Donnerstag, 13. August 2009

Poker

P O K E R


Author D.Selzer-McKenzie

Ablauf eines Pokerspiels

Bestimmung des Kartengebers
Alle Spieler erhalten vor Spielbeginn eine aufgedeckte Karte. Der Spieler mit der höchsten Karte ist in der ersten Runde der Kartengeber (Dealer), was durch den Dealer Button, einem flachen, abgerundeten Zylinder angezeigt wird. Haben zwei Spieler die gleiche höchste Karte, so entscheidet die vom Bridge her bekannte Ordnung der Farben: Pik (♠) gilt als die höchste Farbe, gefolgt von Herz (♥), Karo (♦) und Kreuz (♣). Diese Farbreihenfolge gilt aber ausschließlich beim Finden des ersten Dealers, sobald die erste Hand gespielt wurde, sind die Farben völlig unbedeutend. Der Dealer Button rückt vor dem Beginn jeder neuen Runde eine Position im Uhrzeigersinn weiter, so dass jeder Spieler nacheinander Dealer ist. In einem Kasino ist der tatsächliche Kartengeber allerdings ein Kasinoangestellter, der nicht mitspielt.


Mindesteinsätze
Bei Blinds handelt es sich um Einsätze, die die ersten zwei Spieler links vom Geber in jedem Fall zahlen müssen, bevor die Karten gegeben werden. Üblicherweise zahlen die beiden Spieler links vom Dealer den Small- und Big Blind, wobei der Einsatz des Small Blinds in der Regel der Hälfte des Einsatzes des Big Blinds entspricht. Dabei entspricht die Höhe des Big Blinds auch der Höhe des Mindesteinsatzes. Der Spieler, der sich links vom Big Blind befindet, eröffnet die erste Setzrunde (man sagt, er ist under the gun); der Big Blind ist als letzter an der Reihe. Wenn kein Spieler den Mindesteinsatz erhöht hat, kann der Big Blind entweder schieben oder erhöhen. Falls erhöht wurde, gelten die üblichen Bedingungen. In den weiteren Setzrunden ist der Small Blind zuerst an der Reihe und der Dealer wird als Letzter gefragt. Dadurch hat er einen Informationsvorsprung gegenüber den restlichen Spielern, da er weiß, wie sich die in der Hand verbliebenen Spieler verhalten. Dadurch entsteht der Vorteil der Position, der einen maßgeblichen Einfluss auf das Setzverhalten eines Spielers ausübt. Falls nur noch zwei Spieler an einem Tisch spielen, es also zu einem heads up kommt, ändern sich die Regeln. Der Small Blind ist hier auch der Dealer. Vor dem Flop ist zwar wie gewöhnlich erst der Small Blind an der Reihe, nach dem Flop wird aber stets der Big Blind zuerst gefragt. Die Höhe der Blinds bei Turnieren hängt von zwei Faktoren ab, zum Einen von der Art des Turniers und davon, zum Anderen wie lange das Turnier bereits läuft. Bei großen Turnieren wie der World Series of Poker beträgt der Small Blind zu Beginn etwa ein Prozent des Stacks eines Spielers. Besonders bei Fernsehturnieren steigen die Blinds schnell und sind bereits zu Beginn sehr hoch. Bei Poker Superstars machen der Big Blind anfangs fast 7 Prozent aus. Die Blinds steigen danach entweder nach einer bestimmten Zeit oder nach einer festgelegten Anzahl von gespielten Runden. Bei kleinen Onlineturnieren werden die Blinds alle fünf bis zehn Minuten erhöht. Falls die Blinds ansteigen, werden sie in der Regel zwar anfangs verdoppelt, im späteren Verlauf jedoch nur um 25–40 Prozent erhöht. Es kann jedoch auch geringe Abweichungen geben, damit es eine Konformität mit dem Wert der Chips gibt. Falls die Blinds zum Beispiel bei 10/20 liegen, werden sie für gewöhnlich auf 25/50 oder, wenn keine Chips vorhanden sind, die fünf wert sind, auf 20/50 erhöht

Neben den Blinds gibt es auch ein Ante. Ein Ante ist ein kleiner Betrag, der von jedem Spieler gezahlt werden muss, bevor die Karten gegeben werden. Nach dem Geben folgen normale Setzrunden entsprechend der Spielvariante und Setzstruktur. Beim Stud ist eine Variante verbreitet, bei der ein anhand der offenen Karte bestimmter Spieler ein so genanntes bring in setzen muss. Bei manchen großen Turnieren wie etwa der World Series of Poker kommt es im späteren Verlauf dazu, dass sowohl ein Ante, als auch Blinds eingehoben werden.

Bei Cash Games werden die Blinds und gegebenenfalls auch das Ante gar nicht erhöht. Stattdessen muss ein Spieler ein Vielfaches des Big Blinds als buy in verwenden. Wieviel das ist, variiert je nach Spiel.


Ablauf einer Spielrunde
Nachdem die Mindesteinsätze gesetzt worden sind, erhalten alle Spieler vom Dealer ihre Karten. Danach wird gesetzt. Ein Spieler kann erhöhen (raise), mitgehen (call), aussteigen (fold) oder, am Anfang einer Setzrunde, schieben (checken) oder setzen (bet).

Um in der Hand zu bleiben, muss ein Spieler mindestens mitgehen oder, falls nicht gesetzt wurde, schieben. In der ersten Setzrunde muss man, um seine Hand zu behalten, mindestens den Big Blind setzen. Da der Small Blind schon anfangs einen Betrag setzen musste, muss er nur noch den Einsatz "auffüllen". Steigt er aber aus, muss er seinen Small Blind abgeben. Falls alle Spieler in einer Runde denselben Betrag in den Pot gezahlt haben oder ausgestiegen sind, folgt der nächste Schritt. Dieser Vorgang wiederholt sich im Regelfall, ehe alle Spieler, die bis zum Ende mitgegangen sind, ihre Karten vorzeigen. Wenn bis auf eine Person alle Spieler ausgestiegen sind, erhält der verbliebene Spieler den Pot, ohne seine Karten vorzeigen zu müssen. Falls der verbliebene Spieler ein marginales Blatt hält, wird sein Verhalten als Bluff bezeichnet.


Showdown
Als Showdown wird das Aufdecken der bis dato verdeckten Karten der Spieler bezeichnet. Dies kann geschehen, wenn zumindest ein Spieler bereit ist, das all in eines Gegners zu zahlen. Alternativ dazu kann es auch nach der vierten und letzten Wettrunde zu einem Showdown kommen. Der Spieler, der zu diesem Zweitpunkt die beste Hand hält, erhält den gesamten Pot. Es kann aber auch zu einem geteilten Pot kommen, wenn zwei oder mehr, in einen Pot involvierte Spieler, die gleichstarke Hand besitzen. Bei einem Showdown nach einem all in spielt der Faktor Glück eine größere Rolle als im regulären Spiel, da selbst sehr starke Hände mit weiteren Gemeinschaftskarten geschlagen werden können und der Spieler keinen Einfluss auf das Geschehen nehmen kann.


Kombinationen
Eine Hand wird im Poker nach der Höhe der Kombination bewertet. Je unwahrscheinlicher eine Kombination ist, desto besser ist die Hand. Falls zwei Spieler die gleiche Kombination haben, entscheidet als letztes Kriterium der Kicker, also die Beikarte, wer den Pot erhält. Falls zwei Spieler allerdings dieselben fünf Karten haben, kommt es in der Regel zu einem Split Pot, die Farben spielen dabei keine Rolle (siehe Tabelle der möglichen Hände).

Die Bildung des eigenen Blattes aus nur fünf Karten wird bei den inzwischen weniger verbreiteten Draw-Varianten sowie dem Five Card Stud angewendet. Bei den verbreiteten Varianten Texas Hold’em und Seven Card Stud stellt sich der Spieler sein ebenfalls fünf Spielkarten umfassendes Blatt aus den insgesamt sieben verfügbaren Karten zusammen; daher ergeben sich bei sieben Karten höhere Wahrscheinlichkeiten für die höherwertigeren Kartenkombinationen.

Bei einer Straße darf das Ass entweder am oberen Ende nach dem König oder am unteren Ende als Eins stehen. Eine Straight von Ass bis Fünf ist also gültig, ebenso wie eine Straße von Zehn bis Ass. Round The Corner Straights, beispielsweise von König bis Vier gelten dagegen nicht. Daraus folgt, dass eine Straße stets eine 5 oder eine 10 enthalten muss.


Spielvarianten
Um eine Pokervariante vollständig zu beschreiben, müssen die Spielart, die Setzstruktur, die Blindstruktur und Wertungsvariante sowie gegebenenfalls Sonderregeln vorgegeben werden. Die Spielart legt fest, welche Karten der Spieler sehen darf und welche Karten er für die Bildung der besten Hand verwenden darf. Die Setzstruktur gibt vor, wieviel der Spieler setzen oder erhöhen darf. Die Blindstruktur bestimmt, wie der Grundstock von Einsätzen für das Spiel gebildet wird. Mit den Sonderregeln kann das Spiel auf beliebige Weise abgeändert werden.


Grundsätzliche Spielarten
Man unterscheidet zwischen grob zwischen drei verschiedenen Kategorien des Kartenpokers.

In die Kategorie Hold’em fällt neben Texas Hold’em, das seit eingier Zeit mit Abstand die beliebteste Variante ist[4], auch Omaha Hold’em, die der erstgenannten Variante sehr ähnlich ist. Bei diesen und allen weiteren Hold’em-Varianten kommen im Laufe der Zeit so genannte Community Cards (dt. Gemeinschaftskarten oder engl. Board Cards), bei diesen beiden Varianten sind es fünf, auf den Tisch. Mit diesen Karten kann jeder Spieler seine Hand bilden. Zusätzlich zu diesen Karten, erhält jeder Spieler zu Beginn einer Runde Hole Cards. Diese Karten sind nur für diesen Spieler ersichtlich, können also nur von diesem Spieler genutzt werden. International ist die Variante No Limit Texas Hold’em am weitesten verbreitet. No Limit bedeutet, dass jeder Spieler in jedem Zug, alle seine Chips setzen kann. Speziell bei der Variante Omaha Hold’em ist das Limit Pot Limit sehr weit verbreitet. Der Grund, warum Texas Hold’em so weit verbreitet ist, liegt daran, dass das Spiel zwar für Anfänger leicht zu erlernen ist, es aber dennoch seine Zeit braucht, bis ein Spieler ein hohes Niveau erreichen kann.

Beim Stud Poker erhält jeder Spieler sowohl offene, als auch verdeckte Karten. Ein weiteres Merkmal dieser Variante ist, dass die Position des Spielers, der die Runde eröffnet, sehr häufig wechselt. In diese Kategorie fällt neben dem Casinospiel Tropical Stud auch das weit verbreitete Seven Card Stud, welches das ältere Five Card Stud fast völlig verdrängt hat. Stud wird in der Regel immer mit Ante und Fixed Limit gespielt. Seven Card Stud war bis vor einigen Jahren meistens die einzige Variante, die in Casinos angeboten wurde. Mittlerweile offerieren aber auch immer mehr Spielbanken Texas Hold’em.

Die dritte Kategorie, das Draw Poker, wird als Älteste angesehen. Hier erhält jeder Spieler eine, je nach Variante, festgelegte Anzahl an Karten, die er verdeckt in seiner Hand hält. Draw Poker ist die einzige Kategorie, bei der ein Spieler keine Karten des Gegners zu Gesicht bekommt. Deshalb ist der Glücksfaktor bei den Varianten des Draw auch größer als die Varianten des Stud und Hold’em Poker. Die bekannteste Variante ist Five Card Draw. Bei dieser Variante hält jeder Spieler fünf Karten in der Hand. Er kann in mehreren Setzrunden Karten gegen unbekannte Karten tauschen, um seine Hand zu verbessern. Five Card Draw war auch lange Zeit die beliebteste, am weitesten verbreitete Variante und wurde auch in vielen Filmen thematisiert. Hier sind insbesondere Western hervorzuheben, was den Grund hat, dass die Variante im Wilden Westen sehr weit verbreitet war.
Weitere verbreitete Casinopokervarianten, die nicht direkt zu diesen Kategorien gehören, sind Pai Gow Poker und Easy Poker. Poker kann auch mit Würfeln gespielt werden. Pokerwürfel entstanden um 1880 in den USA. Es existiert ein Patent aus dem Jahre 1881. Pokerwürfel zeigen an den sechs Flächen die Kartensymbole Ass, König, Dame, Bube, Zehn und Neun. Das Ass liegt der Neun, der König der Zehn und die Dame dem Buben gegenüber. Die drei grundlegend verschiedenen Formen des Würfelpoker sind Poker Dice oder Offenes Würfelpoker, Liar Dice oder Verdecktes Würfelpoker (franz. Poker menteur) und Escalero. Würfelpoker ist deutlich sporadischer verbreitet als Kartenpoker.


Setzstruktur
Die Setzstruktur gibt an, wieviel ein Spieler setzen und um wieviel er erhöhen darf. Auch hier wird zwischen verschiedenen Variationen unterschieden. In der No Limit-Variante darf der Spieler jederzeit seine gesamten Chips setzen, man sagt: er ist all in. Dieses Limit wird besonders häufig in den Hold’em-Varianten eingesetzt. Eine weit verbreitete Weisheit besagt, dass man bei No Limit die Karten seines Gegners spielt. Die Pot Limit-Variante unterscheidet sich von dem oben genannten No Limit nur dadurch, dass höchstens soviel gesetzt werden kann, wie sich bereits im Pot befindet. Wenn ein Spieler einen Einsatz leistet, wird dieser sofort zum Pot dazu addiert. Fixed Limit (oft auch nur Limit genannt) schreibt die Höhe der Einsätze und Erhöhungen direkt für jede einzelne Setzrunde vor. Es ist zwar möglich, dass in jeder Setzrunde das gleiche Limit verwendet wird, jedoch ist dies unüblich. Weit verbreitet ist es, dass der Grundeinsatz nach der Hälfte der Setzrunden verdoppelt wird. Eine weitere, häufig angewendete Regelung ist, dass in einer Setzrunde höchstens dreimal erhöht werden darf. Dieses Limit ist dem No Limit sehr gegensätzlich. Man sagt, dass hier, anders als bei No Limit, die eigenen Karten gespielt werden. Der Unterschied rührt daher, dass es bei dieser Variante sehr schwer ist, den Gegner aus einer Hand zu bluffen. Spread Limit ist bei weitem nicht so verbreitet, wie die drei anderen Varianten. Hier darf nur innerhalb eines bestimmten Bereichs gesetzt oder erhöht werden.

Bei allen Limit-Varianten muss ein Spieler, der erhöhen will, den Einsatz mindestens um den Big Blind erhöhen. Bei Fixed Limit wird dies dem Spieler sogar vorgeschrieben; er muss also genau um den Blind erhöhen. Eine Ausnahme stellt bei den Varianten No- und Pot Limit das all in dar.


Struktur der Mindesteinsätze
Damit ein gewisser Druck auf die Spieler ausgeübt wird, müssen sich vor dem Beginn einer Spielrunde eine gewisse Menge an Chips im Pot befinden. Je nach Variante sind die beiden Lösungen Blind und Ante verbreitet. Während Erstere nur von zwei Spielern entrichtet werden, dem so genannten Small- und Big Blind, muss das Ante von allen Spielern gezahlt werden.

Bei Hold’em-Varianten werden traditionell immer Blinds vewendet. Dem entgegen stehen sowohl Stud- als auch Draw-Varianten bei denen fast ausschließlich Antes geleistet werden müssen. Besonders im späterern Verlauf bei großen Hold’em-Turnieren, aber auch in Cash Games, werden oftmals sowohl Blinds als auch Antes verwendet.


Wertungsvarianten
Die Wertungsvariante gibt die Reihenfolge der Kombinationsmöglichkeiten einer Hand an. Die klassische Variante ist High. Hier gewinnt die beste Hand, gemessen an den gewöhnlichen Kombinationsmöglichkeiten. Der Royal Flush ist also die stärkste Hand, während High Card die schwächste Kombination darstellt. High ist heute am Weitesten verbreitet.
Bei Low (auch Lowball) gewinnt nicht die nach obigen Maßstäben beste, sondern die schwächste Hand. Low ist eigentlich nur ein Überbegriff, der wiederum verschiedene Wertungsvarianten kennt. Die am weitesten verbreitete Untervariante von Low wird Lowball ace to five genannt. Sie kennt weder Straights noch Flushs. Die niedrigste Karte ist das Ass, die eine Eins repräsentiert. Auf das Ass folgt die gewöhnliche Reihenfolge, also 2-10, gefolgt von den Bildkarten. Die beste Hand in oben angesprochener Variante ist also eine Kombination der Karten von Ass bis Fünf, die Schwächste ist ein Vierling aus Königen mit einer Dame als Kicker. Eine weitere Untervariante ist Lowball Deuce to Seven. Hier gibt es alle gewöhnlichen Kombinationen, also auch Straights und Flushs. Das Ass gilt als höchste Karte. Die beste Hand ist also Zwei bis Sieben ohne Sechs. Falls mehrere Spieler bei Low die gleiche Kombination haben, verliert der Spieler mit der höchsten Karte. Falls diese identisch ist, zählt die zweit-, danach die dritthöchste Karte. Falls zwei oder mehr Spieler die gleiche beste Hand halten, kommt es wie gewohnt zu einem Split Pot.
Daneben gibt es auch High/Low. Diese Variante vereint die beiden anderen Wertungsvarianten. Der Pot wird am Ende in zwei gleich große Teile aufgeteilt. Ein Teil geht wie in bei High an die beste, der andere wie bei Low-Variante an die niedrigste Hand. Es ist durchaus möglich, wenn auch unwahrscheinlich, mit einer Hand sowohl die beste Low-, als auch die beste High-Hand zu halten (Scoop). Besonders die Hand Ass bis Fünf (das sogenannte Wheel) wird angestrebt, da sie sowohl eine Straight, als auch die Low Nuts darstellt. Eine andere interessante Untervariante, welche häufig in unten beschriebenen High/Low-Varianten zur Anwendung kommt, ist das sogenannte Eight or better. Um sich hierbei für eine Low-Hand zu qualifizieren, benötigt der Spieler fünf ungepaarte Karten mit dem Wert 8 als höchstem erlaubten Wert. Das Ass zählt als Eins, Flushes und Straights zählen nicht gegen den Spieler.


Sonderregeln
Neben Home Games werden Sonderregeln des öfteren auch bei Cash Games verwendet. Wenn bei einem solchen Spiel alle im Pot verbliebenen Spieler einen Regeländerungsvorschlag akzeptieren, wird dieser in der Regel auch angewendet. Eine bekannte Sonderregel ist, dass ein Spieler eine Mindesthand haben muss, damit er zu Beginn setzen darf. Bei dem Casinospiel Let it Ride bekommt der Spieler erst Geld ausgezahlt, wenn er eine bessere Hand als ein Paar Zehner hat. Ebenfalls weit verbreitet ist die Regelung, dass bestimmte Karten eines Decks zu Jokern erklärt werden. Dafür können Wildcards eingeführt werden. Dadurch wird auch ein Fünfling möglich. Diese Hand schlägt nach den gängigen Regeln sogar einen Royal Flush.

Daneben gibt es eine Reihe von modifizierten Varianten, wie etwa Royal Hold’em oder Speedpoker.


Begriffe, Mathematik und Psychologie

Fachausdrücke
Durch die Jahre haben sich für fast alle Verläufe einer Hand spezifische, meist englische, Begriffe eingebürgert. Diese Begriffe müssen meistens je nach Spielvariante differenziert werden, um korrekt verstanden zu werden. Der Grund, warum beinahe alle Ausdrücke in Englisch gehalten sind, besteht darin, dass das Spiel seine Wurzeln in den Vereinigten Staaten hat und die wichtigsten Entwicklungen dort stattgefunden haben.


Mathematische Komponente
Die mathematische Komponente des Pokerspiels wird unter dem Begriff Pot Odds zusammengefasst. Die Pot Odds geben das Verhältnis von der Qualität der Hand zur Größe des Pots, genauer gesagt die Höhe des maximal zu zahlenden Einsatzes, an. Um die Pot Odds zu ermitteln, muss ein Spieler vorrangig die Anzahl seiner Outs kennen. Die Outs geben an, wieviele der unbekannten Karten im Deck dem Spieler zur Vollendung seiner Hand verhelfen. Falls ein Spieler einige Outs hat, wird das als Draw bezeichnet. Um in Pokerspielen langfristig Gewinn einzufahren, sollte ein Spieler das System der Pot Odds verstehen und auch anwenden.


Psychologische Komponente
Ein guter Spieler kann durch das Beobachten der anderen Spieler erahnen, mit welcher Strategie der Gegner spielt. Er achtet auf das Setz- und Spielverhalten, sowie auf das Tempo, mit dem Entscheidungen getroffen werden. Neben dem Beobachten der Spielweise kann man auch an dem Verhalten der Spieler Zeichen erkennen, die auf die Stärke der Hände hinweisen (so genannte Tells). So sagt man, dass ein langes Betrachten der Karten ein Zeichen für eine starke Hand sei. Außerdem kann man erkennen, ob ein Spieler nervös ist. Um dies festzustellen, beobachten die Spieler die Körperhaltung, die Augen, das Gesicht und die Hände der Gegenspieler. Wenn ein Spieler absolut keine Informationen über tells preisgibt, also beispielsweise keine Nervosität zeigt, spricht man von einem Pokerface. Dies erfordert eine sehr starke Disziplin. Deshalb benutzen viele professionelle Pokerspieler unter anderem Sonnenbrillen, um die Augen zu verdecken. Weitere Methoden sind die Karten nur möglichst kurz anzusehen und Musik zu hören, um sich abzulenken. Wenn Spieler ihre noch vorhandenen Chips zählen, zeigt dies oft, dass sie zwar nur noch wenige besitzen, aber dennoch diese Hand spielen wollen. Andere führen Tricks mit den Chips vor, um zu signalisieren, dass sie noch viele besitzen. Außerdem geben einige Spieler Ratschläge für andere Spieler oder kommentieren die aufgedeckten sowie die eigenen Karten. Einige Spieler provozieren die Gegner sogar durch harte verbale Attacken. Wenn man erkennt, in welchen Situationen und wie die Spieler reden, kann man daraus ebenfalls einen Vorteil ziehen. Mit dieser Methode kann man seine Gegner verunsichern. Um die eigene Sicherheit zu zeigen, bestellen sich einige Spieler, nachdem sie all in gegangen sind, ein Getränk, um anzudeuten, dass sie noch lange am Tisch sitzen werden. Gute Spieler beherrschen diese Methoden und können sie variabel, also auch dann wenn sie eigentlich unüblich sind, einsetzen. In den meisten Onlinecasinos werden deshalb Chats angeboten. Dort kann der Spieler aber nicht die Mimik der Gegner lesen, sondern nur das gespielte Verhalten und die Strategie deuten.


Geschichte und Etymologie

Vorläufer
Die ersten Spielkarten wurden vermutlich von den Chinesen im 13. Jahrhundert verwendet. Europa erreichten sie etwa zu Beginn der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts über Ägypten. Selbige waren es auch, die das erste Spiel mit Wettelementen, nämlich Ganjifa, spielten. Die Spielkarten waren dabei allerdings noch aus Elfenbein gefertigt. Ein weiterer Vorläufer des heutigen Pokerspiels ist das persische Kartenspiel As Nas. Anders als beim ägyptischen Vorläufer, gab es bei As Nas bereits eine Hierarchie der Hände. Im 15. Jahrhundert entwickelten sich aus dem spanischen Primero, welches bereits eine große Ähnlichkeit zu Poker hatte, einige Ableger, wie etwa das französische Poque oder das deutsche Poch. Die Namen Poch und Poque leiten sich vom Verb pochen ab, welches auf englisch to poke heißt. Daraus entwickelte sich in weiterer Folge der Name Poker. Weitere Spiele, die die Entwicklung des Pokers beeinflusst haben könnten, sind das englische Brag und das französische Bouillotte (Brelan).


Frühe Entwicklungen
Das Spiel wurde um etwa 1829 von französischen Siedlern nach New Orleans in die Vereinigten Staaten gebracht. Der englische Schauspieler Joseph Crowell berichtete zu dieser Zeit, dass das Spiel mit einem Deck aus 20 Karten von vier Spielern gespielt worden ist. Die Spieler setzen dabei auf die vermeintlich beste Hand. Von dort ausgehend, breitete sich das Spiel vor allem über Mississippi-Dampfschiffe über den gesamten Osten des Landes aus. Jonathan E. Green warnte 1834 als Erster schriftlich vor dem Kartenspiel. Er bezeichnete es als Schummelspiel, dass vielen Siedlern ihr ganzes Vermögen kostete. Während des Goldrausches Mitte des 19. Jahrhunderts breitete sich das Spiel rasant im Westen der Staaten aus. Nachdem sich das Spiel über die ganze USA ausgebreitet hatte, wurde einheitlich mit einem Deck aus 52 Karten gespielt. Zusätzlich dazu wurde der Flush eingeführt.


Entwicklung der Varianten
Viele Pokervarianten, wie etwa Stud Poker oder Draw Poker, wurden zum ersten Mal während des Sezessionskrieges von 1861– 1865 gespielt. In dieser Zeitspanne wurde auch die Straße als Hand aufgenommen. Die erste Form der modernen Variante Texas Hold’em wurde wahrscheinlich erst um 1919 gespielt. Das Spiel hieß damals noch Wild Widow. Die neue Entwicklung war, dass als fünfte Karte erstmals eine Gemeinschaftskarte diente, also eine Karte, die jeder Spieler benutzen darf.


Pokerboom
Einen Aufschwung in der Beliebtheit erlebte Poker bei Beginn der World Series of Poker Anfang der 1970er Jahre. Davor galt es als reines Glücksspiel, ohne strategische Elemente. Dieses verbreitete Bild wurde dadurch bestärkt, dass es in früherer Zeit, besonders im 19. Jahrhundert, des Öfteren zu handgreiflichen Auseinandersetzungen aufgrund von Betrügereien kam, die auch blutig enden konnten. Der Pokerboom fand jedoch erst mit dem Gewinn des Amateurspielers Chris Moneymaker bei der WSOP 2003 seinen Anfang. So haben sich die Teilnehmerzahlen für dieses Turnier in den letzten drei Jahren auf über 8.000 Spieler verzehnfacht. Eine weitere Auswirkung ist, dass immer mehr Spieler, auch Anfänger, über das Internet Poker spielen. Diese Entwicklung wird zusätzlich von den intensiven Werbemaßnahmen der Anbieter gefördert. Der Boom hat auch zur Folge, dass immer mehr Pokersendungen, hauptsächlich Turniere, im deutschsprachigen Fernsehen übertragen werden. Um den vielen Anfängern den Einstieg in das Spiel zu vereinfachen, produzieren viele Unternehmen Pokersets, denen das wichtigste Zubehör beiliegt. Diese Veränderungen haben maßgeblich dazu beigetragen, dass Poker in den letzten Jahren „salonfähig“ geworden ist und von einer großen Masse gespielt wird.


Gesellschaftliche Entwicklung
Poker hatte lange Zeit einen sehr schlechten Ruf als reines Glücksspiel und wurde vor allem mit Kartenhaien und Falschspiel in Verbindung gebracht. Während der Entstehungszeit des Pokers im 19. Jahrhundert wurde es meist von Berufsspielern verbreitet, die Neulinge und Amateure durch überlegene Beherrschung des Spiels, teilweise aber auch durch Betrug, um ihren Einsatz brachten. Tatsächlich ist zwar die Verteilung der Karten zufällig, doch durch die freie Entscheidung der Spieler darüber, wann und wieviel sie setzen, ergibt sich eine starke strategische und auch psychologische Komponente. Gute Spieler verstehen es, durch Kenntnis der Wahrscheinlichkeiten und Beobachten der anderen Spieler schlechte Hände frühzeitig aufzugeben, Verluste gering zu halten und Gewinne zu maximieren Bei einzelnen Turnieren, wie etwa der World Series of Poker, spielt das Glück jedoch eine wesentliche Rolle, da durch die Setzstruktur relativ kurze Spiele mit wenigen Händen erzwungen werden – mittlerweile gilt es als nahezu ausgeschlossen, dass sich ein Spieler zweimal in Folge durchsetzen kann. Trotzdem waren es diese Turniere, ebenso wie eine immer weitere Verbreitung freundschaftlicher Pokerrunden (zuerst in den USA, inzwischen zunehmend auch in Europa), die die strategischen Aspekte des Spiels bekannter und es damit salonfähig machten. In jüngster Zeit werden immer öfter Pokerturniere im Fernsehen übertragen – dadurch wird die Bekanntheit und Akzeptanz in der Bevölkerung erhöht. Dies liegt natürlich im Interesse der Onlinepoker-Anbieter, die sowohl die Turniere selbst, als auch die Fernsehübertragungen mitfinanzieren.


Weitere Ansätze

Spieltheorie
Viele Entscheidungen im Poker lassen sich spieltheoretisch begründen. Insbesondere im Onlinepoker, wo es unmöglich ist, Spielern über physische Körperreaktionen (Augen, Hände, verbales Verhalten etc.), auch Tells genannt, anzusehen, ob sie gute Karten haben oder nicht, ist es wichtig, strategisch zu spielen. Das klassische Werk, in dem Poker spieltheoretisch analysiert wird, ist The Theory of Poker von David Sklansky. Aus theoretischer Sicht ist es in jeder Situation optimal, die Entscheidung mit dem höchsten Erwartungswert zu treffen, das heißt die Entscheidung, die einem im Mittel die meisten Chips einbringt. Beispielsweise ist eine Entscheidung, bei der man in 10 Prozent der Fälle 15 € gewinnt und in 90 Prozent der Fälle 1€ verliert, klar einer anderen Spielweise vorzuziehen, in der man in 50 Prozent der Fälle 10€ verliert und in den anderen 50 Prozent 10€ gewinnt. Eine Grundvoraussetzung ist, das Konzept der Pot Odds zu verstehen und anwenden zu können. Wichtig ist ferner, die eigene Position bei Entscheidungen zu berücksichtigen. Eine von mathematischer Seite besonders weit erschlossene Pokerform stellen Sit and Go-Turniere dar. Für deren Spätphase, in der die Chips der Spieler klein sind gegenüber den Blinds, existiert ein mathematisches Modell (Independent Chip Model), mit dessen Hilfe Entscheidungen getroffen werden können.


Künstliche Intelligenz
Es wird inzwischen als große Herausforderung angesehen, eine Künstliche Intelligenz zu erstellen, die auch gegen professionelle Pokerspieler bestehen kann. Auf dem Gebiet des Schachspiels können heute selbst PC-Programme auf Standardhardware die allermeisten Spieler problemlos schlagen. Der Grund dafür ist, dass beim Schach beide Spieler alle Informationen über den Spielstand haben und die Fähigkeit von Computern, Millionen von möglichen Zugkombinationen vorauszuberechnen der menschlichen Fähigkeit zum abstrakten taktischen Denken meist überlegen ist. Beim Poker kennt der Computer jedoch nur seine eigenen Karten. Er muss aus dem (keinen festen Regeln unterworfenen) Setzverhalten des Gegners die Stärke seines Blatts ableiten, Bluffs erkennen und selbst möglichst vorteilhaft setzen ohne dabei berechenbar zu werden, da berechenbares Verhalten vom Gegner ausgenutzt werden kann.

Aus diesen Gründen wurde Poker in letzter Zeit für Spieltheoretiker immer interessanter. Im Juli 2006 traten im Rahmen der Jahreskonferenz der amerikanischen KI-Forscher in Boston die besten Pokercomputer gegeneinander an. Mehrere professionelle Schachspieler wurden auf diese Entwicklung aufmerksam, der diplomierte Schachtrainer Ivo Donev gewann sogar ein Armband bei der World Series of Poker. Diese Entwicklung bringt jedoch auch Nachteile mit sich. Hacker knackten den Code eines solchen Computers und setzten Teile des Codes in Pokerbots ein. Diese Bots können lukrativ beim Onlinepoker eingesetzt werden. Onlinecasinos können sich gegen diese Entwicklung kaum wehren.


Gefahren
Wie fast jedes Spiel, das Glücksspielaspekte mit einem Geldeinsatz verbindet, birgt auch Poker Abhängigkeitsrisiken. Die weite Verbreitung und die einfachen Regeln geben Anfängern den Eindruck, dass es nicht schwer sei, Gewinn zu machen. Dieser Eindruck wird durch die scheinbar geringen Einsätze vor allem in Onlinecasinos unterstützt. Das Ziel des Anbieters ist es, einen potentiellen Spieler anzulocken. Einmal im Spiel, können sich die kleinen Einsätze zu beachtlichen Summen addieren. Allgemein gilt die Regel, dass der Spielbetreiber einen festgelegten Anteil jedes Pots erhält. Das kann bei langen, ausgeglichenen Spielverläufen dazu führen, dass alle Spieler am Ende einer Sitzung verloren haben.

Speziell beim Onlinespiel gibt es eine weitere Gefahr, nämlich dass jegliche soziale Kontrolle, sei es durch menschliche Mitspieler oder Kasinoangestellten, fehlt. Da Poker aber im Vergleich zu den echten Glücksspielen relativ langsam ist und wesentlich mehr Interaktion erfordert, bleiben kaum Spielsüchtige bei Poker, sondern spielen lieber die klassischen Glücksspiele wie Spielautomaten, welche viel höhere Spielgeschwindigkeit, aber auch ein wesentlich höheres Risiko für den Spieler bieten.


Verbreitung

Homegames
Unter diesem Begriff werden Spielrunden von Bekannten oder Freunden verstanden, die vorwiegend zur Unterhaltung spielen. Insbesondere in den USA treffen sich Freunde oder Kollegen regelmäßig zum Spielen. Poker nimmt hier eine ähnliche Stellung wie etwa Skat oder Schafkopfen in Deutschland ein. Im Zuge des Pokerbooms der letzten Jahre werden Homegames auch in Deutschland immer beliebter. In Homegames wird im Allgemeinen auch um Geld gespielt, allerdings meist um wesentlich geringere Beträge als etwa in Casinos üblich. In den privaten Spielrunden werden oft andere Spielvarianten als in Casinos gespielt. Weit verbreitet sind Draw Poker. Oft werden die Spielregeln um Sonderregeln erweitert. Eine besondere Form ist, dass der Geber die Spielvariante und die Sonderregeln bei jedem neuen Spiel neu festlegt. Durch die häufigen Fernsehübertragungen ist auch Texas Hold’em eine beliebte Variante für Homegames geworden.

Homegames können in der Turniervariante gespielt werden, Gewinner ist dann der Spieler, der am Ende alle Chips gewonnen hat, oder als Cash Game wo man sich wieder einkaufen kann, wenn man seine Chips verloren hat.


Öffentliche Pokerräume
Anders als in Deutschland ist es in einigen Bundesstaaten der USA, etwa in Kalifornien, möglich, ohne Glücksspiellizenz eine professionelle Umgebung für das Pokerspielen anzubieten. In diesen öffentlichen Pokerräumen werden Tische mit Geber für verschiedene Pokervarianten bereitgestellt. Der Geber mischt und gibt die Karten, ermittelt den Gewinner und verteilt den Gewinn. Die öffentlichen Pokerräume finanzieren sich meist genauso wie Spielbanken über einen Anteil am Pot, den so genannten Rake, der vom Geber in jeder Runde eingesammelt wird. Alternativ wird von jedem Spieler regelmäßig ein bestimmter Geldbetrag eingesammelt, dies kann in bestimmten Zeitabständen, z. B. einer halben Stunde oder, wenn der Spieler eine bestimmte Position einnimmt, z. B. wenn er eigentlich Geber wäre, erfolgen. In öffentlichen Pokerräumen sind die gleichen Spielvarianten wie in den Casinos verbreitet, in den USA also vor allem Texas Hold’em und Seven Card Stud. Wie in Casinos auch gehören bestimmte Verhaltensweisen in öffentlichen Pokerräumen zum guten Ton. Dazu gehört unter anderem das so genannte Toke. Dies ist ein Trinkgeld für den Geber bei einem hohen Gewinn, wie es auch beim Roulette mit einem Plein üblich ist.


Casinos
Spielbanken sind in Deutschland die einzigen legalen Anbieter von Pokerspielen um Geld. Früher wurde Poker nur in wenigen Spielbanken angeboten, mittlerweile bieten jedoch die meisten auch Poker an. Sie finanzieren sich genauso wie die öffentlichen Pokerräume. Auch die Regeln sind gleich. In Casinos wird meist nur eine begrenzte Anzahl von Pokervarianten angeboten. In Europa war Seven Card Stud lange Zeit die am häufigsten, manchmal auch einzige, angebotene Variante. Im Zuge des Pokerbooms durch die Fernsehübertragungen wird aber auch Texas Hold’em immer häufiger angeboten. Casinos sind die wichtigsten Anbieter von Turnieren. So werden alle Turniere der wichtigsten Turnierserien (World Series of Poker, World Poker Tour und European Poker Tour) in Casinos ausgetragen. Die Kosten für Geber und Räumlichkeiten werden durch eine Gebühr zusätzlich zum Einsatz, den jeder Spieler zahlen muss, gedeckt. Die Gebühr beträgt meist 10 Prozent des Einsatzes, bei geringen Einsätzen können die Gebühren aber deutlich höher liegen. Aus den Einsätzen werden die Preisgelder bezahlt. Mittlerweile gibt es auch in Deutschland von verschiedenen Anbietern organisierte Amateurturniere in mehreren deutschen Städten, gespielt wird dabei ausschließlich um Sachpreise.


Onlinepoker
Im Zeitalter von Computer und Internet wird auch das Pokerspielen über das Internet immer beliebter. So spielten nach Angabe von casinoportalen.de Anfang 2007 eine Viertelmillion Deutsche regelmäßig Poker gegen andere menschliche Spieler über den Computer.[11] Die Gründe dafür sind vielschichtig. So ist es speziell für Anfänger sehr einfach, die Regeln zu lernen und erste Erfahrungen zu sammeln. Da fast alle Pokerräume auch Tische anbieten, bei denen um Spielgeld gespielt wird, besteht auch nicht die Gefahr, Geld gegen erfahrene Spieler zu verlieren. Professionelle Spieler schätzen dagegen die Möglichkeit, an mehreren Tischen zur gleichen Zeit zu spielen und damit die Möglichkeit zu haben, ihre Gewinnchancen zu optimieren. Des Weiteren sind für gewöhnlich zu jeder Tageszeit Pokerspieler online, sodass man fast immer den richtigen Tisch findet. Onlinepoker hat jedoch auch einige Nachteile. So versuchen die großen Anbieter mit allen Mitteln, Anfänger zu ködern und vermitteln ihnen den Eindruck, dass das Spiel sehr leicht zu erlernen ist. Oftmals wird auch betont, dass es kostenlos ist, das gilt jedoch nur für die erwähnten Spielgeldtische, bei denen das Spielniveau noch dazu meist deutlich niedriger ist, als bei Echtgeldtischen. Zudem besteht die Gefahr, dass der Spieler von seinen Mitmenschen isoliert wird. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass viele Aspekte, die Poker von anderen Kartenspielen unterscheiden, wegfallen, wie beispielsweise, dass die Verhaltensweise des Gegners bei Mimik und Gestik nicht gelesen werden kann.

Der Anbieter finanziert sich darüber, dass er von jedem Pot oberhalb einer bestimmten Größe einen Anteil einbehält. Dieses so genannte Rake ist auch in Casinos üblich und bewegt sich zwischen 4 und 20 Prozent der Potgröße. Daneben gibt es aber auch Spiele um virtuelles Spielgeld. Viele Spieler verwenden Programme, die parallel auf ihren Rechnern laufen und dem Spieler detaillierte Informationen über statistische Wahrscheinlichkeiten geben und ihn teilweise bei Routinerechnungen entlasten. Die Einsätze bewegen sich dabei in einer großen Bandbreite von scheinbar geringen Limits wie 2 Cent bis hin zu einer Größe des Big Blinds von 2.000 $. Die Legalität von Onlinepoker ist in vielen Rechtsordnungen fraglich. Das deutsche Strafrecht gestattet das Betreiben von Glücksspielen grundsätzlich nur mit einer entsprechenden Konzession. Sowohl das Anbieten (§ 284 StGB) als auch die Teilnahme (§ 285 StGB) an einem nicht genehmigten Glücksspiel sind grundsätzlich mit Strafe bedroht, dies gilt auch für Onlinecasinos.



Professionelles Poker
Es gibt Spezialisten, die mit dem Pokerspiel so viel Geld verdienen, dass sie davon leben können. Das bedeutet, dass diese Spieler über weite Strecken einen Stundengewinn haben, der dem Stundenlohn eines Arbeitnehmers mindestens gleich kommt. Besonders geeignete Spielvarianten für professionelles Poker sind die Formen, bei denen viele Hände gespielt werden, die Gebühren (für das Casino und Blinds beziehungsweise Ante) niedrig sind und eine geringe Varianz haben, also möglichst wenige, nichtbeeinflussbare Faktoren haben.



Einnahmequelle
Viele professionelle oder semi-professionelle Spieler machen einen größten Teil ihrer Einnahmen beim Onlinepoker. Das hat den Grund, dass man sich die Spielzeiten flexibel einteilen kann, da zu jeder Zeit Mitspieler verfügbar sind und der Spieler deshalb nicht auf bestimmte Turniere oder Cash Games in Spielbanken oder seltener im privaten Bereich angewiesen ist, die zu einer ganz bestimmten Zeit stattfinden. Dadurch lässt sich das Budget für den Spieler besser planen. Gerade aber durch die fehlende Möglichkeit, Mimik, Gestik und Verhalten der Gegenspieler zu beobachten und zu analysieren, wird der spielerische Leistungsunterschied zwischen den einzelnen Spielern geringer.

Der größte Teil der Spieler, die ihren Unterhalt mit Poker bestreiten, haben sich auf Cash Games spezialisiert. Diese Spielart hat den Vorteil, dass der Spieler im Gegensatz zu Turnieren, zu keiner Zeit unter Zugzwang steht und das Spiel zudem etwas langsamer abläuft, da die Spieler nicht auf ihr „Überleben“ spezialisiert sind, sondern darauf, ihr Kapital zu erweitern. Ein weiterer Grund, warum Cash Games oft bevorzugt werden liegt darin, dass der Spieler zu jeder Zeit aussteigen kann und sich das Risiko somit verkleinert.

Nur wenige professionelle Pokerspieler sind Turnierspieler, da bei Turnieren unter anderem der Glücksfaktor deutlich höher ist. Dies liegt daran, dass durch die aggressiven Spielweisen deutlich höhere Einsätze gesetzt werden und man zwangsläufig anderen guten Spielern gegenüber sitzt. Viele Turnierspieler verdienen ihr Geld gar nicht durch den Turniererfolg, sondern durch Verdienste aus Sponsorverträgen. In den Jahren 2003, 2004, 2005 und 2006 wurde das Main Event, das Hauptturnier der World Series of Poker, von Amateurspielern gewonnen. Dies zeigt, dass gerade im Turnierspiel die unbekannten Spieler den großen Pokerstars während einer einzelnen Meisterschaft nicht zwingend unterlegen sein müssen.


Bedeutende Spieler

Durch den Glücksfaktor, den Poker mit sich führt, ist es schwer oder gar unmöglich zu beurteilen, wer der weltbeste Spieler ist, da kein Spieler zu jeder Zeit perfekt spielt. Dennoch gibt es eine kleine Anzahl an Spielern, die über Jahr hinweg durch besonders herausragende Leistungen in bestimmten Bereichen auf sich aufmerksam machen konnten.

Abgesehen davon gibt es selbst bei professionellen Spielern nur eine geringe Zahl, die sich nicht auf eine bestimmte Spielvariante spezialisiert haben. International wurde oftmals der aus den Vereinigten Staaten stammende David „Chip“ Reese als der beste Allrounder bezeichnet, was durch den Gewinn eines der renommiertesten Pokerturniere, bei dem fünf Pokervarianten im Wechsel gespielt wurden, unterstrichen wurde.
Gemessen an Siegen bei der World Series of Poker ist der US-Amerikaner Phil Hellmuth der erfolgreichste Spieler. Von 1989 bis 2007 gewann er insgesamt elf Turniere, womit er noch vor Doyle Brunson und Johnny Chan liegt, die beide zehn Turniersiege für sich verbuchen können. Allerdings hat Hellmuth all seine Siege in seiner Paradedisziplin Texas Hold’em gefeiert. Ihm wird zudem unterstellt, dass er ein miserabler Cash Game-Spieler ist. Das hat den Grund, dass seine Spielstrategie nur in großen Turnieren optimal funktioniert. Der „reichste“ Turnierspieler ist Jamie Gold, der bis dato zwar nur ein großes Pokerturnier gewinnen konnte, dafür aber 12 Millionen US-Dollar erhielt. Weitere bedeutende Spieler, die durch einige gute Turnierergebnisse auf sich aufmerksam gemacht haben sind der Kanadier Daniel Negreanu und der US-Amerikaner Allen Cunningham, die beide etwa 10 Millionen US-Dollar durch offizielle Pokerturniere eingenommen haben.


Mediale Verwendung

Videopoker
Videopoker kann in Casinos an speziellen Automaten, den einarmigen Banditen, gespielt werden. Das Spiel ähnelt der Variante Five Card Draw, mit den Unterschieden, dass schon vor dem Erhalten der ersten fünf Karten Geld gesetzt wird und dass die Karten nur einmal getauscht werden können. Falls man am Ende mindestens ein Paar Buben hat, bekommt man von dem Automaten Geld ausbezahlt. Der Bankvorteil liegt je nach Automat bei etwas unter zwei Prozent. Die ersten Automaten wurden in den 1970ern in die Casinos eingeführt, eine positive Resonanz unterstützte in der Folge eine weitere Ausbreitung. Heute sind auch im Handel kleine Geräte erhältlich, mit denen Videopoker gespielt werden kann.


Videospiele
In Folge des Pokerbooms erschienen in den letzten Jahren einige Computer- und Videospiele, in denen der Benutzer virtuell pokern kann. Besonders wichtig ist dabei die Qualität der Künstlichen Intelligenz der Gegenspieler. Die bekannteste Serie, die auch in Europa veröffentlicht wurde, ist dabei die World Series of Poker-Serie von Activision.


Fernsehen
Seit einiger Zeit erleben Pokerübertragungen im Fernsehen einen Aufschwung, was zur Folge hat, dass immer mehr Turniere ausgetragen und auch in Deutschland ausgestrahlt werden. Da Turniere, die in der Variante No Limit Texas Hold’em gespielt werden, das größte Zielpublikum ansprechen, werden fast ausschließlich Formate in dieser Variante produziert. Der Vorteil von Texas Hold’em ist, dass sie für Anfänger schnell zu erlernen und weniger komplex als andere Varianten ist. Eine andere Theorie besagt, dass Texas Hold’em seine Beliebtheit vor allem der Tatsache verdankt, dass der Glücksfaktor bei dieser Variante am geringsten ist.

Bei Fernsehübertragungen sieht der Zuschauer durch spezielle Kameras, die in den Tisch integriert sind, die Karten der Spieler. Dadurch können sie beobachten, wie professionelle Spieler ihre Blätter spielen und haben so die Möglichkeit, ihr eigenes Spiel verbessern. Außerdem wird oftmals eine Wahrscheinlichkeit eingeblendet, die angibt, wie hoch die Chance eines Spielers ist, dass dieser die aktuelle Hand gewinnt. Dabei wird angenommen, dass alle Spieler ihre Hand bis zur letzten Karte halten. Daneben kommentiert ein Moderator die verschiedenen Spielzüge und das Setzverhalten so, dass die Aussage auch für Anfänger verständlich ist.
Im deutschen Fernsehen übertragen hauptsächlich das Deutsches Sportfernsehen als auch Das Vierte Pokerprogramme. Des Weiteren produziert das Deutsche Sportfernsehen eigene Formate, wie etwa die DSF Poker-Schule, Pokerstars.de Online Show oder DSF Poker-Champion. Außerdem veranstaltet der Sender ProSieben regelmäßig Pokernächte im Rahmen der Unterhaltungsshow TV Total, bei denen fünf Prominente und ein Onlinequalifikant um ein Preisgeld von insgesamt 100.000 € spielen.


Spielfilme, Oper und Balett
In vielen nordamerikanischen Spielfilmen und Fernsehserien veranstalten die Darsteller ein Pokerspiel. Das wird hauptsächlich deshalb gemacht, um das Klischee des Durchschnittsbürgers zu unterstreichen und die Handlung dabei weiterzutreiben. Als Beispiele sind die Sitcoms King of Queens und Malcolm Mittendrin, sowie die Fernsehserie Desperate Housewives zu nennen. Dem entgegen stehen Spielfilme, bei denen das Pokerspiel ein zentrales Element des Handlungsstrangs darstellt. Beispiele hierfür wären Produktionen wie Rounders, Cincinnati Kid, Bube, Dame, König, grAs, Casino Royale oder Glück im Spiel. Auch in Opern und im Ballett werden gelegentlich Pokerszenen gezeigt, in denen sich die Figuren an Stelle eines Kampfs waffenlos duellieren. So geschehen ist das im Ballett Jeu de Cartes von Igor Strawinski und in der Oper La fanciulla del West von Giacomo Puccini.
Das Starke, Aggressive Spielverhalten in No Limit Texas Hold'Em
Während viele erfolgreiche Texas Holdm heutzutage eine Vielfalt von verschiedenen Spielstilen betreiben, wird der starke, aggressive Stil als am meisten Gewinn versprechend angesehen. Natürlich sollte man alles ausprobieren, bis man den richtigen Spielstil für sich selbst gefunden hat, das starke, aggressive Spielverhalten dabei jedoch einmal auszuprobieren, ist sehr empfehlenswert.


Wie sieht starkes, aggressives Spielverhalten aus?
Ein starker, aggressiver Spieler tritt einem Pot meistens nur bei, wenn er im Besitz von Premium Hands ist, wenn er aber jedoch spielt, dann sehr aggressiv. Er besitzt in den hinteren Positionen Chancen auf eine höhere Anzahl von guten Hands als in einer der Anfangspositionen. Außerdem spielt er häufig auch Hands, die als ungewöhnlich erscheinen mögen, doch auch diese haben ihren ganz bestimmten Wert, wie beispielsweise eine passende Verbindung oder ein Ass mit einem "Baby Kicker". Solche Spieler würden niemals einen Pot mit einem 9 5 Offsuit betreten.


Vorteile des starken aggressiven Spielstiles
Ein wirklich guter und geübter, starker, aggressiver Poker Spieler gewinnt jeden Pot, dem er beitritt. Er wird den Pot mit seiner starken Hand nicht aufmischen und auch nicht all seine Chips in der Mitte des Tisches platzieren, es sei denn er besitzt eine Monster Hand oder wittert bereits die Schwäche des Gegners. Dieser Spieltyp gewinnt durchweg.


Nachteile des starken aggressiven Spielstiles
Diese Art von Spieler lässt immer sehr viel Geld an dem Tisch. Von daher wird er selten die Gelegenheit haben, einem Pot mit einer Monster Hand betreten zu können und seinen Gegner nieder zu spielen. Wenn er stets sehr hohe Gebote ausstellt, so verlässt ein intelligenter Gegner schnell die Runde und wartet lieber auf einen besseren Durchgang und schlägt seinem starken Gegner weitere Spielhandlung ab. Ein flexibler, kluger, aggressiver Spieler weiß wahrscheinlich, wie er seinem Gegner ein paar Pots entwenden kann.


Ist es also ratsam, an einem solchen starken, aggressiven Spiel überhaupt teilzunehmen?
Wenn man gut darin ist, so ist das starke, aggressive Verhalten ein großartiger und vielversprechender Spielstil. Er erfordert jedoch eine Menge Disziplin. Man muss in der Lage sein, Sachen schnell erkennen zu können und aus dem Verhalten der Gegner zu schließen. Beherrscht man all dies, so ist es möglich, sehr erfolgreich mit einem starken, aggressiven Spielstil zu sein.

World Series of Poker (WSOP)
Bei der World Series of Poker (kurz: WSOP) handelt es sich um eine Tunierreihe, die jedes Jahr in Las-Vegas stattfindet. Das Hauptturnier, ein No-Limit-Texas Hold'em-Turnier mit $ 10.000 Einsatz pro Spieler, wird als das prestigeträchtigste Pokerturnier überhaupt bezeichnet, sodass die Gewinner oft als Pokerweltmeister angesehen werden. Im vergangen Jahr nahmen an diesem sog. "Main Event" (25. Juni bis zum 10. August 2006) 8.773 Spieler teil, wobei ein Pricepool von 82,5 Mio. USD gebildet wurde. Für das diesjährige Event, welches vom 1. Juni bis 17. Juli 2007 stattfindet, werden sogar über 10.000 Mitspieler erwartet.
Die Idee der WSOP basiert auf dem legendären Poker-Marathon, den Benny Binnion 1949 zwischen Nicholas Dandolos und Johnny Moss austragen ließ, um den besten Pokerspieler der Welt zu ermitteln. Nach fünf Monaten Spielzeit mit allen erdenklichen Poker-Varianten, wobei nur Pausen zum Schlafen gemacht wurden, gewann Moss. Das große Zuschauerinteresse an der Aktion brachte Bennion auf die Idee weitere Poker-Tuniere zu veranstalten. 1970 nahmen sieben Spieler an der WSOP teil. Der Sieger wurde damals noch von den Mitspielern zum Weltmeister gewählt. Ab 1971 wurden dann immer sog. "Freeze-Out-Turniere" gespielt, d.h. ein Spieler, der all seine Chips verloren hat, ist raus. 2003 nahmen 839 Spieler am Main Event teil und mit Chris Moneymaker gewann zum ersten Mal ein Amateur das Turnier. Er hatte sich auf einer Online-Poker-Seite qualifiziert und löste damit einen wahren Poker-Boom aus, der das Spiel zunehmend salonfähig machte. 2004 bezahlten 2.576 Spieler die 10.000 Dollar Buy-In, um an dem Turnier teilzunehmen. Greg Raymer gewann und nahm 5.000.000 US-Dollar mit nach Hause. Im Jahr 2005 gab es 45 verschiedene Turniere. Das Hauptturnier hatte 5.619 Teilnehmer und der Sieger Joe Hachem gewann 7.500.000 US-Dollar. 2006, drei Jahre nach dem Überraschungserfolg von Chris Moneymaker, war die Zahl der Teilnehmer mit 8.773 mehr als zehn Mal so hoch. Die Gewinnsumme des Siegers Jamie Gold betrug 12.000.000 USD-Dollar. Für das Jahr 2007 werden über 10.000 Teilnehmer erwartet.

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