Donnerstag, 28. Januar 2010

Geier Sperbergeier Weissrückengeier Ohrengeier Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Geier Sperbergeier Weissrückengeier Ohrengeier
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=6Vys9Cimg3A

Die Filmbilder wurden in der Serengeti gedreht.

Der Sperbergeier (Gyps rueppellii) ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier (Aegypiinae).


Porträt eines Sperbergeiers
Der Sperbergeier wirkt - besonders im Flug - stämmig. Er erreicht eine Flügelspannweite von 240 cm und bei einer Körperlänge von 101 cm und einer Körperhöhe von 85 cm (im Stehen) ein Gewicht von 6 bis 9 kg. Die breit cremeweiß geränderten Federn am Körper und auf den Flügeldecken geben dem sonst braunen, ausgewachsenen Vogel ein geflecktes (gesperbertes) Aussehen. Kopf, Hals, und Füße sind weiß befiedert. Charakteristisch ist der gelbe Schnabel und das blassgelbe Auge beim Erwachsenen (Jungvögel haben eine dunkelbraune Iris). Auf der Flügelunterseite befinden sich zwei weiße Bänder. Die unbefiederten, weiß umrandeten Schulterflecken auf der oberen Brust sind besonders auffällig.
Dieser Altweltgeier ist sehr gesellig und kommt meist in großen Ansammlungen vor, sowohl am Aas als auch an Bade- und Gefiedertrocknungsplätzen und beim segelnden Flug über der Savanne bei der Nahrungssuche. Häufig ist er mit Weißrückengeiern vergesellschaftet. Sperbergeier sind Koloniebrüter, die auf schroffen Felsvorsprüngen oder in Felshöhlen brüten. Das aus nur einem weißen, in einigen Gegenden grünlichen mit blassen braunen Flecken Ei bestehende Gelege wird 55 Tage bebrütet. Die Fütterungsperiode der Nestlinge beträgt 150 Tage, flügge wird der Jungvogel mit 3 Monaten. Das Gelege und die mit Aas gefütterten Nestlinge sind durch Geierraben gefährdet. Sperbergeier leben wahrscheinlich lebenslang in Einehe, ein Paar benutzt oft mehrere Jahre dieselben Brutstätten. Die Geschlechtsreife wird nach 5-7 Jahren erreicht. Diese Geierart frisst vor allen Dingen Muskelfleisch und Eingeweide großer Huftiere, nur ganz vereinzelt wird auch Fleisch von kleineren Tieren gefressen, die weniger als 20 kg wiegen. So trifft man den Sperbergeier auch nur an größeren Kadavern. In einem Zuge vermag der Sperbergeier bis zu 20 % seines eigenen Körpergewichtes zu fressen, was ihm den Start in der Ebene erschwert, so dass er oft einen längeren Anlauf braucht. Die Lebenserwartung beträgt 30-40 Jahre.
Der Weißrückengeier (Gyps africanus) ist ein Greifvogel aus der Unterfamilie der Altweltgeier (Aegypiinae). Er ist ein naher Verwandter des südeuropäischen Gänsegeiers.
Er ist ein blassgrauer bis bräunlicher 85 cm großer Geier, dessen weißer Rücken im Fluge oder von hinten mit ausgebreiteten Flügeln sichtbar wird.
Ältere Vögel werden heller, können geradezu schmutzig weiß werden. Auf Oberkopf und als Halskrause leuchtend weiße, watteartige Daunen. Schwierig ist die Unterscheidung vom Sperbergeier. Man kann sich dabei nicht auf das Gefieder verlassen. Junge Sperbergeier werden oft für alte Weißrückengeier gehalten, weil ihr Gefieder anfangs graubraun ist. Nur erwachsene Sperbergeier sind auf dem Rücken so gesperbert, wie in Bestimmungsbüchern abgebildet.
Bei der Bestimmung hilft der Schnabel weiter. Er ist beim Weißrückengeier einfarbig dunkelgrau bis schwarz. Beim erwachsenen Sperbergeier ist er viel heller, hornfarbig, an der Wurzel dunkel. Bei jungen Sperbergeiern ist er oft genau so dunkel wie bei seinem weißrückigen Verwandten. Die Augenfarbe ist beim Weißrückengeier immer schwarz, tückischerweise ähnelt der junge Sperbergeier auch darin wieder dem Weißrückengeier. Der Sperbergeier hat aber gelbe Augen, der Weißrückengeier in der Jugend dunkelbraune, die mit zunehmendem Alter immer heller werden. Bei den Sperbergeiern ist das umgekehrt: die Augen der Jungen sind hell und die der Älteren werden immer dunkler. Der Hals ist unbefiedert. Die so genannten 'nackten Schulterflecken' des Sperbergeiers vorn auf der Brust, die man auch beim Kapgeier findet, fehlen dem Weißrückengeier.
Dieser in Afrikas Reservaten und Farmland häufigste Geier lebt gesellig, segelt ohne Flügelschlag in großen Scharen in Thermik (65 km/h, normalerweise bis 800m Höhe) auf Beutesuche, ist aber auch am Riss oder an Bade-, Trink- und Gefiedertrocknungsplätzen sowie nachts auf Schlafbäumen gesellig. Die Art ist mit 6 -7 Jahren ausgewachsen, dann erfolgt auch die erste Brut. Als einziger Geier in Afrika schreitet der Weißrückengeier auch vor Erreichen dieses Alters zur Brut. Es gibt eine Beobachtung von vierjährigen brütenden Geiern. Lebt meist in lebenslänglicher Einehe, nistet hoch in der Krone großer Bäumen in ziemlich schwachem Nest, das oft mehrere Jahre benutzt wird. Es wird ein weißes Ei gelegt, das 56 Tage bebrütet wird. Junges wird flügge mit 120 -125 Tagen, wird bis zu einem halben Jahr von Eltern mit Aas gefüttert.
Um seine Körpertemperatur zu senken, beschichtet der Weißrückengeier seine Beine mit einer Mischung aus Kot und Urin.
Der Ohrengeier (Aegypius tracheliotus, früher Torgos tracheliotus) ist ein sehr großer Vertreter der Altweltgeier (Aegypiinae). Er bewohnt weite Teile Afrikas und kommt auch auf der Arabischen Halbinsel vor.
Der Ohrengeier zählt mit einer Körperlänge von 95-115 cm und einer Spannweite von 250-290 cm zu den größten Altweltgeiern und zu den größten Greifvögeln überhaupt. Das Gewicht von Vögeln aus Ostafrika betrug im Mittel 6,2 kg.
Dieser Geier ist fast einfarbig dunkelbraun. Rücken und Oberflügeldecken sind düster braun, Schwingen und Steuerfedern sind oberseits noch etwas dunkler schwarzbraun. Brust und Bauch sind auf weißem Grund kräftig braun gestreift, die weiße Grundfarbe ist hier durch das Dunengefieder bedingt, die braune Streifung durch die locker stehenden braunen Deckfedern. Die Unterflügeldecken sind ebenso dunkel wie die Schwingen, auf den Unterflügeln ist durch fehlende Decken ein schmales weißes Band ausgebildet. An den Halsseiten und den Beinen fehlen die Deckfedern, die freiliegenden Dunen sind ebenfalls weiß.
Der Kopf ist ebenso wie die Vorderseite des oberen Halses unbefiedert, faltig und blassrosa gefärbt. Eine braunweiße Halskrause ist angedeutet. Der sehr große und kräftige Schnabel ist hell hornfarben, der Oberschnabel ist auf dem First sehr dunkel, fast schwarz. Die Wachshaut ist bläulich; der unbefiederte Teil der Beine sowie die Zehen sind blassblau bis -grau. Die in Israel und Arabien verbreitete Unterart Ae. t. negevensis ist insgesamt bräunlicher und zeigt auch braun befiederte Beine.
Das in zahlreiche Einzelvorkommen zersplitterte Verbreitungsgebiet des Ohrengeiers umfasst große Teile Afrikas sowie Teile der Arabischen Halbinsel.
Er besiedelt vor allem Trockensavannen mit wenig oder fehlender Grasbedeckung des Bodens, aber auch Wüsten und Halbwüsten mit auf Wadis beschränkten Baumbeständen und Berghänge. Die Art kommt regelmäßig bis in 3000 m Höhe vor, lokal bis in 4500 m Höhe.


Die Art lebt paarweise in verhältnismäßig kleinen Revieren. In größerer Zahl kommen Ohrengeier nur an Kadavern sowie Bade- und Trockenplätzen zusammen. Der Ohrengeier segelt auch auf Beutesuche einzeln oder paarweise. Obwohl sein Schnabel so kräftig ist, dass er die meisten Großtierleichen öffnen kann, geschieht dies offenbar doch nur selten. Ohrengeier sind gegenüber anderen Geiern am Aas dominant, trotzdem halten sie sich meist am Rand der Geieransammlungen an einem großen Aas auf und fressen dann vor allem Hautreste, Sehnen und andere grobe Reste. Gelegentlich töten Ohrengeier auch kleine Wirbeltiere oder jagen diese anderen Greifvögeln ab.
Das bis 2,2 m breite und 0,3-0,7 m hohe Nest wird auf einem dornigen Baum errichtet. Es ist mit Fellfetzen, Haaren und trockenem Gras ausgepolstert. Die ein bis zwei weißen Eier mit braunen Flecken werden 54-56 Tage lang bebrütet. Die Nestlingszeit dauert 125-135 Tage, im Normalfall wird nur ein Jungvogel flügge.
Die Bestandsentwicklung ist regional sehr unterschiedlich, insgesamt hat der Bestand in den letzten ca. 80 Jahren jedoch deutlich abgenommen. Der Ohrengeier ist in Marokko, Algerien und Tunesien seit den 1930er Jahren ausgestorben, im Süden von Ägypten und möglicherweise auch in Mauretanien und der Westsahara haben noch kleine Populationen überlebt. In Saudi-Arabien leben mindestens 500 Ohrengeier bei zunehmender Tendenz. In Nigeria ist der Bestand seit Ende der 1970er Jahre drastisch eingebrochen und heute ist die Art dort möglicherweise ausgestorben, auch in Israel ist die Art nicht mehr Brutvogel. Der Bestand im gesamten südlichen Afrika geht langsam zurück. Die IUCN schätzt den Gesamtbestand in Afrika auf mindestens 8000 Vögel, die Art wird weltweit als gefährdet ("vulnerable") eingestuft.

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