Donnerstag, 11. November 2010

Optionsscheine Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Optionsscheine Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video
http://www.youtube.com/watch?v=14h49O26gAs

Ein Optionsschein ist ein an mindestens einer Börse gelistetes Wertpapier, das ein Recht für den Inhaber verbrieft. Durch diese Verbriefung können Optionsscheine genauso wie Aktien oder Anleihen unter der Angabe von Wertpapier-Kennnummer (WKN) und Stückzahl entweder börslich oder außerbörslich gekauft und verkauft werden. Fast alle Optionsscheine werden von einer Investmentbank (der Emitten-tin) herausgegeben und garantiert. Diese

sorgt anschließend für eine liquide Han-delbarkeit dieses Optionsscheins. Das be-deutet, sie stellt börsentäglich Kauf- und Verkaufskurse, sodass Anleger stets han-deln können. Das von einem Options-schein verbriefte Recht bezieht sich auf die Möglichkeit, einen Basiswert, zum Beispiel eine Aktie oder einen Aktienin¬dex, kaufen oder verkaufen zu können (aber nicht zu müssen). Dabei muss sich ein Optionsschein nicht unbedingt auf ei¬nen ganzen Basiswert beziehen. Options-scheine auf den Deutschen Aktienindex DAX® z.B. beziehen sich häufig auf ein Hundertstel des Basiswerts. Diese Pro-portion von 1 : 100 wird als Bezugsver-hältnis oder auch als Ratio bezeichnet. Bei einem Bezug auf ein Hundertstel eines Basiswerts ergibt sich als Ratio 0,01.
Zwei Arten von Optionsscheinen: Calls und Puts
Beim Kaufoptionsschein, von Profis meist kurz Call genannt, er-wirbt der Käufer das Recht, den Basiswert (englisch: Underly¬ing) zu einem vorherbestimmten Preis, dem Basispreis (englisch: Strike), zu kaufen. Während der Laufzeit des Optionsscheins än-dert sich der Basispreis nicht, wohl aber der Kurs des Basiswerts, z.B. einer Aktie, auf die sich der Optionsschein bezieht. Der An-leger kann jederzeit mit seinem Optionsschein eine Aktie zum Basispreis kaufen. Nach einem Anstieg der zugrunde liegenden Aktie gewinnt dieses Recht natürlich an Wert, weshalb der Wert

KnowHow 10-11/2010

des Optionsscheins steigt. Umgekehrt verhält es sich beim Ver-kaufsoptionsschein, dem Put. Hier erwirbt der Käufer das Recht, die Aktie zu einem vorherbestimmten Preis verkaufen zu können. Dieses Recht wird umso wertvoller, je niedriger der aktuelle Kurs der zugrunde liegenden Aktie ist.
Wie funktioniert ein Optionsschein? So funktioniert der Call:
Liegt für einen Call der Preis des Basiswerts über dem Basis¬preis, könnte ein Investor das Recht sofort ausüben, den Basis¬wert zum Basispreis vom Emittenten kaufen und sofort zu dem höheren Preis an der Börse weiterverkaufen. Der positive Un-terschiedsbetrag — ohne Berücksichtigung von Transaktionskos-ten —, der mit einer solchen Transaktion realisiert werden kann, heißt „innerer Wert".
Notiert der Basiswert zu einem niedrigeren Kurs als dem Basis-preis, so würde es für den Investor keinen Sinn machen, den Op-tionsschein sofort auszuüben, da er den Basiswert billiger über die Börse beziehen kann. Der innere Wert des Optionsscheins ist dann null. Das Gleiche gilt, wenn der Basiswert genau am Ba-sispreis notiert. Auch dann ist der innere Wert exakt null.
So funktioniert der Put:
Da Put-Optionsscheine das Recht verbriefen, den Basiswert zum Basispreis zu verkaufen, ist es hier genau umgekehrt: Notiert der Basiswert unter dem Basispreis, könnte ein Anleger den Basiswert an der Börse kaufen und zu dem höheren Basispreis an den Emittenten verkaufen. Der hiermit erzielbare Betrag wird
auch beim Put „innerer Wert" genannt. Er ist entsprechend null, wenn der Basis¬wert über dem oder genau am Basispreis notiert.
Was bedeuten „im Geld", „am Geld" und „aus dem Geld"?
Ein Optionsschein mit innerem Wert wird im Geld oder in-the-money genannt. No-tiert ein Basiswert genau am Basispreis ei-nes Optionsscheins, so wird dieser als am Geld oder at-the-money bezeichnet. Eine
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71 Im Geld
Optionsscheinpreis

Option ist aus dem Geld oder out-of-the-money, wenn beim Call der Basispreis über bzw. beim Put unter dem Basiswert liegt. Eine sofortige Ausübung der Option würde also ein Verlustgeschäft darstellen. Aus diesem Grunde ist es für den Anleger wichtig, dass er das Recht hat, die Option auszuüben — nicht aber die Pflicht. So wird er eine Ausübung des Options¬scheins nur vornehmen, wenn der Schein im Geld notiert.
71 Am Geld
Optionsscheinpreis

Innerer Wert, Zeitwert, Hebel
Hat ein Optionsschein keinen inneren Wert, heißt das jedoch nicht, dass er wert¬los ist. Denn solange der Verfalltag nicht erreicht worden ist, besteht immer noch die Chance, dass sich der Kurs des Basis¬werts in die vom Anleger erwartete Rich¬tung bewegt. Das heißt also, dass der Ba¬siswert steigt (für den Call) oder fällt (für den Put), um einen inneren Wert zu errei¬chen. Dieser Wert eines Optionsscheins, der nicht innerer Wert ist, wird Zeitwert genannt.
Je länger der Zeitraum bis zum Verfall des Optionsscheins ist, desto höher ist die Chance, dass der Basiswert noch eine Kursbewegung zeigt, um ins Geld zu kommen. Entsprechend steigt mit der Chance, noch ins Geld zu kommen, auch der Zeitwert. Dieser bildet sich dem Rückgang der Restlaufzeit gemäß zurück und beträgt bei Verfall null.
Die zwei Wertkomponenten eines Optionsscheins
Der Wert eines Optionsscheins setzt sich immer aus den beiden Komponenten Zeitwert und innerer Wert zusammen. Dabei ist der Zeitwert vor Verfall stets größer als null und erreicht bei Verfall „null". Der innere Wert eines Options¬scheins ist mit dem Kurs des Basiswerts
71 Aus dem Geld
Schwankungen unterworfen. Er ist ent-weder positiv, wenn der Optionsschein im Geld notiert, oder null, wenn er am Geld oder aus dem Geld notiert. Die zwei Sze-narien am Laufzeitende: Notiert ein Op-tionsschein bei Verfall aus dem Geld, so hat er keinen inneren Wert und keinen Zeitwert. Er verfällt somit wertlos, und der Anleger verliert sein ursprüngliches Investment vollständig. Notiert ein Opti-onsschein bei Verfall im Geld, so ist der Zeitwert auch in diesem Fall null. Jedoch hat der Optionsschein einen positiven in-

neren Wert, der dem Anleger gutgeschrie-ben wird. Hat der Anleger den Options-schein zu einem niedrigeren Wert als dem inneren Wert bei Verfall gekauft, so kann er einen Gewinn erzielen. Da der Anleger für sein anfängliches Investment nicht den vollständigen Aktienpreis bezahlen muss¬te (sondern nur den niedrigeren Options-scheinkurs, der sich aus innerem Wert und Zeitwert zusammensetzt), kann er ei¬ne überproportionale Kursänderung des Optionsscheins erfahren. Dieser soge-nannte Hebeleffekt wird am Beispiel ei-

nes Call-Optionsscheins deutlich, bei dem in der untenstehenden Tabelle drei Ent-wicklungen simuliert werden.

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