Donnerstag, 21. Januar 2010

Maserati Gran Cabrio Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Maserati Gran Cabrio Autotest
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=BAjZ-Ua09pg


Dem Author wurde der neue Maserati zur Verfügung gestellt und hier seine Eindrücke:
Nach Quattroporte und Gran Turismo ergänzt Maserati sein Portfolio um ein drittes Modell: das Gran Cabrio mit elektro¬hydraulischem Stoffverdeck. Anders als die früheren Spyder soll der 4,88 Meter lange Beau vier Personen Platz bieten.

E
s gilt, an dieser Stelle eine Ge¬schichte zu erzählen: nicht ein¬fach die eines neuen Autos, wie
es der Chronistenpflicht entspricht. Es geht vielmehr um die Weiterführung einer großen Tradition — klangvoller Namen wie des 3500 GT Vignale von 1960 oder des Mistral Spyder von 1964. Wobei die langjährige Bezeichnung Spyder mit Bedacht zu Grabe getra¬gen wird.
Denn Maseratis jüngster Beitrag zu den sportlich-eleganten Luft-und-Lau-ne-Autos trägt den Namen Gran Cabrio und signalisiert schon damit geänderte Akzente: mehr Größe, mehr Komfort. Das Dach und sein Material betrifft das natürlich nicht. Ein klassisches Stoff¬verdeck schmückt auch die Neuauflage, die ab Frühjahr 2010 erhältlich ist. Ein versenkbares Blech-Hardtop stand aus ästhetischen wie aus Platzgründen nie zur Diskussion.
Darunter entspricht der offene Ma-serati weitgehend dem Gran Turismo S. Er spannt sich also ebenfalls über statt¬liche 4,88 Meter Länge und hat jenen 4,7-Liter-V8-Motor unter der Fronthau¬be, der von Ferrari entwickelt wurde. Die Kraftübertragung erfolgt serien¬mäßig über eine Wandler-Sechsstufen¬automatik von ZF, das im Coupe liefer¬bare sequenzielle Getriebe gibt es für das Cabrio nicht.
Obwohl seine 440 PS und das Drehmo¬ment von 490 Nm bei 4750/min einem Leer-gewicht von fast zwei Tonnen gegen-überstehen, soll der V8 das Gran Cabrio in nur 5,4 Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigen, die Höchstge¬schwindigkeit mit geschlossenem Ver¬deck beträgt 283 km/h. Wichtiger als isolierte Spitzenwerte scheint jedoch die Fähigkeit, kraft- und lustvoll durch Bilderbuch-Landschaften zu cruisen, wo sich die avisierte Klientel bevor¬zugt aufhält.
Wir reden hier schließlich über ein Luxuscabrio jenseits der 150 000-Euro¬Marke, das zur Wertanlage vermutlich besser taugt als manches Wertpapier. Denn ein Maserati ist schon immer ein seltenes, exklusives Vergnügen ge¬wesen, das der Vergänglichkeit aller Schönheit stolzer widerstand als zeit¬genössische Konkurrenten. Dafür wa¬ren die von unterschiedlichen Star¬designern geformten Hüllen stets viel zu elegant und stilvoll — vergleich¬bar am ehesten dem sinnlich-kühlen Charme einer Audrey Hepburn.
Neben dieser emotionalen Aura bie-tet das Gran Cabrio aber auch handfeste Vorzüge wie den imposanten Radstand von 2,94 Metern, der trotz des Verdeck¬kastens selbst im Fond genügend Bein- und Schulterfreiheit verspricht. Einer längeren Fahrt mit vier Erwachsenen setzt aber nicht nur das niedrige Dach, sondern vor allem auch der Kofferraum enge Grenzen. Mit 173 Liter Volumen

taugt er nicht wirklich für die große Reise, wie der Name suggeriert.
Ansonsten sind technisch dazu alle Voraussetzungen gegeben. Das Fahr-werk mit geschmiedeten Doppelquer-lenkern und adaptiver Dämpfung - dem so genannten Skyhook-System - wurde neu abgestimmt und dem höheren Ge¬wicht angepasst. Motorhaube und vor¬dere Radträger bestehen ebenso aus Aluminium wie Teile des Unterbodens, die Karosserie des Hecktrieblers dage¬

gen aus einem Monocoque mit hoch-festen Stahlprofilen.
Trotz der üppigen Dimensionen und Ge-wichte soll das Handling echte Sport-wagen-Maßstäbe erfüllen, wofür neben der ausgewogenen Achslastverteilung (vorn 49, hinten 51 Prozent) besonders die modifizierte, geschwindigkeitsab¬hängige Servolenkung und der erstaun¬lich kleine Wendekreis (10,7 Meter) verantwortlich sind. Dass der Neue di¬verse Airbags und einen Überrollschutz

an Bord hat, ist ebenso selbstverständ¬lich wie der bestandene Crashtest nach der strengen US-Norm.
Nur dem Diktat des Windkanals hat sich Maserati nicht völlig gebeugt. Der nicht so berühmte QA-Wert (geschlossen 0,35, offen 0,39) belegt jedenfalls, dass die Sportwagen aus Oberitalien immer noch im Herzen entstehen.

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