Dienstag, 9. Februar 2010

Aston Martin Rapide Autotest SelMcKenzie Selzer-McKenzie

Aston Martin Rapide Autotest
Author D.Selzer-McKenzie
Video:
http://www.youtube.com/watch?v=saG_4RutX3o
Dem Author Selzer-McKenzie wurde der neue Aston Martin Rapide zur Verfügung gestellt und hier seine Testeindrücke:
Mit dem Rapide sucht Aston Martin die Verbindung von Sportwagen und Limousine. Die erste Probefahrt.
Aston Martin hat eine erstaunliche Wandlung hinter sich. Der briti¬sche Kleinserienhersteller luxuriö
ser Sportwagen schickt sich nicht nur an, mit dem Cygnet den ersten wirklichen Lu¬xus-Kleinwagen zu bauen (auf Basis des Toyota iQ), gleichzeitig will man mit dem ersten viertürigen Modell seit 1989 (As- ton Martin Lagonda) neue Kunden an¬sprechen, die einen exklusiven Sportwa¬gen mit gutem Raumangebot suchen.
180 00 Euro kostet der neue Aston Mar¬tin Rapide, der noch im Frühjahr auf den Markt kommen wird. Technisch basiert der 5,02 Meter lange und 1,36 Meter fla¬che Vier türer auf dem DB9, als einzige Motorisierung ist ein V12-Motor mit 6,0 Liter Hubraum und einer Leistung von 350 kW (477 PS) vorgesehen. Das Dreh¬moment (maximal 600 Newtonmeter) wird über ein an der Hinterachse sitzen¬des Sechsstufen-Automatikgetriebe auf die Hinterräder übertragen. Die Höchstge-schwindigkeit beträgt 296 km/h.
Bei Aston Martin wird man nicht müde, hervorzuheben, den ersten echten Sportwagen mit vier Türen gebaut zu ha¬ben. Um dies zu unterstreichen, wird man auch in diesem Jahr mit einem nur leicht modifizierten Serienauto am 24-Stunden¬Rennen auf dem Nürburgring teilneh¬men. Der Aston-Chef, Ulrich Bez, wird selbst am Lenkrad sitzen, er will den Ra¬pide unter den besten 30 plazieren.
Die ersten Leistungseckdaten lassen kaum Zweifel an der Sportlichkeit des Ra¬pide aufkommen. Knapp zwei Tonnen Leergewicht trotz der Verwendung von reichlich Aluminium in der Karosserie stimmen aber nachdenklich. Und kann ein Fünf-Meter-Auto überhaupt ein Sport¬wagen sein? Im Prinzip schon. Der Motor hängt exzellent am Gas, hat einen fast . schon zu aggressiven Klang beim starken
Beschleunigen (von 0 auf 100 km/h in 5,2 Sekunden), und die Automatik schaltet bei manueller Betätigung (Schaltwippen am Lenkrad) sehr schnell. Die Lenkung ist präzise und zielgenau, nur kann sie das Gewicht nicht wegzaubern. Das spürt man in schnellen Kurven sehr wohl, und wir sind froh, dass wir das ESP nicht abge¬schaltet hatten. Auf den leicht nassen Straßen musste es das Heck des Rapide ein ums andere Mal einfangen. Überra¬schen kann der wirklich gute Federungs¬komfort, in dieser Hinsicht ist der Rapide
ganz ein GT (Gran Turismo) alter Schule — ein schicker, sportlicher Wagen zum Rei¬sen über lange Strecken.
Und das soll jetzt auch mit vier Perso¬nen möglich sein? Wir sagen mit Ein¬schränkungen: ja, aber es können keine

sitzen. Kleinere Menschen haben es auf den zwei Einzelsitzen im Fond, getrennt durch eine dicke Mittelkonsole, ziemlich bequem. Alle vier Türen schwenken beim Öffnen um zwölf Grad nach oben, das soll vor Kontakten mit hohen Bordsteinen schützen. Für den Einstieg hinten sollte man eine gewisse Gelenkigkeit aufweisen.
Erstmals in einem Aston Martin gibt es Isofix-Kindersitzhalterungen und so-gar spezielle Aston-Martin-Kindersitze als Option. Der Kofferraum bietet ein Vo-lumen von 320 Liter, das entspricht dem Stauraum im VW Golf. Die beiden Einzel¬sitze können umgeklappt werden, so nimmt das Volumen auf knapp 900 Liter zu. Um den etwas zerklüfteten Koffer¬raum optimal nutzen zu können, bietet Aston Martin außerdem ein sechsteiliges Taschenset an. Ein Wort zum Verbrauch: Aston Martin hat den Normwert noch nicht bekanntgegeben, der Bordrechner zeigte nach einer forschen Landstraßen- fahrt einen Durchschnitt von 21,1 Liter. Man sollte wohl im Alltag mit 12 bis 15 Liter rechnen. Der Tank fasst 90 Liter.
Designer Marek Reichman hat eine Skulptur auf Rädern geschaffen, die aus jedem Blickwinkel überzeugt. Und im In¬nenraum trumpft Aston Martin erst rich¬tig auf. Alles schwelgt in Holz und Leder, ohne dass man das Gefühl bekommt, es sei zu dick aufgetragen worden. Man sitzt allerdings sehr tief im ohnehin flachen Aston, die Fenster sind sehr niedrig, und nach hinten ist die Übersichtlichkeit we¬gen des kleinen Heckfensters stark einge¬schränkt. Die gängigen Komfort-Extras sind alle an Bord (unter anderem Navi, Sitzheizung, elektrische Helfer), die 1000-Watt-Audio-Anlage ist von Bang & Olufsen. Gegen Aufpreis sind eine „Rear-Seat-Entertainment-Anlage" (zwei Monitore in der Rückseite der Frontsitze) und andere Dinge wie Sitz¬kühlung (vorne und hinten) erhältlich. Außerdem kann man den Innenraum noch weiter aufwerten. Schwächen zeigt der Rapide beim Thema Fahrer-Assis¬tenzsysteme. Nicht zu haben sind Ab¬standstempomat, Fahrspurkontrolle, To¬ter-Winkel-Überwachung, Kurvenlicht, Regensensor, Verkehrszeichenerken-nung, eine Rückfahrkamera
Parkdistanz¬kontrolle ist serienmäßig) oder ein Nachtsichtsystem. Die meisten dieser Si¬cherheitsdetails gibt es schon länger bei Audi, Mercedes-Benz, BMW oder Por¬sche, nicht aber bei Aston Martin. Das sei eine Philosophie-Frage, meint Ulrich Bez. Seine Kunden seien aktive Fahrer, die solche Systeme nicht nötig hätten.
Gebaut wird der Rapide bei Magna in Graz, der Motor kommt aus der Aston¬Martin-Fabrik in Köln, das Getriebe wird von ZF geliefert.
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