Lautstärken
Author D.Selzer-McKenzie
https://youtu.be/8ZI2W3eJFWg
Die Lautstärke eines Schalls ist ein Maß dafür, wie laut er
vom Menschen als Hörereignis empfunden wird.
Der Lautstärkepegel ist ein psychoakustisches Vergleichsmaß,
das beschreibt, welchen Schalldruckpegel ein Sinuston mit einer Frequenz von
1000 Hz haben müsste, damit dieser Ton genauso laut empfunden wird, wie das
betrachtete Hörereignis. Bei einer Schall-Frequenz von 1000 Hz stimmen
Schalldruckpegel, gemessen in Dezibel, und Lautstärkepegel, gemessen in Phon,
überein. Für Sinustöne anderer Frequenzen sowie für komplexe Schallereignisse
sind dagegen andere Schalldruckpegel erforderlich, um den gleichen
Lautstärkeeindruck zu erzielen. Welcher Schalldruckpegel für einen Einzelton
bei welcher Frequenz erforderlich ist, um jeweils den gleichen
Lautstärkeeindruck zu erzielen, ist in den „Kurven gleicher Lautstärkepegel“
(Isophone) beschrieben. Die Kurven gleicher Lautstärkepegel sind festgehalten
in DIN 45630 Blatt 2 und der ISO R 226 von 1961; siehe auch ältere Abbildung.
Im Jahr 2003 wurde eine überarbeitete Version der Norm (ISO 226:2003)
vorgelegt, in der die Kurven auf Basis der Forschungsergebnisse der vergangenen
20 Jahre neu festgelegt wurden; siehe Weblinks.
Zusammenhang zwischen Sone und Phon
Während der Lautstärkepegel die empfundenen Lautstärken mit
der Lautstärke eines Referenzsignals vergleicht, macht die Lautheit in Sone
eine direkte Aussage darüber, wie laut ein Mensch den Schall empfindet. Nicht
aber eine direkte Aussage darüber, wie „angenehm“ und/oder „unangenehm“ ein
Schallereignis von einer Person individuell wahrgenommen wird. Hierfür sind
weitere Parameter wie Schärfe und Rauhigkeit usw. notwendig. Die Lautheit in
Sone ist eine psychoakustische Größe. Ein Schall mit dem Lautstärkepegel von 40
phon erhält die Lautheit 1 sone. Ein doppelt so laut empfundener Schall erhält
den doppelten Lautheitswert, ein halb so laut empfundener Schall den halben
Lautheitswert. DIN 45631 bzw. ISO 532 B beschreiben Messverfahren für die
Lautheitsmessung breitbandiger Signale.
Lautstärkepegel in Phon und Lautheit in Sone lassen sich
ineinander umrechnen, aber nicht in dB als bewertete Schalldruckpegel.
Die Richtlinien zur Schallmessung und -bewertung benutzen
bewertete Schalldruckpegel, welche die empfundene Lautstärke weniger genau als
Lautheitsmessungen wiedergeben, dafür aber wesentlich einfacher zu handhaben
sind.
Musik
In der Musik ist die Lautstärke einer der musikalischen
Parameter des Einzeltons; eine genauere Bezeichnung wäre „psychoakustische
Tonstärke“.
Tontechnik
Im Bereich der Tontechnik kommen unterschiedliche Arten von
Pegelmessern zum Einsatz. Als Aussteuerungsmesser in der Produktion werden
meistens schnell reagierende Peakmeter (QPPM, Quasi Peak Programme Meter) mit
definierter Integrationszeit nach DIN 45406 (IEC 268-10, ARD Pf 3/6)
eingesetzt. Sie stellen einen Kompromiss zwischen schnellem Ansprechen (~ 10
ms) zum Schutz des elektrischen Systems und einer näherungsweise gehörbezogenen
Pegelmessung dar. Zur Kontrolle der Lautheit kommen meistens nach ITU BS.1770
normierte Lautheitsmesser mit LKFS-Anzeige (Lautheit, K-bewertet, bezogen auf
Digital Full-Scale) zum Einsatz. Vereinzelt finden sich auch noch VU-Meter (VU,
Volume Units) mit einer Integrationszeit von etwa 300 ms (nach ANSI C 16.5 oder
IEC 268-17).
Zur Schallpegelmessung im Bereich der Tontechnik,
beispielsweise zur Einmessung von Studiomonitoren oder zur Überwachung von
Beschallungsystemen, kommen Schallpegelmesser mit A- oder C-Bewertung zum
Einsatz; siehe Bewertungskurven.
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