Frühwarnsystem der Chartanalyse
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/d9JtLPxBSbo
Distributionstage sind eine Technik aus der Chartanalyse und
zeigen zunehmenden Verkaufsdruck von institutioneller Seite an. Somit erhalten
Anleger einen frühzeitigen Hinweis auf mögliche Abwärtsbewegungen.
Für Privat-Trader haben die Technische Analyse und die
Chartanalyse einen großen Vorteil: Sie sind leicht anzu-wenden und können gute
Hinweise darauf geben, wie die Wahrscheinlichkeiten für eine Auf- oder
Abwärtsbewegung stehen. Eine dieser Techniken, die viele erfahrene Trader
regelmäßig anwenden, ist eine Auswertung von Anzahl und Stärke sogenannter
„Distributionstage': Diese können frühzeitig Hinweise auf eine Phase fallender
Kurse geben.
Distributionstage sind — allgemein definiert — Han-delstage,
an denen die Kurse auf vergleichsweise hohem Niveau leicht bis moderat fallen
und zugleich ein erhöhtes Handelsvolumen auftritt. Im Detail nutzen Trader
verschie¬dene Grenzwerte, um die Kriterien für einen solchen Tag exakt
festzulegen. Diese Kriterien können mehr oder weni¬ger restriktiv sein, was zu
entsprechend wenigen oder vie¬len Distributionstagen im Chart führt.
Aber egal, wie die genauen Kriterien lauten, eine Aus¬sage
haben alle Distributionstage gemeinsam: Wenn nach
einem längeren Kursanstieg mehrere von ihnen während einer
Seitwärtsbewegung auftreten, ist Vorsicht geboten. Dann nämlich lassen sich
diese Tage so interpretieren, dass große Marktteilnehmer aus ihren Positionen
ausstei-gen und ihre Aktien an andere Marktteilnehmer „verteilen': Daher stammt
auch der Begriff „Distributionstag'; abgelei¬tet vom englischen Wort
„distribute
Da institutionelle Marktteilnehmer beim Verkauf ihrer
Positionen ein hohes Volumen umsetzen und den Kurs unter Druck bringen, ergeben
sich daraus die klassischen Kriterien für einen Distributionstag. Das Volumen
läuft der zu erwartenden Kursentwicklung sozusagen voraus. Gleichzeitig darf
der Kursrückgang höchstens mode¬rat ausfallen, da institutionelle
Marktteilnehmer in der Regel versuchen, möglichst kursschonend auszusteigen.
Zudem könnte ein hohes Volumen bei starken Kursver¬lusten auch oder gerade ein
wichtiges Anzeichen für den Aufkauf günstiger Aktien sein. limaintrior ffraruur -.ach keinen Bären-
eemir. Gien: 1— Gegenteil: Wenn nur menge ziiieserTage
auftreten, kann es ne ganz normale Konsoli-
: e-J-g
innerhalb eines intakten Auf-J.a-tstrends handeln. Denn nur, weil
• n.ge
institutionelle Marktteilnehmer 7-e Aktienpakete verkaufen, heißt das nicht,
dass sie damit richtig lie¬gen. Es braucht schon eine Mehrheit am Markt, die
den Verkaufsdruck auf¬baut, um die Kurse nachhaltig unter Spannung zu bringen.
Alles, was
die Distributionstage Apr Mai
also
zeigen, ist zunehmender Ver- Bi)
Distributionstage beim S&P 500
kaufsdruck. Die Interpretation bleibt dem aufmerksamen
Trader überlas¬sen, der einschätzen muss, ob Anzahl und Stärke dieser Tage
ausreichen, um eine Abwärtsbewegung einzulei-
ten. Je länger die Seitwärtsphase anhält und je häufiger
währenddessen Distributionstage auftreten, desto höher die Wahrscheinlichkeit,
dass sich gerade ein Hochpunkt ausbildet.
Beispiel aus der Praxis
Ein gutes Beispiel, wie effektiv eine Analyse von
Distribu¬tionstagen sein kann, zeigt Bild 1. Dort ist der Tageschart des
S&P 500 zu sehen. Dieser Index bildet den breiten US-Markt ab. Senkrecht
markiert sind Distributionstage, an denen die Kurse leicht oder moderat fielen
und das Han¬delsvolumen höher als am Vortag war. Die Häufung der
Distributionstage innerhalb der Seitwärtsbewegung war ein frühes Zeichen für eine
mögliche Abwärtsbewegung.
Eine ähnlicheAnalyse könnenTrader mit anderen Indizes
durchführen, die einen marktbreiten Querschnitt abbilden. Darüber hinaus ist es
auch möglich,
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