Dienstag, 3. Januar 2017

Was tun gegen Rückenschmerzen


Was tun gegen Rückenschmerzen

Author D. Selzer.-McKenzie

YoutubeVideo: https://youtu.be/oLepQ0p_FoA

 

Es gibt wenig, was so quälend sein kann wie Rückenschmer-zen - und es gibt nichts, was sich in den letzten Jahrzehn-

ten so rasant ausgebreitet hat. In einem Großteil der Fälle lautet die Diagnose „unspezifischer Rückenschmerz". Im Klartext heißt das, dass kein eindeutiger körperlicher Auslöser festgestellt wer¬den kann. Dabei wird oft vergessen, dass auch Muskeln Schmerzauslöser sein können - sie verspannen u.a. im¬mer dann, wenn wir unter Stress ste¬hen. Und das ist, seien wir ehrlich, häu¬figer der Fall, als uns lieb ist.

Bei Stress gibt das Gehirn den Befehl, die Muskeln anzuspannen - besonders diejenigen am Rücken. Durch die stän¬dige Kontraktion verringert sich der Blutfluss, was gravierende Folgen für das Muskelgewebe hat: Es wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt und liegt quasi brach. Doch damit nicht genug, auch das umliegende Gewebe leidet, insbesondere die sogenannten Faszien, die an jeder Bewegung beteiligt sind (siehe Kasten links). Wenn sie nicht ge¬pflegt werden, verkleben sie, hemmen Muskelbewegungen, werden brüchig und bekommen Risse - alles extrem schmerzhaft.

Die Lumbalfaszie im Bereich der Len-denwirbel gilt heute als Hauptverdäch-tige bei akuten Rückenschmerzen:„Die Lendenfaszie ist reichhaltig mit freien Nervenenden bestückt und muss teil¬weise mehr Belastung aushalten als die Rückenmuskeln selbst. Sie wartet quasi nur darauf, bei kleinsten Zerrverletzun-

 

Die Ursachen der meisten Rückenbe-schwerden liegen im Faszien-Bindegewebe. Wenn wir dies gezielt behandeln, befreien wir Rücken und Muskeln von lästigen Schmerzen

gen Schmerzen auszulösen", erklärt Dr. Robert Schleip, einer der renommier¬testen Faszienforscher weltweit. Ver¬spannungen können das ganze System beeinträchtigen: Sie beschränken die Bewegungsfreiheit aller umliegenden Muskelgruppen. Nun kann niemand von uns dem Stress gänzlich davonlau¬fen. Was wir aber tun können, ist zu ver¬suchen, die muskuläre Anspannung wieder auszugleichen, damit es gar nicht erst zu Verspannungen kommt oder diese zumindest nicht chronisch werden. Auch die Faszien können wir mit speziellen Dehnübungen lockern und die Durchblutung und damit die Versorgung des Gewebes mit Nährstof¬fen verbessern. Doch: Jeder Rücken reagiert anders auf Stress. Mit unserem Rückenschmerz-Typ-Test laden wir Sie ein, herauszufinden, welcher Verspan-nungstyp Sie sind. Und dann: Helfen Sie Ihrem Rücken, indem Sie ihn mit unse¬ren einfachen Übungen optimal entstressen und ihre Faszien wieder geschmeidig machen.

 

Welcher Rücken-

schmerz-Stress-

Typ bin ich?

Jeder Mensch ist anders, und jeder Rücken reagiert anders auf Stress. Finden Sie anhand unseres Tests heraus, was Ihren Rücken ganz besonders stresst und wie Sie ihm am besten helfen können. Oft trifft nicht nur ein Stressmuster auf uns zu, sondern gleich mehrere. In diesem Fall kombinieren Sie die Hilfe-Tipps

Der Schmerz befindet sich im unte¬ren Rücken. Oft spüren wir ihn erst, wenn wir den Oberkörper nach vorn beugen. Er kann ins Gesäß ausstrahlen oder mit Knieproblemen kombiniert sein. Typisch für: Menschen, die unter hohem Leistungsdruck stehen und ver-suchen, sich sehr aufrecht zu halten. Typ: Neigt dazu, sich in schwierigen Situationen übertrieben gerade zu hal-ten, sich zu versteifen.

Erklärung: Eine Daueranspannung der langen Rücken- und Gesäßmuskeln führt zum Hohlkreuz, zurückgezogenen Schultern und einer Rückwärtsbewe¬gung des Oberkörpers.

Das kann ich tun: Den Oberkörper mehrmals am Tag nach vorne unten hängen lassen - mit dem Ziel, mit den Händen möglichst nah an die Füße zu kommen. Muskeln und Faszien mas-sieren.

Die Schmerzen sind besonders stark an den Schultern - manchmal kombi¬niert mit Kopfschmerzen. Typisch für: Menschen, die am Schreibtisch arbei¬ten, viel frieren, sich von den Anforde¬rungen ihres Alltags bedroht fühlen. Typ: Zieht oft die Schultern hoch.

Erklärung: Die ständige Anspannung des Trapezmuskels bewirkt, dass die Schultern nach oben gezogen werden und sich nicht mehr entspannen kön¬nen.

Das kann ich tun: Sich nach stressigen Situationen bewusst aufrichten, lang machen, recken und strecken. Für Wär¬me und gute Durchblutung an Hals und Nacken sorgen.

Die Schmerzen sind beschränkt auf eine Seite des Körpers im Schulter-oder Hüftbereich, oft kombiniert mit Kniebeschwerden. Typisch für Men-schen, die auf einer Körperseite einmal für längere Zeit eine Verletzung hatten, z.B. eine Verletzung an der Schulter, am Fuß oder einen Arm- oder Beinbruch. Typ: Neigt dazu, schief zu stehen, sich

 

zu verdrehen, die Beine zu verknoten, den Kopf auf eine Seite zu neigen.

Erklärung: Betroffene haben sich un-bewusst daran gewöhnt, eine Körper-hälfte mehr zu benutzen als die andere, weil sie lange Zeit die kräftigere oder gesündere war.

Das kann ich tun: Eine Übung aus der Dorn-Therapie : Flach auf den Rü-cken auf einen Tisch oder Bank legen, sodass die Beine ab den Knien frei her-unterbaumeln können. Jetzt bewegen Sie die ausgestreckten Beine gegenläu-fig auf und ab.

Die Schmerzen sind im Nacken loka-lisiert und können mit Bauch- oder Herzschmerzen, aber auch Schluck-oder Atembeschwerden kombiniert sein. Typisch für Menschen, die viel Last und Sorgen mit sich herumtragen und häufig niedergeschlagen sind.

Typ: Neigt zu einer gebeugten Haltung, krümmt sich unter der Last, grübelt viel und macht sich Sorgen.

Erklärung: Der ständig angespannte

 

kleine Brustmuskel bewirkt, da Schultern nach vorn gezogen w und der Rücken gekrümmt ist. Das kann ich tun: Durch Medit Achtsamkeitstraining oder Yoga It Körper und Geist zu öffnen, loszul Gehmeditation in den Alltag eint (auf große Schritte achten, beww rollen), Atemübungen (tief atmet Brustkorb weit öffnen).

Die Schmerzen sind meist im cl Rücken und Nacken lokalisiert treten (oft zeitversetzt) nach hei Diskussionen auf. Sie können i Schultern ausstrahlen und komb sein mit Muskelzittern in Armer Beinen.

Typ: Neigt dazu, sich in Rage zu n Erklärung: Wut oder leidenschaft Engagement bewirken eine heftig spannung der gesamten Oberkörper muskulatur.

Das kann ich tun: So viel Bewe wie möglich, um die Stresshort niedrig zu halten - Ausdauer- um spannungseinheiten kombinierer Myofascial Release"-Verhärtungen lösen, Bewegungsfrei¬heit schenken „Viele akute oder chronische Rückenschmerzen haben ihre Ursache im Fasziengewebe", erklärt der Physiothera¬peut Roland Kastner (Foto), der die Myofascial-Methode anwen¬det. „Oft ist die Lumbalfaszie im unteren Rücken verantwortlich wird." Der Therapeut erspürt mit den Händen Verklebungen, Verhärtungen und Verspan-nungen der Faszien und löst sie durch be-stimmte Griff- und Zugtechniken.Tipp: Lassen Sie sich Physiotherapie verordnen (Kassenleis¬tung) und suchen Sie sich einen Therapeuten, der die Myofascial-Release-Technik anwendet.

 

 














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