Mittwoch, 10. Februar 2010

Alfa Romeo Giulietta Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Alfa Romeo Giulietta
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=543ceYcc2gU


Alfa Romeo denkt voraus und blickt zu¬rück. Der seit Ende 1986 zum Fiat-Kon¬zern gehörende Autohersteller beginnt in diesen Wochen mit den Vorbereitungen für seine Feierlichkeiten zum Bestehen seit 100 Jahren. Gleichzeitig bereitet Alfa Premiere und Markteintritt seines seit 23 Jahren (damals Alfa 164!) wichtigsten neu¬en Modells vor: Der Alfa Giulietta soll für die Konkurrenten in der sogenannten Golf-Klasse auf Jahre hinaus die Maßstä¬be bei Technik und Design setzen. Der mit einer Länge von 4,35 Meter aufwartende Giulietta ist Nachfolger des vor der Zeit ge¬alterten Typs 147 und mit Ausnahme der bekannten Triebwerke beinahe komplett neu konstruiert worden. Auf dem deut¬schen Markt debutiert der im Vergleich zur Konkurrenz deutlich gewachsene Giu¬lietta im Mai, seine Premiere feiert er auf dem Automobilsalon in Genf (4. bis 14. März), seine, Preise beginnen wohl in der Nähe von 20 000 Euro und werden für die mutig motorisierte QV-Spitzenversion über 30 000 Euro liegen.
Im viertürigen Heckklappen-Giulietta verbinden sich nach erster Besichtigung tatsächlich die Lässigkeit des südländisch inspirierten Designs, der ambitionierten Technik sowie der unvergänglichen Tradi¬tion. Und der Name signalisiert jene uner¬schrockene Agilität und unverhohlene Leistungsbereitschaft, die den Alfa schon vor 50 Jahren auszeichnete. Sonst ist alles anders: Frontantrieb, manuelles Sechs¬ganggetriebe, Vierzylindermotoren mit Euro-5-Eigenschaften und Diesel mit di¬rekter Einspritzung sind obligatorisch. Zwei Benziner, jeweils mit 1,4 Liter Hub-raum, einer davon mit der neuen Multi¬air-Technik und Abgasturbolader (125 kW/170 PS), sowie ein weiterer, aufgelade¬ner Ottomotor mit 1,8 Liter Hubraum und 173 kW (235 PS) sind zusammen mit zwei Vierventil-Dieselmotoren (77 kW/105 PS oder 125 kW/170 PS) für den Antrieb zu-ständig.
Für das skulpturähnliche Design ist Christopher Reitz verantwortlich, er hat al-lerdings mittlerweile das Unternehmen mit noch unbekanntem Ziel verlassen. Das Ergebnis seiner Tätigkeit zeigt: Alfa Romeo kann durchaus zeitgemäß und zu¬kunftsweisend interpretiert werden, ohne deshalb die Tradition des Unternehmens zu vernachlässigen. Die Beschränkung auf eine sehr geringe Menge von Zitaten (na¬türlich das Schild in der Fronthaube oder die Art des Versteckens von Griffen der hinteren Türen) verleiht dem Alfa Giuliet¬ta in Verbindung mit dem plastisch heraus-gearbeiteten Karosseriekörper fast den Wert einer Erscheinung im Straßenver-kehr. Noch sind in und um Mailand nur die zum Teil abenteuerlich verklebten und getarnten Prototypen unterwegs. Aber auch sie tragen bereits jene Proportionen, die für Alfa wesensprägend sind: Trotz der neuen Bestimmungen zum Fußgänger¬schutz atmet die Frontpartie die Hitze des Asphalts, das Heck reckt sich mit rundli¬cher Abrisskante nach oben und die rela¬tiv hoch sitzende Gürtellinie führt zu schmalen Fenstern, woraus im geräumi¬gen Innenraum eine eher intime Fahrersi¬tuation entsteht.
Unter dem Karosseriekleid hat sich wo¬möglich ein für Alfa Romeo wichtiger Vor-gang ereignet: Es geht um das jetzt aner¬kannte Primat jenes technischen Fort¬schritts, den keiner sieht, deren Ergebnis¬se aber jeder entweder täglich erfährt oder im schlimmen Fall des Unfalls erlebt. Neue Crashzonen mit einer zusätzlichen Verstärkung zum Ableiten der Energie in bestimmte, zur Verformung vorgesehene Karosserieteile sollen in Verbindung mit etlichen Airbags für höheren Schutz sor¬gen. Der gezielte Einsatz von Leichtbau¬materialien hat dafür gesorgt, dass der Giulietta im Vergleich zum kürzeren und schmalbrüstigeren Alfa 147 (Länge 4,22 Meter) trotz zahlreicher Maßnahmen zur Steifigkeit und Stabilität lediglich 60 Kilo¬gramm mehr wiegt. Im Fiat-Konzern rech¬net man mit rund 100 000 Giulietta-Exem¬plaren für ein komplettes Produktions¬jahr. Das ist die richtige Zahl für 100 Jahre Alfa Romeo

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