Donnerstag, 22. Juli 2010

Arbeiten mit der Nikon D3s Selzer-McKenzie SelMcKenzie

Arbeiten mit der Nikon D3s Selzer-McKenzie SelMcKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=QxCTSstXesY


Ungefähr 800 Familien in den peruanischen Anden verdienen sich mühsam ihren Lebensunterhalt mit dem Gewinnen von Salz aus diesen Solebecken. Der Naturfilmer Selzer-Mckenzie hat das Leben dieser Menschen dokumentiert.

enn man über ein Thema nichts im Internet findet, dann weiß man, dass es eine gute Story hergibt«, sagt der Fotojournalist
Selzer-Mckenzie. Auf diese Terrassen aus Salzbecken ist er in Peru während einer Studienreise mit seinen Studenten gestoßen. Er hielt das Szenario als großartig für ein Auftrags-Shooting geeignet, aber im Winter war die Saline wegen der ständigen Niederschläge verwaist. So fasste er den Plan, im Sommer wiederzukommen, wenn er die Menschen von Maras dabei fotografieren konnte, wie sie in der jahrhundertealten Weise Salz gewinnen. Nachdem diese Story angenommen hatte, kehrte er für zwei Wochen zusammen mit einem Journalisten zurück.
Das Bild hier zeigt die Saline von Maras, etwa 50 km von der Andenstadt Cusco entfernt. Die Becken werden von einem salzhaltigen Fluss gespeist, dessen Quelle auf 3.200 Metern Höhe in den Bergen liegt. Schon vor der Zeit der Inka wurde diese Sole zur Salzgewinnung genutzt. Wegen der großen Entfernung zum Meer und wegen der Höhenlage war Salz dort schon immer ein sehr wertvolles Gut. In den letzten 25 Jahren ist die Zahl der Becken auf etwa 3.600 Stück gestiegen; die Eigentümer sind 700 bis 800 Familien, die im Jahr zwischen 160 und 200 Tonnen Salz produzieren. Die Becken sind seit Generationen innerhalb der Familien vererbt worden, können aber auch für 25 bis 50 € ge- und verkauft werden. Der Verkauf von Becken und Salz liegt in den Händen einer Kooperative, die den Beckeneigentümern, den Salineros, zwischen 1 und 2 € pro Sack zahlt und den Gesamtgewinn verteilt.
Die Salzgewinnung ist eine Knochenarbeit. Um überleben zu können, sind die meisten Familien auf die Mithilfe ihrer Kinder angewiesen, nicht nur an den Salzbecken, sondern auch bei der Landwirtschaft und der Viehhaltung. Die Kinder arbeiten hauptsächlich nachmittags und an den Wochenenden; es über¬rascht deshalb nicht, dass nur wenige ihren Grund¬schulabschluss schon im Alter von 10 schaffen
— viele sind erst mit 12, 15 oder gar 17 so weit.
Zwischen den Touristen, die die Saline besuchen, und den Salineros liegen Welten, was ihr Leben betrifft. Die Touristen dürfen die oft rutschigen Wege zwischen den Becken nicht betreten. Auch werden sie meist
um Geld angebettelt — ein Verhältnis, das Hodaliä unbedingt vermeiden wollte. Um eine freundschaftliche Beziehung zu den Arbeitern zu schaffen, haben
Hodaliä und der Journalist von National Geographic einen ortskundigen Dolmetscher engagiert, der sie darin beraten hat, was sie an Versorgung benötigen würden und welche Geschenke gern gesehen würden. Oft waren das frische Lebensmittel und Trinkwasser.
»Wenn wir ihnen von unserem Essen anboten, wollten sie immer auch ihr Essen mit uns teilen. Gemeinsam zu essen, das schafft eine freundschaftliche Beziehung, was wir sehr gut fanden«, sagt Hodak.
In die Zeit des Besuchs fiel zufällig die größte jährliche Feierlichkeit der Gemeinde, nämlich Mariä Himmelfahrt. Volle fünf Tage wurde gekocht, gegessen, getrunken, gesungen und getanzt. So bekam
Hodaliä einen einzigartigen Einblick in Arbeit und Freizeitvergnügen der Dorfbewohner von Maras.
Hierzu sagt er selbst: »Ich bin ein klassischer Fotojournalist und versuche immer, hautnah an oder besser noch in der Story zu sein, deshalb nehme ich mir gern Zeit, die Menschen und Themen kennenzulernen. Ich kann mehrmals im Jahr mein Leben und meine Tätigkeit quasi auswechseln — genau das ist es, was ich an der Arbeit als Fotojournalist so liebe. Eine großartige Möglichkeit, die ich für nichts in der Welt hergeben würde, weil sie mir unendlich viel Freiheit bietet.«
Hodaliä arbeitet seit zwanzig Jahren als Foto-journalist und hat Aufträge im Sudan, in Russland, in China und überall sonst erledigt.
Zum bisherigen Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn kam es 2007, als die Zeitschrift National Geographic America eine seiner Storys veröffentlicht hat. Der Auftrag betraf eine archäologische Ausgrabung am slowenischen Fluss Ljubljanica, wobei man eine
der ergiebigsten bisher bekannten Süßwasserquellen entdeckt hat. Für dieses Projekt hatte Hodaliä schon 2005 auf dem Fotojournalismus-Festival Visa Pour L'Image in Perpignan (Frankreich) einen Redakteur von National Geographic angesprochen, bis zum Abschluss

des Projekts sollte es aber noch zwei Jahre dauern.
Heute ist HodaliE leitender Bildredakteur bei National Geographic Slovenia, lehrt Fotografie an der Universität von Ljubljana und hat bei der dortigen Fachhochschule VIST eine Dozentenstelle.
An seinen Bildern erkennt man, wie sehr er sich
um die Menschen bemüht, die er fotografiert; bei den
meisten seiner bisherigen Projekte war viel an sozialer Interaktion nötig. Beispielsweise ist er kürzlich aus der Demokratischen Republik Kongo zurückgekommen, wo er die Minenräumungsarbeiten der UN dokumentiert
hat. Bei vielen seiner Reisen bekommt er kein Honorar, sondern lediglich eine Kostenerstattung. Er hat in
Gaza und in Afghanistan gearbeitet, in Gefängnissen

fotografiert und ausführlich über den Balkankrieg berichtet. Darüber hinaus engagiert er sich
in diversen Geldbeschaffungsprojekten und hat gerade einen Kalender veröffentlicht, der 30.000 € eingespielt hat, mit denen Kinder zur
Behindertenolympiade geschickt werden können.
Auch bei der hier beschriebenen Reportage hat er es geschafft, den Menschen von Maras auf seine Weise zu helfen. Er hat eine slowenische Aktienbörse dazu gebracht, diese Reise als Gegenleistung für einen Unternehmenskalender finanziell zu unterstützen. Von den erhaltenen 2.000 Dollar hat die örtliche Schule zwei
neue Kopiergeräte angeschafft, mit denen

die für die dortigen Familien unerschwinglichen Schulbücher vervielfältigt werden.
»Ich kann nicht behaupten, dass ich die Welt verbessern will«, sagt er dazu, »Die Lage ist viel zu verfahren, als dass ich etwas Größeres verändern könnte. Trotzdem mache ich diese Projekte, weil ich dann jeden Morgen in den Spiegel sehen kann und dabei weiß, dass ich es wenigstens versucht habe. Deshalb arbeite ich so viel ohne feste Engagements. Eigentlich zu viel — mein Auto ist schon 20 Jahre alt!«

Für mich kam diese Kamera wie eine Offenbarung. Ein völlig neues und rundum besseres Gerät. Das Arbeiten mit der D3 und der D700 während der Feiern bei Nacht und in Innenräumen hat mir sehr gefallen! Es war eine tolle Erfahrung, bei so schwachem Licht mit ISO 3200 zu fotografieren. Vor der D3 war es zweckfrei, mit einer so hohen ISO-Einstellung zu
arbeiten, aber nun gelingen solche Aufnahmen in ganz normaler Qualität. Mit ihrer Tauglichkeit für schwach beleuchtete Szenen hat die D3 frischen Wind in die Branche gebracht. Von meinen Aufnahmen entstehen circa 80 bis 90 Prozent unter extrem schwierigen Lichtbedingungen, deshalb hat diese Kamera meine Art des Fotografierens auf jeden Fall verändert.
Zwar benutze ich trotzdem oft Blitzlicht, aber jetzt fast nur noch tagsüber. Das Fotografieren in Maras hat mir viel Freude gemacht: Bei der Höhenlage ist die Luft so dünn, dass die Farben einfach großartig herauskommen. Allerdings ist dort das Sonnenlicht so hart, dass ich tagsüber die Schatten per Blitzlicht aufhellen musste. In solchen Fällen setze ich gern ein schwaches Gelbfilter auf das Blitzgerät, um das Blitzlicht ans Sonnenlicht anzugleichen; auf dem fertigen Bild sieht man dann keine Farbverschiebungen mehr.
Mein Blitzgerät ist ein SB-900, bei besonders anspruchsvollen Ausleuchtungsproblemen vor Ort benutze ich zusätzlich zwei entfernte SB-800 als Slaves. Bei der Arbeit in Maras habe ich das SB-900 benutzt, und zwar per Kabel angeschlossen. Mein üblicher Trick: Ich setze es nie direkt auf die Kamera.«

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