Maus Mäuse
Author D.Selzer-McKenzie
Die Filmbilder hat der Author in der Ukraine gedreht.
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=B4VuxBHDBVI
Die Mäuse (Mus) sind eine Nagetiergattung aus der Gruppe der Altweltmäuse (Murinae). Die Gattung umfasst knapp 40 Arten, von den die Hausmaus die bekannteste und am weitesten verbreitete ist. Die meisten anderen Arten leben in Afrika sowie in Süd- und Südostasien.
Mäuse erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 4,5 bis 12,5 Zentimetern, hinzu kommt ein 3 bis 11 Zentimeter langer Schwanz. Das Gewicht, soweit bekannt, variiert zwischen 12 und 35 Gramm. Das Fell ist je nach Art weich, rau oder stachelig, seine Färbung variiert an der Oberseite von hellgrau über verschiedene Grau- und Brauntöne bis schwarzbraun, die Unterseite ist heller. Der Schwanz erscheint unbehaart, ist aber mit feinen Haaren bedeckt.
Verbreitung und Lebensraum [Bearbeiten]
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet umfasste offenbar Afrika, Südeuropa sowie weite Teile des südlichen und südöstlichen Asiens. Die Hausmaus hat im Gefolge des Menschen eine weltweite Verbreitung erlangt und lebt als einzige Art auch in Amerika und Australien. Mäuse kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, darunter Wälder, Savannen, Grasländer und felsige Gebiete. Manche Arten haben sich aber derart auf ihre Rolle als Kulturfolger spezialisiert, dass man sie meistens in der Nähe menschlicher Behausungen findet. Neben der Hausmaus gilt dies für die Afrikanische Zwergmaus, in eingeschränktem Maße auch für die Reisfeldmaus und die Falbmaus.
Lebensweise [Bearbeiten]
Die wildlebenden Arten sind überwiegend nachtaktiv, die kulturfolgenden Arten hingegen können zu jeder Tages- und Nachtzeit aktiv sein. Sie sind überwiegend Bodenbewohner, können aber gut klettern sowie – zumindest im Fall der Hausmaus – auch schwimmen. Als Ruheplätze dienen ihnen Felsspalten, selbst gegrabene Erdbaue oder menschengemachte Unterschlupfe.
Mäuse ernähren sich von vielerlei pflanzlichen Materialien, etwa Samen, Wurzeln, Blätter und Stängeln. Einige Arten fressen auch Insekten und andere Kleintiere, wenn verfügbar. Die kulturfolgenden Arten fressen jedes verfügbare menschliche Nahrungsmittel sowie Seife und andere Haushaltsmaterialien.
Systematik [Bearbeiten]
Mus musculoides, eine afrikanische Mäuseart
Wilson & Reeder (2005) führen die Mäuse als Namensgeber der Mus-Gattungsgruppe, die daneben noch die Äthiopische Streifenmaus (Muriculus imberbis) umfasst. Nach den genetischen Untersuchungen von Lecompte et al. (2008) bilden die Mäuse eine eigene Tribus, Murini, innerhalb der Altweltmäuse.
Insgesamt sind 39 Arten bekannt, die in vier Untergattungen unterteilt werden können:
* Untergattung Mus
o Mus booduga ist auf dem indischen Subkontinent verbreitet.
o Die Reisfeldmaus (Mus caroli) bewohnt das südliche China und Südostasien.
o Die Falbmaus (Mus cervicolor) ist bruchstückhaft vom nördlichen Indien bis Indonesien verbreitet.
o Die Cook-Maus (Mus cookii) bewohnt das nördliche Süd- und Südostasien.
o Die Zypern-Maus (Mus cypriacus) ist auf Zypern endemisch.
o Mus famulus kommt an der Südspitze Indiens vor.
o Mus fragilicauda ist von wenigen Fundorten in Thailand und Laos bekannt.
o Die Makedonische Hausmaus (Mus macedonicus) lebt auf der Balkan-Halbinsel und in Kleinasien.
o Die Hausmaus (Mus musculus) lebte ursprünglich in Eurasien, hat aber im Gefolge des Menschen eine weltweite Verbreitung erreicht.
o Die Ährenmaus (Mus spicilegus) ist im mittleren und östlichen Europa verbreitet.
o Die Algerische Hausmaus (Mus spretus) kommt im westlichen Mittelmeerraum (im nordwestlichen Afrika und der Iberischen Halbinsel) vor.
o Mus terricolor ist auf dem indischen Subkontinent verbreitet.
* Untergattung Nannomys
o Mus baoulei kommt von Guinea bis Togo vor.
o Mus bufo bewohnt ein kleines Gebiet am Ostafrikanischen Grabenbruch.
o Mus callewaerti lebt im Süden der Demokratischen Republik Kongo und in Angola.
o Mus goundae ist nur von einem Fundort in der Zentralafrikanischen Republik bekannt.
o Mus haussa bewohnt ein großes Gebiet in Westafrika.
o Mus indutus kommt in Trockengebieten im südlichen Afrika vor.
o Mus mahomet ist vom Äthiopischen Hochland bis Uganda und Kenia beheimatet.
o Mus mattheyi lebt im westlichen Afrika von Senegal bis Ghana.
o Die Afrikanische Zwergmaus (Mus minutoides) ist vom südlichen Sudan bis Südafrika verbreitet.
o Mus musculoides bewohnt weite Teile des westlichen und mittleren Afrika.
o Mus neavei bewohnt Sambia und Südafrika, möglicherweise auch noch weitere Länder.
o Mus orangiae kommt in höher gelegenen Gebieten in Südafrika und Lesotho vor.
o Mus oubanguii ist nur von einem Fundort in der Zentralafrikanischen Republik bekannt.
o Mus setulosus hat ein bruchstückhaftes Verbreitungsgebiet im westlichen und mittleren Afrika.
o Mus setzeri ist aus Namibia, Botswana und Sambia bekannt.
o Mus sorella lebt im Bereich des Ostafrikanischen Grabenbruchs.
o Mus tenellus bewohnt Trockengebiete vom Sudan und Äthiopien bis Tansania.
o Die Tritonsmaus (Mus triton) ist im mittleren und östlichen Afrika verbreitet.
* Untergattung Coelomys
o Mus crociduroides lebt im westlichen Sumatra.
o Mus mayori ist auf Sri Lanka endemisch.
o Mus pahari lebt in weiten Teilen Südostasiens.
o Mus vulcani kommt nur in Gebirgsregionen im westlichen Java vor.
* Untergattung Pyromys
o Mus fernandoni ist auf Sri Lanka endemisch.
o Mus phillipsi lebt in Indien.
o Mus platythrix bewohnt das mittlere und südliche Indien.
o Mus saxicola bewohnt den indischen Subkontinent.
o Mus shortridgei kommt im nördlichen Südostasien vor.
Die Algerische Hausmaus, die Makedonische Hausmaus, die Ährenmaus und die Zypern-Maus wurden lange als Unterarten der Hausmaus angesehen, erst durch jüngere morphologische und biochemische Analysen wurde ihre Eigenständigkeit erwiesen.
Gefährdung [Bearbeiten]
Die meisten Mäusearten sind häufig und nicht gefährdet. Ein paar Arten mit kleinem Verbreitungsgebiet zählen jedoch zu den bedrohten Arten. Die IUCN listet M. famulus und M. fernandoni als „stark gefährdet“ (endangered) sowie M. mayori und M. vulcani als „gefährdet“ (vulnerable). Für M. crociduroides, M. fragilicauda, M. goundae, M. neavei und M. oubanguii liegen zuwenig Daten vor.
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Dienstag, 24. November 2009
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