Mittwoch, 29. Juli 2015

Die Pest in Rom anno 180 n.Chr.


Die Pest in Rom anno 180 n.Chr.

Author D.Selzer-McKenzie

Video: http://youtu.be/5roxSQWB4tc

Um 100 n.Chr. erstreckte sich das Römische Reich von Nordafrika bis Britannien und von Rom bis Syrien — es war so groß, dass die Römer sich fast ständig im Krieg befanden. Doch im Jahr 180 standen sie einem schier unbesiegbaren Feind gegenüber, der weit mehr Opfer kostete als jede Schlacht: der Pest.

DER URSPRUNG DER PEST

Es ist schwer zu sagen, um welche Seuche es sich handelte. Es könnte die Beulenpest gewesen sein, die in Zentralasien entstand und Westeuropa seit 2 500 Jahren regelmäßig heimsuchte. Eine mögliche Alternative wären die Pocken. Sicher ist, dass Rom für Infektionskrankheiten aller Art anfällig war. Die Stadt hatte im 2. Jahrhundert rund eine Million Einwohner, viel mehr als jede andere Großstadt jener Zeit. Obwohl Kaiser Augustus (27 v. Chr. — 14 n. Chr.) die Stadtplanung reformierte, waren die sanitären Verhältnisse schlecht. Zudem strömten Angehörige fremder Völker ständig und in großer Zahl nach Rom und s->

brachten Krankheiten mit, gegen welche die Römer nicht immun waren. Die Pest schlug um 180 zu, und manche glauben, die Legionen des Mark Aurel, die aus dem Partherkrieg zurück-kehrten, hätten sie eingeschleppt.

EIN GNADENLOSER FEIND

Die Pest wütete in der Stadt und tötete auf ihrem Höhepunkt

jeden Tag etwa 2 000 Menschen. In den folgenden neun Jahren starb ein Zehntel der Bevölkerung, stellenweise ein Drittel. Zudem breitete die Seuche sich in ganz Italien und

dann nach Kleinasien, Griechenland und Ägypten aus — eine Katastrophe für das Reich. Tausende von Soldaten starben, und deshalb (neben anderen gesellschaftlichen Gründen) wurden Söldner angeworben, denen das Wohl der Stadt natürlich weniger am Herzen lag als den Römern selbst. Der Mangel an Arbeits¬kräften führte zu wirtschaftlichen Problemen. Die Pest und die nachfolgenden weiteren Seuchen trugen erheblich zum Zusammen-bruch des Römischen Reiches bei, der im 5. Jahrhundert abge-schlossen war.


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