Dienstag, 10. November 2009

Stummelaffe Mantelaffe Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Stummelaffe Mantelaffe
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=LnAZNIS8lh8

Die Filmbilder hat der Author Selzer-McKenzie in Nigeria gedreht
Der Mantelaffe oder Guereza (Colobus guereza) ist eine Primatenart aus der Gruppe der Stummelaffen innerhalb der Familie der Meerkatzenverwandten (Cercopithecidae).
Mantelaffen sind große, relativ schwer gebaute Tiere. Ihr Fell ist auffallend schwarz-weiß gemustert: Die Grundfärbung ist schwarz, weiß sind die Umrahmung des Gesichtes, der U-förmige lange „Mantel“ an Schultern und Rücken, die Außenseiten der Hüften sowie die buschige Schwanzquaste. Wie bei allen Stummelaffen ist der Daumen rückgebildet, was eine Anpassung an die baumbewohnende Lebensweise darstellt. Das Gesicht ist grau gefärbt und unbehaart, die Nasenlöcher sind langgezogen und reichen fast bis zum Mund. Mantelaffen erreichen eine Kopfrumpflänge von 50 bis 67 Zentimeter, der buschige Schwanz wird 52 bis 90 Zentimeter lang. Das Gewicht variiert zwischen 7 und 14 Kilogramm, wobei die Männchen deutlich schwerer werden als die Weibchen.
Mantelaffen sind im zentralen Afrika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet reicht von Nigeria bis Äthiopien und Tansania. Ihr Habitat sind Wälder oder baumbestandene Savannen, wobei sie sowohl in Regen- als auch in trockenen und Gebirgswäldern bis über 3000 Meter Seehöhe vorkommen. Am häufigsten sind sie in Sekundärwäldern und entlang von Flüssen.
Mantelaffen sind tagaktive Tiere, die meistens auf Bäumen leben. Wenn die Bäume nicht dicht beieinander stehen, bewegen sie sich auch am Boden fort. Sie bilden Haremsgruppen von rund 8 bis 15 Tieren, die sich aus einem Männchen, zwei bis sechs Weibchen und deren Jungtieren zusammensetzen. Männchen bilden manchmal Junggesellengruppen, die aber nicht dauerhaft sind. Mantelaffen sind territoriale Tiere, eine Gruppe bewohnt ein Revier von rund 15 Hektar Größe. Durch Brüllkonzerte der Männchen machen die Gruppen aufeinander aufmerksam, nähert sich eine andere Gruppe dem eigenen Territorium, wird sie durch laute Schreie, durch aggressive Gesten wie Hüpfen und nötigenfalls durch Gewalt vertrieben. Allerdings teilen sich manchmal mehrere Gruppen eine Wasserquelle.
Mantelaffen sind reine Pflanzenfresser, wobei unreife Blätter den Großteil ihrer Nahrung ausmachen. In geringem Ausmaß nehmen sie auch reife Blätter, Früchte und Knospen zu sich. Sie besitzen einen vierkammerigen Magen, wobei die oberen beiden Kammern als „Gärkammern“ mit speziellen Bakterien der Aufspaltung der Zellulose dienen; erst danach kommt die vorverdaute Nahrung in die unteren Mägen, wo sie weiter zersetzt wird. Dieses Verdauungssystem stellt eine Anpassung an die nährstoffarme Blätternahrung dar.
Zum Fressen sitzen sie auf einem Ast und ziehen die Äste mit den Händen heran. Manchmal bleibt eine Gruppe tagelang auf einem einzigen Baum.
In den meisten Fällen haben Mantelaffen keine feste Paarungssaison, es kann das ganze Jahr über zu Geburten kommen. In vielen Regionen sind aber die meisten Geburten zeitlich so angelegt, dass zum Zeitpunkt der Entwöhnung das größte Nahrungsangebot vorhanden ist. Nach einer rund 175-tägigen Tragzeit bringt das Weibchen meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses ist weiß gefärbt und entwickelt erst mit einigen Monaten die typische Fellzeichnung der Erwachsenen. Es ist üblich, dass ein Weibchen sein Jungtier auch den anderen Weibchen der Gruppe überlässt, sogar das Säugen von anderen Jungen ist beobachtet worden. Die Entwöhnung erfolgt mit rund sechs Monaten.


Mantelaffe mit Jungtier
Die Geschlechtsreife tritt bei Weibchen mit rund vier, bei Männchen mit rund sechs Jahren ein. Männliche Tiere müssen kurz vorher ihre Geburtsgruppe verlassen, während die Weibchen oft in der gleichen Gruppe bleiben.
Die Lebenserwartung beträgt in menschlicher Obhut bis zu 24 Jahren.
In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts setzte eine intensive Bejagung der Mantelaffen ein, da ihre Felle zu Modezwecken verarbeitet wurden. Diese Bejagungen führten zu einem Rückgang der Population. In vielen geeigneten und geschützten Gebieten gelten sie aber als häufig, insgesamt zählen sie im Gegensatz zu vielen anderen Stummelaffenarten als nicht bedroht.
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