Fernsehsound von morgen
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/ils40e3SYeQ
Mit der neuen Audiotechnologie wird das heimische Wohnzimmer
bei Sportübertragungen zum Stadion: Die Zuschauer fühlen sich dank 3D-Ton nicht
nur mitten in das Geschehen auf dem Spielfeld versetzt, sondern sie können auch
zwischen verschiedenen Audioelementen auswählen und so zum Beispiel zwischen
dem Kommentar der Heim¬oder Gastmannschaft wechseln oder die Stadionatmosphäre
pur genießen. Dank des neuen Audiostandards MPEG-H 3D Audio kann künftig jeder
Zuschauer auch eigenständig die Lautstärke der Kommentatoren regeln — und das
unabhängig von der Stadionatmosphäre.
Der MPEG-H 3D Audio Standard bietet verschiedene
Mög-lichkeiten, den Ton zu übermitteln: Die einzelnen Audiokanäle können — wie
bisher auch — direkt übertragen werden oder als szenenbasierte Darstellung des
Audiosignals (Higher Order Ambisonics). Zusätzlich lassen sich die einzelnen
Elemente des Audiosignals als Audioobjekte senden. »In der Praxis ist zu
erwarten, dass sich das Audiosignal künftig aus einer kanal-oder
szenenbasierten Beschreibung von Musik und Effekten, dem Klangbett und einigen
Audioobjekten, die hauptsächlich Sprachelemente enthalten, zusammensetzen
wird«, sagt Rose
»Die individuelle Einstellung des Tons erfolgt auch durch
den Nutzer auf dem Fernseher zuhause und nicht wie bisher ausschließlich vom
Sender. Diese Technik nennt man objekt-basierte Audioübertragung«, erläutert
Matthias Rose vom Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in
Erlangen, das die Technologie federführend entwickelt. Zudem ermög¬licht die
neue Technik auch — bei entsprechender Ausstattung mit Lautsprechern — ein
dreidimensionales Klangerlebnis im heimischen Wohnzimmer. »So ist der Zuschauer
viel stärker in die Handlung eingebunden«, betont Rose.
Bis der Fernsehzuschauer den neuen Sound im heimischen
Wohnzimmer genießen kann, wird es allerding noch ein paar Jahre dauern.
Zunächst wird die neue Technologie für den Einsatz im Rundfunk standardisiert,
bevor sie dann von den Sendern genutzt und von den Geräteherstellern eingebaut
werden kann. ■
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.