Skunks Stinktier
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=17KYW4tf2jc#
Author D.Selzer-McKenzie
Die Filmaufnahmen wurden in Patagonia in Argentina gedreht.
Die Skunks oder Stinktiere (Mephitidae) sind eine Familie der Raubtiere. Die zwölf Arten dieser Gruppe leben vorrangig auf dem amerikanischen Kontinent, genetische Untersuchungen haben auch die Zugehörigkeit der südostasiatischen Stinkdachse zu dieser Gruppe bestätigt.
Die Bezeichnung „Skunk“ stammt über englische Vermittlung aus einer Algonkin-Sprache und ist der fachsprachliche Terminus, auch wenn umgangssprachlich oft das Wort „Stinktier“ bevorzugt wird.
Skunks sind durch ihr kontrastreiches Fell gekennzeichnet. Die Grundfarbe ist schwarz oder dunkelbraun, das Gesicht, der Rumpf und auch der Schwanz sind mit weißen Streifen oder Flecken versehen. Der Rumpf ist langgestreckt und eher schlank, der Schwanz ist buschig und die Beine sind verhältnismäßig kurz. Insbesondere die Vorderpfoten sind mit langen, gebogenen Krallen ausgestattet, die hervorragend zum Graben geeignet sind. Die Schnauze ist bei den meisten Arten langgestreckt, Augen und Ohren sind relativ klein.
Ein charakteristisches Merkmal sind die ausgeprägten Analdrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, das bis zu 6 Meter weit versprüht werden kann. Das Sekret besteht hauptsächlich aus (E)-2-Butenylmercaptan (C4H7SH), sowie aus 3-Methylbutanthiol und den entsprechenden S-Acetyl-Verbindungen. Es soll im Geruch einer Mischung aus Knoblauch, Schwefelkohlenstoff und angebranntem Gummi ähneln.
Skunks erreichen eine Kopfrumpflänge von 12 bis 51 Zentimetern, eine Schwanzlänge von 7 bis 41 Zentimeter und ein Gewicht von 0,2 bis 4,5 Kilogramm.
Wie eingangs erwähnt, sind Skunks sowohl in Amerika als auch in Südostasien beheimatet. In Amerika erstreckt sich ihr Verbreitungsgebiet von Kanada bis Patagonien, in Südostasien leben sie auf den Inseln Sumatra, Borneo, Java und den südlichen Philippinen (Palawan und Nachbarinseln). Ihre Lebensräume sind eher offene Habitaten wie Steppen, Halbwüsten und Buschland, sie meiden aber allzu dichte Wälder und Feuchtgebiete.
Skunks sind in der Regel dämmerungs- oder nachtaktiv. Tagsüber ziehen sie sich in Verstecke zurück, das können selbst gegrabene oder von anderen Tieren (zum Beispiel Murmeltieren, Dachsen oder Erdhörnchen) übernommene Baue sein, aber auch Felsspalten und hohle Baumstämme, manchmal sogar Gebäude. Am Abend oder in der Nacht begeben sie sich auf Nahrungssuche. Dabei halten sie sich meist am Boden auf, lediglich die Fleckenskunks klettern auch auf Bäume. Von den Streifenskunks ist bekannt, dass sie während der kalten Jahreszeit eine Winterruhe halten und oft mehrere Wochen in ihrem Bau bleiben.
Diese Tiere leben vorwiegend einzelgängerisch, reagieren aber auf Artgenossen im allgemeinen wenig aggressiv. Auch das Territorialverhalten ist nicht ausgeprägt, die Reviere einzelner Tiere können sich weitflächig überlappen. Ein Bau wird manchmal von mehreren Tieren gleichzeitig benutzt, die Streifenskunks schließen sich manchmal während der Winterruhe zu Gruppen von bis zu 20 Tieren zusammen, die sich gemeinsam in einem Bau aufhalten.
Am bekanntesten sind die Skunks wohl für ihr Verteidigungsverhalten, wobei das Versprühen des Analdrüsensekrets nur im Notfall angewandt wird. Ihre kontrastreiche Färbung allein soll schon etwaige Fressfeinde abschrecken, nützt das nichts, greifen sie zu Drohgebärden. Sie stampfen mit den Füßen, fletschen die Zähne oder beugen den Schwanz nach vorn und präsentieren dem Angreifer ihren Anus. Die Fleckenskunks begeben sich dazu sogar in den Handstand. Erst wenn diese Maßnahmen nicht fruchten, versprühen sie ihr Sekret, wobei sie meist auf das Gesicht des Angreifers zielen. Streifenskunks können Fressfeinde in 6 Metern Entfernung treffen, bei anderen Arten ist dieser Abstand kürzer, bei Stinkdachsen etwa 1 Meter.
Auf gesunder Haut hat das Sekret abgesehen vom penetranten Geruch keine schädliche Wirkung. Es kann aber bei Kontakt mit den Schleimhäuten Erbrechen und Kopfschmerzen hervorrufen. Gerät es in die Augen, kann das betroffene Lebewesen vorübergehend erblinden. Aus Kleidung soll der Geruch so gut wie nicht mehr zu entfernen sein.
Die meisten Tiere lernen aus einer Begegnung mit einem Skunk. Größere Säugetiere wie Kojoten und Pumas greifen sie daher selten an. Bei Greifvögeln und Eulen hingegen ist der Geruchssinn weniger stark ausgeprägt, sie sind gegenüber dem Sekret unempfindlicher.
Skunks sind opportunistische Allesfresser, die aber vorwiegend fleischliche Nahrung zu sich nehmen. So erbeuten sie kleine Säugetiere wie Nagetiere und Hasen, Vögel, Echsen, Schlangen und Lurche, aber auch Insekten und andere Wirbellose. Als Beikost verzehren sie pflanzliches Material wie Früchte, Nüsse und Knollen. Bei vielen Arten zeigt sich eine saisonale Schwankung in der Nahrung, so dominieren in den Sommermonaten Insekten und Früchte, während sie in der kalten Jahreszeit eher Kleinsäuger erbeuten.
Skunks haben in der Regel eine feste Paarungszeit, die aber stark vom Lebensraum und vom Klima abhängig ist. Bei einigen Arten kommt es zu einer verzögerten Nidation, das heißt die befruchtete Eizelle hält sich für längere Zeit im Uterus auf, bevor sie sich einnistet. So können beim Westlichen Fleckenskunk acht Monate zwischen Begattung und Geburt liegen, auch wenn die eigentliche Trächtigkeitsdauer weit kürzer ist und bei den meisten Arten zwischen 40 und 65 Tagen liegen dürfte.
Das Weibchen bringt meistens vier bis fünf Junge zur Welt, obwohl die Zahl der Jungen in einem Wurf in seltenen Fällen bis zu sechzehn betragen kann. Die Neugeborenen sind zunächst blind und unbehaart, wachsen aber schnell. Nach 35 Tagen beginnen sie umherzulaufen, nach rund zwei Monaten werden sie entwöhnt und nach einem halben oder einem Jahr verlassen sie das Muttertier und werden geschlechtsreif.
Skunks haben im allgemeinen eine niedrige Lebenserwartung, und viele Tiere überleben den ersten Winter nicht. In freier Wildbahn beträgt die Lebenserwartung meist fünf oder sechs, auch in menschlicher Obhut wurde kein Tier älter als zwölf Jahre.
Skunks werden von Menschen aus verschiedenen Gründen verfolgt. Zum einen sind sie als Überträger der Tollwut gefürchtet, zum anderen dringen sie manchmal in Hühnerställe ein und reißen das Geflügel. Nachdem es nach 1850 gelungen war, den Fellgeruch zu beseitigen, war das Fell bis nach dem ersten Weltkrieg für Pelzbekleidung sehr in Mode, zeitweilig wurde der Skunk sogar in Pelztierfarmen gehalten. Derzeit wird das Fell kaum noch genutzt. Eine weitere Gefahrenquelle stellt der Automobilverkehr dar, dem insbesondere in Nordamerika viele Tiere zum Opfer fallen.
Dienstag, 8. September 2009
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