Traden mit Bollinger-Bändern
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/WkaO6aafWqk
Viele Trader nutzen Bullinger-Bänder, um gegen kurzfristige
Übertreibung zu handeln. In starken Trends können so allerdings große Verluste
entstehen, Mithilfe der Charttechnik lassen sich diese Risiken besser
eingrenzen.
Für Trader sind Indikatoren ein zweischneidiges Schwert. Auf
der einen Seite können sie die Entscheidungsfindung unterstützen, auf der
anderen Seite verwirren sie so man-alel Händler nur noch mehr. Es kommt vor
allem darauf an, wenige aussagekräftige Indikatoren zu verwenden, die gut
zusammen funktionieren und möglichst wenige wider-sprüchliche Signale liefern.
Ein solcher Indikator, der sich schon lange bewährt hat,
sind die Bollinger-Bänder. Dahinter steckt die Idee, einen Gleitenden
Durchschnitt (in der Regel berechnet über 20 Handelstage) mit Bändern zu
versehen, deren Entfernung sich je nach Volatilität des Kurses verringert oder
vergrö¬ßert. Da die Märkte immer wieder verschiedene Phasen
mit unterschiedlicher Schwankungsbreite durchlaufen, war
diese „automatische" Anpassung an die aktuelle Situation bei
Ersteinführung der Bollinger-Bänder in den 1980er Jah¬ren ein echter
Durchbruch.
Auch heute nutzen vieleTrader die Bollinger-Bänder zur
Orientierung, um festzustellen, ob ein Kurs eher überkauft, überverkauft oder
neutral einzuschätzen ist. Auf Basis die¬ser Information lassen sich dann
günstige Situationen für Handelsentscheidungen ableiten.
Eine häufig genutzte Variante ist es, bei Erreichen eines
Bands eine antizyklische Position einzugehen, also entge¬gen der aktuellen
Kursrichtung zu handeln. Das funktioniert in der Regel ganz gut, hat aber einen
erheblichen Nachteil:
In starken Trendphasen können die Kurse überTage oder Wochen
entlang eines Bandes nach oben oder unten verlaufen und dem Trader erhebliche
Verluste einbringen.
Einsatz von Charttechnik
Eine Idee, diesem Problem zu begeg¬nen, ist der zusätzliche
Einsatz der Charttechnik. Konkret können Trader einfache Widerstands- und
Unter-stützungsbereiche zu Hilfe nehmen, um die Aussagekraft einer überkauf-ten
oder überverkauften Situation zu erhöhen. Zusätzlich können sie den
übergeordneten Trend analysieren und beispielsweise festlegen, dass Long Trades
nur für langfristig starke Aktien infrage kommen, die gerade überverkauft sind
und auf eine Unter¬stützungszone treffen. Und umge-kehrt Short Trades nur für
schwache Aktien vorsehen, die gerade überkauft sind und auf einen Widerstand
treffen.
Mit diesen zusätzlichen Kriterien schlagen Trader gleich
mehrere Fliegen mit einer Klappe. Zum einen ver¬ringert sich die Anzahl an
Handelskandidaten, die sonst unüberschaubar hoch wäre. Zum anderen erhöht sich
die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn-Trade, da durch die Charttechnik
weitere, unterstützende Faktoren hinzukom¬men. Ein dritter Vorteil ist, dass
für das Risiko-Manage¬ment leicht Kursniveaus ermittelt werden können, ab denen
das Setup als gescheitert gilt und der Trade been¬det werden sollte — in der
Regel bei Bruch des Wider¬stands oder der Unterstützung auf Schlusskursbasis.
Entsprechend der Idee, dass Widerstand und Unterstützung nur
intraday moderat überschritten wer¬den dürfen, kann der Basispreis
beziehungsweise die Stopp-Loss-Schwelle des eingesetzten WAVE Puts oder WAVE
XXL Puts vergleichsweise nah über beziehungsweise unter dem charttechnischen
Level liegen. Befin¬det sich derTrade nach dem erstenTag in der Gewinnzone,
sollte der Stopp
auf Break Even nachgezogen werden. Denn falls es wirk¬lich
zu einer Umkehr der vorherigen Übertreibung kommt, so sollte dies
vergleichsweise schnell passieren. Demnach ist es nicht nötig, dem Trade zu
lange großen Spielraum und die Möglichkeit eines Verlusts zu gewähren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.