Mittwoch, 20. Januar 2010

Renault Scenic Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Renault Scenic Autotest
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=oGQtcUskeHU


Dem Auhthor ist der neue Renault Scenic zur Verfügung gestellt worden und hier seine Eindrücke:
der Renault Espace war 1984
der erste europäische Mini
van, und wir sind jetzt schon
traurig, wenn es stimmt, was
die Gerüchte verbreiten: dass
es für den aktuellen Espace — es ist die
vierte Generation — keinen Nachfolger ge
ben wird. Zu groß ist offenbar die interne
Konkurrenz. Allerdings dementiert man
bei Renault diese Gerüchte, es gebe sehr
wohl einen Nachfolger für den Espace, le
diglich die Tage des Vel Satis seien ge
zählt. Dennnoch, in Zeiten des Maßhal
tens greifen Renault-Kunden immer öfter
noch knapperen Scenic ohne Grand.
Um den soll es jetzt hier gehen, der fei¬ne Unterschied zum Grand sind 22 Zenti-meter weniger in der Außenlänge (dafür ist er mit 4,34 Meter im besten Wortsinn kompakt), gut 200 Liter weniger beim ma¬ximalen Ladevolumen und der konse¬quente Verzicht auf eine dritte Sitzreihe — die beim Grand 700 Euro Aufpreis kostet.
Die ditte Sitzreihe als Kaufargument wird oft überschätzt: Nur 30 Prozent der Grand-Scenic-Kurathen oidernsie, und 60 Prozent aller Scenic-Käufer bescheiden sich gleich mit der kürzeren Variante
was 1100 Euro spart. Neu ist, dass sich bei¬de Scenic mit eigenständigen Front- und Heckpartien deutlicher voneinander un-terscheiden. •
Gefallen hat uns der neue Renault vor allem von hinten, die bumerangförmigen Rückleuchten sind schick und geben dem Minivan eine besondere Note. Ob es nun fünf oder sieben Sitze sein sollen, muss je¬der für sich entscheiden. Für alle, die eine dritte Reihe nicht brauchen, ist der kurze Scenic die ökonomischere Wahl, denn Raum für fünf bietet er wahrlich genug: Die drei Einzelsitze in der zweiten Reihe (der mittlere ist unwesentlich schmäler) lassen sich um 15 Zentimeter längs ver¬schieben. Sind sie ganz hinten, sitzt es sich wahrlich fürstlich, und der verblei¬bende Kofferraum ist mit 470 Liter im¬mer noch stattlich.
Die Sitze können einzeln ausgebaut werden — was auch Ungeübten schnell von der Hand geht. Sie sind jedoch mit rund 16 Kilogramm ziemlich schwer. Als Zweisitzer hat der Scenic eine Laderaum- länge von 1,80 Meter, das maximale Stau¬volumen beträgt 1837 Liter (Grand Sce¬nic 2046 Liter). Die Lehne des Beifahrer¬sitzes lässt sich zudem nach vorn klap¬pen, so steigt die Laderaumlänge gar auf 2,50 Meter. Und Renault hat noch ein Herz für alle, die am vollwertigen Reserve¬rad festhalten wollen: Für 50 Euro Auf-preis liegt eines im Kofferraumboden. Wer darauf verzichtet, bekommt Tirefit und 37 weitere Liter Ladevolumen in der Mulde.
Mulden und Vertiefungen sowie Abla¬gen sind eine der großen Stärken des Re¬nault. So gibt es eine Schublade unter je¬dem Sitz (außer in der Mitte hinten), dazu vier Fächer im Fußraum. Die Ablagen in den vorderen Türen taugen auch für gro¬ße Flaschen, das Handschuhfach ist sehr geräumig. Der Clou ist aber das verschieb¬bare „Vario-Modul" zwischen den beiden Vordersitzen (nur bei „Dynamic" und „Luxe", nicht in der Basisausstattung „Ex-pression"). Es kann 18 Zentimeter hin und her gleiten, so kann es auch von der zweiten Reihe aus genutzt werden. Das Fassungsvermögen beträgt in zwei separa¬ten Fächern neun Liter. Renault hat ausge¬rechnet, das alle Fächer zusammen — es sind hier nicht alle aufgezählt — einen Rauminhalt von 86 Liter bieten.
Die Jüngsten freuen sich immer wieder über diese vielen Versteckmöglichkeiten, vor allem, wenn_ es auf Reisen geht. Und natürlich fehlen die Klapptische an der Rückseite der Vordersitie nicht, Pluspunk¬te gibt es zudem für die Jalousien an den hinteren Seitenfenstern und die Verstell
barkeit der Rücksitzlehnen. Doch das ist noch nicht alles: Zwei Kinder auf Tour können die Lehne des Mittelsitzes umle¬gen und haben so eine Spielfläche.
Im Übrigen macht der Innenraum des Sc6nic einen guten und frischen Ein¬druck, der Fortschritt gegenüber dem al¬ten Modell ist riesig. Doch zum französi¬schen Flair gehören offenbar nicht nur die vielen Ablagen und die schicken Sitze, auch die Armaturen müssen natürlich an¬ders sein als bei anderen. Die Tacho-Ein¬heit in der Mitte des Armaturenbretts mit der großen Digitalziffer und einem „ana-logen" Drehzahlmesser in TFT-Technik nebst kleinem Navischirm (Aufpreis 490 Euro für die einfache Ausführung) kann man mögen — oder nicht. Der Autor glaubt immer noch an das gute alte Rund¬instrument im direkten Blickfeld des Fah¬rers, ist aber auch in diesem Jahr schon 50 geworden. Man kann das Instrumentari¬um auf Knopfdruck in verschiedenen Far¬ben leuchten lassen — und auch der Bei-

fahrer hat etwas davon. Von Nachteil ist gewiss, dass die Bedieneinheit für das Navi unten auf dem Variomodul sitzt. Das 2 lenkt zu sehr ab.
Ungewohnt ist außer der Tachogestal- -1 tung auch der „Schlüssel" des Renault. Es I
ist eine Karte; die man, nachdem auf Knopfdruck die Zentralverriegelung ent¬schärft wurde, in einen kleinen Schacht direkt am Schalthebel schiebt. Danach lässt man mit Druck auf den Startknopf (
den Ottomotor an. 1
Dieser hat gefühlt zwei Liter Hubraum, 1
ein Blick in die technischen Daten be¬lehrt jedoch eines Kleineren: Auch Re¬nault hat das Downsizing entdeckt und holt aus seinem 1,4-Liter-Benziner mit Hilfe von Turbolader und weiteren techni-schen Kniffen (variable Einlassventile) er¬staunliche96 kW (130 PS). Von dem La¬der, der nahezu verzögerungsfrei arbeitet, merkt man nichts, das früher so typische „Turboloch" fehlt. Das beweisen auch die

50 auf 100 km/h in den großen Gängen (siehe Daten und Messwerte). In der Spit¬ze läuft der Scenic 190 km/h, die digitale Anzeige verspricht etwas mehr als 200. Das TCe in der Typenbezeichnung steht für „Turbo Control efficiency". Doch das mit der Effizienz ist so eine Sache. Die Kollegen von „auto motor und sport" er¬mittelten einen Durchschnittsverbrauch von 10,5 Liter auf 100 Kilometer, auch in diversen Internetforen, in denen Scenic¬Besitzer ihre Erfahrungen schildern, kommt der Motor in Sachen Kraftstoffbe¬darf nicht gut weg.
Allerdings war unser Fahrzeug mit ei-nem Schnitt von 8,7 Liter auf 100 Kilome¬ter (bei mehr als 2800 Kilometer) doch ei¬nigermaßen genügsam. Dennoch sind 8,7 Liter nicht wenig. Der gleich starke 1,9-Li¬ter-Diesel wird zwei Liter sparsamer sein und hat viel mehr Kraft (300 Newtonme¬ter statt 190), kostet aber auch 1900 Euro mehr, von der höheren Steuerlast ganz ab¬gesehen. Und trotz aller Fortschritte bei

der Dieseltechnik: Ein Ottomotor hört sich immer noch sanfter an, vor allem der sehr kultivierte im Scenic. Es muss nicht immer Diesel sein.
Standard sind heute ein nahezu perfek¬tes Fahrwerk, standhafte und leistungs¬starke Bremsen und ein passabler Fede¬rungskomfort. Alle Hersteller wissen, dass sie sich hier keine Blöße erlauben dürfen. Auch die Ausstattung muss lü¬ckenlos sein. In allen Disziplinen hält sich der Renault gut, die Lenkung könnte etwas präziser sein. Die Schaltung hat aber leider zu lange Wege. Wer nicht selbst die Gänge wechseln möchte, greift zum nur 900 Euro teureren Zweilitermo¬dell mit stufenloser Automatik, das unge¬fähr die gleiche Leistung bietet.
Als der Scenic 1996 debütierte, war er der erste Kompaktvan_überhaupt. Heute hat er einige Konkurrenz, doch gegen die¬se behauptet er sich gut: Vor allem, wenn man seine französischen Eigenheiten mag oder sie zumindest toleriert.

Renault Scenic Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

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