Donnerstag, 30. Juli 2015

Die Belagerung und das Massaker von Jerusalem anno 1099 n.Chr.


Die Belagerung und das Massaker von Jerusalem anno 1099 n.Chr.

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/zN796xIeha4

Jerusalem war 1098 nach 48-tägiger Belagerung an die Moslems gefallen und wurde daher zum Hauptziel der christlichen Ritter und Infanteristen während des ersten Kreuzzugs (1095-1099), die 1097 vom Balkan ins heilige Land aufgebrochen waren.

DER FALL UND DAS MASSAKER

Die muslimische Garnison in Jerusalem unter ihrem fähigen Oberbe¬fehlshaber Iftikhar al-Dawla wusste, dass die Kreuzritter unterwegs waren. Sie reparierten die beschädigten äußeren Mauern, errichteten Erdwälle und gruben Verteidigungsanlagen rings um die Stadt. Al-Dawla bereitete Jerusalem auf die Belagerung vor, ließ Nahrungs- und Wasservorräte anlegen, Bäume in der Umgebung fällen, damit die Kreuzfahrer kein Holz hatten, und die Brunnen vor der Stadt vergiften, um die Wasserversorgung des Feindes einzuschränken. Außerdem wies er viele Christen aus der Stadt. Anfangs schienen sich diese Vorkehrungen auszuzahlen. Die Kreuzritter erreichten Jerusalem am 7. Juni 1099 und griffen am 13. Juni erfolglos an. Dann begann die Belagerung. Etwa 1 500 Ritter und 5 000 Infanteristen umzingelten die Stadt, aber der Mangel an Wasser und Nahrung sowie Krank.

heiten dezimierten ihre Zahl schnell. Doch am 17. Juni landete eine Flotte, und man baute aus ihrem Holz* drei Belage¬rungstürme, die in der ersten Juliwoche fertig waren. Am 13. Juli schoben die Kreuzfahrer die Türme an die Stadt¬mauer. Erste Angriffe scheiterten, aber am 15. Juli gelang es ihnen, einen Turm neben das nordöstliche Tor zu stel¬len. Dann strömten die Angreifer in die Stadt.

EIN CHRISTLICHES MASSAKER

Was dann geschah, ist eine der abstoßendsten Episoden in der Ge-schichte des Christentums. Die Kreuzfahrer töteten systematisch fast alle Männer, Frauen und Kinder in der Stadt. Abgestumpft von den langen Monaten des Krieges und der Entbehrung, massakrier-ten sie fast jeden, der ihnen über den Weg lief — auch Christen —, und schlachteten zahlreiche Menschen, die sich in die Al-Aksa-Moschee geflüchtet hatten, ab. Ein Teilnehmer schrieb: »Das Ge-metzel war so groß, dass die Unseren bis zu den Knöcheln in Blut wateten.« Ironischerweise überlebten nur al-Dawla und seine Leib-wächter. Sie waren von feindlichen Soldaten umzingelt worden und hatten sich ergeben. Man schätzt, dass etwa 90 000 Menschen er-mordet wurden. Wie es damals üblich war, läuteten im christlichen Europa die Glocken, um den »Sieg« zu feiern.

 


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