Donnerstag, 26. März 2009

Kanguru Riesenkanguru Tiere Animals Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie



Riesen-Känguru
Author Selzer-McKenzie
Die Filmbilder hat der Author in den australian Outbacks gedreht
Die Kängurus (Macropodidae) sind eine Familie aus der Beuteltierordnung Diprotodontia. Sie zählen sicherlich zu den bekanntesten Beuteltieren und gelten vielen als die typischsten Vertreter der Fauna Australiens. In Abgrenzung zu den Rattenkängurus, die heute als eigene Familie (Potoroidae) betrachtet werden, werden die Macropodidae auch als Echte oder Eigentliche Kängurus bezeichnet
Nicht alle Arten entsprechen unserer üblichen Vorstellung eines Kängurus: Auffälligstes Kennzeichen fast aller Arten sind die großen hinteren Gliedmaßen, die deutlich größer sind als die vorderen. Nur bei den Baumkängurus, die sich an das Leben in den Bäumen angepasst haben und sich nicht mehr hüpfend fortbewegen, sind die Gliedmaßen annähernd gleich lang. Der Schwanz ist lang, muskulös und meistens behaart, er wird oft als Stütze oder zur Balance benutzt. Die Arten ähneln sich hinsichtlich des Körperbaus, unterscheiden sich jedoch beträchtlich in ihrer Größe. So erreicht das Zottel-Hasenkänguru eine Körperlänge von 30 bis 40 Zentimeter und bis zu 1,9 Kilogramm Körpergewicht[1], während große männliche Exemplare des Roten Riesenkängurus bis zu 1,8 Meter Höhe erreichen und 90 Kilogramm schwer werden kann.[2]

Der Kopf ist relativ klein und lang gestreckt, die Ohren sind groß. Wie bei allen Diprotodontia sind die unteren zwei Schneidezähne vergrößert, beim Zubeißen treffen sie auf eine harte Stelle im Gaumen hinter den oberen Schneidezähnen. Diese Anordnung sorgt dafür, dass auch hartes Pflanzenmaterial abgerupft werden kann und findet sich in ähnlicher Form auch bei manchen Paarhufern. Die Eckzähne fehlen oder sind stark zurückgebildet. Die Backenzähne kommen nicht gleichzeitig, sondern nacheinander aus dem Zahnfleisch, erst wenn die vorderen abgenutzt sind und ausfallen kommen die nächsten und wandern dann im Mund nach vorne.

Die Vorderpfoten haben fünf Finger und dienen zur Nahrungsaufnahme und zum Abstützen. Bei den hinteren Gliedmaßen fehlt die erste Zehe,die zweite und dritte sind zusammengewachsen (wie bei allen Diprotodontia); die vierte Zehe ist die kräftigste, die fünfte ist mittelgroß.

e nach Geschwindigkeitsbedürfnis kennen die Kängurus zwei Arten der Fortbewegung: Bei höherem Tempo springen sie nur mit den Hinterbeinen, der Schwanz bleibt in der Luft und dient der Balance. Auf diese Weise können sie eine Geschwindigkeit von 50 km/h erreichen und bei Riesenkängurus sind diese Sätze oft 9 m lang. Bei langsamer Gangart benutzen Kängurus „fünf Gliedmaßen“: während sich das Tier mit Vorderpfoten und Schwanz abstützt, schwingen die Hinterbeine nach vorne; sobald diese stehen, werden Vorderpfoten und Schwanz wieder nachgeholt. Die hüpfende Fortbewegung ist bei hoher Geschwindigkeit sehr effizient. Dank spezieller hoch elastischer Muskelbänder können sie ohne großen Energieaufwand schnell vorankommen, was bei einem trockenen Klima und teils dürftigem Nahrungsangebot von Vorteil ist. Bei niedriger Geschwindigkeit jedoch ist dieser Bewegungsablauf aber wieder ineffizienter und energieaufwendig. Kängurus können sich nicht rückwärts fortbewegen.

Die Baumkängurus hüpfen nicht, können aber gut klettern. Die kurzschwänzigen Quokkas und die Filander bewegen sich hauptsächlich auf allen vieren fort.

Kängurus sind Pflanzenfresser, die sich je nach Lebensraum von unterschiedlichsten Pflanzen ernähren. Oft besetzen sie die gleichen biologischen Nischen wie auf anderen Kontinenten die Paarhufer, und auch ihr Verdauungssystem hat sich konvergent zu diesen entwickelt. Mikroorganismen im mehrteiligen Magen helfen bei der Verarbeitung schwer verdaulicher Nahrung, auch käuen sie manchmal ihre Nahrung wieder. Das führt dazu, dass Kängurus auch in Regionen mit spärlicher Vegetation überleben können.
Weibliche Kängurus haben einen gut entwickelten Beutel, der sich nach vorne öffnet und vier Zitzen enthält. Das Weibchen bringt nur ein Jungtier zur Welt (selten zwei). Bei vielen Arten kommt es zu einer „verzögerten Geburt“: Unmittelbar nach der Geburt eines Jungtieres paart sich das Weibchen erneut. Dieser Embryo wächst jedoch kaum weiter, bis das große Jungtier den Beutel endgültig verlassen hat. Erst dann entwickelt er sich weiter und kommt zur Welt. Der Sinn dahinter dürfte in den teils unwirtlichen Lebensräumen dieser Tiere stecken: sollte das Jungtier sterben oder die Mutter es verlassen müssen, ist sofort ein Nachfolger da. Wie bei allen Beuteltieren kommen Kängurubabys nach kurzer Tragzeit (rund 20 bis 40 Tage) relativ unterentwickelt (im Vergleich zu den Höheren Säugetieren) zur Welt. Das Neugeborene ist nur 2 cm lang und wiegt nicht einmal 1 Gramm. Es krabbelt selbstständig vom Geburtskanal in den Beutel und hängt sich mit dem Mund an eine Zitze, die es während der nächsten zwei bis drei Monate nicht loslässt. Nach rund einem halben Jahr verlässt das Jungtier erstmals den Beutel; mit rund acht Monaten ist es endgültig zu groß geworden, um noch hineinzupassen. Jungtiere werden aber bis zum Alter von rund einem Jahr gestillt, zu diesem Zweck stecken sie den Kopf in den Beutel der Mutter, wo häufig bereits ein weiteres kleines Jungtier genährt wird. In solchen Fällen trinken großes und kleines Jungtier an verschiedenen Zitzen, die auch Milch in verschiedener Zusammensetzung geben.

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