Dax-Prognose erhöht auf 6.300 Punkte
Author D.Selzer-McKenzie
Ein verbessertes makroökonomisches Umfeld, fortschreitende Restrukturierungs¬maßnahmen der Unternehmen und eine langsame Stabilisierung der erwarteten
DAX-Gewinne haben den Börsenanalysten Selzer-McKenzie veranlasst, unsere Jahresendprognose für den DAX-Index von 5.500 auf 6.300 Punkte zu erhöhen. Kurzfristige Konsolidierungstendenzen sollten zum weiteren Aufbau von Aktienpositionen genutzt werden.
Starke Unterstützung erhält der deutsche Aktienmarkt durch die weitere Verbesserung des makroökonomi¬schen Umfelds. Die Zinsstrukturkurve normalisiert sich zusehends, das M1- Geldmengenwachstum befin¬det sich mit +9,3 Prozent auf einem 3-Jahres-Hoch und die Auftragseingänge in Deutschland haben sich von ihren Tiefständen erholt. Aus diesem Grund erhöhten unsere Volkswirte die Prognose des deut¬schen BIP-Wachstums für das dritte und vierte Quartal 2009 auf jeweils 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal, was nach 0,3 Prozent im zweiten Quartal eine weitere Verbesserung bedeuten würde. Wie in den vergangenen Rezessionen wurde dies vom Aktien¬markt bereits im Vorquartal teilweise antizipiert, was zu der sehr guten Performance der zyklischen Sekto¬ren in Europa und insbesondere in Deutschland im zweiten Quartal führte. Diese positive Entwicklung sollte in den nächsten Quartalen anhalten, wobei
die Outperformance gegenüber defensiven Sektoren etwas abnehmen sollte (Grafik 1).
Anhaltende Restrukturierungsmaßnahmen deutscher Unternehmen zeigen zudem langsam ihre Wirkung. Wurden die erwarteten Gewinne des DAX-30-Index für 2010 seit Oktober 2008 bis Mai 2009 um 35 Pro¬zent nach unten revidiert, so ist diese Talfahrt mittler¬weile beendet. Die aggregierten Gewinnschätzungen für die DAX-30-Unternehmen tendieren seit einigen Wochen weitgehend seitwärt
Nach dieser Bodenbildung könnte es bald sogar zu einer deutlichen Aufwärtsrevision der Ertragserwar¬tungen kommen. Denn zum ersten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise im Sommer 2007 werden die Wachs¬tumsprognosen wieder nach oben revidiert. So haben unsere Volkswirte ihre Schätzungen für 2010 für die USA von 1,5 Prozent auf 2,5 Prozent und für Deutsch
erhöhten Umsatzschätzungen widerspiegeln. Zusam¬men mit anhaltenden Kostensenkungsmaßnahmen könnte dies zu deutlichen Aufwärtsrevisionen der Prognosen für die Unternehmensgewinne führen. Damit ist der Aktienmarkt aus unserer Sicht in eine neue Phase getreten.
Dieses insgesamt verbesserte Marktumfeld und die gefallene Risikoaversion der Investoren sollten den deutschen Aktienmarkt weiter unterstützen. Aus diesem Grund haben wir unsere Jahresendprognose für den DAX-Index von 5.500 auf 6.300 Punkte erhöht. Investoren sollten weiterhin Unternehmen bevorzugen, welche eine niedrige Bewertung auf Basis des Preis-Buchwert-Verhältnisses aufweisen und deren erwartete Eigenkapitalrenditen unter
den langfristigen Durchschnitten liegen. In diesem Fall sollte die Preissensitivität gegenüber negativen Nachrichten größtenteils schon in den Kursen ent¬halten sein.
Donnerstag, 10. September 2009
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