Donnerstag, 1. Oktober 2009

Opel Astra - SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Opel Astra
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=bm0JpyPunac

Dem Author Selzer-McKenzie wurde der neue Opel Astra zur Verfügung gestellt und hier seine Eindrücke:
Ob Rehbach, Waldfriede oder En
tenpfuhl - die idyllisch klingenden Ortsnamen lassen kaum darauf schließen, dass sich hier ein Paradies für Autotester befindet. Mitten im Hunsrück, innerhalb dieses Dörferdreiecks, liegt ein ehemaliger Militärflughafen, auf dem sonst streng ge¬heime Prototypen von Opel ihre Runden drehen. Heute dürfen ausnahmsweise wir auf das Gelände - und können ganz ex¬klusiv erste Testfahrten mit dem neuen Opel Astra durchführen.
Auf der drei Kilometer langen Lande¬bahn und dem größen Handling-Parcours herrschen ideale Bedingungen - etwa um die Fähigkeiten des Fahrwerks auszulo¬ten. Auf das die Techniker besonders stolz sind: »Mit unserer neu entwickelten Hin¬terachse wollen wir den Maßstab in der Kompaktklasse setzen«, erklärt Opel-
Eindruck: Zwar rollt der Astra nicht ganz so sanft ab wie ein VW Golf, doch seine Fahrdynamik beeindruckt. Besonders mit dem aufpreispflichtigen »FlexRide—Fahr¬werk ist der Astra kaum aus der Ruhe zu bringen, wird selbst bei abrupten Aus¬weichmanövern nicht zickig und zeigt in der Kurve keine tückischen Lastwechsel¬reaktionen. Das 930€ teure Fahrwerk er¬kennt, wie ambitioniert der Fahrer unter-wegs ist und stellt sich darauf ein, indem es die Stoßdämpfer und die elektroni¬schen Assistenzsysteme schärft. Auch per Knopfdruck lässt sich »FlexRide« den eigenen Vorlieben von sportlich bis kom-fortabel anpassen.
Dass sogar kurz vor dem Marktstart im November noch an der Abstimmung ge¬feilt wird, zeigt, wie wichtig der Astra dem gebeutelten Autohersteller ist: »Wir sind gerade noch an der Feinabstimmung der
Lenkung«, verrät uns der Fahrwerksent¬wickler Michael Harder, »doch das betrifft nur noch Nuancen.« Bereits die Version, die wir fahren konnten, ist im Vergleich zum Vorgänger ein spürbarer Fortschritt. Wo der alte Astra noch ein teils schwam¬miges Gefühl hinterlassen hat, lenkt der Neue viel präziser ein, und es kommt mehr Rückmeldung von der Straße.
Ein komplett neu entwickeltes Auto muss allerdings mehr bieten als ein zwei¬fellos gutes Fahrwerk. Denn für Autokäu¬fer zählen oft ganz andere Argumente: das modernere und wesentlich stämmi¬gere Aussehen etwa, das von großen Rädern (bis 19 Zoll) und einer gestreckten Silhouette bestimmt wird. Oder der merk¬liche Raumgewinn, der auf das Konto der
gewachsenen Karosserie geht: Üppige 4,42 Meter misst der Astra in der Länge (plus 17 cm). Vor allem hinten bietet er jetzt mehr Platz als der recht eng geschnittene Vorgänger. Bei der Anzahl der Ablagen wurde ebenfalls aus den Fehlern des karg bestückten alten Modells gelernt: Schlüs¬sel, Handy und Straßenkarten finden jetzt locker Platz, und in die Türtaschen passen sogar 1,5-Liter-Flaschen.
Im Innenraum fällt die stilistische Ähn¬lichkeit zum Insignia auf. Dessen moderner Schwung tut gut, die Bedienbarkeit ist so-gar besser gelöst als beim großen Bruder: Auf den zusätzlichen und etwas verwir¬renden Dreh-Drückregler unterhalb des Schalthebels wurde verzichtet. Allerdings bedarf die hohe Anzahl an Knöpfen der Gewöhnung. Und beim Rückwärtsfahren erschwert die breite C-Säule die Sicht. Vom blassen Image des Vorgängers will der neue Astra wegkommen. Die gehobe¬nen Ausstattungen Sport und Cosmo tra¬gen dunkel getönte Heckleuchten und eine schicke Chromumrandung an den Seiten¬fenstern. Und wer will, kann den Opel mit Extras bestücken, die es in dieser Fahr-zeugklasse bis dato noch nicht gegeben hat: Das adaptive Fahrlicht AFL+ (1250€) wirft je nach Fahrsituation verschiedene Lichtkegel auf die Straße, eine Frontkame¬ra (525€) erkennt Tempolimits, und ein in¬tegrierter Fahrradträger (590 €) verschwin¬det platzsparend in einer Schublade unter dem Kofferraum. Spartanischer ausgestat¬tet ist das Basismodell. Der 1.4 Selection wird zwar zum Kampfpreis von 15 900 angeboten und liegt damit 1000 unter dem Golf, zur Edition-Version (ab 17400€) fehlen ihm aber wichtige Details wie eine Klimaanlage oder ein CD-Radio.
Wer sich bei den neun Motorisierungen bescheiden gibt, dem verspricht Opel mit drei ecoFLEX-Modellen niedrige Ver-brauchswerte: Die Benziner mit 87 und 100 PS sollen im Schnitt nur 5,5 Liter Su¬per benötigen, der 1.3 CDTI-Diesel (95 PS) sogar nur 4,2, was einem 002-Ausstoß von 129 bzw 109 g/km entspricht. Das schafft der von uns gefahrene 1.6 Turbo nicht ganz: Wer dem Reiz der 180 PS er¬liegt, dürfte nur schwer an die versproche¬nen 6,8 Liter herankommen. Nach einer kleinen Turbo-Verschnaufpause drängt der Vierzylinder stürmisch nach vorn, bleibt dabei aber stets leise — eine Tugend, die -allen Astra-Modellen anerzogen wurde.
Fazit: Mit dem Modellwechsel macht der Opel Astra einen großen Sprung nach vorn und erlaubt sich kaum Schwächen. Da muss sich der erfolgsverwöhnte VW A I Golf künftig warm anziehen

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