Donnerstag, 23. Mai 2013

Geldanlage in Whiskey – Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Geldanlage in Whiskey – Trading SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Author D.Selzer-McKenzie


 
 
 


Schottischer Whisky ist bei Sammlern heiß begehrt

Mit Geduld lässt sich eine ansprechende Rendite erzielen

 

Whisky ist ein außergewöhnliches In¬vestment. Es benötigt Expertise und Ge¬duld und das Befolgen von einigen klaren Regeln. Viel Kapital benötigt man dage¬gen nicht. Und sollten Experten falsch liegen und der Wert über die Jahre doch nicht steigen, kann man einen Single Malt zumindest noch trinken.

 

Wahrscheinlich ist es eine Glaubens-frage, ob man US-amerikanischen oder irischen Whiskey bevorzugt, der mit einem kleinen „e" in der Mit¬te geschrieben wird, oder doch lie¬ber schottischen oder kanadischen Whisky. Von Sammlern wird seit Jahren insbesondere schottischer Single Malt gekauft. Die Preise, die nach vielen Jahren beim Verkauf sel¬tener Spirituosen auf Auktionen er¬zielt werden, kennen inzwischen of¬fenbar keine Grenzen. Eine 64 Jahre alte Flasche der Macallan Distillerie war im November 2010 mit 288 000 Pfund bislang die teuerste, wie es bei der Scotch Whisky Association heißt. Und auch die Renditechancen sind dabei sehr gut. Eine 62 Jahre alte Fla¬sche Dalmore Single Malt war einem Käufer jüngst rund 122 000 Pfund wert; im Jahr 2002 hatte sie erst ein Fünftel dieser Summe gekostet.

So viel Geld muss ein Anleger al¬lerdings gar nicht in die Hand neh¬men, der sich über die Jahre eine

 

schöne Sammlung aufbauen will. Anspruchsvolle Akteure bewegen sich zwar häufig schon im vierstelli¬gen Bereich, wenn sie eine einzelne Flasche erwerben. Doch Kenner wie Bernhard Schäfer, einer von ledig¬lich drei Experten, die in Deutsch¬land den von der schottischen Whisky-Industrie verliehenen Titel Master of the Quaich tragen dürfen, raten eher dazu, höchstens ein paar Hundert Euro auszugeben, weil die¬se Flaschen eine höhere Wertsteige¬rung versprächen. Noch lukrativer könnte es sogar sein, sich auf relativ günstige Whiskys zum Preis von 60 bis 100 Euro zu fokussieren. „Whis¬ky, der schon teuer ist, steigt im Wert in der Regel nicht mehr so sehr", sagt Schäfer.

Qualität zählt

Zu den Grundregeln, die potenzielle Sammler beachten sollten, zählt es, ausschließlich Single Malt Whiskys zu berücksichtigen. Anders als po¬puläre Blended Whiskys wie „Chi-vas Regal" stammen sie aus einer einzelnen Brennerei und stehen damit für eine hohe Qualitätsstufe. Freilich schmeckt jeder Whisky un¬terschiedlich, und zwar jedes Fass eines einzelnen Herstellers. Beim Whisky zählt ein prestigeträchtiger Name — dies ist nicht anders als beim Sammeln von Uhren. Käufer sollten folglich ausschließlich Originalab-füllungen berücksichtigen, obwohl

Whiskys unabhängiger Abfüllbetrie¬be womöglich qualitativ besser sind; deren Renditepotenzial ist in der Regel begrenzt. Dies rückt renom¬mierte Brennereien wie Macallan, Bowmore, Springbank, Glenmoran-gie und Highland Park in den Mittel¬punkt des Interesses. Dabei sollten Investoren nicht zuletzt auf limitier¬te Auflagen oder Sonderabfüllungen achten. „Limitierte Auflagen kosten beim Kauf leider schon einiges, die Firmen schlafen schließlich nicht. Aber die Wertsteigerung ist hier sicherlich höher", sagt Whisky-Ex-perte Schäfer.

Das höchste Potenzial zur Wertstei¬gerung besitzen allerdings die Whis¬kys so genannter Lost Distilleries, also Brennereien, die inzwischen geschlossen sind und ihre Brennli¬zenzen zurückgegeben haben. Die Brennerei Port Ellen beispielsweise erreicht inzwischen regelrecht ei¬nen Kultstatus. Zu den Marken, die inzwischen zu einer echten Rarität geworden sind, zählen aber auch beispielsweise Coleburn, Convalmo-re, Glenlochy, Kinkleith, Rosebank und St. Magdalene.

Es gibt außerdem Distillerien, die nur vorübergehend geschlossen waren, ohne die Brennlizenz zurückzuge¬ben, um später mit einem neuen In¬vestor den Betrieb wiederaufzuneh¬men. Dies war etwa bei Ardbeg oder Glenglassaugh der Fall und ebenso bei der angesehen Bowmore.

Gefragt ist allerdings Geduld. Wer in Whysky investiert, benötigt eine Anlagestrategie, denn zumeist dauert es viele Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis sich der Wert der Spirituose vervielfacht. Eine kon-sequente Strategie umfasst zudem eine Fokussierung auf ausgewählte Hersteller oder eine bestimmte Re¬gion. So könnte ein Sammler sich beispielsweise auf die besten Abfül¬lungen der renommiertesten Her-

 

steller konzentrieren oder alternativ auf gute Whiskys aus ausgewählten Landesteilen wie den Highlands, den Lowlands oder der Speyside. Möglich wäre es auch, nur limitier¬te Auflagen von den landesweit be¬sonders angesehenen Distillerien zu berücksichtigen. Denkbar wäre zudem eine Investition lediglich in ausgesuchte Jahrgänge.

Ein Buch gibt Orientierung

Orientieren können sich Samm¬ler dabei an einer Liste aus dem Standardwerk „Malt Whisky" von Michael Jackson, das vielen gewis-sermaßen als „Bibel" gilt, einzelne Whiskys nach den Kriterien Farbe, Duft, Körper, Geschmack und Ab-gang beurteilt und eine entsprechen¬de Punktzahl vergibt — analog zu den Robert-Parker-Punkten beim Wein. Die Skala für Whisky reicht dabei von 0 bis 100 Zähler.

Wer Whisky sammeln will, muss ihn richtig aufbewahren. Einen speziell temperierten Keller braucht man dazu allerdings nicht, kühl bei halb¬wegs gleichbleibender Temperatur, dunkel und trocken sollte er aber schon sein. Verpackung und Etikett dürfen durch äußere Faktoren wie eben Feuchtigkeit nicht zerstört werden. Die Whisky-Flasche muss anders als beim Wein stehend ge¬lagert werden. Der Korken ist hier kein Einmal-Korken, er verschließt die Flasche deshalb nicht ganz dicht. Die Flasche würde im Liegen lecken, was den Wert senken würde. Vor der Verdunstung kann eine sterile Folie namens Parafilm schützen.

Das Verlustrisiko bei einem Invest-ment in Whisky gilt bei sorgfältiger Auswahl als minimal, zumal es welt-weit künftig mehr Sammler geben dürfte. Geld verlieren kann man im Grunde nur, wenn man die Spiri-tuose zu teuer kauft. Sollte der Preis 3. aber nicht steigen, kann man den

Whisky immer noch trinken.

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