Donnerstag, 2. November 2017

Teebaum-Oil – Wunder-Heilmittel der Aboriginal Author D. Selzer-McKenzie Youtube: https://youtu.be/CtreDE40Tq4 Schon seit tausenden von Jahren verwenden die australischen Aboriginal das Teebaum-Oil als geheimes Wunderhgeilmittel, was immer hilft Captain Cook entdeckt den außergewöhnlichen Teebaum „... mrückt, haben wir es Idas BieA aus einer Akocien von Tannennadelsprossen hergestellt, doch war dieses Bier zu stark adstringierend, so dass wir es mit der gleichen Menge aus dem Teebaum (der Name stammt von der Verwendung als Tee während meiner letzten Reise, was wir übrigens beibehalten haben) vermischt haben. Dadurch wurde die zusammenzie- hende Wirkung der ersten Abkochung gemildert, und das nun sehr schmackhafte Bier wurde von allen an Bord geschätzt." Cooks Bericht von seiner zweiten Reise, „Die Reise zum Südpol" (Bd. 1, S. 99, 1977) Man schrieb das Jahr 1770, als Captain James Cook, der zu jener Zeit noch den Rang eines Leutnants bekleidete, von der H.M.S. Endeavor in Botany Bay in der Nähe der später gegründeten Stadt Sydney an Land ging. Von dieser Stelle aus machte sich die Grup¬pe auf den Weg in die nordöstlichen Küstenregionen, das heutige New South Wales (N.S.W.). Dort entdeckte sie Baumbestände mit klebrigen, aromatischen Blättern, deren Abkochung einen würzi¬gen Tee ergab. Der Botaniker jener Expedition, Sir Joseph Banks, brachte für weitere Untersuchungen Proben dieser Blätter mit nach England zurück. Diese ersten Forscher konnten kaum ahnen, dass Captain Cooks „Teebäume" (Melaleuca alternifolia) ganze 150 Jahre später einen hohen Rang als geschätztes, vielseitiges Heilmittel bei Schnittwunden, Verbrennungen, Stichen, Bissen und einer Vielzahl von Hautkrankheiten einnehmen würden Die Penfold-Studie Im Jahr 1923 führte Dr. A. R. Penfold, ein australischer Museums¬direktor und Chemiker am Government Museum of Technology and Applied Sciences in Sydney, eine Studie mit den Blättern des „Teebaums" durch. Dabei machte er die Entdeckung, dass die ätherischen Öle der Teebaumblätter gegenüber der Karbolsäure, die in den ersten Jahrzehnten nach der Jahrhundertwende als all¬gemeingültiger Standard und Referenzwert galt, eine dreizehnmal stärkere antiseptische bakterizide Wirkung entfalteten. Im Jahr 1925 verkündete Penfold die Ergebnisse seiner Arbeit vor der Royal Society von New South Wales und England. „Melaleuca alternifolia ist ein recht häufig anzutreffender Baum, der weite Gebiete in der nördlichen Küstenregion von New South Wales bedeckt. Der Baum liefert ein 1,8 %iges Öl von einer blasszitronengelben Tönung und einem angenehmen, terpenischen, myrtenartigen Geruch. Die Ölgewinnung wird in gewerblichem Umfang betrieben. Das Öl wird ganz besonders als vollkommen unbedenkliches, reizfreies Antiseptikum und Desinfektionsmittel von außerordentlicher Stärke empfohlen, wobei der Rideal-Walker-Koeffizient 11 beträgt. Das Öl hat einen 50- bis 60 %igen Gehalt an Terpenen (Pinen, Terpinen und Cy-men) und enthält zwischen 6 und 8 % Cineol (was dem Öl seinen kampferartigen Geruch verleiht) sowie ein Alkohol-Terpineol, was die angenehme, muskatähnliche Note beisteuert, neben kleineren Mengen von Sesquiterpenen und ihren entsprechenden Alkoholverbindungen ... dank seiner wertvollen antiseptischen Anwendungen vor dem Zweiten Weltkrieg Es folgten weitere Forschungsarbeiten, und im Jahr 1930 konnten die Herausgeber des Medical Journal of Australia darüber berich¬ten, dass die Anwendung von Teebaumöl bei eitrigen Infektionen der Haut zur Auflösung des Eiters führte und die Oberfläche von infizierten Wunden vollständig reinigte, ohne das gesunde Gewe¬be in irgendeiner Weise zu reizen. In demselben Artikel wurden die ausgezeichneten Erfolge bei der Behandlung von infizierten, eitrigen Nagelbetten mit Teebaumöl angeführt, wobei die Abhei¬lung in der Regel innerhalb einer Woche zu verzeichnen war. Die wohltuende Wirkung einiger Tropfen Öl in einem Becher war¬men Wassers zum Gurgeln bei Halsschmerzen wurde ebenfalls lobend erwähnt. Bereits 1933 kamen eine Reihe von renommier¬ten medizinischen Fachzeitschriften wie die Australian Journal of Pharmacy, The Journal of the National Medical Association (U. S.A.) und das British Medical Journal zu dem Schluss, dass „es sich bei dem Öl um ein stark wirksames Desinfektionsmittel handelt, das unbedenklich und ohne Reizwirkungen bei einer außerordentlich großen Bandbreite von septischen Zuständen mit Erfolg angewandt wird." Den Forschungsarbeiten zufolge wurde Teebaumöl weltweit erfolgreich bei Krankheiten des Halses und der Mundhöhle, bei Frauenkrankheiten sowie in der Zahnheilkunde bei Pyorrhoe (Zahnfleischeiterung) und Gingivitis (Zahnfleischentzündung) verwendet. Außerordentliche Wirksam¬keit wurde bei der Behandlung einer Reihe von pilzbedingten Hautkrankheiten wie durch Candida-Arten hervorgerufene Pilzerkrankungen, Tinea und Paronychie festgestellt. Bereits in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wirkung dieses einzigartigen Öls wissenschaftlich untermauert. Im Jahr 1936 berichtete The Medical Journal of Australia von einem erfolg-reichen Einsatz des Teebaumöls bei diabetischem Gangrän. Im selben Jahr veröffentlichte Poultry, eine Fachzeitschrift für Geflü¬gelhaltung, einen Bericht über eine vorbeugende Wirkung gegen Kannibalismus in der Geflügelhaltung. Das damals als Ti-Trol bekannte Teebaumöl wurde Hühnern aufgetragen, und der Ge¬nich hielt die Tiere offensichtlich von gegenseitigen Angriffen ab. Ein Jahr später wurde die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass die antiseptischen Eigenschaften des Öls in der Gegenwart von Blut, Eiter und anderem pathologischen Material um 10 bis 12 % steigen Anwendungen während des Zweiten Weltkriegs Die hohe Wertschätzung des Teebaumöls während des Zweiten Weltkriegs lässt sich daran bemessen, dass die mit der Ernte und Herstellung des Teebaumöls befassten Männer solange vom Militärdienst befreit blieben, bis ausreichende Reserven geschaf-fen worden waren, um alle in den Tropen stationierten Armee- und Marineeinheiten mit dem Öl als Bestandteil der Erste-Hilfe-Aus¬rüstung zu versorgen. Große Mengen des Öls von Melaleuca alternifolia wurden Metallbearbeitungsölen beigemischt, um Bakterien zu vernichten und Infektionen von Hautverletzungen vorzubeugen, besonders jenen häufigen Schürfwunden, die durch Metallspäne und Splitter verursacht werden. Schließlich überstieg die Nachfrage die Produktionskapazitäten, was zur Entwicklung von synthetischen Ersatzmitteln führte. Nun traten synthetische Arzneimittel, die aus der damaligen Perspektive als wahre Wundermittel erschienen, ihren weltweiten Siegeszug an. Das Teebaumöl geriet dabei zunehmend in Verges¬senheit. DerAnbruch der Sechzigerjahre und das Aufkommen der „Flower-Power"-Bewegung markierten jedoch einen Bewusst- seinswandel in den westlichen Industrienationen. Synthetische und nebenwirkungsbehaftete Medikamente wurden mit immer kritischeren Augen betrachtet, während natürliche Heilverfahren eine wahre Renaissance erlebten. In den Siebzigerjahren wurde auch das Teebaumöl endlich wiederentdeckt. Die Ernte und die Ölgewinnung Die Zusammensetzung des Teebaumöls Das aus Melaleuca alternifolia (MA) gewonnene Öl setzt sich aus 48 einzigartigen organischen Verbindungen zusammen. Einige dieser Verbindungen wurden bislang nur im Teebaum festge¬stellt, so dass neue Namen geschaffen werden mussten. Eine dieser einzigartigen Verbindungen trägt den Namen Viridfloren. Allem Anschein nach ist die synergetische Wirkung aller 48 Ver¬bindungen für die außerordentlich antiseptischen und fungiziden Wirkungen dieses ätherischen Öls verantwortlich. Die Farbe des Öls reicht von farblos bis zu einem blassen Gelb. Das würzige Aroma erinnert an Eukalyptus. Das Öl der im Busch wachsenden Bäume ist meist von kräftigerem Geruch als das Öl, das die in Plantagen gepflanzten Bäume liefern. Cineol und Terpinen-4-ol sind zwei wichtige chemische Verbindungen, deren Gehalt bei der Ölherstellung stets über-prüft wird. Nach den in Australien gültigen Arzneimittelbestim-mungen muss ein bestimmter Gehalt gewährleistet sein (diese Bestimmungen werden am Ende dieses Kapitels angeführt). Bei einem Cineolgehalt von über 15 % werden ätzende, brennende Wirkungen auf der Haut verzeichnet. Ein Cineolgehalt von 5 % oder darunter sollte die Norm sein. Der Gehalt an Terpinen-4-ol sollte bei 30 % liegen oder auch darüber. Da diese Verbindung für die Heilwirkungen von ausschlaggebender Bedeutung ist, kann der Anteil gar nicht hoch genug sein. Obwohl der Teebaum seit 1923 erforscht worden ist, gibt es sicherlich noch viel zu entdecken. Diese Bäume wachsen in einer besonderen Region von New South Wales. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass das Öl Abweichungen von einer Charge zur anderen sowie von einem Baum zum anderen aufweisen kann. Sogar das altbewährte Dampfdestillationsverfahren kann einen Einfluss ausüben und die Beschaffenheit der Verbindungen verändern. Man könnte meinen, dass die Teebäume stets als eine kostbare Gabe der Natur gegolten haben. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Die australischen Landwirte, die das Land für die Viehzucht gerodet haben, betrachteten die Bäume mit ihrem hartnäckigen, tiefen Wurzelgeflecht als wahre Plage. Einen Teebaum vollständig zu entwurzeln ist keine leichte Arbeit, und wenn Wurzelreste im Erdreich verbleiben, sprießen bald kleine Bäumchen nach. Das Buschöl Das sumpfige Tiefland, das die Clarence- und Richmond-River-Flusssysteme umgibt, ist die natürliche Heimat des Teebaums und beherbergt große, alte Bestände (siehe Karte auf S. 22). Es gibt zwar über dreihundert Arten von Melaleuca, jedoch nur eine einzige Art, Melaleuca alternifolia, die starke antiseptische und fungizide Wirkungen entfaltet. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die einzigen wild wach-senden Melaleuca-Bestände in der nördlichen Region von New South Wales anzutreffen. Die Beschaffenheit des Öls schwankt von Baum zu Baum. Die Bäume aus den Clarence-Richmond Flussgebieten haben in der Regel einen höheren Gehalt an Terpi-nen-ol und einen geringeren Anteil an Cineol, was eine ideale Kombination für Heilzwecke darstellt. Seit vielen Jahren begibt sich eine Anzahl von kleinen Ölerzeu¬gern mit erfahrenen Arbeitskräften in dieses Gebiet, um die Blätter der wild wachsenden Bäume zu ernten. Melaleuca alter- nifolia — ein Baum von bis zu sieben Meter Höhe, mit schmalen Blättern und einer papierartigen Rinde — gedeiht am besten in abgelegenen Feuchtgebieten, die immer wieder überschwemmt werden, ein Umstand, der die Ernte ganz erheblich erschwert. Die Arbeiter verwenden leichte, rasierklingenscharfe Macheten, mit denen die Nebentriebe am Stamm und den Astansätzen zunächst entfernt werden, bevor die Blätter mit einem besonderen Messer geschnitten werden. In diesem Gelände, in dem allradgetriebene Fahrzeuge häufig im Schlamm versinken, haben mechanisierte Ernteverfahren keine Chance. Trotz dieser schwierigen Bedingungen sind die Erntearbeiter erstaunlich flink und erzielen mit einem einfachen Verfahren täg¬liche Ernten von bis zu einer Tonne Blätter. Hierbei werden die Äste mit einer Hand nach hinten gebogen, während die Blätter mit dem Messer in der anderen Hand geschnitten werden. Dieses Ernteverfahren schädigt weder die Bäume noch das Ökosystem, in dem sie gedeihen. In der Tat scheint das regelmäßige Schnei¬den der Bäume einen wachstumsfördernden Einfluss auszuüben. Einige Bäume am Wasserlauf des Bungawalbyn Creek wurden bereits seit über sechzig Jahren abgeerntet und haben einen vollen, kräftigen Wuchs. Erfahrene Erntearbeiter erzielen bis zu einer Tonne Blätter am Tag, was wiederum zehn Liter Öl ergibt. Nach einem erneuten Schneidevorgang gelangen die Blätter zur Dampfdestillieranlage, die auch als „Busch-Destillieranlage" bezeichnet wird. Die erforderliche Wärme wird durch ein Holz-feuer erzeugt. Die Blätter befinden sich auf Gestellen innerhalb der Dampfkammer. Wenn das kochende Wasser eine bestimmte Temperatur erreicht, dringt der Dampf in die Blätter ein, das äthe¬rische Öl wird freigesetzt und gelangt in einen Sammelbehälter. Im Tank steigt das Öl nach oben, wird filtriert und anschließend für den Versand in Behälter abgefüllt. Die Plantagen Der Großteil der Ölproduktion stammt aus natürlichen, wild wachsenden Beständen. Die Gewinnung des „Buschöls" ge- staltet sich jedoch nicht ganz problemlos. Von der arbeitsinten-siven Ernte an den abgelegenen Bäumen abgesehen, sind die Produktionskapazitäten begrenzt und zusätzlich durch widrige Witterungseinflüsse gefährdet. Mit dem zunehmenden Interesse an Teebaumöl haben die Anbauer und Hersteller mit einer Vorausplanung begonnen, um den weltweiten Bedarf decken zu können. Im Zuge dieser Entwicklung wurden die ersten Teebaum-Plantagen Mitte der Achtzigerjahre angelegt. In der Zwischenzeit entstehen neue Plantagen in der gesamten New South Wales Region. Obwohl die Betriebskosten insgesamt hoch sind, setzt man auf effiziente Bewirtschaftungssysteme, um die Herstellungskosten zu senken. Das Öl wird während des australischen Sommers in der Zeit von Dezember bis Mai gewonnen. Während der heißen Sommer¬monate wachsen die Bäume sehr schnell, im Winter dagegen langsam. Bei Frost setzt das Wachstum aus. Da der wild wachsende Teebaum eine bestimmte Menge Nie- derschläge benötigt, werden die Plantagen mit Bewässerungs- systemen angelegt. Teebäume vertragen Überschwemmungen. Bäume, die länger als eine Woche vollständig unter Wasser stehen, können jedoch absterben. Teebaum-Plantagen entwickeln sich besonders gut auf san-digen Lehmböden oder anderen leichten Böden. Tallagen mit guter Bewässerung sind vorzuziehen. Da die Äste durch Wind-einwirkung trocknen, sind geschützte Lagen sinnvoll. Die Vermehrung Da die Teebaumsamen außerordentlich klein sind, wird die Auf¬zucht von Sämlingen in flachen Behältern bevorzugt. Die Aus¬wahl von Samen besonders hochwertiger, gesunder Bäume hat einen positiven Einfluss auf die spätere Qualität des Plantagenöls. Die Samen können das ganze Jahr über gesammelt werden, wobei ihre Reifung 12 bis 18 Monate dauert. Während der Sommer¬monate beträgt die Keimzeit 7 bis 10 Tage. Wenn die Sämlinge eine Höhe von 10 bis 15 cm erreicht haben, werden sie ins Frei¬land gepflanzt. Auf einen Hektar können zwischen 30 000 und 40 000 Pflanzen gesetzt werden, was einem Ernteertrag von 150 bis 200 kg pro Hektar entspricht. Auf manchen Plantagen erfordert der Nahrungskreislauf eine Düngung der Bäume, wobei Unkrautbefall, Schädlinge und Krankheiten ebenfalls zu beobachten sind. Die Ölerzeugung In den Achtzigerjahren lag die Jahresproduktion von Teebaumöl zwischen 15 und 20 Tonnen. Durch die wachsende Anzahl von Plantagen ist die Produktion inzwischen auf 60 Tonnen angestie¬gen. Schätzungen zufolge könnte diese Menge binnen weniger Jahre auf 700 Tonnen ansteigen. Die Auslandsnachfrage nach großen Ölmengen ist im Zunehmen begriffen. Ein Dachverband namens Australian Tea Tree Industry Asso-ciation (A.T.T.I.A.) wurde ins Leben gerufen, um entsprechende Richtlinien für die Industrie einzuführen. Die Mitgliedschaft des Verbands setzt sich aus Plantagenbesitzern, Einkäufern und Ex¬porteuren zusammen. In Anbetracht des steigenden Interesses an der Nutzung und Weiterverarbeitung des Teebaumöls könnte diese Industrie innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Geschäftsvolumen von 20 bis 25 Millionen Dollar erreichen. Nachfrage- und Produk-tionsschwankungen werden wahrscheinlich auf den jeweiligen Ölpreis durchschlagen. Aufgrund der steigenden Beliebtheit und Nachfrage nach Me-laleuca alternifolia auf den Weltmärkten ist die Versuchung groß (und nach gültigen Arzneimittelbestimmungen auch erlaubt von Melaleuca alternifolia gewonnene Öl mit anderen Ölen zu verdünnen und Teebaumöle zu verwenden, die nicht aus Melaleuca alternifolia stammen. Über die Wirksamkeit von gemischten Ölen liegen derzeit noch keine klinischen Ergebnisse vor. Da die im Tee¬baum vorliegenden Verbindungen von so einzigartiger Natur sind, könnten Mischungen mit anderen Teebaumarten (über 300 bekannte Varietäten) oder mit anderen Ölsorten das Gleichgewicht und die Wirkung des Melaleuca-alternifolia-Öls beeinträchtigen. Weitere Untersuchungen und Studien wären zur Klärung dieser Fragen er¬forderlich. Wir empfehlen ausschließlich die Verwendung des echten, aus Melaleuca alternifolia gewonnenen Öls. Daher ist es auch wichtig, dass Anbieter und Verbraucher sich darauf verlassen können, dass das von ihnen verkaufte oder angewandte Teebaumöl den Australischen Prüfvorschriften ent-spricht, wodurch die antiseptische Wirkung gewährleistet wird. Die gültigen australischen Richtlinien und Prüfvorschriften werden im nachfolgenden Kasten umrissen: Australische Prüfvorschriften für Teebaumöl Das sogenannte australische Teebaumöl ist im British Pharma-ceutical Code von 1949, in der Martindale Liste von zugelas¬senen, australischen Namensbezeichnungen sowie in der U.K. Medicine List und im Dispensary der Vereinigten Staaten auf¬geführt. Die gegenwärtigen australischen Prüfvorschriften - AS 2783-1985 - haben die frühere Fassung (AS 175-1967) abgelöst. Die derzeit gültigen Vorschriften gestatten eine Mischung mit anderen Teebaumölen, wobei ein Terpinen-4-ol-Gehalt von 30 % und ein Cineol-Gehalt von 15 % vorgeschrieben werden. Die früheren Vorschriften bezogen sich explizit auf Melaleuca alternifolia und bezeichnen diese Art unzweideutig als Lieferant des Öls für den therapeutischen Einsatz. Die ausschließliche Verwendung von Melaleuca alternifolia wird gegenwärtig von der Australian Tea Tree Industry Associa-tion (A. T. T.I.A.) als unabdingbare Voraussetzung erachtet. Die medizinische Forschung Die Pena-Studie: Hefepilzinfektionen In den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren hat Dr. Edu-ardo F. Pena die Wirkung von Melaleuca alternifolia gegen Trichomoniasis vaginalis (durch Trichomonaden verursachte Scheidenentzündung) und Candida albicans untersucht. Mit dieser Studie sollten auch mögliche Reiz- oder Nebenwirkungen erforscht und die geeignete Ölkonzentration für eine optimale Verträglichkeit und Wirksamkeit ermittelt werden. Das hierbei eingesetzte Präparat bestand aus einer emulgierten, 40 %igen Lösung des australischen Melaleuca-alternifolia-Öls mit einem 13 %igen Isopropylalkoholgehalt. Dank dieser besonderen Emul¬sion ist die Wasserlöslichkeit in allen Konzentrationen garantiert, wobei die Verdünnungen als milchige Flüssigkeit erscheinen. Die Studie umfasste 130 Teilnehmerinnen mit vier verschie-denen Formen von Scheideninfektionen, darunter 96 Fälle von Trichomoniasis vaginalis. Die übrigen Frauen litten an Can-didamycosis und Zervizitis (Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses). Eine Kontrollgruppe mit 50 Frauen wurde mit herkömmlichen Scheidenzäpfchen gegen Trichomonaden behandelt. Bei allen 130 Personen konnten Erfolge verbucht werden, wobei die mit Teebaumöl erzielten therapeutischen Ergebnisse den Resultaten der Kontrollgruppe durchaus eben-bürtig waren. In 96 Fällen von Trichomoniasis vaginalis führte die Anwendung eines mit einer 1%igen Melaleuca-alternifolia-Lösung getränkten Tampons zur klinischen Heilung. Die ein-gesetzten Tampons wurden nach 24 Stunden entfernt. Tägliche Scheidenspülungen mit einer 1%igen Lösung in einem Liter Wasser wurden ebenfalls empfohlen. Im Durchschnitt kamen die Patientinnen sechsmal zur Behandlung in die Praxis und führten 42 Scheidenspülungen durch. Der angenehme, an Tannennadeln erinnernde Geruch und die lindernde, kühlende Wirkung wurden als sehr angenehm empfunden. Auffallend war ebenfalls die Tat¬sache, dass keinerlei Reizwirkungen aufgetreten waren. Diese klinische Studie belegt die gründliche keim- und pilztötende Wirkung des Teebaumöls, das darüber hinaus die Eigenschaft besitzt, Eiter und Gewebstrümmer aufzulösen


Teebaum-Oil – Wunder-Heilmittel der Aboriginal

Author D. Selzer-McKenzie

Youtube: https://youtu.be/CtreDE40Tq4

Schon seit tausenden von Jahren verwenden die australischen Aboriginal das Teebaum-Oil als geheimes Wunderhgeilmittel, was immer hilft



Captain Cook entdeckt den außergewöhnlichen Teebaum

„... mrückt, haben wir es Idas BieA aus einer Akocien

von Tannennadelsprossen hergestellt, doch war dieses Bier zu stark adstringierend, so dass wir es mit der gleichen Menge aus dem Teebaum (der Name stammt von der Verwendung als Tee während meiner letzten Reise, was wir übrigens beibehalten haben) vermischt haben. Dadurch wurde die zusammenzie-

hende Wirkung der ersten Abkochung gemildert, und das nun sehr schmackhafte Bier wurde von allen an Bord geschätzt."

Cooks Bericht von seiner zweiten Reise, „Die Reise zum Südpol" (Bd. 1, S. 99, 1977)



Man schrieb das Jahr 1770, als Captain James Cook, der zu jener Zeit noch den Rang eines Leutnants bekleidete, von der H.M.S. Endeavor in Botany Bay in der Nähe der später gegründeten Stadt Sydney an Land ging. Von dieser Stelle aus machte sich die Grup¬pe auf den Weg in die nordöstlichen Küstenregionen, das heutige New South Wales (N.S.W.). Dort entdeckte sie Baumbestände mit klebrigen, aromatischen Blättern, deren Abkochung einen würzi¬gen Tee ergab. Der Botaniker jener Expedition, Sir Joseph Banks,



brachte für weitere Untersuchungen Proben dieser Blätter mit nach England zurück. Diese ersten Forscher konnten kaum ahnen, dass Captain Cooks „Teebäume" (Melaleuca alternifolia) ganze 150 Jahre später einen hohen Rang als geschätztes, vielseitiges Heilmittel bei Schnittwunden, Verbrennungen, Stichen, Bissen und einer Vielzahl von Hautkrankheiten einnehmen würden

Die Penfold-Studie

Im Jahr 1923 führte Dr. A. R. Penfold, ein australischer Museums¬direktor und Chemiker am Government Museum of Technology and Applied Sciences in Sydney, eine Studie mit den Blättern des „Teebaums" durch. Dabei machte er die Entdeckung, dass die ätherischen Öle der Teebaumblätter gegenüber der Karbolsäure, die in den ersten Jahrzehnten nach der Jahrhundertwende als all¬gemeingültiger Standard und Referenzwert galt, eine dreizehnmal stärkere antiseptische bakterizide Wirkung entfalteten. Im Jahr 1925 verkündete Penfold die Ergebnisse seiner Arbeit vor der Royal Society von New South Wales und England.

„Melaleuca alternifolia ist ein recht häufig anzutreffender Baum, der weite Gebiete in der nördlichen Küstenregion von New South Wales bedeckt. Der Baum liefert ein 1,8 %iges Öl von einer blasszitronengelben Tönung und einem angenehmen, terpenischen, myrtenartigen Geruch. Die Ölgewinnung wird in gewerblichem Umfang betrieben. Das Öl wird ganz besonders als vollkommen unbedenkliches, reizfreies Antiseptikum und Desinfektionsmittel von außerordentlicher Stärke empfohlen, wobei der Rideal-Walker-Koeffizient 11 beträgt. Das Öl hat einen 50- bis 60 %igen Gehalt an Terpenen (Pinen, Terpinen und Cy-men) und enthält zwischen 6 und 8 % Cineol (was dem Öl seinen kampferartigen Geruch verleiht) sowie ein Alkohol-Terpineol, was die angenehme, muskatähnliche Note beisteuert, neben kleineren Mengen von Sesquiterpenen und ihren entsprechenden Alkoholverbindungen ... dank seiner wertvollen antiseptischen

Anwendungen vor

dem Zweiten Weltkrieg

Es folgten weitere Forschungsarbeiten, und im Jahr 1930 konnten die Herausgeber des Medical Journal of Australia darüber berich¬ten, dass die Anwendung von Teebaumöl bei eitrigen Infektionen der Haut zur Auflösung des Eiters führte und die Oberfläche von infizierten Wunden vollständig reinigte, ohne das gesunde Gewe¬be in irgendeiner Weise zu reizen. In demselben Artikel wurden die ausgezeichneten Erfolge bei der Behandlung von infizierten, eitrigen Nagelbetten mit Teebaumöl angeführt, wobei die Abhei¬lung in der Regel innerhalb einer Woche zu verzeichnen war. Die wohltuende Wirkung einiger Tropfen Öl in einem Becher war¬men Wassers zum Gurgeln bei Halsschmerzen wurde ebenfalls lobend erwähnt. Bereits 1933 kamen eine Reihe von renommier¬ten medizinischen Fachzeitschriften wie die Australian Journal of Pharmacy, The Journal of the National Medical Association (U. S.A.) und das British Medical Journal zu dem Schluss, dass „es sich bei dem Öl um ein stark wirksames Desinfektionsmittel handelt, das unbedenklich und ohne Reizwirkungen bei einer außerordentlich großen Bandbreite von septischen Zuständen mit Erfolg angewandt wird." Den Forschungsarbeiten zufolge wurde Teebaumöl weltweit erfolgreich bei Krankheiten des Halses und der Mundhöhle, bei Frauenkrankheiten sowie in der Zahnheilkunde bei Pyorrhoe (Zahnfleischeiterung) und Gingivitis (Zahnfleischentzündung) verwendet. Außerordentliche Wirksam¬keit wurde bei der Behandlung einer Reihe von pilzbedingten Hautkrankheiten wie durch Candida-Arten hervorgerufene Pilzerkrankungen, Tinea und Paronychie festgestellt. Bereits in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg wurde die Wirkung dieses

einzigartigen Öls wissenschaftlich untermauert. Im Jahr 1936 berichtete The Medical Journal of Australia von einem erfolg-reichen Einsatz des Teebaumöls bei diabetischem Gangrän. Im selben Jahr veröffentlichte Poultry, eine Fachzeitschrift für Geflü¬gelhaltung, einen Bericht über eine vorbeugende Wirkung gegen Kannibalismus in der Geflügelhaltung. Das damals als Ti-Trol bekannte Teebaumöl wurde Hühnern aufgetragen, und der Ge¬nich hielt die Tiere offensichtlich von gegenseitigen Angriffen ab. Ein Jahr später wurde die wichtige Erkenntnis gewonnen, dass die antiseptischen Eigenschaften des Öls in der Gegenwart von Blut, Eiter und anderem pathologischen Material um 10 bis 12 % steigen

Anwendungen während des Zweiten Weltkriegs

Die hohe Wertschätzung des Teebaumöls während des Zweiten Weltkriegs lässt sich daran bemessen, dass die mit der Ernte und Herstellung des Teebaumöls befassten Männer solange vom Militärdienst befreit blieben, bis ausreichende Reserven geschaf-fen worden waren, um alle in den Tropen stationierten Armee- und Marineeinheiten mit dem Öl als Bestandteil der Erste-Hilfe-Aus¬rüstung zu versorgen. Große Mengen des Öls von Melaleuca alternifolia wurden Metallbearbeitungsölen beigemischt, um Bakterien zu vernichten und Infektionen von Hautverletzungen vorzubeugen, besonders jenen häufigen Schürfwunden, die durch Metallspäne und Splitter verursacht werden. Schließlich überstieg die Nachfrage die Produktionskapazitäten, was zur Entwicklung von synthetischen Ersatzmitteln führte.

Nun traten synthetische Arzneimittel, die aus der damaligen Perspektive als wahre Wundermittel erschienen, ihren weltweiten Siegeszug an. Das Teebaumöl geriet dabei zunehmend in Verges¬senheit. DerAnbruch der Sechzigerjahre und das Aufkommen der „Flower-Power"-Bewegung markierten jedoch einen Bewusst- seinswandel in den westlichen Industrienationen. Synthetische und nebenwirkungsbehaftete Medikamente wurden mit immer kritischeren Augen betrachtet, während natürliche Heilverfahren eine wahre Renaissance erlebten. In den Siebzigerjahren wurde auch das Teebaumöl endlich wiederentdeckt.

Die Ernte und die Ölgewinnung

Die Zusammensetzung

des Teebaumöls

Das aus Melaleuca alternifolia (MA) gewonnene Öl setzt sich aus 48 einzigartigen organischen Verbindungen zusammen. Einige dieser Verbindungen wurden bislang nur im Teebaum festge¬stellt, so dass neue Namen geschaffen werden mussten. Eine dieser einzigartigen Verbindungen trägt den Namen Viridfloren. Allem Anschein nach ist die synergetische Wirkung aller 48 Ver¬bindungen für die außerordentlich antiseptischen und fungiziden Wirkungen dieses ätherischen Öls verantwortlich. Die Farbe des Öls reicht von farblos bis zu einem blassen Gelb. Das würzige Aroma erinnert an Eukalyptus. Das Öl der im Busch wachsenden Bäume ist meist von kräftigerem Geruch als das Öl, das die in Plantagen gepflanzten Bäume liefern.

Cineol und Terpinen-4-ol sind zwei wichtige chemische Verbindungen, deren Gehalt bei der Ölherstellung stets über-prüft wird. Nach den in Australien gültigen Arzneimittelbestim-mungen muss ein bestimmter Gehalt gewährleistet sein (diese Bestimmungen werden am Ende dieses Kapitels angeführt). Bei einem Cineolgehalt von über 15 % werden ätzende, brennende Wirkungen auf der Haut verzeichnet. Ein Cineolgehalt von 5 % oder darunter sollte die Norm sein. Der Gehalt an Terpinen-4-ol sollte bei 30 % liegen oder auch darüber. Da diese Verbindung für die Heilwirkungen von ausschlaggebender Bedeutung ist, kann der Anteil gar nicht hoch genug sein.

Obwohl der Teebaum seit 1923 erforscht worden ist, gibt es sicherlich noch viel zu entdecken. Diese Bäume wachsen in einer besonderen Region von New South Wales. Untersuchungen haben jedoch ergeben, dass das Öl Abweichungen von einer Charge zur anderen sowie von einem Baum zum anderen aufweisen kann. Sogar das altbewährte Dampfdestillationsverfahren kann einen Einfluss ausüben und die Beschaffenheit der Verbindungen verändern.

Man könnte meinen, dass die Teebäume stets als eine kostbare Gabe der Natur gegolten haben. Dies ist jedoch keineswegs der Fall. Die australischen Landwirte, die das Land für die Viehzucht gerodet haben, betrachteten die Bäume mit ihrem hartnäckigen, tiefen Wurzelgeflecht als wahre Plage. Einen Teebaum vollständig zu entwurzeln ist keine leichte Arbeit, und wenn Wurzelreste im Erdreich verbleiben, sprießen bald kleine Bäumchen nach.

Das Buschöl

Das sumpfige Tiefland, das die Clarence- und Richmond-River-Flusssysteme umgibt, ist die natürliche Heimat des Teebaums und beherbergt große, alte Bestände (siehe Karte auf S. 22). Es gibt zwar über dreihundert Arten von Melaleuca, jedoch nur eine einzige Art, Melaleuca alternifolia, die starke antiseptische und fungizide Wirkungen entfaltet.

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt sind die einzigen wild wach-senden Melaleuca-Bestände in der nördlichen Region von New South Wales anzutreffen. Die Beschaffenheit des Öls schwankt von Baum zu Baum. Die Bäume aus den Clarence-Richmond Flussgebieten haben in der Regel einen höheren Gehalt an Terpi-nen-ol und einen geringeren Anteil an Cineol, was eine ideale Kombination für Heilzwecke darstellt.

Seit vielen Jahren begibt sich eine Anzahl von kleinen Ölerzeu¬gern mit erfahrenen Arbeitskräften in dieses Gebiet, um die Blätter der wild wachsenden Bäume zu ernten. Melaleuca alter-



nifolia — ein Baum von bis zu sieben Meter Höhe, mit schmalen Blättern und einer papierartigen Rinde — gedeiht am besten in abgelegenen Feuchtgebieten, die immer wieder überschwemmt werden, ein Umstand, der die Ernte ganz erheblich erschwert. Die Arbeiter verwenden leichte, rasierklingenscharfe Macheten, mit denen die Nebentriebe am Stamm und den Astansätzen zunächst entfernt werden, bevor die Blätter mit einem besonderen Messer geschnitten werden. In diesem Gelände, in dem allradgetriebene Fahrzeuge häufig im Schlamm versinken, haben mechanisierte Ernteverfahren keine Chance.

Trotz dieser schwierigen Bedingungen sind die Erntearbeiter erstaunlich flink und erzielen mit einem einfachen Verfahren täg¬liche Ernten von bis zu einer Tonne Blätter. Hierbei werden die Äste mit einer Hand nach hinten gebogen, während die Blätter mit dem Messer in der anderen Hand geschnitten werden. Dieses Ernteverfahren schädigt weder die Bäume noch das Ökosystem, in dem sie gedeihen. In der Tat scheint das regelmäßige Schnei¬den der Bäume einen wachstumsfördernden Einfluss auszuüben. Einige Bäume am Wasserlauf des Bungawalbyn Creek wurden bereits seit über sechzig Jahren abgeerntet und haben einen vollen, kräftigen Wuchs. Erfahrene Erntearbeiter erzielen bis zu einer Tonne Blätter am Tag, was wiederum zehn Liter Öl ergibt. Nach einem erneuten Schneidevorgang gelangen die Blätter zur Dampfdestillieranlage, die auch als „Busch-Destillieranlage" bezeichnet wird. Die erforderliche Wärme wird durch ein Holz-feuer erzeugt. Die Blätter befinden sich auf Gestellen innerhalb der Dampfkammer. Wenn das kochende Wasser eine bestimmte Temperatur erreicht, dringt der Dampf in die Blätter ein, das äthe¬rische Öl wird freigesetzt und gelangt in einen Sammelbehälter. Im Tank steigt das Öl nach oben, wird filtriert und anschließend für den Versand in Behälter abgefüllt.



Die Plantagen

Der Großteil der Ölproduktion stammt aus natürlichen, wild

wachsenden Beständen. Die Gewinnung des „Buschöls" ge-

staltet sich jedoch nicht ganz problemlos. Von der arbeitsinten-siven Ernte an den abgelegenen Bäumen abgesehen, sind die Produktionskapazitäten begrenzt und zusätzlich durch widrige Witterungseinflüsse gefährdet.

Mit dem zunehmenden Interesse an Teebaumöl haben die Anbauer und Hersteller mit einer Vorausplanung begonnen, um den weltweiten Bedarf decken zu können. Im Zuge dieser Entwicklung wurden die ersten Teebaum-Plantagen Mitte der Achtzigerjahre angelegt. In der Zwischenzeit entstehen neue Plantagen in der gesamten New South Wales Region. Obwohl die Betriebskosten insgesamt hoch sind, setzt man auf effiziente Bewirtschaftungssysteme, um die Herstellungskosten zu senken. Das Öl wird während des australischen Sommers in der Zeit von Dezember bis Mai gewonnen. Während der heißen Sommer¬monate wachsen die Bäume sehr schnell, im Winter dagegen langsam. Bei Frost setzt das Wachstum aus.

Da der wild wachsende Teebaum eine bestimmte Menge Nie-

derschläge benötigt, werden die Plantagen mit Bewässerungs-

systemen angelegt. Teebäume vertragen Überschwemmungen. Bäume, die länger als eine Woche vollständig unter Wasser stehen, können jedoch absterben.

Teebaum-Plantagen entwickeln sich besonders gut auf san-digen Lehmböden oder anderen leichten Böden. Tallagen mit guter Bewässerung sind vorzuziehen. Da die Äste durch Wind-einwirkung trocknen, sind geschützte Lagen sinnvoll.

Die Vermehrung

Da die Teebaumsamen außerordentlich klein sind, wird die Auf¬zucht von Sämlingen in flachen Behältern bevorzugt. Die Aus¬wahl von Samen besonders hochwertiger, gesunder Bäume hat



einen positiven Einfluss auf die spätere Qualität des Plantagenöls. Die Samen können das ganze Jahr über gesammelt werden, wobei ihre Reifung 12 bis 18 Monate dauert. Während der Sommer¬monate beträgt die Keimzeit 7 bis 10 Tage. Wenn die Sämlinge eine Höhe von 10 bis 15 cm erreicht haben, werden sie ins Frei¬land gepflanzt. Auf einen Hektar können zwischen 30 000 und 40 000 Pflanzen gesetzt werden, was einem Ernteertrag von 150 bis 200 kg pro Hektar entspricht.

Auf manchen Plantagen erfordert der Nahrungskreislauf eine Düngung der Bäume, wobei Unkrautbefall, Schädlinge und Krankheiten ebenfalls zu beobachten sind.

Die Ölerzeugung

In den Achtzigerjahren lag die Jahresproduktion von Teebaumöl zwischen 15 und 20 Tonnen. Durch die wachsende Anzahl von Plantagen ist die Produktion inzwischen auf 60 Tonnen angestie¬gen. Schätzungen zufolge könnte diese Menge binnen weniger Jahre auf 700 Tonnen ansteigen. Die Auslandsnachfrage nach großen Ölmengen ist im Zunehmen begriffen.

Ein Dachverband namens Australian Tea Tree Industry Asso-ciation (A.T.T.I.A.) wurde ins Leben gerufen, um entsprechende Richtlinien für die Industrie einzuführen. Die Mitgliedschaft des Verbands setzt sich aus Plantagenbesitzern, Einkäufern und Ex¬porteuren zusammen.

In Anbetracht des steigenden Interesses an der Nutzung und Weiterverarbeitung des Teebaumöls könnte diese Industrie innerhalb der nächsten zehn Jahre ein Geschäftsvolumen von 20 bis 25 Millionen Dollar erreichen. Nachfrage- und Produk-tionsschwankungen werden wahrscheinlich auf den jeweiligen Ölpreis durchschlagen.

Aufgrund der steigenden Beliebtheit und Nachfrage nach Me-laleuca alternifolia auf den Weltmärkten ist die Versuchung groß (und nach gültigen Arzneimittelbestimmungen auch erlaubt

von Melaleuca alternifolia gewonnene Öl mit anderen Ölen zu verdünnen und Teebaumöle zu verwenden, die nicht aus Melaleuca alternifolia stammen. Über die Wirksamkeit von gemischten Ölen liegen derzeit noch keine klinischen Ergebnisse vor. Da die im Tee¬baum vorliegenden Verbindungen von so einzigartiger Natur sind, könnten Mischungen mit anderen Teebaumarten (über 300 bekannte Varietäten) oder mit anderen Ölsorten das Gleichgewicht und die Wirkung des Melaleuca-alternifolia-Öls beeinträchtigen. Weitere Untersuchungen und Studien wären zur Klärung dieser Fragen er¬forderlich. Wir empfehlen ausschließlich die Verwendung des echten, aus Melaleuca alternifolia gewonnenen Öls.

Daher ist es auch wichtig, dass Anbieter und Verbraucher sich darauf verlassen können, dass das von ihnen verkaufte oder angewandte Teebaumöl den Australischen Prüfvorschriften ent-spricht, wodurch die antiseptische Wirkung gewährleistet wird. Die gültigen australischen Richtlinien und Prüfvorschriften werden im nachfolgenden Kasten umrissen:

Australische Prüfvorschriften für Teebaumöl

Das sogenannte australische Teebaumöl ist im British Pharma-ceutical Code von 1949, in der Martindale Liste von zugelas¬senen, australischen Namensbezeichnungen sowie in der U.K. Medicine List und im Dispensary der Vereinigten Staaten auf¬geführt. Die gegenwärtigen australischen Prüfvorschriften - AS 2783-1985 - haben die frühere Fassung (AS 175-1967) abgelöst. Die derzeit gültigen Vorschriften gestatten eine Mischung mit anderen Teebaumölen, wobei ein Terpinen-4-ol-Gehalt von 30 % und ein Cineol-Gehalt von 15 % vorgeschrieben werden.

Die früheren Vorschriften bezogen sich explizit auf Melaleuca alternifolia und bezeichnen diese Art unzweideutig als Lieferant des Öls für den therapeutischen Einsatz.

Die ausschließliche Verwendung von Melaleuca alternifolia wird gegenwärtig von der Australian Tea Tree Industry Associa-tion (A. T. T.I.A.) als unabdingbare Voraussetzung erachtet.

Die medizinische Forschung

Die Pena-Studie:

Hefepilzinfektionen

In den späten Fünfziger- und frühen Sechzigerjahren hat Dr. Edu-ardo F. Pena die Wirkung von Melaleuca alternifolia gegen Trichomoniasis vaginalis (durch Trichomonaden verursachte Scheidenentzündung) und Candida albicans untersucht. Mit dieser Studie sollten auch mögliche Reiz- oder Nebenwirkungen erforscht und die geeignete Ölkonzentration für eine optimale Verträglichkeit und Wirksamkeit ermittelt werden. Das hierbei eingesetzte Präparat bestand aus einer emulgierten, 40 %igen Lösung des australischen Melaleuca-alternifolia-Öls mit einem 13 %igen Isopropylalkoholgehalt. Dank dieser besonderen Emul¬sion ist die Wasserlöslichkeit in allen Konzentrationen garantiert, wobei die Verdünnungen als milchige Flüssigkeit erscheinen.

Die Studie umfasste 130 Teilnehmerinnen mit vier verschie-denen Formen von Scheideninfektionen, darunter 96 Fälle von Trichomoniasis vaginalis. Die übrigen Frauen litten an Can-didamycosis und Zervizitis (Entzündung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses). Eine Kontrollgruppe mit 50 Frauen wurde mit herkömmlichen Scheidenzäpfchen gegen Trichomonaden behandelt. Bei allen 130 Personen konnten Erfolge verbucht werden, wobei die mit Teebaumöl erzielten therapeutischen Ergebnisse den Resultaten der Kontrollgruppe durchaus eben-bürtig waren. In 96 Fällen von Trichomoniasis vaginalis führte

die Anwendung eines mit einer 1%igen Melaleuca-alternifolia-Lösung getränkten Tampons zur klinischen Heilung. Die ein-gesetzten Tampons wurden nach 24 Stunden entfernt. Tägliche Scheidenspülungen mit einer 1%igen Lösung in einem Liter Wasser wurden ebenfalls empfohlen. Im Durchschnitt kamen die Patientinnen sechsmal zur Behandlung in die Praxis und führten 42 Scheidenspülungen durch. Der angenehme, an Tannennadeln erinnernde Geruch und die lindernde, kühlende Wirkung wurden als sehr angenehm empfunden. Auffallend war ebenfalls die Tat¬sache, dass keinerlei Reizwirkungen aufgetreten waren. Diese klinische Studie belegt die gründliche keim- und pilztötende Wirkung des Teebaumöls, das darüber hinaus die Eigenschaft besitzt, Eiter und Gewebstrümmer aufzulösen








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