25 Jahre Knast für Kapital-Anlagebetrüger
Author D.Selzer-McKenzie
Werte Trader,
zurück aus den USA Los Angeles, wo ich an den Trauerfeierlichkeiten für den King of Pop Michael Jackson teilgenommen habe, bin ich noch in New Yoirk aus provaten Gründen gewesen und habe Informationen gesammelt. Es gibt noch ein Urteil, aber das Urteil soll nächste Woche von einem New Yorker Strafgericht gesprochen werden gegen einen Kapital-Anlagebetrüger. Aus Insider-Kreisen glaube ich, das es im Urteilsspruch gegen den Kapitalanlagebetrüger zu einer Haftstrafe von 25 Jahren kommen wird.
Der New Yorker Anwalt Marc Dreier galt schon an der Universität als schlagfertig und als talentierter Schreiber. Jetzt benutzt er diese an den Eliteschmieden Harvard und Yale geschärften Talente, um seinen Richter mit Beteuerungen von Einsicht und Reue gnädig zu stimmen. „Ich werde immer als Dieb in Erinnerung bleiben. Ich habe meine Vergangenheit und meine Zukunft verloren. Und jetzt werde ich auch meine Freiheit verlieren, und das zu Recht", schrieb Dreier an den Richter Jed Rakoff, der am Montag die Haftstrafe für den geständigen Betrüger festsetzen wird.
Dreier hat Profianleger wie HedgeFonds fünf Jahre lang mit gefälschten Schuldscheinen um 400 Millionen Dollar geprellt. Obwohl diese Summe neben den 65 Milliarden Dollar verblasst, die Bernard „Bernie" Madoff den Kunden seiner fiktiven Vermögensverwaltung vorgegaukelt hatte, droht Dreier eine ähnlich hohe Strafe wie dem mittlerweile berühmt-berüchtigten Börsenmakler. Die Staatsanwaltschaft fordert für Dreier die Höchststrafe von 145 Jahren Haft.
Madoff, der für den bisher größten Betrug an der Wall Street verantwortlich ist, wurde kürzlich zu 150 Jahren Gefängnis verurteilt. Dreiers Anwalt Gerald Shargel
Shargel, der sich einen Namen mit der Verteidigung von New Yorker Mafiafamilien gemacht hatte, hält eine Haftstrafe von zehn bis zwölfeinhalb Jahren für angemessen. Richter Rakoff wird am kommenden Montag das Strafmaß für Dreier festsetzen. Gut sieht es nicht aus für Dreier. Rakoff hat bereits gesagt, dass Dreier auf einem Rang mit denen steht, die „einige der ungeheuerlichsten Betrügereien der Geschichte" verübt haben.
Dreier war im vergangenen Dezember in Toronto verhaftet worden — nur wenige Tage bevor der Milliardenbetrug von Madoff Schlagzeilen machte und Dreiers Fall etwas in den Hintergrund drängte. Der Grund für Dreiers Kanada-Reise: Er hatte dem großen Hedge-Fonds Fortress Investment Group gefälschte Schuldverschreibungen für 33 Millionen Dollar angeboten. Nach Angaben von Dreier waren die Wechsel von der größten kanadischen Telefongesellschaft BCE emittiert und vom Lehrer-Pensionsfonds des kanadischen Bundesstaats Ontario gedeckt. Dreier, der schon seit fünf Jahren gefälschte Schuldscheine ausgegeben hatte, bekam im Fall von Fortress allerdings ein großes .Problem. Ein Manager des Fonds
wollte den Anwalt der Pensionskasse persönlich treffen.
Dreier versuchte das Problem auf eine mehrfach erprobte Weise zu lösen: Er gab sich als jemand anderes aus. Dreier traf sich unter einem Vorwand mit dem Syndikus des Lehrer-Pensionsfonds, Michael Padfield, und tauschte mit ihm Visitenkarten aus. Dann wartete er in der Nähe der Rezeption, bis der Manager von Fortress ankam, und führte ihn auf direktem Weg in einen Konferenzraum. Dreier stellte sich als Syndikus Padfield vor und händigte ihm die Visitenkarte aus, die er kurz zuvor von Padfield selbst erhalten hatte.
Der Fortress-Manager schöpfte allerdings Verdacht. Nach dem Treffen, bei dem Dreier Dokumente mit Padfields Namen unterzeichnete, fragte er am Empfang nach, ob es sich bei seinem Geschäftspartner tatsächlich um Padfield gehandelt habe. Als die Empfangsdame den vermeintlichen Padfield als Besucher identifizierte, wurde die Polizei informiert, die Dreier noch am gleichen Tag verhaftete.
Dreier, der bei seiner New Yorker Kanzlei Dreier LLP zuletzt 250 Anwälte beschäftigte und einige prominente Klienten wie den früheren Football-Star Michael Strahan hatte, legte diese Dreistigkeit nicht zum ersten Mal an den Tag. Die meisten Schuldverschreibungen stellte er auf die Immobilienfirma seines Klienten Sheldon Solow aus. Wenn die Gläubiger mit dem Vorstandschef oder dem Finanzchef von Solow sprechen wollten, gab er ihnen Telefonnummern, unter denen sich Komplizen von Dreier meldeten. Einer dieser Komplizen war ein Mann, den Dreier wegen Finanzbetrugs verteidigt hatte.
In einem anderen Fall schaffte es Dreier, sich mit seinen Mittätern unter einem Vorwand in Solows Büroräume einzuschleichen und dort eine Besprechung mit einem Fondsmanager abzuhalten. Dreier drehte schließlich ein großes Rad. Er musste die Zinszahlungen in Millionenhöhe für die gefälschten Wechsel bedienen und sie bei Fälligkeit zurückzahlen. Fast immer gelang ihm das. Aber die Schlinge zog sich schließlich zu, als ein interessierter Käufer unangemeldet bei dem Wirtschaftsprüfer anrief, dessen Name auf den gefälschten Dokumenten von Solow stand. Die Staatsanwaltschaft begann zu ermitteln, noch bevor Dreier in Kanada aufflog.
Als Motiv für die Gründung seiner Firma nannte der jetzt 59 Jahre alte Dreier den Neid, dass Kollegen und Klienten finanziell bessergestellt waren und einen „höheren Status" genossen als er. Die gesellschaftliche Anerkennung hatte Dreier in den vergangenen Jahren erreicht. Er war zuletzt für seine Kunstsammlung bekannt und besaß mehrere Villen und eine Yacht. Ab Montag genießt er den gleichen Status wie Bernie Madoff.
Dienstag, 10. November 2009
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.