Mittwoch, 1. Juli 2009

Straddle Trading Strategy SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Strategy Long-Straddle
Author D.Selzer-McKenzie
Bei einem Long-Straddle kaufen Investoren gleichzeitig eine Call- und eine Put-Option mit
gleichem Basispreis. Sie profitieren dann von einer deutlichen Kursbewegung des Basis‑
werts — ganz gleich, in welche Richtung — oder von einem Anstieg der impliziten Volatilität
Bei einem Long-Straddle kaufen Investoren gleichzeitig eine Call- und eine Put-Option mit
gleichem Basispreis. Sie profitieren dann von einer deutlichen Kursbewegung des Basis‑
werts — ganz gleich, in welche Richtung — oder von einem Anstieg der impliziten Volatilität.
Mit Call-Optionen setzen Anleger auf steigende Notierungen, mit Put-Optionen auf fallende Preise. Bei einem Long­Straddle erwerben Investoren beides gleichzeitig — eine Strategie, die Einsteiger auf den ersten Blick verwirren könnte. Handelt es sich hierbei um eine Strategie für Unentschlossene; für Anleger, die nicht wissen, was sie wollen?
Keinesfalls. Der Long-Straddle eignet sich sogar für verschiedene Ansätze. Zum einen
könnten Anleger der Meinung sein, dass eine Aktie, ein Index oder ein anderer Basiswert eine deutliche Bewegung nach oben oder unten vollziehen wird. So könnte beispielsweise bei einem lang an­dauernden Aufwärtstrend ein Investor der Ansicht sein, dass der Basiswert alles
Mögliche tun wird, nur nicht auf dem glei­chen Niveau verharren. Er könnte weiter steigen, weil die Hausse oftmals die Hausse nährt. Oder er könnte deutlich einbrechen, wenn sich der vorhergegan­gene Aufschwung als übertrieben erweist
Bewegungen des zugehörigen Basiswerts. Sie reagieren auf weitere Faktoren wie Volatilität, Zinsen, Dividendenerwartun­gen und Restlaufzeit. Eine der wichtigsten Einflussgrößen ist die implizite Volatilität, also die erwartete Schwankungsintensität des Basiswerts. Generell gilt: Je niedriger die „Vola", umso billiger sind sowohl Call- als auch Put-Optionen — und umge­kehrt. Auch Anleger, die mit einem Anstieg der Schwankungsbreite rechnen, finden also in Long-Straddles passende Anlage­vehikel. Wer einen Straddle kauft, ist in der Fachsprache „long Vol".
Das Beispiel der fiktiven KnowHow-Aktie soll die Funktionsweise von Straddles ver­deutlichen. Nehmen wir an, die Aktie no­tiert bei 100 Euro. Ein Anleger erwartet, dass der Titel in den kommenden Wochen eine deutliche Bewegung vollziehen wird, und positioniert sich daher in einem Long­Straddle mit drei Monaten Laufzeit. Die implizite Volatilität soll 25% betragen, die Zinsen liegen bei 5%. Es wird erwartet, dass die KnowHow-AG keine Dividende zahlt.
Um den Long-Straddle umzusetzen, er­wirbt der Anleger einen Call und einen Put auf die KnowHow-Aktie, jeweils mit drei Monaten Laufzeit, einem Ratio von eins und einem Basispreis von 100 Euro. Der Call hat einen Preis von 5,60 Euro, wäh
rend der Put 4,36 Euro kostet. Die Call­Option ist teurer, weil bei positiven Zinsen der Forward über dem aktuellen Kassa­kurs notiert und somit die Call-Option weiter im Geld, die Put-Option aber wei­ter aus dem Geld ist. Insgesamt wendet der Investor also 9,96 Euro auf.
Deutliche Kursbewegungen vorteilhaft Nehmen wir zum einfacheren Verständnis zunächst an, dass der Anleger den Long­Straddle bis zum Verfall hält. Dann steht ihm am Laufzeitende der innere Wert zu. Da Call und Put den gleichen Basispreis von 100 Euro haben, kann nur eine der beiden Optionen einen inneren Wert ha­ben. Damit sich die Anlage lohnt, muss die KnowHow-Aktie bis zum Fälligkeits­termin um mehr als 9,96 Euro steigen oder fallen. Abbildung 1 zeigt das Gewinn- und Verlustprofil eines Long-Straddles.
Der ungünstigste Fall wäre, wenn die Know­How-Aktie bei Fälligkeit der Optionen exakt bei 100 Euro notiert. Dann würden beide Optionen wertlos verfallen, und der Anleger würde den kompletten Einsatz von 9,96 Euro verlieren. Steht die Aktie beispielsweise bei 120 Euro, würde der In­vestor einen Gewinn von 10,04 Euro bzw. 100,8% erzielen. Das gleiche Ergebnis tritt ein, wenn der Kurs auf 80 Euro sinkt. Abbildung 2 zeigt die genaue Gegenposi‑

tion, den Short-Straddle. Hier geht der In­vestor zwei Stillhalterpositionen ein. Er verkauft einen Call und einen Put mit identischem Basispreis.
Blick auf den Sekundärmarkt
Der Anleger muss die beiden Optionen aber nicht zwangsweise bis zum Laufzeit­ende halten. Ein Handel im Sekundär­markt ist börsentäglich möglich. Im Bei­spiel in Abbildung 3 sinkt der Kurs der KnowHow-Aktie deutlich. Innerhalb von drei Monaten beträgt das Minus 30%. Die Volatilität nimmt im gleichen Zeitraum von 25% auf 45% zu. Für den Investor in dem Beispiel ist der Vola-Anstieg aber un­erheblich. Da er die Optionen bis zum Laufzeitende hält, sinkt deren Zeitwert auf null. Die Volatilität hat daher keinen Ein­fluss auf das Ergebnis. Bei Fälligkeit ist der Call wertlos. Der Put hat einen Wert von 30 Euro, sodass sich das Investment ge­lohnt hat (Abb. 4).
Abbildung 5 zeigt ein Szenario mit steigen­der Volatilität, wobei sich die KnowHow­Aktie aber unterm Strich seitwärts entwi­ckelt. Da sie bei Fälligkeit der Optionen exakt bei 100 Euro notiert, würde ein Investor, der einen Long-Straddle mit drei Monaten Laufzeit eingeht, einen Total­verlust erleiden. Der Anleger könnte alter­nativ aber auch einen Call und einen Put

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