Montag, 9. November 2009

Roulette Buch So wurde ich Roulette Millionär jetzt gratis und kostenlos

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„So wurde ich Roulette-Millionär“
Autor: Dr. D. Selzer-McKenzie
680 Seiten – 1. Auflage 1998
SelMcKenzie Publishing SelMcKenzie Verlag


„So wurde ich Roulette-Millionär“


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„So wurde ich Roulette-Millionär“





Der Report ist von dem legendären Bestsellerauthor Selzer-McKenzie. Seine Gewinnrezepte waren das von ihm entwickelte Binominale System und die SEL-Progression. Diese Strategien machten ihn zum siegreichen Profi.

Es gibt sie, die Berufsspieler, obwohl sich die Casinos über das Thema gerne ausschweigen. Bei genauerem Recherchieren stößt man auf Profis, sei es beim Poker, beim Black Jack und auch beim Roulette, was selbst Casinos eingestehen müssen. Eine kleine Elite, die sehr, sehr diskret agiert, oft nur ein paar Stunden oder Tage in der Woche arbeitet und in Casinos auf der Welt zu finden sind.
Besonders Roulette bietet sich an als ideales Casinospiel (auch online). Hier muss man keine komplizierten Regeln beherrschen und auch nicht über ein außergewöhnliches Gedächtnis verfügen. Durch die Einfachen Chancen – das sind Spiele auf Schwarz-Rot, Pair-Impair, Passe-Manque – bietet Roulette selbst Anfängern sehr leichte Einstiegsmöglichkeiten.

Gerade diese Einfachen Chancen waren die Grundlage des Spiels von Selzer-McKenzie . Auch komplette Neulinge, die noch nie im Casino waren, werden problemlos seine Gewinnstrategien nachspielen können. Und alte Hasen werden damit oft ihre Verluste der Vergangenheit wieder ausgleichen können.


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- Dieser Report zeigt auch weitere Varianten, z.B. ohne Progression und mit nur 10 Stücken oder mit Gewinnerwartungen bis zu 10 Stücken pro Stunde im Durchschnitt (in Online-Casinos erheblich mehr).

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Es ist kein Wunder-System, das mit wenigen Stücken in kürzester Zeit und ohne jegliche Progression Unsummen an Gewinnen ermöglicht, das die Zufallsgeneratoren austrickst und natürlich von einem Mathematik-Genie entwickelt wurde, wie dies so manche Systemverkäufer versprechen.

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„So wurde ich Roulette-Millionär“
Autor: Dr. D. Selzer-McKenzie
680 Seiten – 1. Auflage 1998
SelMcKenzie Publishing SelMcKenzie Verlag




Ein Auszug aus dem Buch
"So wurde ich Roulette Millionär" von dem Buch-Author D.Selzer-
McKenzie


Gegen 21:00 Uhr verlasse ich meine Wohnung, nur bewaffnet mit meinem
Permanenzzettel für diesen Tag, Ausweis und 1.000,00 Euro. Am Empfang
lege ich meine Bonuskarte vor und bekomme zu meiner kostenlosen
Eintrittskarte auch noch einen Getränkegutschein dazu. Gemütlich
schlendere ich zu meinem Stammplatz an der Bar und nicke dem Barmann
kurz zu. „Wie immer?“ fragt er ein wenig abwesend. Ich nicke erneut
und überschaue das Geschehen in meinem Spielrevier. „Wenig los heute“,
grummele ich, als er ein Hefeweizen vor mich hinstellt. „Ja, na
vielleicht wird’s noch.“ antwortet der Barmann und wünscht mir noch
viel Glück.

Ich weiß, Glück brauche ich heute nicht. Mein Vorteil befindet sich in
der Jacketinnentasche.

Ich verfolge den Permanenzverlauf an Tisch 1 und wundere mich nicht
über die bereits gefallenen Zahlen, ich kenne sie bereits. Mit einem
freundlichen „Guten Abend“ stelle ich mich an den American
Roulettetisch Nr. 1, ziehe schwerfällig einen 500 Euro Schein aus der
Hosentasche und lege ihn auf das Tableau: „A Louis bitte!“ Der
Tischcroupier fragt vorsichtig nach: „A Louis der Herr?“ „Ja bitte“
antworte ich knapp und schon schiebt er eine Stick rote Jetons zu mir
und zählt kurz vor: „200, 400, 20, 40, 60, 80, 500 a Louis gewechselt,
bitte sehr!“. Ich bedanke mich mit einem Nicken, man kennt mich hier
als wortkarg. Der Tischchef schaut sichtlich gelangweilt, ist aber
doch auf mein Spiel gespannt. Ich setze irgendwas, alles was mir
gerade einfällt, Transversale Plein, Carré, Plein, Dutzend Kolonne.
Mal gewinne ich, meistens verliere ich. Sichtlich nervös ziehe ich
mein Taschentuch aus der Hose und schnäuze mich. Mein Spiel dauert
nicht lange und ich habe keine Jetons mehr. Zeit für den
obligatorischen Toilettenbesuch, der zu meiner Show gehört.

Zurück an den Tisch und rechtzeitig zum Handwechsel poltere ich los:
„Hoffentlich bringen Sie mir mehr Glück als ihr Kollege!“. „Mein Herr,
ich gebe mir die größte Mühe!“ antwortet der neue Croupier. „Das will
ich hoffen“ und lege meinen letzten 500 Euro-Schein auf den Tisch: „A
50 bitte!“. Kurz vorgezählt schiebt der Croupier meine 10 Jetons zu
mir. Ich schaue den ersten drei Coups nur zu. Der Croupier versucht,
mich zum Spiel zu animieren: “Bitte das Spiel zu machen.“. Ich weiß,
es kommt die „9“ und annonciere dennoch die „Große Serie“ a 50. „So
ein Mist“ zische ich oskarverdächtig, als die Kugel in der „9“ landet.
Ich bekomme ein emotionsloses „Schade“ zu hören, „Du kannst mich mal
mit deinem ‚Schade’.“ denke ich. Den letzten 50er Jeton wechsle ich
nun in Zweier-Jetons um und spiele unmotiviert und wie ein echter
Verlierer irgendwelche Kolonnenspiele. Erwartungsgemäß verliere ich
und in meiner Hand halte ich nur noch drei Jetons.

Ich bestelle ein zweites Hefeweizen und bezahle mit zwei Jetons. „Das
ist mein Glücksjeton, der letzte meiner 1.000,- Euro“ verkünde ich
lauthals am Tisch und lege ihn auf die „29“. Der Croupier schaut mich
mitleidig an, schon oft hat er dieses Schauspiel erlebt und er
erwartet, dass ich kurz darauf wie ein begossener Pudel die Spielbank
verlasse. Er dreht an, wirft die Kugel ein und die Kugel beginnt ihren
Lauf. Wie der Croupier es erwartet, wende ich mich vom Geschehen am
Tisch ab und blicke gebetsartig zur Decke. Ich spiele mein Spiel, hier
ist meine Bühne. Die Kugel beginnt zu klackern, kollidiert mit einer
Raute und fällt in die „3“. Sie hat aber genug Schwung und springt aus
dem Fach heraus und landet wenige Fächer weiter in der „29“. Ich sehe
es dem Croupier an „Noch mal Glück gehabt“ denkt er. Nein mein Freund,
es war kein Glück. Der Croupier zahlt die unteren Chancen aus und
schiebt mir 35 Jetons zu: „Ein Plein a Zwo, 35 Stücke, 70“. „Der
Einsatz ist für Sie und bitte alles a Fünf“ ist meine kurze Antwort.
Ich bekomme meine 14 Stücke a Fünf und setze die „Kleine Serie“
doppelt aus und zwei Stücke auf die Transversale Plein „10-11-12“,
denn ich weiß, jetzt fällt die 11. Der Tischchef ist mit meinem Satz
nicht einverstanden, ich sehe es ihm an, aber ich spiele mein Spiel
mit der Bank. Es fällt die „11“ und ich bin mit 280 Euro Gewinn dabei..
Ich tue überrascht und gebe großzügig zwei Stücke in den Tronc,
bemerke aber am Tisch, dass ich noch ziemlich weit hinten liege. Jetzt
sollte die „21“ kommen und ich annonciere: “Finale 1 a 10 bitte“.
Meine Annonce wird wiederholt und der Croupier legt jeweils zwei
Stücke auf die „1“, „11“, „21“ und die „31“. Die Kugel rollt und
landet schließlich mit einem satten Klack in der „21“. Ich bekomme
meinen Gewinn vorgezählt: „Ein Plein a 10, 35 Stücke, 350.“ Ich gebe
ein Gewinnstück in den Tronc und lasse mir alle bisherigen Gewinne in
Louis wechseln. „Jetzt brauch ich ne Pause.“ bemerke ich am Tisch,
schnappe mir mein Hefeweizen und schlendere zurück an die Bar.

Geduldig warte ich ab, bis der Croupier seine Schicht hat, bei dem ich
mit meinem Spiel begann. Gegen 23:00 Uhr ist es soweit – Handwechsel.
Ich werfe einen kurzen Blick auf meinen Permanenzzettel und wechsele
an den Tisch. Der Croupier erkennt mich und erwartet meinen Einsatz.
Ich weiß, er wirft die „23“. Ich lege vier Louis auf die 23 und
ergänze die umliegenden vier Chevals mit jeweils sechs Louis-Stücke.
Am Tisch regt sich erste Aufmerksamkeit, so hoch wird hier
normalerweise nicht gesetzt. Der Croupier dreht langsam den Kessel und
wirft die Kugel ein. Irgendwie rattert die Kugel seltsam, sie läuft
nicht rund und stabilisiert sich erst gegen Ende ihres Laufes. Die
Kugel hat unterwegs soviel Energie verloren, dass sie fast senkrecht
in den Kessel hineinstürzt. „23, Rot, Impair, Passe“ verkündet der
Croupier und freut sich auf ein sattes Trinkgeld. Er zahlt die
Einfachen Chancen aus, die Drittelchancen werden bezahlt und dann bin
ich an der Reihe: „Ein Plein a 80, vier Cheval a 120, 10.960, alles
groß der Herr?“. „300 auf die 37.“, antworte ich und ein lakaienhafter
Dank erreicht mich. Ich habe die Situation im Griff und weiß,
Doppelschlag auf die „23“. Darum lasse ich den Croupier auf Maximum
erhöhen: „Zweihundert auf die „23“ und jeweils Vierhundert auf die
Chevals „22/23“, „23/24“, „20/23“ und „23/26“.“ Der Croupier blickt
fragend zum Tischchef und der presst heraus: „Nehmen Sie die Annonce
an“. Fasziniert schauen die übrigen Gäste auf den Tisch, ein
Nachspieler fasst sich den Mut und spielt a 10 auf die „Kleine Serie“.
Der Croupier dreht an und wirft ungewöhnlich scharf die Kugel ein.
Nach fast unendlich langen zwanzig Runden senkt sich die Kugel in
Richtung Kessel, springt über den Zahlenkranz hinweg und legt noch mal
fast zwei Runden auf dem Teller zurück. Die Kugel entschließt sich, im
Fach mit der Nummer „23“ ihren Lauf zu beenden. Bingo! Ich verzichte
auf die erforderliche Nachlage und lasse den Finanzbeamten meinen
Gewinn in Höhe von 34.200,- Euro ordentlich protokollieren. Die
Einsätze gebe ich in den Tronc, immerhin 1.800,- Euro gab es für die
Angestellten. Zum Schluss schnappe ich mir vier Platten und verkünde
arrogant am Tisch: “Jetzt gebe ich Ihnen die Chance, sich einen Teil
des Geldes zurückzuholen.“ Der Croupier dreht und ich lege zwei
Platten auf Impair und zwei Platten auf Manque aus. Es fällt die „1“,
ich ziehe meinen Gewinn und den Einsatz ab und verlasse den Spieltisch
in Richtung Kasse. 2.000,- Euro lasse ich mir auszahlen und den Rest
auf mein Konto überweisen. Zur Erinnerung an diesen Abend stopfe ich
mir eine Platte a 1.000 in meine Sakkotasche. Am Empfang lass ich mir
noch ein Taxi rufen und kurz bevor ich gehe, fragt mich der Saalchef,
ob ich die Spielbank bald wieder besuche. Keine Sorge denke ich,
morgen werde ich eine andere Spielbank beehren, aber ich komme
wieder.

Ich habe herrlich geschlafen und mir ein ausgedehntes Frühstück
gegönnt. Nun wird es Zeit, meinem Chef zu verklickern, dass ich das
nächste Jahr nur noch halbtags arbeiten werde. Er fand meine Idee
nicht so toll und würde es sich überlegen. Ich überlege natürlich
auch, aber in einem Jahr ist meine Gewinnerkarriere vorbei und warum
soll ich mir eine Chance selber verbauen? Zudem bin ich hin und
hergerissen, warum nicht einfach jeden Tag ein anderes Casino besuchen
und das Maximale rausholen, frage ich mich. Nein, das würde mir keine
Freude bereiten, denn ich möchte ja MIT dem Casino spielen und nicht
nur IM Casino. Außerdem, mein Spiel wäre durchschaubar und warum
sollte ich eine Spielsperre riskieren. Die Gewinne unterhalb der
Schmerzgrenze einer Spielbank sind mein Ziel und mein Spielergebnis
muss zufällig aussehen. Meine Maximum-Abschiedstour kann ich immer
noch durchziehen.

Gedacht – getan und eingestiegen ins Auto geht es über die BAB 2 nach
Potsdam. Nach knappen zwei Stunden erreiche ich mein Ziel. Auch heute
bin ich präpariert mit meinem Schummelzettel. Die Permanenzen
auswendig lernen, das wäre mir zu aufwändig. Aha, heute werden drei
Tische geöffnet, gut so. Im Treppenaufgang in die obere Etage der
Potsdamer Spielbank umgibt mich ein Gefühl unendlicher Leichtigkeit.
Es ist früher Abend und dennoch erwartet mich ein emsiges Treiben in
der Spielbank. Ich frage mich, in welche Rolle schlüpfe ich heute?
Will ich ein Sputnik sein, der augenscheinlich gehetzt zwischen den
Spieltischen pendelt oder gebe ich mich als Permanenztüftler aus, der
umfangreiche Berechnungen anstellt, um sich dann für eine Einfache
Chance zu entscheiden? Vieles ist denkbar und um mir die Entscheidung
zu erleichtern, suche ich das Café zwischen beiden Spielsälen auf und
bestelle mir ein leckeres Duckstein. Ich habe mich entschieden, am
Empfang gab es Glücksjetons die ich jedoch nur auf Plein verspielen
darf. Ich nähere mich dem ersten Tisch und warte, bis der Croupier
abwirft. Kurz nach der Absage platziere ich meinen Glücksjeton auf die
„34“. Der Tischchef entgegnet mir freundlich aber bestimmt: „Bitte
nicht so spät setzen der Herr!“ Ich gucke unschuldig, als ob ich ihn
nicht verstanden hätte und wende mich einem anderen Tisch zu.
Natürlich fällt die „34“ und ich strecke meinen Hals in Richtung
meines Glücksjetons. Als ich meinen Gewinn entgegennehme, entschuldige
ich mich noch mal: „Zwei Stücke für Sie und es tut mir leid, aber
meine Intuition für diesen Satz hatte ich erst sehr spät.“ Zufrieden
nickt der Tischchef und ich trolle mich.

Am BlackJack-Tisch schaue ich den anderen Spielern zu und checke
meinen Permanenzzettel. Ah bei Tisch 3 läuft jetzt eine längere
Schwarz-Serie, es wird Zeit für ein zünftiges Paroli-Spiel. Gerade
noch rechtzeitig schaffe ich es, meinen Jeton zu platzieren. „11,
Schwarz, Impair, Manque.“ Verkündet der Croupier und bezahlt mich. Ich
lasse stehen und nehme auf einem der Hocker platz, die ein wenig
entfernt vom Tisch stehen. Nachdem noch sechsmal Schwarz kam, blickt
sich der Tischchef um, als suche er den Besitzer des Jetonstapels. „Na
freundlich sind sie zumindest hier, machen sich Sorgen um die Gewinne
des Spielers!“ denke ich, aber ich weiß auch, dass der Croupier noch
viermal Schwarz treffen wird. Ich genieße das Schauspiel und es kommt
die „29“ und danach die „28“. Der Tschchef läutet nach dem Saalchef
und deutet auf meinen Jetonstapel, mittlerweile liegen hier Jetons im
Wert von 2.560,- Euro. Der Saalchef winkt ab und lässt abdrehen, es
kommt die „24“. Nun befiehlt der Saalchef einen Handwechsel. Innerlich
grinsend verfolge ich das Schauspiel und überlege, ob ich nicht noch
zusätzlich Plein a Maximum belegen sollte, verwerfe aber den Gedanken.
Schließlich bin ich gerade in die Rolle eines EC-Spielers geschlüpft.
Auch der neue Croupier muss die „35“ drehen, so steht es auf meinem
Permanenzzettel. Der Croupier dreht an und verfolgt nach seiner Absage
den Kugelverlauf. Eigentlich darf er das nicht, denke ich mir, denn
schließlich muss er das Tableau überwachen und unzulässige Sätze
abwehren. Klack, klackklackklackklack, „35“ zeigt die Permanenzanzeige
an. Jetzt stehe ich auf, denn nun muss ich reagieren. Nicht nur, weil
jetzt die Schwarz-Serie abreißen wird, nein, auch weil ich das
Tischmaximum auf EC erreicht habe. Ich ziehe meinen Gewinn ab und
beobachte nur noch, wie andere Spieler Schwarz mit ihren Einsätzen
zupflastern. Ich weiß es besser, es kommt nämlich die „7“. Der
Croupier wechselt die Drehrichtung und wirft die Kugel ein. Nach einer
Kugelrunde platziere ich eine 5.000,- Platte auf Rot. Sofort setzt
Tumult am Tisch ein, alle wollen ihre Schwarz-Einsätze nun auf das
rote Feld verschieben. Ich achte nur auf meine Platte, man weiß ja
nie. Der Croupier sagt ab und ich seh den Leuten um mich herum die
Angst an, ob sie wohl verlieren. „7, Rot, Impair, Manque, nichts aus
den Annoncen“ fast betonungslos sagt der Croupier die gefallene Zahl
an.

„Rot bezahlt“ ist mein Pausensignal und ich begebe mich zum Cafe und
bestelle einen Haussalat, schließlich geht der ja aufs Haus. Frech
grinse ich in mich hinein. Mit einem erfolgreichen EC-Spiel hat meine
Spielweise gar nichts gemein. Es gibt kein erfolgreiches Systemspiel.
Ich werde nach meiner Bestellung auf mein System angesprochen und muss
mir mein Lachen verkneifen. Da ich aber jahrelang in den einschlägigen
Internetforen unterwegs war, fallen mir die passenden Begründungen
natürlich ein: „Die Schwarz-Serie war fällig, schauen Sie sich doch
bitte mal den Vorlauf an, verstehen Sie etwas von Sigma-Grenzen? Nein?
Informieren Sie sich doch bitte, es hilft ehrlich! ich kann Ihnen mein
Spiel nicht erklären, aber es beruht auf Spiegelungen“ Die Wahrheit
sieht anders aus, aber die Leute wollen genau das von mir hören. Einen
pathologischen Spieler kannst du nicht helfen, denke ich mir. Außerdem
muss ich an meine Fassade denken.

An diesem Abend setze ich nur noch dreimal, wenn auch in
entsprechender Stückgröße. Irgendwann nervt der Tross der Nachspieler
nur und ich mache mich auf den Heimweg. 30.000,- Euro sind genug Gage
für meine schauspielerische Leistung. Höhere Gagen gibt es in größeren
Häusern tröste ich mich, trete das Gaspedal durch und gleite in
Richtung Heimat.
Der BlackJackCrack

Über Nacht hatte ich eine Idee, die mich auch tagsüber im Büro
nicht mehr losgelassen hat. Ich bereite mich auf meinen Auftritt vor
und nehme heute den Permanenzzettel für die Spielbank Berlin mit.
Meinen Wagen muss ich allerdings noch volltanken, die Vollgasorgie
gestern Nacht auf meinem Heimweg hat Spuren im Tank hinterlassen. Kurz
noch das Navigationsgerät auf den „Potsdamer Platz“ eingestellt, im
Autoradio einen Musiksender ohne Werbeunterbrechung gesucht und die
Klimaautomatic auf eine angenehme Temperatur eingestellt. Es regnet
leicht, aber ich komme gut voran, denn der Wagen liegt gut auf der
Straße. Autofahren entspannt mich ungemein und wie jeder Künstler
benötige auch ich eine Konzentrationsphase vor meinem Akt.

In Berlin angekommen, mache ich einen Abstecher in die
Katakomben der Spielbank. Man ist das bedrückend denke ich beim
Anblick des Automatenspielsaals und ab geht es in die obere Etage.
Meine Rolle ist mir klar und ich bitte den Saalchef, den BlackJack-
Tisch für mich zu öffnen. Am Tisch wechsele ich 1000,- Euro gegen
Jetons in 50er Stückgröße und beginne mein Spiel. Die Basisstrategie
ist mir nicht unbekannt und doch wogt das Spiel hin und her. Ich komme
in eine längere Verlustphase, aber ich werde nicht unruhig. Genau
diesen Moment habe ich einkalkuliert. Nur noch zwei Jetons vor mir
liegend, sage ich: „Einen Moment, ich muss mir neues Kapital
besorgen.“ Der Croupier grinst mich an, stellt aber dennoch ein
Reservierungsschild auf meinen Platz und ich wechsele an den
Roulettetisch. Ein kurzer Blick genügt mir und ich weiß, es kommt die
„2“. Schnell lege ich zwei 500,- Euro Scheine auf das erste Dutzend.
„Scheine spielen erstes Dutzend!“ sagt der Tischcroupier pflichtgemäß
an, überprüft das Geld auf Echtheit und wechselt es ein. Danach legt
er den 1000er Jeton auf das Tableau. Ich denke mir: „Du musst gleich
noch zwei Platten drauflegen!“ und bestimmungsgemäß fällt die Kugel in
das Fach mit der schwarzen „2“. Ich nehme Einsatz und Gewinn und
wechsele zum BlackJack-Tisch zurück. „Da bin ich wieder!“ erkläre ich
freudestrahlend und wechsele 1000,- Euro in eine kleinere Stückgröße.
Mein Blackjack-Spiel geht weiter.

Kurze Zeit später setze ich eine konzentrierte Miene auf und
springe vom Blackjack-Tisch auf. Zügig begebe ich mich an
Roulettetisch 2, schaue auf mein kleines Geheimnis, um schließlich
500,- Euro auf die Transversale Plein 19/20/21 zu setzen. „19, Rot,
Impair, Passe, Zwei Stück aus der großen Serie, keine weiteren
Annoncen!“ die Antwort des Croupiers schien auswendig gelernt.
Schließlich bemerkt er meinen Einsatz und zieht kurz die Augenbrauen
hoch. Für einen echten Croupier ist das schon ein überschwänglicher
Anfall von Emotionen. Er bezahlt mich und ich gehe zurück an meinen
Platz am BlackJack-Tisch. Dort angekommen meinte ich nur: „Intuition,
eigentlich bin ich BlackJack-Spieler.“ „Vielleicht sollte der Herr
doch lieber Roulette spielen.“ frotzelt der Croupier. ‚Du kannst mich
mal, ich spiele nur Roulette’ denke ich mir, aber meine Rolle gefällt
mir. Jetzt erhöhe ich auf 200er Stückgröße beim BlackJack und wie es
der Zufall will, gerate ich in eine Gewinnserie. Oft lasse ich Einsatz
und Gewinn stehen und spiele Paroli. Ob ich beim BlackJack verliere,
ist mir egal. Ich gewinne woanders ganz sicher. Aber der BlackJack-
Gott ist sehr gnädig. Streng nach Basisstrategie mache ich einen
ordentlichen Schnitt. Es gesellen sich andere Spieler an den Tisch und
für mich ist es Zeit, eine Pause zu machen. ich gönne mir einen
leckeren Snack, nämlich Caesar Salad Classic mit gebratenen
Riesengarnelen.

Mir fällt ein junger Mann auf, der mit der Martingale sein Glück
versucht. Ich fühle mich in meine Anfangszeit zurückversetzt und
schaue ihm ein wenig zu. Ich weiß, er wird noch ein wenig gewinnen,
das kann ich an meinem Permanenzzettel abschätzen. Doch schließlich
gerät er in eine Rot-Serie und setzt dagegen. Er verliert alles, seine
Gewinne und sein Spielkapital. Hoffnungslos mit Händen in den Taschen
steht er ein wenig abseits. Ich weiß, wie sich solche Spieler fühlen.
Du gehst nicht sofort nach Hause, das würde zu sehr nach Niederlage
aussehen. Nein du wartest einen vermeintlich günstigen Moment ab und
schleichst dich aus der Spielbank. Aber ich fange ihn ab und lade ihn
auf ein Getränk ein. Er lehnt ab, ich bleibe dran und bitte ihn, bei
einem Pils kann er mir mal seine Spielweise erklären. Es fällt dem
jungen Mann schwer, meiner Bitte zu folgen. An der Bar angekommen,
lockere ich die Atmosphäre ein wenig auf und erzähle von mir, wie
lange ich schon spiele und was ich schon alles erlebt habe. Er erklärt
mir die Martingale, ruhig lasse ich ihn ausreden und stelle ihm die
alles entscheidende Frage: „Warum glaubst du, aus den bereits
gekommenen Zahlen schließen zu können, was jetzt kommt? Die
Wahrscheinlichkeit, ob Rot oder Schwarz kommt, ist bei jedem Coup
gleich.“ Er schaut mich verständnislos an und ich erkläre es ihm. Ich
sehe den Ärger über sich selbst in ihm hochsteigen. Ich drücke ihm
einen 100er Jeton in die Hand und sage zu ihm „Bitte an Tisch 2 auf
die 36, den Gewinn kannst du behalten!“ Sein Gesicht werde ich nicht
so schnell vergessen, wie ferngesteuert steht er auf und setzt
schließlich den Jeton auf die „36“, anschließend schleicht er zum
Kessel und schaut der Kugel bei ihrem Lauf zu. Ich weiß, was kommt,
nämlich die „36“. Der Croupier macht seine Ansage: „36, Rot, Pair,
Passe, zwei Stücke aus der kleinen Serie, ein Stück aus 27-Zwo-Zwo.
Keine weiteren Annoncen“. Ungläubig kommt der junge Mann mit seinem
Gewinn auf mich zu, „Ich darf das wirklich behalten?“ und ich
antworte: „Ja, aber nur, wenn du diesen Blödsinn mit der Martingale
lässt.“ Er fragt mich nach meinem System und ich muss ihm antworten,
dass ich kein System habe. Ich gebe ihm den Tipp mit diesem Forum hier
und hoffe, dass er danach das Spielen lässt oder zumindest überdenkt.

Zeit für die nächste Runde BlackJack und ich kämpfe mich zum
Tisch. Alle Plätze sind besetzt und so muss ich aus der zweiten Reihe
mitspielen. Ich frage laut, wer hier am Tisch nach Basisstrategie
spielt und ob derjenige ein Problem damit hätte, wenn ich seine Box
mitspiele. Ein Mann in meinem Alter nickt mir kurz zu und unser Pakt
ist geschlossen. Es kommt mir sehr entgegen, dass ich aus der zweiten
Reihe spiele, denn so kann ich mich geräuscharm zu meinen
Roulettetischen gehen und dort meine Gewinne abholen. Ich spiele
klein, mal 1.000,- auf Dutzend, mal je 1.500,- auf zwei Kolonnen, mal
ein Transversalenspiel a 500. Regelmäßig kehre ich an den BlackJack-
Tisch zurück, wo ich für Außenstehende erkennbar die meiste Zeit
verbringe.

Den Abend beende ich schließlich mit einem Gewinn von knapp
50.000 Euro. An der Kasse bemerke ich, dass es heute sehr gut bis
ausgezeichnet gelaufen ist und hinterlege meine Bankverbindung, weil
ich mit soviel Geld nur ungern unterwegs bin. Auf der Autobahn muss
ich mich zwingen, ruhig zu bleiben. Gedanken schießen mir durch den
Kopf, fast hätte ich mein Spiel verraten, fast wäre ich gierig
geworden. Ich hatte mich wirklich dabei ertappt, hier mal so richtig
abzuräumen. Ich bin sauer auf mich selbst und auch wenn es schwer
fällt, verordne ich mir einen Tag Gewinnpause.
Es ist Freitag und ich konnte meinen Chef überreden, dass ich für
geleistete Überstunden frei bekomme. Ich packe meine Tasche fürs
Wochenende, denn ich möchte meine Freunde in Bonn besuchen. Das passt,
denke ich mir und gleich drei Spielbanken im Einzugsgebiet Ich mag
solche Wortspiele, denn Einziehen werde ich bestimmt etwas und ich
packe mir vorsichtshalber nicht nur die Permanenzen für Hohensyburg,
Aachen und Bad Neuenahr ein, nein auch noch für Duisburg.. Okay, was
habe ich vergessen? Richtig, eine CD-Auswahl für unterwegs. Und schon
geht es in Richtung Rheinland. Ich merke, ich fahre antizyklisch, denn
mir kommen eine Menge Fahrzeuge entgegen, wahrscheinlich alles Pendler
die nach Hause wollen.

Ich habe meine Freunde schon sensibilisiert und sie wollen wirklich
mit mir in eine Spielbank gehen. Es ist schön, Freunde zu haben, die
dem Spiel nichts abgewinnen. Aber im eigentlichen Sinne spiele ich
nicht, denn ich kenne bereits die Zahlen des Abends. Wir haben uns für
Neuenahr entschieden und die 50 Kilometer sind schnell zurückgelegt.
Selbstverständlich übernehme ich alle Unkosten oder sollte ich besser
sagen, ich gehe in Vorleistung? Denn nur ich weiß, wer wirklich die
Rechnung des Abends bezahlt. Ich hatte mir natürlich vorher Gedanken
gemacht, wie ich meinen Freunden die Gewinne erklären soll, doch alles
zu seiner Zeit.

Wir schauen uns ein wenig um und ich schnappe mir ein Permanenzblatt
der Spielbank zum Mitschreiben. Ich tue so, als ob ich die gefallenen
Zahlen notiere, in welche Richtung die Kugel geworfen wurde und welche
Wurfweite sich ergibt. In der letzten Spalte notiere ich irgendwelche
Besonderheiten. Anhand meiner Vorbereitung weiß ich, wann der Croupier
besonders gleichmäßig wirft und identische Wurfweiten produziert.
Meine Freunde interessiert es nicht, was ich mir da notiere. Ich weiß,
welche Zahlen kommen und damit auch meine Gelegenheit.
5/8/28/7/36/27/9/14 sind die kommenden Zahlen. Nach der „28“ steige
ich ein und annonciere: „7 ZwoZwo a 50 bitte.“ Der Croupier wiederholt
brav meine Ansage und weil noch genug Zeit ist, setzt er die Stücke
aus. Am Tisch ist nicht viel los und auch sonst habe ich den Eindruck,
meine Stückgröße für Pleinsätze ist nicht selten. Gut so, das kommt
mir entgegen. Erwartungsgemäß kassiere ich für meinen Treffer einen
Gewinn in Höhe von 1.750,- Euro, das Einsatzstück bekommen die
Angestellten. Der Croupier wartet kurz auf meine Ansage, ich schaue
ihm tief in die Augen und frage ihn, ob er nicht eine Idee hätte. Die
Standardantwort auf diese Frage kennt jeder Spieler und so entgegne
ich: „ Na wenn Sie schon keine Idee haben, dann habe ich auch keine!“.
Ich warte ab, bis er die „36“ wirft, um danach gleich die „13“ und
ihre beiden Nachbarn mit 200,- zu belegen. Diesmal setze ich selber
aus. Der Croupier dreht ab und wirft die Kugel ein, wie ich es schon
unzählige Male gesehen habe. Es herrscht Ruhe am Tisch und die Absage
nehmen alle gelassen entgegen. Auch nach der Absage werden Einsätze
zumindest geduldet, nur sollte es der ältere Herr im hellen Sakko
nicht übertreiben, denke ich mir. „27, Rot, Impair, Passe, drei Stücke
aus der Kleinen Serie. Keine weiteren Annoncen.“, der Croupier scheint
mit seinem Wurf zufrieden zu sein. Ich bekomme 7.000,- Euro in Jetons
ausgezahlt und jetzt werden auch meine Freunde auf mich aufmerksam.
„Wahnsinn!“ höre ich von Oliver, „Wie machst du das nur?“ Und ich
antworte ihm ausweichend: „Schau mal auf die Permanenz!“ Was ich damit
meinen würde, schließlich versteht Oliver nicht sehr viel vom Spiel.
Ich erkläre ihm, dass ich auf Wurfweitenwiederholung spiele. Die „8“
liegt in der Nähe der „5“, die „7“ liegt gleich neben der „28“ und wie
die „36“ und die „27“ zueinander stehen, wird er schon selber
herausfinden. „Und was ist mit den anderen Zahlen?“ fragt Oliver? Ich
sage zu ihm: „Das funktioniert nur, wenn der Croupier in Uhrzeigersinn
dreht. „Aha“ bekomme ich zur Antwort, so ganz verstanden hat er mich
nicht. Nun landet die Kugel in der „9“ und ich frage meinen Freund,
was er nun spielen würde. Er meint: „Nach deiner Theorie die 9 und die
anderen Zahlen um die 9.“ Ich nicke, setze und gewinne. „Es reicht,“
sage ich zu meinen Freunden, „vielleicht spielen wir nachher noch mal,
jetzt lade ich euch zum Essen ein.“ Vergnügt verlassen wir den Saal.

Für diesen Abend hatte ich mir mehrere Permanenzabschnitte
herausgesucht, wo ich mit einem Wurfweitenmodell gewonnen hätte. Ich
habe gesetzt und jedem, der es wissen wollte, mein Wurfweitenmodell
auch erklärt. Einmal hab ich sogar besonders hoch gesetzt und
absichtlich verloren. Warum nicht auch mal zeigen, dass so etwas nicht
immer funktioniert. Am Ende des Abends waren wir uns einig, am Samstag
der Domstadt Aachen einen Besuch abzustatten. Ich mag es nicht, meine
Freunde anzulügen und ich habe meine Spielerklärung auch nicht als
Lüge angesehen. Bad Neuenahr strahlt eine gewisse Sattheit aus, alles
sehr prunkvoll eingerichtet um die unerfahrenen Spieler zu blenden.
Ich habe mir erlaubt, mir diesen Abend mit 75.000,- vergüten zu
lassen. Meine Freunde trauten sich nicht zu setzen. Das ist gut so,
denn ich will sie nicht zum Spielen verführen.

Meine Freunde und ich haben den Tag genossen, Frühstück mit Rheinblick
und anschließend legten wir eine Wellness-Etappe im Mediterana in
Bergisch Gladbach ein. Eigentlich bin ich nach einem Thermenbesuch
richtig schlapp und antriebslos, doch meine Freunde fiebern unserem
Besuch in Aachen entgegen. Das ist ausreichend Motivation für mich.
Während der Fahrt schwätzelten wir, die Was-Wäre-Wenn-Phantasien kennt
jeder und es entstehen die abenteuerlichsten Ideen. Oliver und seine
Freundin wollen unbedingt mal Luxus-Urlaub machen, Karsten will sich
ein größeres Motorrad kaufen und seine Sabine ist ebenfalls
begeisterte Bikerin. Innerlich notiere ich die Wünsche meiner Freunde
und schätze ab: ‚Banyan Tree an der Anse Intendance auf Mahé mit
Abstechern nach Praslin und La Digue für zwei Personen – 30.000,-
Euro. Die neue Suzuki GSX-R 1000 mit ein wenig Schnick-Schnack
ebenfalls 15.000,- Euro. Mein Ziel steht fest!’ Wir kennen uns jetzt
schon seit zehn Jahren und es wird Zeit, auch mal Dankeschön zu sagen.

Im Casino angekommen – und die Ladys meiner Freunde hatten sich
richtig chic gemacht – schauten wir erst ein wenig beim Pokern zu. Als
es uns zu langweilig wurde, erzählte ich von meinem ersten
Casinobesuch überhaupt. Der war nämlich 1992 in Aachen und ich
erinnere mich noch ganz genau. Ein Kollege von mir ging damals
regelmäßig abends ins Casino und erzählte anderntags von seinen
Gewinnen. Die unschlagbare Martingale war sein Geheimrezept und damals
war ich echt unbeleckt in diesen Sachen. Ich kaufte mir bei C&A ein
dunkelrotes kariertes Sakko und eine Polyester-Krawatte. So
ausgestattet ging es an einem Samstag in das Casino. Ehrfurcht befiel
mich und ich habe mich wie ein kleines Licht gefühlt. Damals
verfolgten wir die Permanenzen und nach dreimal Rot setzten wir
Minimum auf Schwarz. Mein Herz schlug bis zum Hals, als ich meinen
ersten Einsatz tätigte und ich verlor. Also setzte ich noch mal
doppelt auf Schwarz und gewann schließlich. Ich gewann damals 50,- DM
und ich konnte dem Roulettespiel gar nichts abgewinnen. Was ich damals
nicht wusste, bis zu meinem nächsten Spielbankbesuch sollten 8 Jahre
vergehen.

Wir lachen herzlich, als ich meinen Freunden das Prinzip der
Martingale erkläre. Ich erhebe dennoch den Zeigefinger und warne vor
diesem Spiel. Es kann lange gut gehen, aber auch sehr schnell schief.
An der Kasse tausche ich 2.000,- Euro in 100er Jetons um und gebe
jedem meiner Freunde 5 Jetons. Die erklären mich für verrückt, aber
ich mache ihnen den Vorschlag, entweder selber die Jetons zu
verspielen oder nach meinen Anweisungen zu setzen. Letzterer Vorschlag
wird angenommen und ich ziehe mich ein wenig zurück. Wie ein Dirigent
teile ich jedem Pärchen einen Spieltisch zu und beginne piano. Oliver
bekommt die Anweisung, 200 auf das dritte Dutzend zu setzen und seine
Stefanie soll auf die letzte Kolonne setzen, „36“ und Treffer. Karsten
und Sabine setzen 200 Euro überschneidend auf die Transversalen Simple
„10/15“ und „13/18“, es kommt die „14“. Gewinnen macht Spaß, ich sehe
es den Vieren an und überlege, sie nicht auch mal verlieren zu lassen.
Zwischendurch behaupte ich, dass ich keine Idee habe, was zu setzen
wäre. So habe ich Zeit, ihnen den Kessel und das Tableau näher zu
erklären. Karsten und Oliver sind naturgemäß aufgeschlossener und
verstehen sofort, was Kleine Serie, Zero-Spiel, Große Serie und die
Orphelins bedeuten. Den Mädels genügt es, über die Finale-Spiele
Bescheid zu wissen. Mit diesen Erkenntnissen schicke ich sie nun als
Einzelkämpfer an die Tische zurück und kann sie ganz konkrete Zahlen
spielen lassen. Stefanie traut sich nicht so richtig, ganze 100er
Jetons nur auf eine Zahl zu setzen. Ich kann sie verstehen, sie ist
Krankenschwester und 100 Euro sind für sie viel Geld. Ich beruhige sie
und sage, 1.000,- Euro darf sie auf jeden Fall behalten auch wenn sie
verliert. Sie wird nicht verlieren, das weiß ich. Ich spiele mein
Konzert, lasse Finale-Schnaps setzen, lasse Kleine Serie spielen,
lasse die Waisen nicht unberücksichtigt und liebe den Doppelschlag.
Die Vier kommen aus dem Staunen nicht heraus und fragen mich, warum
ich nicht spiele? Ich entgegne, dass ich doch schon gestern genug
gewonnen hätte und ich nicht gierig bin. Okay, das war gelogen, aber
ich hab doch trotzdem meinen Spaß.

Nachdem jeder so um die 10.000,- Euro gewonnen hat, verkünde ich, dass
jeder nur noch einmal setzen darf. Karsten ist der Erste und er soll
bitte die „9“ setzen. „Aber die kam doch schon zweimal und überhaupt
kam das erste Dutzend fünfmal hintereinander. Jetzt muss doch mal was
anderes kommen?“ Aber ich dulde keinen Widerspruch: „Was habe ich
vorhin erklärt? Du kannst nicht aus dem, was gekommen ist schließen,
was jetzt kommt oder was gar nicht kommt. Willst du gewinnen?“ und er
setzt 400 auf die „9“. Karsten gewinnt und ich bitte ihn um
Entschuldigung, dass ich eben so harsch gewesen war. Der Gewinn ist
genug Schmerzensgeld.

Jetzt schicke ich seine Sabine an die Front mit dem Tipp, dass die
„26“ kommt. Sabine denkt sicherheitsbewusst und setzt nicht nur die
„26“ sondern auch noch die beiden Nachbarn aus. ‚Unnützer Umsatz’,
denke ich mir, halte mich jedoch zurück. Fasziniert schaut Sabine in
den Kessel und ich denke, Karsten ist schon ein Glückspilz, so eine
attraktive Lady und die beiden werden einen tollen Urlaub auf den
Seychellen haben. Rhrhrhrhrhr – dreht die Kugel ihre Runden und Sabine
schaut wirklich skeptisch. Tock-Tocktocktocktock – ich höre förmlich,
wie widerwillig sich die Kugel in Richtung Zahlenkranz bewegt um es
sich schließlich schwerfällig in dem Fach mit der „26“ bequem zu
machen. Anfängerhaft kann Sabine ihre Freude nicht unterdrücken und
nimmt deshalb auch allen Gewinn und den Einsatz vom Tisch. Ich frage
sie: „Hast du nicht was vergessen?“ und plötzlich fällt es ihr wieder
ein. Sie geht zurück zum Tisch und will dem Croupier einen 500er Jeton
in die Hand geben. Wie süß denke ich und der Croupier muss ihr höflich
verständlich machen, dass sie den Tronc bitte auf den Tisch legen
soll. Sabine ist richtig aufgeregt und es wird Zeit, unser Spiel zu
beenden.

Ich instruiere Stefanie, an Tisch 1 bitte die “20“ zu spielen.
„Warum?“ fragt sie mich und es ist typisch, denn Stefanie will immer
alles ganz genau wissen. Ich sage ihr: „Weil Oliver dich mit 20 Jahren
kennengelernt hat!“und grinse sie an. „Was für ne bescheuerte
Begründung.“ sagt sie und lacht ebenfalls. Der Croupier dreht an und
ich ermahne sie mit Handzeichen, endlich zu setzen. Gerade noch
rechtzeitig vor der Absage platziert sie ihr Stück auf die „20“. Ich
glaube ja, sie hat mit Absicht so lange gewartet, um mich zu ärgern.
Ich sehe es sportlich. Selbstverständlich gewinnt sie und erinnert
sich noch rechtzeitig an Sabines Fauxpas. Der Troncbehälter ist um ein
weiteres Stück voller. Zurück an unserem Tisch müssen sich Sabine und
Stefanie sofort über ihre eben gewonnenen Eindrücke austauschen.

Als Letzten schicke ich Karsten an einen der Tische. „Hast du gut
aufgepasst?“ frage ich ihn wie einen Lehrer. Genau diesen Vorwurf
bekomme ich gerechterweise zurück. „Selbstverständlich Herr
Oberlehrer!“ und das saß. „Okay, machen wir es kurz, ich würde auf die
„16“ setzen.“ Ich weiß, mit Oliver muss ich nicht lange diskutieren..
Er setzt die „16“, der Croupier überprüft die Höhe der Einsätze und
beginnt mit dem allseits bekannten Ritual. Er nimmt die Kugel aus dem
Kessel, dreht in die entgegengesetzte Richtung und wirft in Höhe der
vorher gekommenen Zahl ab. „16, Rot, Pair, Manque. Zwei Stücke aus 5-
ZwoZwo. Ein Stück aus 33-ZwoZwo. Keine weiteren Annoncen!.“ Oliver
kommt mit seinem Gewinn zu unserem Tisch zurück.

Da liegt er nun der Jetonstapel und ich lasse die Bombe platzen. „Weil
ihr so erfolgreich gespielt habt, teilt ihr bitte den Gewinn
untereinander auf.“ Ich sehe ihre Fassungslosigkeit, klar hatten sie
mit einer kleinen Gewinnbeteiligung gerechnet. Aber nicht mit meiner
Großzügigkeit. „Soviel Geld!“, „Das können wir nicht annehmen.“, „Du
bist verrückt“, waren nur die harmloseren Reaktionen. „Nun beruhigt
euch mal, ihr beide wollt doch chic Urlaub machen und Seychellen
kosten nun mal. Und du Karsten schläfst doch schon mit dem Motorrad-
Prospekt. Erfüllt euch eure Wünsche, Geld ist zum Ausgeben da und wenn
ich das so richtig überblicke, bleibt sogar noch was für die Urlaubs-
und Benzinkasse übrig. Ende der Diskussion.“ entgegne ich, „Machen wir
uns auf den Heimweg.“ Ich teile den Jetonstapel gleichmäßig auf und
wir verlassen den Spielsaal in Richtung Kasse. Ein schöner Abend und
ich weiß, die vier werden eine schlaflose Nacht haben.
Es wird Zeit, nach Hause zurück zu fahren. Es war ein tolles
Wochenende im Rheinland, aber im eigenen Bett schläft es sich eben am
besten. Nach dem Mittagessen geht es in Richtung Heimat und unterwegs
denke ich mir, die Permanenzen aus Hohensyburg und aus Duisburg müssen
doch nicht unnütz herumliegen.

Gemütlich reihe ich mich in den obligatorischen Stau rund um Köln ein,
auf der A1 geht es dann doch ein wenig flüssiger. An der Abfahrt 87
verlasse ich die A1 und scheuche meinen Wagen durch die Kurven hoch
zur Syburg. Der Parkplatz vor dem Casino ist gut belegt, ich muss also
ein Stück gehen. Ich brauch die frische Luft, um mir eine Strategie
für heute auszudenken. Allerdings fällt mir nichts Gescheites ein und
ich bereite mich auf ein langweiliges Spiel vor. Ich betrete das Haus
und bin erst mal völlig orientierungslos. Hier kannst du dich echt
verlaufen, denk ich mir. Alles architektonische Absicht und mich
überkommt ein Gefühl, dass das Haus mich zwar wohlwollend aufnimmt,
aber nicht mehr loslassen will.

So steige ich ein wenig beklommen die Treppen hoch in die oberste
Etage zum klassischen Spiel. Ich lege meinen Ausweis vor und der
Empfangsangestellte tippt meine Daten ein. Er schaut mich an,
überprüft noch mal meinen Ausweis und sagt dann zu mir: „Sie waren
aber schon lange nicht mehr unser Gast!“ Ich sage: „Bei Ihnen war ich
noch nie, aber erst gestern besuchte ich eines Ihrer Häuser.“ „Hm,
hier steht, Sie waren 1992 in Aachen, wahrscheinlich kann ich Ihren
Besuch von gestern noch nicht einsehen.“ erwidert der Angestellte. Ich
frage mich, wie lange die bei Westspiel wohl meine Daten speichern und
betrete den Spielsaal. Ich muss sagen, es erschlägt mich und ich
benötige eine ganze Weile, um mich zu orientieren.

Wie ferngesteuert laufe ich von Tisch zu Tisch und prüfe die Zahlen.
Auch hier stimmt alles mit meinem Zettel überein. Ich brauch einen
Kaffee und so setze ich mich in eine Ecke. Hier habe ich Zeit, auf die
Details zu achten und ich stelle fest, der einstige Glanz in dieser
Spielstätte verliert sich langsam. Abgewetzte Polster, angeschlagenes
Mobiliar und so langsam gewinne ich meine Sicherheit zurück. Ich
tausche 10.000,- Euro in 1.000er Stückgröße ein und beginne mit einem
langweiligen EC-Spiel. Ich setze die Chancenpaare Rot-Impair und
Schwarz-Pair mit anschließendem Paroli, wenn es sich laut meiner
Permanenz anbietet.

Ich muss auf die vielen Kameras achten und fülle zur Sicherheit ein
Alibi-Permanenzkärtchen aus. So spiele ich unauffällig, aber eben auch
langweilig. Schnell habe ich mich auf 30.000 hochkatapultiert und
lasse mir regelmäßig 5.000,- Euro zurückwechseln. Für einen EC-Spieler
ist es nicht ungewöhnlich, mit hohen Einsätzen zu spielen.

Trotzdem habe ich das Gefühl, irgendwie satt zu sein. Nur Gewinnen
ohne Anstrengung ist eben auf Dauer echt langweilig. Ich schaue mir
die übrigen Spieler an, vorwiegend älteres Publikum und ich schaue
bewusst, ob ich nicht einen Kesselgucker bei der Arbeit erspähe.

Die Chance ist am Sonntag jedoch eher gering. Da waren sie, die
üblichen Verdächtigen, die Zwei-Dutzend-Spieler, die Finale-Spieler,
die Pflasterer und die EC-Spieler. Das Einzige, worin sie sich
unterscheiden, ist die Höhe ihrer Einsätze. Spieler sind irgendwie
kranke Gestalten. Ich zähle mich selbst dazu und beschließe, meine
Spielerkarriere nach meiner Gewinnerkarriere nicht fortzusetzen.

Weil sich meine Kontaktfreudigkeit gerade im Spielermilieu innerhalb
enger Grenzen bewegt, suche ich mir einen Croupier, bei dem die
anderen Spieler oft und viel verlieren. Bald darauf ist der passende
Kandidat auserkoren. In Gedanken nenne ich ihn Luigi, mit seinen
schwarzen, nach hinten gegelten Haaren macht es ihm offensichtlich
einen Heidenspaß, seine Gäste verlieren zu sehen und animiert sie
sogar zu noch höheren Einsätzen.

Fast spöttisch klingen seine Ansagen: „Nichts aus den Annoncen!“ Ich
suche Augenkontakt und schließe mit ihm eine Wette: „Ich glaube nicht,
dass Sie in den nächsten zehn Spielen die Große Serie treffen!“ „Bitte
das Spiel zu machen!“ flötet er zurück, aber ich sehe ihm an: ’Wette
angenommen’ „Na dann mal los, a 300 auf die Kleine Serie“ mache ich
meine Ansage und lege zwei Jetons entsprechender Stückgröße hin. „300
a Kleine Serie, sechs Stücke, Zweihundert zurück“ und der Croupier
beginnt zu drehen.

Ich weiß, es kommt die „6“, eine wirklich undankbare Zahl für die
Kleine-Serie-Spieler und so ergänze ich die „6“ mit den beiden
zurückgegebenen 100er Jetons. ‚Dein wenn auch innerlich höhnisches
Grinsen wird dir noch vergehen’ denke ich beim Lauf der Kugel. „Sechs,
Schwarz, Pair, Manque. Nichts aus der Kleinen Serie“ verkündet der
Croupier und zieht genüsslich meinen Einsatz auf der Kleinen Serie
ein. Ich lass mich bezahlen und annonciere gleich mal nach: „A 400
bitte auf die Kleine Serie“ und lege zwei 100er Jetons zusätzlich auf
den Tisch: „Wenn Sie die Große Serie treffen, verdoppel ich die 200
und gebe 400 in den Tronc!“

So langsam läuft mein Croupier heiß. Es kommt noch dreimal
hintereinander die Kleine Serie, ich gebe kein Trinkgeld und erhöhe
jedes Mal den Stapel mit den Jetons, die es als Belohnung für die
getroffene Große Serie. Mittlerweile liegen da 1.500 Euro Belohnung
und Luigi ist sichtlich bemüht, die Große Serie zu treffen. Mal wirft
er rechtsherum genau unter der Zero ab, mal genau unter der „5“. Nie
will es ihm gelingen, die Große Serie zu treffen. Mein eigentliches
Spiel gerät zunehmend in den Hintergrund, Luigi zahlt mich zwar aus,
aber mit gierigem Blick auf den Belohnungsstapel wird sein Spiel immer
fahriger. Wie muss sich wohl ein Croupier fühlen, der gegen einen
Spieler um Trinkgeld dreht? Wohl genau wie ein Spieler, der beim
nächsten Coup unbedingt gewinnen muss.


Verwirrt schaut Luigi drein, als er die „9“ trifft. „Das war aber
knapp!“ sage ich und ziehe meinen Gewinn auf Orphelin a Plein ein,
nicht ohne jedoch den Belohnungsjetonstapel um weitere 400 zu erhöhen.
Der Tischchef blickt missmutig drein, zu Beginn zieht sein Croupier
die Spieler ab und nun will es ihm nicht gelingen, die Große Serie zu
treffen? Luigi verkrampft immer mehr, einerseits gönnt er mir wohl
meine Gewinne nicht, andererseits sieht er sein eigenes Unvermögen,
die Große Serie stets zu verfehlen. ‚Du wirst in deiner Pause nichts
zu erzählen haben!’ denke ich mir und mein abschließender Satz ist,
dass ich den Belohnungsjetonstapel auf Rot setze: „Der Einsatz spielt
für Sie!“ war meine begleitende Bemerkung, „Jetzt müssen Sie nur eine
der 18 roten Zahlen treffen, bei der Großen Serie haben Sie ja
kläglich versagt, vielleicht klappt es diesmal!“ „Bitte das Spiel zu
machen!“ und kurz darauf „Nichts geht mehr!“ Ich weiß, was kommt „26,
Schwarz, Pair, Passe. Ein Stück aus dem Zerospiel a Plein.

Keine weitern Annoncen“ und Luigi muss mit schweißnassen Händen den
gesamten Stapel der Masse zuführen. „Einen schönen Tag.“ wünsche ich
noch und mache mich auf den Weg zur Kasse. So hatte ich doch noch ein
interessantes Spiel und verließ die Hohensyburg mit 78.000,- Euro
Gewinn. Unterwegs habe ich noch mehrfach herzlich gelacht, denn Luigis
Gesichtsausdruck bei meinem letzten Spiel mit ihm war unbeschreiblich.
Auch wenn ein Croupier selbst kein Spieler ist, Luigi war sichtlich
froh, dass es vorbei war. Ein ähnliches Gefühl wie bei einem Spieler,
der sich erst dann richtig befreit fühlt, wenn der letzte Euro des
Spielkapitals verloren wurde
Bad Harzburg – dieses kleine verträumte Städtchen am Rande des
Harzes soll Schauplatz meines nächsten Auftrittes werden, denn mit dem
einen Croupier habe ich noch eine Rechnung offen. Ich verzeihe ja
viel, aber ich vergesse nichts. Vor einiger Zeit spielte ich dort am
Rande einer Pokerveranstaltung BlackJack. Streng nach Basisstrategie
versenkte ich dort einiges an Spielkapital.

Bei jeder 16 zog ich noch eine Karte gegen eine 10 bei der Bank
und überkaufte mich sehr häufig. Der Croupier versuchte, mich zu
überreden, in einer solchen Situation keine Karte mehr zu ziehen, aber
ich hielt an der Basisstrategie fest. Irgendwann begann mein Croupier
mitzuzählen. „1 zu 0 für mich“, „2 zu 0 für mich“. Bei 18 zu 3 für die
Bank hatte ich mein Spiel an diesem Abend beendet. Aber heute gibt es
Revanche – und das nicht zu knapp.

Nach meiner Arbeit, und ich jobbe immer noch volle 8 Stunden,
bereite ich mich auf meinen Auftritt in Bad Harzburg vor. Mittlerweile
verschlüssele ich meine Permanenzzettel entsprechend, so dass ein
Außenstehender nicht unmittelbar erkennen kann, was für einen Schatz
ich da in meiner Hand halte. Ich gehe zu meinem Wagen, werfe mein
Sakko auf die Rücksitzbank und denke kurz an meinen Freund Pierre. Ihn
kenne ich noch aus der Schulzeit und ich weiß, er hat so einiges an
Schulden.

Wegen seiner Privatinsolvenz ist er in den Spielbanken meines
Bundeslandes gesperrt und wird es wohl auch auf alle Zeit bleiben. Ich
rufe ihn an und er sagt sofort zu mitzukommen. Keine Ahnung wie der
Typ das macht, aber irgendwie hat er immer ein wenig Geld in der
Tasche. Ich denke nur: ’Hoffentlich hast du nicht die Haushaltskasse
geplündert’ und wir beide rauschen in Richtung Bad Harzburg.

Pierre ist ein Zocker und kaum haben wir in der Spielbank
eingecheckt, stürzt er sich an den ersten Tisch. Er wechselt 150 Euro
in 5er Jetons ein und setzt wild auf Carré. Ich brauch eine kühle
Hopfenkaltschale und begebe mich erst mal zur Bar. Nach einer viertel
Stunde kommt Pierre zu mir und triumphiert, er hätte schon 100 Euro
gewonnen. Ich gratuliere ihm und bestelle ebenfalls ein Bier für ihn.
Etwas abseits frage ich ihn, ob er schon einmal was von Wurfweiten,
Wurfweitenwiederholungen oder Wurfweitenwanderungen gehört habe.

Neugierig saugt er meine Bemerkungen auf und wir beschließen,
ein kleines Sektorenspielchen auf Plein zu wagen. An der Kasse
wechsele ich 500,- Euro in Louis ein und mit Stückgröße a 20 lasse ich
Pierre nach meinen Anweisungen setzen. Mein Croupier war noch nicht zu
sehen, Namen kann ich mir schlecht merken, aber Gesichter umso besser.
Wir liegen gut vorne und Pierre wundert sich über meinen scheinbar
mühelosen Erfolg. Mittlerweile hat auch er sich hochkapitalisiert,
weil er mit eigenem Geld mitgesetzt hat. Ich ermahne ihn, 1.000 Euro
in richtiges Geld zurück zu wechseln und er soll nur mit dem Rest
weiterspielen. Erst der Hinweis auf seine kleine Familie lässt ihn
meinen Rat befolgen.

Gegen 21 Uhr beginnt auch mein spezieller Freund seine Schicht
und es wird Zeit für mich, endlich selber zu setzen. Mit einem
freundlichen „Guten Abend“ begebe ich mich an den Tisch und lasse mir
markierte Jetons mit Stückwert 50 geben. „Mal schauen, ob ich heute
ausgleichen kann, denn ich liege ja 18 zu 3 hinten!“ Verständnislos
schaut mich mein Freund an und ich kläre ihn auf. Endlich erinnert er
sich und meinte: „Vielleicht bringt dem Herrn das Roulette heute mehr
Glück.“ Mit einem wehmütigen Blick auf den Kessel sage ich: „Ich hab
schon mit der Lady Kontakt aufgenommen und sie hat mir eine heiße
Nacht versprochen!“ Die anderen Gäste am Tisch müssen lachen und die
Atmosphäre lockert ein wenig auf.

Ich setze die „20“ und ihre beiden Nachbarn und ermahne meinen
Kessel, sehr nett zu mir zu sein. Der Croupier dreht an, wirft in die
entgegengesetzte Richtung ab und macht seine obligatorischen Ansagen.
„1, Rot, Impair, Manque. Nichts aus Orphelins!“ lautet die von mir
erwartete Ansage. Mein Croupier zahlt mich aus und ich sage: „Ein
Stück für Sie und nur noch 18 zu 4 für die Bank.“ Jetzt belege ich das
Zerospiel mit Maximum, denn es kommt die „26“. In solchen Fällen
spiele ich gerne das Zerospiel, sichert es mir doch einen vollen
Pleingewinn. Mein Croupier dreht ab und ich gewinne erneut. „18 zu 5
für die Bank.“ und einige Spieler begreifen so langsam, dass ich im
Wettstreit mit dem Croupier stehe.

Ich wechsele meine Spielweise und setze hoch auf Transversale
Plein, mal auf Carré, mal auf Cheval und gewinne. Mein Freund Pierre
fragt nach, ob er mitsetzen darf. Ich habe nichts dagegen und frage
spaßeshalber den Croupier: „Wenn mein Freund mitsetzt und gewinnt,
hole ich dann zwei Punkte gegenüber der Bank auf?“ „Bitte das Spiel zu
machen!“ erwidert lakonisch der Croupier. „Hey ich nehme es doch auch
nicht persönlich, als Sie mich damals am BlackJack-Tisch ausgezählt
haben.“ war meine Antwort. Pierre und ich haben unseren Spaß und
schließlich beendet der Croupier seine Schicht. „Nach dem Spiel
wechselt die Hand!“

Manchmal sind diese Roulettesprüche sprachlich nur daneben. Als
ob wirklich nur die Hand wechselt und nicht der ganze Croupier. Ich
frage meinen Croupier, ob er heute noch mal eine Schicht hat.
Schließlich hätte er ja das Hinspiel gewonnen und ich das Rückspiel.
Er meinte nun: „Mein Herr, wir sind zwar punktgleich, aber Sie haben
eine bessere Tordifferenz.“ Endlich sieht auch er es sportlich. Der
Witz des Abends gehört mir. Ich gehe in Richtung Kessel und stelle mit
Blick auf den Kessel und mit den Worten: “Weil du mir soviel Glück
gebracht hast alte Lady.“ eine kleine Flasche Möbelpolitur auf den
Tisch.

Pierre und ich gehen zur Bar und bestellen ein Abschiedsgetränk.
Der Abend hat sich für uns beide gelohnt und ich stelle fest, alleine
spielen und gewinnen macht eben auch nur halb so viel Spaß

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