Donnerstag, 11. Juni 2015

Vorbei mit der Sorglosigkeit?


Vorbei mit der Sorglosigkeit?

Author D.Selzer-McKenzie

Die Zeit relativer Sorglosigkeit ist für Anleger vorbei. Vorbei die Zeit, in der es an den Aktienmärkten bei geringer Volatilität nur nach oben ging. Vorbei auch die Zeit, in der die Anleihemärkte berechenbar waren. Und über allem schwebt weiterhin das Problem Griechenland!

 

Die jüngsten Ereignisse haben mal wieder gezeigt: Auch als Aktienmanager muss man im¬mer den Rentenmarkt im Auge behal¬ten. Während auf der Aktienseite das ewige Thema Griechenland eingepreist erscheint, kam die nun seit Jahren lau¬fende Rally im Bund Future zu einem abrupten Ende. Ohne merkliche An¬zeichen kippte der jahrelange Trend. Aber es war absehbar, dass nach den groß angekündigten QE-Programmen der EZB mit einer kurzen Verzögerung (wenn es dann umgesetzt wird) ein Zinsanstieg folgt. So war es auch beim jüngsten EZB-Programm. Während der Bund Future vor Wochen noch ein Allzeithoch feierte und die Zinsen damit ein Rekordtief erreichten, fiel er seitdem wie ein Stein. Die Akteure an den Märkten bekamen mal wieder vorgeführt, dass auch Anleihen kein Selbstläufer sind.

FRISCHE LUFT DURCH SYNGENTA, SIXT LEASING & CO.

Konzentrieren wir uns auf Aktien. Dass wir noch Luft nach oben haben, zeigen einige Übernahmeversuche. So zeichnet sich in der Chemiebran¬che ein milliardenschwerer Über¬nahmekampf ab. Der amerikanische Saatgut- und Genpflanzen-Produzent Monsanto will den Schweizer Konkur¬renten Syngenta kaufen. Der Konzern aus Basel hat das 45 Milliarden Dollar schwere Angebot jedoch als zu nied¬rig zurückgewiesen. So könnten jetzt auch Konkurrenten Interesse zeigen, darunter BASF und der US-Rivale Dow Chemical. Für Spannung ist also gesorgt.

 

 

FRANK FISCHER, Shareholder Value Management

Auch wenn der Börsengang von Sixt Leasing etwas holprig verlaufen ist, sind wir von der Aktie überzeugt und haben sie gezeichnet. Denn insgesamt gehen wir davon aus, dass die Rally an den Aktienmärkten weitergeht. Des¬halb halten wir auch unsere Aktien¬quote weiter hoch. Denn wir sind der Meinung: Eine Pause nach der steilen Aufwärtsbewegung war zu erwarten. Sie war aber auch die Voraussetzung für die weitere Fortsetzung der Haus¬se. Derweil haben wir unsere Aktien von Highlight Communications ver¬kauft. Zugekauft wurden Google und Verisign.

GRIECHENLAND-KONTO IST SCHON EINGERICHTET

Widmen wir uns noch kurz dem The-ma Griechenland. Für uns ist ein bal-diger Austritt Griechenlands längst überfällig. Er wird sich aber mittel-

 

fristig positiv auswirken und auch den Euro befeuern! Ein konsequen¬tes Festhalten an der Forderung nach Reformen ist der einzig richtige Weg, um Nachahmer abzuschrecken. Ein Nachgeben würde die ebenso reform-unwilligen Franzosen in ihrer Hal¬tung bestätigen und die italienischen Bestrebungen erschweren. Denn die wirklichen Sorgenkinder der EU sind nicht die kleinen Oliven-Staaten, son-dern die Schwergewichte Frankreich und Italien.

Wir erwarten, dass sich durch einen „Grexit" neue Opportunitäten auf¬tun. Auch in Italien und Frankreich konnten wir in der Krise schöne, ei-gentümergeführte Unternehmen wie Reply, GruppoMutui Online und Dia-sorin oder M6 Television und Ciments Francais finden. Wir haben bereits ein Griechenland-Konto für unsere Fonds eröffnet und halten Ausschau nach schönen, eigentümergeführten Unternehmen mit konstanten Cash-flows, die wir dann in Drachmen kau-fen können.

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