Kochen 19.7.2017 mit Fernsehkoch Selzer-McKenzie
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Cumberland-Würstchen und Ofenkartoffelpüree mit Schalotten
und Cheddar
mehligkochende Kartoffeln —90o g
große Bananenschalotten — 2 Oliven- oder Erdnussöl — 5o ml
Cumberland oder andere
lange Bratwürstchen — 50o g, mit
Holzspießen zum Ring gesteckt
reifer Cheddar-Käse — 75 g gehackte Petersilie — i kleine
Handvoll
Die Kartoffeln schälen und 15 Minuten in reichlich
Salzwasser kochen.
Den Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Schalotten schälen
und längs halbieren. Das Oliven- oder Erdnussöl in eine Bratform gießen und die
Schalotten mit der Schnittseite nach unten hineinlegen. Die Kartoffeln um die
Schalotten verteilen. Den Würstchenring zwischen die Kartoffeln und Schalotten
schieben and ungefähr eine Stunde backen, bis die Schalotten zo1dbraun und
weich und die Kartoffeln leicht knusprig sind.
Den Cheddar reiben. Schalotten und Würstchen herausheben und
warm stellen, dann den geriebenen Käse mit ein wenig Salz und Pfeffer zu den
Kartoffeln in der Bratform geben und mit einem Kartoffelstampfer grob
zerdrücken, bis ein klumpiges, krustiges Püree entstanden ist. Schalotten nd
Petersilie unter das Ofenkartoffelpüree ziehen und mit den Würstchen servieren.
Für 3 Personen.
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Der Sonntagsbraten — der Inbegriff einer gemeinsamen
Mahlzeit. Ein Fa¬milientreffen, in manchen Fällen das einzige der ganzen Woche,
oder eine lange, geruhsame Mahlzeit mit Freunden. Bei all seiner Großzügigkeit
und Reich-mir-mal-die-Erbsen-Verbrüderung teilt sich das Gericht selbst
aller¬dings in zwei Hälften: den heißen Braten und die glorreichen Reste.
Kaltes Rindfleisch, rosa gegart und in dünne Scheiben
geschnitten, auf einem Gemeinschaftsteller mit eingelegten Walnüssen und
Backkartoffeln. Kaltes Brathuhn, von den Knochen gezupft und in ein Schälchen
knoblauchi-ge, estragongesprenkelte Mayonnaise getunkt. Oder, so wie heute, die
Über¬bleibsel einer mit Rosmarin und Sardellen gewürzten gebratenen
Lamm¬schulter, in dicke Scheiben geschnitten und aufheißen Toast gehäuft. Keine
Knoblauchmayonnaise, sondern stattdessen zerdrückte Erbsen, mit Wasabi gewürzt
und mit Butter püriert, die abwechselnd mit dem Lammbraten und Salatblättern
aufgeschichtet werden.
Das Lamm war ein Braten, dessen Säfte ich dazu nutzte, ein
paar Hand¬voll Sommergemüse zu dünsten — rosastielige Rote-Bete-Blätter, jungen
roten Mangold mit kaum bleistiftdicken Stielen und frisch gepulte Erb¬sen. Ich
warf auch ein paar verspätete violette Brokkolisprossen dazu, zart und kostbar
wie Spargelstangen. Ich hätte das Gemüse kochen können, beschloss stattdessen
aber, es bei mäßiger Hitze mit dem Bratensaft und etwas Brühe zu dämpfen, noch
in der Bratform. Es war schneller gar, als das Lamm zum Ruhen brauchte.
Gebackene Lammschulter mit jungem Gemüse
Lammschulter verwende ich wegen ihres Geschmacks und wegen
ihres knusprigen Fetts. Außerdem ist sie oft billiger als Keule. Ich bin der
erste, der zugibt, dass eine Schulter schwieriger zu zerlegen ist als andere
Stücke vom Lamm; normalerweise verlege ich mich darauf, eher große, saftige
Fleischstücke abzuhacken als ordentliche Scheiben zu schneiden.
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Lammkoteletts und Aprikosen auf Focaccia
17. April
Ich werde ein bisschen zu oft gefragt: »Was soll ich dazu
servieren?«
Solche Fragen erinnern mich daran, wie schwer es ist, unsere
Fleisch-mit-Beilagen-Tradition abzuschütteln. Meistens mache ich für ein Essen
nur ein einziges Gericht. Ich sehe keine Notwendigkeit für ein »Dazu«.
Ein Salat oder ein bisschen grünes Gemüse, vielleicht ein
paar Ofen-kartoffeln, tauchen irgendwann auf dem Tisch auf, allerdings fast nie
auf dem gleichen Teller. Oder sollte ich sagen: im gleichen Moment auf dem
gleichen Teller? Ich hasse überfüllte Teller.
Heute also Koteletts. Dick geschnitten, mit Wacholder und
Aprikosen gegart. Ich lege sie auf eine Scheibe geröstete Focaccia, aus dem
einzigen Grund, dass der glänzende Saft aufgesaugt werden soll. Mit Lammsäften
vollgesogener Toast? Oh ja, bitte!
Lammkoteletts mit Cider und Aprikosen
Zu diesen süßen, saftigen Lammkoteletts wäre auch eine
Backkartoffel eine solide Beilage. Oder ein einfaches Kartoffelpüree, in das
Sie mit der Gabel die Bratensäfte kneten können.
Olivenöl— 2 Esslöffel
große, dicke Lammkoteletts (oder Steaks ohne Knochen) — 4
(etwa i kg) kohlensäurehaltiger Cider —
7oo ml
Wacholderbeeren —15
getrocknete Aprikosen— 20o g Focaccia — 4 Scheiben
Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Das Olivenöl in einem
großen Schmor¬topf erhitzen und die Koteletts darin von beiden Seiten leicht
anbräunen. dabei mit Salz und schwarzem Pfeffer würzen. Den Cider zugießen und
den klebrigen Bratensatz von den Koteletts abkratzen. Die Wacholderbee¬ren mit
einem schweren Gegenstand flach drücken und mit den Aprikosen
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Ich brauche etwas, um den Trott meiner Avocado-Toasts zu
durchbrechen. Jenen Moment, in dem ich eine Avocado von Kern und Haut befreie,
sie zermatsche, mit ein wenig Olivenöl, Koriander und Salz verrühre und ein
getoastetes Sauerteigbrot dick damit beschmiere. Daran ist nichts auszu¬setzen
— außer der Regelmäßigkeit, mit der es bei mir ein Mittag- oder gar Abendessen
ersetzt.
Ich brauche etwas weniger Weiches, weniger Grünes, etwas mit
Herz und Seele und Schneid. Also röste ich heute eine dünne Scheibe
Sauerteig-brot von beiden Seiten im Backofen, beträufle sie mit Olivenöl und
strei¬che 'Nduja darauf, jene weiche, scharfe italienische Streichwurst, die es
in großen Supermärkten und italienischen Feinkostgeschäften gibt. Ich lege sie
noch einmal unter den Backofengrill und beruhige ihr Chili-Tempera¬ment danach
mit einer dicken Scheibe kalkweißem Ziegenquark.
'Nduja-Bruschetta
dicke Scheibe Sauerteigbrot oder Ciabatta —1 Olivenöl
'Nduja — 85 g weicher
Ziegenquark oder -käse — so g
Thymian — 3 Zweige schwarze Oliven — 4— 6
Das Brot von beiden Seiten unter dem Backofengrill leicht
rösten. Die eine Seite mit so viel Olivenöl beträufeln, dass sie gründlich
befeuchtet ist. Eine Scheibe 'Nduja auf dem Brot verstreichen, den Ziegenquark
und die Thymianblätter darauflegen, etwas Öl darübertröpfeln und ein paar
Minu¬ten unter den Grill schieben, bis die 'Nduja warm ist. Die Oliven
dazulegen. mit noch etwas Olivenöl beträufeln und sofort essen. Er
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Ein Salat aus scharfen Kichererbsen und Puffreis
Ein besonders aromatischer und knackiger Salat.
große Salatgurke — i (40o g) kleiner Granatapfel — i (Kerne
ausgelöst)
rote Chilischote —
Koriandersamen — i Teelöffel Cuminsamen — i Teelöffel
Erdnussöl — 2 Esslöffel
Garam masala — i Teelöffel Currypulver — i Teelöffel
ganze geschälte Mandeln — 5o g Kichererbsen — r Dose ä 400 g
Hanfsamen — 3o g Sonnenblumenkerne — 3o g Puffreis, ungesüßt — 3o g Olivenöl
Sprossen — i Handvoll
Korianderblätter — i Handvoll
Die Gurke dünn schälen und längs halbieren. Die Kerne
herausschaben und das Fleisch in kleine Würfel schneiden. Die Chilischote
entkernen und in Streifen schneiden. Alles miteinander vermischen.
Koriander- und Cuminsamen in einer Pfanne bei sanfter Hitze
erwär-men. Anrösten und dabei in der Pfanne bewegen, bis sie knusprig sind und
duften. Die Pfanne vom Herd nehmen und die gerösteten Samen in einen Mörser
schütten. Zu feinem Pulver zerstoßen.
Das Erdnussöl in der Pfanne erwärmen und bei niedriger
Temperatur Koriander- und Cuminpulver, Garam masala und Curry hineinrühren:
dann die geschälten Mandeln zugeben. Die Nüsse und Gewürze erhitzen und dabei
ständig rühren, damit nichts anbrennt. Die Kichererbsen abgie¬ßen und mit den
Hanfsamen, den Sonnenblumenkernen und dem Puffreis in die Gewürzmandeln rühren.
Die warmen Kichererbsen unter die
Granatapfel-Gurken-Chili-Mi-schung ziehen, ein bisschen Olivenöl darübergießen,
sanft vermengen und mit Sprossen und Koriander bestreut servieren. Für 4
Personen.
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Lachs mit Wasabi finde ich genau richtig. Die hellgrüne
Meerrettichpaste. feurig und lebendig, ist mein Lieblingsgewürz, und ich muss
zugeben, dass ich sie durchaus abenteuerlustig benutze, vielleicht so wie
andere Leute Senf. Dem festen, fetten Fleisch von Lachs in all seinen Varianten
schmei¬chelt sie besonders, ob geräuchert, eingelegt oder roh. Ich habe das
Ge¬fühl, Lachs-Sashimi, knackig eingelegtes japanisches Gemüse und Wasabi
werden mir nie langweilig.
In meiner Küche taucht Wasabi an allen möglichen Stellen
auf, vom Kar¬toffelpüree (matschig an der Grenze zum Suppigen, mit Sprenkeln
aus zar¬testem Jadegrün) bis zu einem dünn verteilten Belag auf einem
Räucher¬aal. Es gibt einer Schale purem weißem Reis subtile Wärme; man kann es
in ein Erbsenpüree rühren oder für ein Sandwich auf kaltem Roastbeef oder
Schweinebraten verstreichen.
Pasten und Pulver aus getrockneten Wasabi-Wurzeln sind
vollkom-men in Ordnung. Die frische Wurzel ist in meiner Küche ein seltener und
besonderer Gast, der mit ehrfürchtigem Respekt behandelt
wird. Sie ist milder, weniger kratzig, deutlich subtiler — und dennoch
unverkennbar Meerrettich. Wenn sie öfter zu haben wäre, würde mich das zu einem
glücklichen Menschen machen. Dann käme meine Wasabi-Reibe mit ihrer wunderbar
schillernden, schuppigen Oberfläche auch öfter an die frische Luft.
Heute drücke ich die Paste fertig angemischt aus einer
kleinen grünen Tube, um einem Schälchen Mayonnaise eine langsam prickelnde
Wärme
zu geben; die Art von Wärme, die beim Essen allmählich
emporsteigt. Sie
ist für einen Teller rohen Lachs gedacht, den wir als
kleinen Salat vor dem Hauptgericht essen wollen. Als Gegengewicht zu dem
weichen Lachsfleisch
grille ich die Haut, bis sie buchstäblich zerbrechlich dünn
ist, und rette sie genau in dem Moment, wo sie von Silber zu Bernsteingelb
wechselt. Wir häufen den Fisch auf winzige Roggenkräcker und essen sie, noch
bevor wir uns hinsetzen.
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Schwarze Johannisbeeren, Teig und Sahne
Für den Frischkäseteig: Mehl — 25o g
Backpulver —1/2 Teelöffel Butter — 75 g Vollfett-Frischkäse
— 75 g Ei —i
verquirltes Ei zum Bestreichen
Für die Füllung:
Schwarze Johannisbeeren —225 g
feiner Zucker — 3 Esslöffel, plus etwas zusätzlich zum
Bestreuen
Zum Servieren: Creme double
Mehl, Backpulver und eine gute Prise Salz in einer großen
Schüssel mi-schen, dann die feingewürfelte Butter und den Frischkäse zugeben
und alle Zutaten mit den Fingerspitzen verkneten, bis sie aussehen wie grobe_
frische Semmelbrösel. Das Ei leicht schaumig schlagen und unter die Mi¬schung
ziehen. Den Teig mit den Händen verkneten und zu einer Kugei formen. In
Pergamentpapier oder Frischhaltefolie wickeln und 20 Minuten kalt stellen. Den
Backofen auf 200 °C vorheizen. Die Schwarzen Johannis¬beeren mit dem Zucker
vermischen.
Den Teig in sechs Stücke teilen und jedes zu einer dünnen
Scheibe von ungefähr i6 Zentimeter Durchmesser ausrollen. Eine Teigscheibe auf
ein Backblech legen und ein Sechstel der Johannisbeer-Zucker-Füllung in die
Mitte setzen. Den Teigrand mit verquirltem Ei bestreichen, dann die Kan¬ten zur
Mitte ziehen und fest zudrücken. Das Brötchen wenden, zu einem ordentlichen
Ball drücken und mit verquirltem Ei bestreichen. Oben drei kleine Schlitze
hineinschneiden. Mit feinem Zucker bestäuben. Mit dem Rest von Teig und Füllung
wiederholen.
25 Minuten backen, oder so lange, bis die Brötchen goldbraun
sind_ Warm, nicht kalt, mit Creme double servieren. Ergibt 6 Stück.
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