Mittwoch, 3. April 2013

Pflanzen Plants Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie


Pflanzen Plants Natur SelMcKenzie Selzer-McKenzie


 
 


Author D.Selzer-McKenzie

Es grünt mehr als grün, wenn Pflanzen und Pflege zur Lage passen! Tipps rund um die Sonnenuhr, vom schattigen Norden zum sonnigen Süden.

Text: Karen Cop

Bestimmt erinnern Sie sich an die Lernstütze: „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergeh'n, im Norden ist sie nie zu sehen." Bleibt die Frage, wann bei Ihnen die Sonne scheint, damit Sie schon bald Ihre Blicke in einem Blütenmeer und die Nase in verführerischen Düften baden können. Wärmen Sonnenstrahlen Sie mehr morgens, bereits zum Frühstück? Oder eher nach der Arbeit, als wohltuender Begleiter bis zum Sonnenuntergang? Die Beflanzung von Balkon oder Garten sollte zur Himmelsrichtung passen, damit zarte, Schatten liebende Blätter nicht traurig in der Mittagssonne hängen. Und Sonnenanbeter wie Rosen keine Opfer von Schädlingen und Pilzen werden. Ganz abgesehen davon, dass selbst frisch angehende Stadtgärtner-Herzen höher hüpfen dürfen, wenn Tomaten-Topf oder Mini-Beet ideal im Licht stehen.

Die richtige Vorbereitung im Frühling

Im Frühling haben Sie alles in der Hand, zunächst jedoch Harke und Schaufel! Unbedingt den Boden auflockern, um Erde und Humus gut zu durchlüften, bevor Sie

danken, denn das Auflockern verhindert Staunässe. Die oberen Bodenschichten können mit einem „Kultivator" beackert werden, einer Ziehharke mit leicht verbreiterten Zinken. Oder aber Sie hacken die Schollen mit einer Doppelhacken auf, damit sich keine Pfützen bilden. Wenn Sie düngen oder z. B. Gemüsebeete mulchen wollen, ist jetzt der richtige Zeitpunkt dafür. Danach sollte der Boden ein paar Tage ruhen, bevor Sie Knollen oder Stauden einsetzen. Und wenn Sie direkt ins Gartenbeet aussähen wollen oder ganz junge Pflänzchen einsetzen, empfiehlt sich ein „Schliff" mit der Sternfräse - die macht die Erde krümelig fein.

Schöne Schattenpflanzen für den Norden

Endlich kann es losgehen! Auch Garten-

Liebhaber mit Nordlicht müssen natürlich

nicht auf bunte Augenweiden verzichten.

' Leuchtend blaue Akeleien zum Beispiel passen toll zu rosa und lila Kandelaber-Ehrenpreis, entweder als Blumenfeld im Garten oder in einem schönen großen Topf auf dem Balkon. Christrosen gehören zu den ersten Blüten des Frühjahrs und bleiben lange, auch als kräftiges Grün nah am Boden, während sich Fuchsien-Bäumchen oder Anemonen in die Höhe recken. Wahre Schattengartenjuwelen sind blauer oder Wald-Scheinmohn mit großen Schalenblüten. Auch Fleißige Lieschen und Lauren-

 tien genießen die Kühle der absonnigen Lage. Un

 natürlich Farne, zum Beispiel in der Nähe eines Rhododendrons im Garten. Auch eine Kombination von verschiedenen Famsorten in Töpfen und Hängeampeln auf dem Balkon kann eine interessante Wirkung haben. Und nicht vergessen, im Norden

eine echte Waldmeisterstaude wachsen zu lassen! Schließlich ist es nicht nur lecker, sondern ganz einfach, eine echte Mai-Bowle mit echtem Waldmeister anzusetzen: Vor der Blüte ein Sträußchen des Grüns 20 Minuten lang in den Bowleansatz hängen! Und hier noch ein Pflanz-Tipp: Auf direkte Sonneneinstrahlung verzichten können auch ei-

1 rüge Hortensien, obwohl die Zierpflanzen mit den blütenbesetzten Dolden es durchaus hell mögen. Sie empfehlen sich also nicht für tiefen Schatten. Blumen für die

Morgensonne im Osten

Im Zweifel ziehen Hor-

tensien lieber in den Os-

ten, auf einen schön be-

sonnten

 Frühstücksbalkon. Im

Garten mit Morgensonne hält

es auch Flieder sehr gut aus.

So wie eine riesige Auswahl

an Pflanzen, die es weder zu

heiß noch zu kalt mögen, weil

sie gerne ihre vollen Blüten in die

ersten Sonnenstrahlen des Tages stre-

cken, jedoch froh sind, wenn keine

heiße Mittagssonne auf ihr zartes

Laub herabbrennt. Margeriten-

Büsche und -bäumchen freu

en sich im Osten auf den 7 Nicht zu viel, nicht zi

hoch aus Kübeln oder erdigen Ecken, am liebsten windgeschützt von der Terrasse aus oder vom Balkon. Auch an eine Weinrebe könnten Ost-Lagen-Bewohner sich wagen. Der Boden dafür sollte nur recht locker und nicht zu kalkhaltig sein. Die Wurzel im Pflanzloch so platzieren, dass die Vered-

lungsstelle etwa zwei Zentimeter über der Erdoberfläche herausschaut, halb mit Substrat auffüllen, dann reichlich Wasser angießen und anschließend mit Erde bedecken. Zum Hochranken reicht dem Weinstock eine Hauswand, Spalier oder Pergola, im Garten ein sogenannter Weinbeerbaum, z. B. eine Ulme, an der die Sprossranken hochklettern können. Das sieht nicht nur im Sommer appetitlich grün aus, sondern wird im herbstlichen Morgenlicht noch schöner.       

Mediterrane Flora im sonnigen Süden

Die Königin der Blumen liebt den Süden: Rosen sind Sonnenkinder, viele jedenfalls. Natürlich gibt es auch einige, zum Beispiel alte englische Sorten, die nicht rund um die Uhr die pralle Sonne anbeten wollen, aber es ist gut, wenn Feuchtigkeit schnell von der Sonne getrocknet werden kann, damit die dornigen Schönen

keine Pilzkrankheiten bekom- ""          '.„.

men. Natürlich können Sie sich sicher sein, dass alle Pflanzen,

die „Sonne" in ihrem Namen

tragen, die Köpfe nonstop

nach ihr verdrehen: Sonnen-

blumen oder roter Schein-

sonnenhut beispielsweise,

Geranien wachsen im Sü-

den so üppig, dass sie Wett-

bewerbe gewinnen. Die ex-

travaganten Blüten der blauen Fächerblume stürzen sich wie Wasserfälle aus Balkonkästen die Brüstung herab. Aber auch Oliven- oder Zitrusbäumchen wähnen sich in gut besonnter Südlage nahe dem Mittelmeer. Warum also keinen Oleander pflanzen? Oder für erfrischende Spritzer in die Durstlöscher

                      des Gärtners eine Zitrone in einen großen

• Kübelpflanzen - der Topf muss allerdings

noch tragbar sein, damit Oleander wie •        Bäumchen zum Überwintern in Win-

tergarten, Keller oder Garage getra-

gen werden können. Auch Kräuter

wiegen sich glücklich in der Süd-

lagen-Sonne. Rosmarin, Thymian

                      und Salbei konzentrieren im vollen

Licht am meisten Aroma. Und nicht

                      r vergessen: Nicht nur das Kraut, auch

                      die Blüten sind essbar und machen sich

köstlich auf Suppen oder in Salate gestreut

- oder in weiche Butter geknetet für Brot zum Wein, abends auf der Immer-noch-Sonnenliege.

Im Westen ist immer wieder Neues möglich!

Last but not least folgt die Westlage, denn die mögen viele Balkon- und Gartenbesitzer am allerliebsten. Nicht nur weil hier die Sonne den Feierabend versüßt und für romantische Sonnenuntergänge sorgt. Kapkörbchen, die wie zu groß geratene Margeriten aussehen, strahlen in kräftigem Violett, Gelb oder Weiß um ihre dunkle Blütenmitte. Sommerblumen wie die unkomplizierten Petunien fal-

len mit immer wieder neuen Blüten aus Ampeln, Blumenkästen oder Körben. Bougainvillea erinnert an lauschige Urlaubsplätze im Süden. Das Beste ist: Selbst Trendsetter des „Urban Gardenings", des landwirtschaftlichen Gärtnerns mitten in der Stadt, schätzen bald reiche Ernten, wenn ihr Obst und Gemüse im Westen wachsen darf. Dann brauchen Tomaten, Paprika und Zucchini außer viel Wasser nicht mehr viel. Kleine Gurken wachsen Ihnen quasi in den Mund, während der Grill das Steak dazu befeuert. Und um die Füße könnten orangerote Blüten von Kapuzinerkresse flammen, die das Grillgut würzen wie sonst nur Pfeffer.

So blüht und blüht die Pracht schön lange

Das Gartenglück beginnt mit dem richtigen Einpflanzen - Ballen immer gut wässern, bevor Sie sie ins Pflanzloch setzen! Und es steigt, wenn Sie Verblühtes regelmäßig abschneiden und so für eine noch vollere Blüte sorgen. Welke Blüten von Rhododendren einfach rausdrehen. Und in der Hauptblütezeit daran denken, noch mal zu düngen! •

 

 

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