es jedoch bis-lang kein Liquiditätsmaß: Anlegern bleibt auf der Suche nach einem guten Broker zunächst nichts weiter übrig, als die Handelsqualität in der Praxis selbst zu testen.
Das dritte Kriterium, das ein gutes Market Making erfüllen sollte, ist das Angebot einer möglichst umfangreichen Produktpalette. Zwar sind bei vielen deutschen CFD-Anle¬gern vor allem Standardwerte beliebt, aber Investoren sollten einen Anbieter wählen, der auch einige illiquide Werte anbietet. Schließlich besteht einer der Vorteile von Finanzprodukten gerade darin, Nischenthe¬men handeln zu können. Bei der Auswahl der Basiswerte folgen CFD-Anbieter in der Regel der Kundennachfrage – sie bieten als Basiswert vor allem Titel aus den meist gehandelten Indizes sowie die beliebtesten Indizes an. Entsprechend erneuert sich die Produktpalette fortlaufend. Einige Anbieter setzen zudem ganz konkrete Kundenwün¬sche um – und das, ohne dass der Kunde dafür zahlen muss.
Ein faires Market Making ist also für An¬leger von enormer Bedeutung. CFD-Anleger sollten darauf achten, dass sie einen Anbie¬ter mit engen Kursspannen, langen Handels¬zeiten und genügender Liquidität wählen – auch wenn sich einige dieser Punkte erst im Praxistest herausfinden lassen.

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