Samstag, 30. Januar 2010

Komodowaran Waran Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Komodowaran Waran
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=nO7Kwq6VL-A


Die Filmbilder hat der Author auf der Insel Rinca Komodo in Indonesia gedreht.
Der Komodowaran oder Komododrache (Varanus komodoensis) ist eine Echse in der Familie der Warane (Varanidae). Er ist mit maximal drei Metern Länge die größte lebende Art der Echsen (Unterordnung Lacertilia). Der Artname bezieht sich auf das Vorkommen auf der zu Indonesien gehörenden Insel Komodo. Ähnlich wie Giftschlangen und Krustenechsen besitzt der Waran Giftdrüsen.[1]
Der Komodowaran kann bis zu drei Meter lang werden. Die meisten in freier Wildbahn lebenden Exemplare sind jedoch wesentlich kleiner. Die während einer einjährigen Freilandstudie gemessenen Komodowarane hatten im Durchschnitt eine Körperlänge von 1,8 Metern.[2][3]
Mit leerem Magen wird der Komodowaran zwar selten schwerer als 50 kg; da er aber in kurzer Zeit bis zu 80 Prozent seines Körpergewichts an Nahrung aufnehmen kann, sind in vollgefressenem Zustand Gewichte um 100 kg möglich. In Ausnahmefällen können sehr gut genährte oder überfütterte Zootiere deutlich schwerer werden. Einige Quellen geben als maximales Körpergewicht sogar 250 kg an, was aber als Übertreibung gelten muss. Er hat einen schweren graubraunen bis olivgrünen Körper, einen langen, dicken Schwanz und gut entwickelte Gliedmaßen mit klauenartigen Nägeln. Die Zähne sind groß und spitz. Sie sind seitlich messerartig abgeflacht. Die Zunge ist gegabelt und kann schnell aus dem Maul herausgestreckt und wieder eingezogen werden. Trotz seiner Größe ist er ein guter Kletterer, der sich sowohl auf dem Land als auch im Wasser, in dessen Nähe er oft lebt, schnell fortbewegen kann. Er kann eine Geschwindigkeit von bis zu rund 30 km/h erreichen. Die Lebenserwartung wird auf 30 bis 50 Jahre geschätzt. Komodowarane haben einen äußerst unangenehmen Eigengeruch, der auf faulende Aasreste in ihrem Maul zurückgeführt wird.
Der Komodowaran kommt nur auf den indonesischen Inseln Komodo (zirka 1700 Tiere), Rinca (1300), Gili Motang (100) und Flores (etwa 2000) vor. Zum Schutz der mit etwa 5.000 lebenden Tieren seltenen Art wurde 1980 der Nationalpark Komodo gegründet.


Diese größte lebende Echse ist agil, besitzt ausgezeichnete Sinnesorgane und gilt als eines der intelligentesten Reptilien. Komodowarane sind überwiegend tagaktiv. Die Nacht verbringen sie meist ruhend in einem Bau. Ihr Wärmeverlust ist für ein wechselwarmes Tier dabei gering, da ihre große Körpermasse nur langsam auskühlt. Der nächtliche Wärmeverlust wird außerdem durch den Aufenthalt in Höhlen reduziert.
Er lebt in den Wäldern und Buschländern der Inseln und ernährt sich dort unter anderem von Aas. Allerdings ist ein großer Teil dieser Tiere zuvor an den Folgen von Komodowaranbissen zu Grunde gegangen. Komodowarane schlagen darüber hinaus relativ häufig lebende Beute, angefangen von kleinen Reptilien, Vögeln und Säugern, bis hin zu großen Säugern wie Hirschen, Wildschweinen oder Pferden, die das Gewicht der Warane um ein Vielfaches übersteigen. Selbst vor einem Büffel schreckt er zuweilen nicht zurück, obwohl diese häufig das Zehnfache des Körpergewichts eines Komodowarans haben. Die kleineren Beutetiere verspeist der Komodowaran im Ganzen. Früher bestand seine Hauptbeute aus heute ausgestorbenen Zwergelefanten, die damals als einzige große Säugetiere auf Komodo und den umliegenden Inseln vorkamen. Während der Nahrungssuche legen sie weite Strecken zurück. Männchen wandern gelegentlich bis zu 10 Kilometer am Tag umher. Die durchschnittliche Wegstrecke liegt jedoch bei 1,6 Kilometer. Die durchschnittliche Geschwindigkeit beträgt 5 Kilometer pro Stunde. Allerdings können Komodowarane auch eine Geschwindigkeit von 14 bis 18 Kilometern pro Stunde erreichen.[2] Auf der Suche nach Nahrung dringen sie gelegentlich auch in Dörfer vor und fallen dort Ziegen und Rinder an. Als Geruchsorgan zum Aufspüren von Beutetieren und Aas benutzt der Komodowaran seine Zunge.


Komodowarane lauern ihrer Beute in der Regel an Wildwechseln auf. Sie versuchen ein großes Beutetier so nah herankommen zu lassen, dass sie ihm eine Bisswunde zufügen können. Da der zähflüssige Speichel des Komodowarans verschiedene Wundbrand und Blutvergiftung auslösende Bakterien enthält, oder neuesten Forschungen zufolge (siehe unten) ein Gift ähnlich dem der Gila-Krustenechse besitzt, wird diese Wunde gleichzeitig infiziert, so dass der Waran nun nur noch solange das Opfer verfolgen muss, bis es an der Vergiftung zugrundegeht, was in aller Regel nach wenigen Tagen der Fall ist. Der Verwesungsgeruch lockt andere Warane an, da diese Reptilien mit ihrer gespaltenen Zunge Aasgeruch aus einer Entfernung von bis zu 1,6 Kilometer wahrnehmen.[2] Kleinere Beutetiere dagegen werden einfach in typischer Waran-Manier gepackt und gegebenenfalls totgeschüttelt. Auch Jungtiere der eigenen Art werden häufig von den Alttieren gefressen, weshalb sie sich während der ersten Lebensjahre größtenteils auf Bäumen aufhalten, um so den Nachstellungen ihrer Verwandten zu entgehen. Von den Beutetieren bleibt in der Regel nichts übrig. Komodowarane fressen die Knochen, den Schädel und die Hufe. Allerdings ist ihr Verdauungssystem nicht so effizient wie beispielsweise das der Hyänen. Harte Teile des Beutetieres passieren den Darm unverdaut. Jährlich verzehrt ein Komodowaran etwa das drei- bis vierfache seiner Körpermasse. Für ein wechselwarmes Tier ist dies ein verhältnismäßig hoher Nahrungsverbrauch. Verglichen mit den warmblütigen Raubsäugern ist er jedoch gering: Eine Löwin beispielsweise verbraucht jährlich das 20fache ihrer Körpermasse.[4]
Tödliche Angriffe auf Menschen gab es bisher nur selten. 1974 wurde der Schweizer Baron Rudolf von Reding Biberegg von einem Komodowaran getötet. 2007 starb ein achtjähriger Junge an den Verletzungen, die er sich durch den Angriff eines Komodowarans zugezogen hatte.[5] 2009 wurde ein indonesischer Fischer getötet.[6]
Komodowarane paaren sich zwischen Mai und August; die Eiablage erfolgt im September. Das Weibchen legt jeweils etwa 15 Eier, die es im Boden vergräbt. Nach der Fürsorge für das Nest werden die Jungtiere (100 g schwer, 40 cm lang) sich selber überlassen und oft sogar als Beute gefressen. Überlebende Jungtiere wachsen innerhalb von fünf bis sieben Jahren auf eine Länge von etwa 1,50 Meter und sind auch dann erst geschlechtsreif. Bis zu diesem Zeitpunkt leben die Jungtiere ausschließlich auf Bäumen, die ihre älteren Artgenossen auf Grund ihres größeren Gewichtes nicht erklettern können. Damit sind sie gut gegen kannibalische Überfälle gewappnet.
Bei von Männchen der eigenen Gattung isoliert lebenden Zootieren konnten auch Fälle von Selbstbefruchtung (Parthenogenese) durch das Muttertier beobachtet werden.[7]
Forschungen (u. a. DNA-Analyse) der Universität Melbourne legten nahe, dass etliche Echsenarten, einschließlich des Komodowarans, Giftdrüsen besitzen oder zumindest genetische Anlagen hierfür haben, und die bisherige Klassifikation in Frage zu stellen sei: Eine neu postulierte Abstammungslinie Toxicofera („Giftträger“) innerhalb der Ordnung Squamata geht demnach auf einen gemeinsamen Vorfahren zurück, der vor 200 Millionen Jahren (Beginn des Jura) lebte und wohl bereits die Gene der Giftigkeit trug. Von diesem sollen die Schlangen (Serpentes), die Leguanartigen (Iguania) sowie die Schleichenartigen (Anguimorpha) mit den Waranen (Varanidae), Krustenechsen (Helodermatidae) und Schleichen (Anguidae) abstammen. [8]
Erweiterte Studien fanden mit Hilfe von 3D-Scans eines Echsenschädels in einem Magnetresonanztomographen spezielle Giftdrüsen in den Unterkiefern. Die Giftkanäle enden jedoch zwischen den Zähnen, während sie etwa bei Giftschlangen durch Giftzähne in die Beutetiere injiziert werden können. Aus einem lebenden Exemplar des Singapore Zoological Gardens konnte dasselbe Team der University of Melbourne eine Giftdrüse operativ entfernen und das Gift als Proteingemisch identifizieren, das bei Beutetieren die Blutgerinnung hemmt sowie Muskelstarre und Bewusstlosigkeit hervorruft. Schlangen und Krustenechsen besitzen ähnliche Gifte.[1] Dies erklärt Beobachtungen, nach denen manche Beutetiere nach einem Biss in eine Art Schockzustand fallen, in dem die Warane sie dann leichter töten können. Da Warane auch eine geringere Beißkraft als etwa Krokodile haben, erleichtert Gift den Waranen die Jagd besonders auf große Tiere. Aus anatomischen Vergleichen wird geschlossen, dass bereits die ausgestorbenen, noch deutlich größeren Verwandten des Komodowarans, Riesenwarane der Gattung Varanus Megalania priscus, die Fähigkeit von Bissen mit lähmender Giftwirkung hatten.[9]
Die erste wissenschaftliche Beschreibung des Komodowarans stammt aus dem Jahre 1912 von Peter Ouwens, dem Leiter des zoologischen Museums von Bogor auf Java. Bereits in den Jahren zuvor hatten die stattlichen Echsen das Interesse niederländischer Perlentaucher und Soldaten erweckt. Wegen seiner Ähnlichkeit zum „Drachen“ dachte man einige Zeit, der Komodowaran könne Feuer speien.

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