Trading mit Künstlicher Intelligenz Borg
Author D. Selzer-McKenzie
YoutubeVideo: https://youtu.be/_4OMZhuojxE
Um Sie zu Beginn nicht vollkommen zu verwirren, wollen wir
zunächst den Begriff des „Borg" erklären. Der ein oder andere, der sich
nicht zu den „Trek-kies" zählt, hat den Begriff, hinter wel¬chem sich eine
Zivilisation kybernetisch aufgewerteter Bioorganismen verbirgt, bestimmt auch
schon gehört. Stellt sich nun die Frage, ob uns zukünftig das-selbe Schicksal
drohen wird.
Zukunftsforscher behaupten, dass irgendwann der Zeitpunkt
kommt, an dem der Mensch mit dem Roboter ver-schmilzt. Gründe hierfür sind
beispiels-
weise die Herstellung und Transplanta-tion von elektronisch
gesteuerten Orga-nen und Prothesen. Zudem wird es bald winzige Nano-Roboter
geben, die im Körper gezielt Medikamente einsetzen und sogar kleinere Eingriffe
durchführen können. Ergänzend wird der Gesund-heitszustand eines jeden
Individuums von implantierten Sensoren überwacht, die die analysierten Werte in
einem Cloud-Speicher ablegen, welcher für jeden Arzt einsehbar sein wird,
sodass eine optimale Behandlung eregen kann. Resultierend aus diesem Verfah¬ren
wird die Lebenserwartung in Zukunft deutlich ansteigen, Krankheiten können
genauer untersucht und behan¬delt werden. Diese aufgestellten The¬sen sollen
schon im Jahr 2045 keine Science-Fiction mehr, sondern Realität sein.
Doch kommen wir nun zum Ursprung dieses revolutionierenden
Durchbruchs, welcher in der künstlichen Intelligenz begründet liegt. Laut
Andrew Ng, bekannt für Arbeiten zu künstlicher Intelligenz, Robotik und
massivem Online-Lernen, wird es in Zukunft kei¬nen Sektor mehr geben, den die
künst¬liche Intelligenz nicht verwandelt. Dies vergleicht er mit der
Veränderung, die die Elektrizität vor 100 Jahren mit sich brachte. Beginnend
findet sie durch ihre Dynamik bereits in so gut wie allen Pro-dukten und
Dienstleistungen Anwen-dung. Auch wenn wir sie nicht bewusst wahrnehmen, ist
die KI bereits fester Bestandteil unseres Lebens, egal ob bei der Nutzung der
Social Media, der Such¬maschinen oder dem Online-Shopping auf unseren
Smartphones. So erkennt ein Facebook-Algorithmus beispiels¬weise digitale
Bilder und kommuniziert zugehörige Informationen in Audioform. Der
Supercomputer von IBM namens Watson, der auch als Multitalent gilt, schlägt
nicht nur Champions der Fern-
sehquizshow „Jeopardy" — nein, er ist sogar in der
Lage, Krebs mit einer Wahr-scheinlichkeit von 100 Prozent treff-sicherer als
Ärzte zu diagnostizieren. Dies lässt einen eine sehr positive Ent-wicklung für
den Menschen und dessen Gesundheit erwarten.
Wir leben in einer Welt, die einem stän-digen Wandel
unterliegt. Hierbei stehen vor allem immer neuere, bessere Tech-nologien und
eine vollständige Automa-tisierung in der Wirtschaft im Fokus. Allen voran das
Internet, welches unsere Welt vor 25 Jahren revolutio¬nierte. Ein Leben ohne
die heutige Ver¬netzung und die Möglichkeiten, die hier¬durch entstehen, ist
kaum mehr denk¬bar. Bei dieser Entwicklung gibt es kei¬nen Stillstand, sie wird
stetig fortge¬setzt und optimiert. So stellt die Technologie den Menschen immer
wei¬ter in den Hintergrund und kommt in fast allen Bereichen zum Einsatz.
Las¬sen Sie uns nun einige Aspekte heraus-
picken und einen genaueren Blick in die Zukunft werfen.
Dabei stellt sich die Frage, wie das Internet in den nächsten Jahren aussehen
könnte und welche Rolle es spielt. Einige Forscher, Unter-nehmer, Entwickler
und Schriftsteller haben ihre Gedanken veröffentlicht und lassen uns daran Teil
haben.
Beginnen wir mit dem Gesundheits-system. Hierbei sind große
Veränderun-gen und Fortschritte möglich, wie bei-spielsweise das Tragen von
Sensoren und tragbaren Geräten am Körper, wel-che uns bei der Führung eines
gesun¬den Lebensstils unterstützen, Krankhei¬ten frühzeitig erkennen und sogar
prä¬ventiv agieren können. Die Effektivität des gesamten Gesundheitssektors
wird somit überholt und gesteigert und ersetzt die chronische Unterbesetzung an
Fachkräften und der Diagnostik. Zudem wird die Kommunikation über das Internet
immer allgegenwärtiger und selbstverständlicher, aber dennoch weniger sichtbar.
Eine weitere These stellt die Existenz eines sogenannten „Übernets" dar,
welche eine Vernet¬zung jedes Individuums beschreibt und dem Menschen mehr
Macht zuspricht, während die Staaten an Einfluss verlie-ren werden. Ein
entscheidender, revolu-tionärer Schritt wäre infolgedessen ein universeller
Zugang zu menschlichem Wissen für jedermann, welcher die Ent-wicklung der
Menschheit grundlegend beeinflusst. Dies wird durch die preis-werteren
Mobilfunkdienstleistungen und Bildungsnetzwerke begünstigt, die für jeden
zugänglich sein werden und eine ausgebildete Weltbevölkerung zur Folge haben.
Nun zu einem etwas kras-sen Schnitt und einem durchaus negativ behafteten
Faktor des „Internets der Zukunft" — der Sicherheit. Cyberterroris-mus
wird somit zum Alltag gehören, Pri-vatsphäre und Vertraulichkeit werden der
Vergangenheit angehören. Die digi-tale Kluft wird die Welt spalten, die im Zuge
dessen immer unsicherer wird. Individuen werden sich nur mit speziel-len Fähigkeiten
und Wissen schützen können.
Lassen Sie uns nun einen Blick auf die Visionen und
Veränderungen in Bezug auf die Finanzwelt werfen. Hierbei kommt einem eventuell
der Begriff der Krypto-Währungen in den Kopf und die damit verbundene Frage
nach den Wäh-
rungstechnologien der Zukunft. Schwer-punkt hierbei ist das
Thema „ High-Fre-quency-Trading", Algorithmischer Han-del oder auch
Hochfrequenzhandel genannt, welcher sich durch eine hohe Anzahl von
Auftragseingaben — Ände-rungen — sowie Löschungen innerhalb von Millisekunden
—auszeichnet. Ziel ist es, durch die unmittelbare Nähe zum Server und die kurze
Distanz der Signale Geschwindigkeitsvorteile zu gewinnen. Aufgrund der
Effizienz findet somit an der Börse und in der gesamten Finanzwelt der Handel
immer automati-sierter statt und der Mensch ist nicht mehr primär an der
Ausführung betei¬ligt. Auch hierbei lassen sich sowohl viele Chancen als auch
Risiken ableiten. Positiv hervorzuheben sind zum einen die Effektivität, zum
anderen die Effizi-enz, welche durch die zeitliche und damit verbundene
monetäre Ersparnis erreicht werden. Als Risiko kommt auch hier das Thema
Sicherheit auf, da die Cyber-Kriminalität auch vor dieser Sparte keinen Halt
machen wird.
Nun haben wir uns ausführlich mit den Vorstellungen über die
Rolle des Inter-nets und des Geldes auseinanderge-setzt und sowohl teilweise
beängs-tigende Risiken als auch große Chancen für die Umwelt und die Menschheit
erkannt. Was sich in Zukunft tatsächlich bewahrheiten wird und ob die positiven
oder die negativen Aspekte überwiegen werden, bleibt abzuwarten. Es bleibt also
spannend, wie die Welt tatsächlich einmal aussieht und welche Fähigkeiten der
Mensch künftig besitzen wird.
2. Der Markt hat
drei Trends.
Dow teilte Trends hinsichtlich ihrer Länge ein, wobei der
primäre Trend eine Dauer von einem bis mehreren Jahren besitzt. Dem schließen
sich sekundäre Trends mit einer Länge von drei Wochen bis drei Monaten an. Sie
sind als Korrekturen im primären Trend zu verstehen. Schließlich benannte Dow
auch tertiäre Trends, die kürzer als drei Wochen dauern und denen er kaum
Bedeutung zumisst. Dow verglich diese Trends mit dem Meer, wobei primäre Trends
Ebbe und Flut symbolisieren und die mittelfristigen Trends als Wellen
verstanden werden können. Die tertiä¬ren Trends entsprechen dann den
Kräuselungen auf den Wellen.
3. Primäre
Trends haben drei Phasen.
Dow priorisierte den primären Trend, welchen er in
Akku-mulationsphase, Phase der öffentlichen Beteiligung und Distributionsphase
gliederte. Im ersten Stadium beginnen spitzfindige Anleger einzusteigen und
erkennen das im Basiswert schlummernde Potenzial. Sie akkumulieren also erste
eigene Positionen. Bald darauf berichten auch ein-schlägige Medien darüber und
der Basiswert gelangt in das allgemeine Interesse, immer mehr Leute beginnen
nun einzusteigen und erwerben den Basiswert. In der letz¬ten Phase beginnen
dann die spitzfindigen Anleger vom Anfang ihre Positionen zu distribuieren und
abzubauen. Sie nehmen also Verkaufssignale durch andere Anleger voraus und
schließen ihre Positionen, um Gewinne zu realisieren.
4. Die Indizes
müssen einander bestätigen.
Dow konzentrierte sich auf die Indizes Dow Jones Indus-trial
Average und Dow Jones Transportation Average. Er verlangte, dass Trendsignale
in beiden Indizes auftauchen und sich damit gegenseitig bejahen. Ein Hochpunkt
in nur einem der beiden Indizes gilt also für sich genommen noch nicht als
bullisches Signal. Abweichungen der beiden Indi-zes sprechen laut Dow für eine
Fortsetzung des aktuellen Trends. Die ökonomische Logik hinter dieser Aussage
ist dabei bestechend einfach. Steigen die Bewertungen für Industrietitel, so
sollten auch Transportunternehmen davon profitieren und ihre Situation
verbessern. Gleichzei¬tig sind die Transporttitel von nachlassender Gewinn- und
Exportdynamik der Industrie negativ betroffen.
5. Das Volumen
muss den Trend bestätigen.
Mit diesem Punkt forderte Dow, dass ein Aufwärtstrend mit
steigenden Umsätzen bei Kurssteigerungen und mit fallenden Umsätzen bei
Kursrückgängen einhergehen muss. Analog muss bei Abwärtstrends der Umsatz an
ver-lustreichen Tagen besonders hoch sein und bei Korrektu¬ren abnehmen. Das
Volumen (der Umsatz) muss also den primären Trend bestätigen, in dem es in
dessen Richtung ansteigt.
6. Ein Trend
besteht so lange, bis es definitive Umkehr-signale gibt.
Der Technische Analyst nimmt an, dass die Wahrschein-lichkeit,
dass der Trend anhält, größer ist, als dass er endet. Hier gilt also das
geflügelte Wort „The trend is your friend". Um das nahende Ende eines
Trends festzustellen, bedarf es klarer Indikationen, welche eine neue
charttech-nische Lage begründen.
Für die Theorie von Dow sind aber noch weitere Inhalte
wich-tig. So maß er den Tagesschlusskursen außerordentliche Wichtigkeit bei.
Ausbrüchen, die intraday stattfanden, schenkte er keine Beachtung. Der
Schlusskurs fasst die Emotionen des Tages zusammen, sodass Handelssignale nur
auf dessen Basis generiert werden können.
Natürlich waren Dow und seine Theorie auch Kritik
ausge-setzt. Dabei führt man häufig ins Feld, dass Dows Ansatz nicht die
gesamte Bewegung des Basiswerts mitnimmt und man definitive Einstiegssignale
erst erhält, nachdem 20 oder 30 Prozent der Bewegung schon gelaufen sind. Die
Kritik greift aber zu kurz, wenn man Dows Motivation studiert. Er intendierte
niemals, Kurse zu prognostizieren, vielmehr wollte er an der großen Bewegung
partizipieren. Dies ist damit ein klar trendfolgender Ansatz und verhält sich
entspre¬chend auch wie einer.
Dow hat die Finanzmärkte in verschiedenster Hinsicht
geprägt. Das Wall Street Journal und der Dow Jones markie¬ren Meilensteine in
der Geschichte der Börse. Mit dem Nut¬zen der Aktie und der Indizes als
ökonomischer Frühindikator verlieh er der Börse eine neue Bedeutung. Zugleich
legte er den Grundstein für die Technische Analyse.
So bezeichnete Jerry M. Rosenberg Dows wichtigste Leis¬tung
als das „Schreiben über Finanzen in alltäglicher Spra¬che".
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