Trading Börse Inline Optionsscheine SelMcKenzie
Selzer-McKenzie
Author D.Selzer-McKenzie
Abseits der Hebelzertifikate-Welt gibt es interessante
Hebelprodukte, die ein aktives, aber
auch ein eher konservatives Handeln (je nach Risikoneigung)
ermöglichen. Die Rede ist von
sogenannten exotischen Optionsscheinen wie zum Beispiel
Inline-Optionsscheinen.
Inline-Optionsscheine (Double No Touch) sind mit zwei
Barrieren ausgestattet, einer oberen und einer unteren.
Solange sich der Basiswert innerhalb dieser Kursmarken
bewegt, erhalten Investoren am Ende der Laufzeit
einen festen Auszahlungsbetrag von zehn Euro. Bereits
beim Kauf des Inline-Optionsscheins wissen Anleger, welche
Rendite sie mit dem jeweiligen Produkt erzielen können.
Da bei Berühren oder Durchbrechen einer der beiden
Kursmarken nahezu ein Totalverlust eintritt, ist es
sinnvoll,
eine Stopp-Loss-Order zu platzieren. Je nach Möglichkeit
und Risikoprofil des Traders lassen sich hier verschiedene
potenzielle Strategien entwickeln.
Attraktive Renditen mit Inlinern
Gerade für Berufstätige und Menschen mit wenig Zeit
für die Börse ist es häufig nicht möglich, aktives Trading
zu betreiben. In diesem Fall ist es sinnvoll, die Range
zwischen
unterer und oberer Barriere so zu wählen, dass die
Euro pro Optionsschein erhöht wird. Als Beispiel soll
hier ein Inline-Optionsschein auf den DAX mit der WKN
DX4HZ6 dienen. Das Produkt kostet derzeit 9,66 Euro
(Stand: 06.03.2013) und hat eine untere Barriere von 5900
Punkten und eine obere Barriere von 8900 Punkten. Notiert
der DAX also bis zum Laufzeitende am 20.06.2013 immer
zwischen diesen Kursschwellen, so erhält der Trader am
Ende zehn Euro gutgeschrieben. Dies entspricht einer Rendite
von 3,52 Prozent beziehungsweise 11,95 Prozent per
annum. In Bild 1 ist zu erkennen, dass der DAX seit Anfang
2012 weder die 5900- noch die 8900-Punkte-Marke erreicht
hat. Betrachtet man den DAX seit Jahresbeginn, verläuft
er in einer noch engeren Bandbreite von rund 450 Punkten
(siehe blauer Kasten). Bereits am Preis des
Inline-Optionsscheins
können Sie also erkennen, wie hoch oder gering
die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Basiswert eine der
beiden
Kursschwellen bis zum Laufzeitende verletzt. Weist ein
Inline-Optionsscheins einen Preis von beispielsweise drei
Euro auf, ist er tendenziell als spekulativer einzustufen
und
in der Regel nicht für das entspannte
Trading neben der Arbeit zu nutzen.
Für den aktiven Trader
Trader, die mehr Pepp in ihrem
Depot wünschen, kommen bei Inline-
Optionsscheinen ebenfalls nicht zu
kurz. Im Gegenteil: Mit der richtigen
Trading-Strategie und Erfahrung mit
der Technischen Analyse lassen sich
mit diesen Hebelprodukten hervorragende
Renditen erzielen. Der DAX
befindet sich in einem intakten mittelund
langfristigen Aufwärtstrend. Die
mittelfristige Aufwärtstrendlinie verläuft
zum Zeitpunkt der Analyse bei
rund 7591 Punkten. Dort, zwischen
7500 und 7600 Punkten, befindet sich
zudem eine wichtige charttechnische
Unterstützungszone. Genau an der
genannten Trendlinie konnte der DAX
zuletzt wieder nach oben abdrehen. Investoren, die nun
davon ausgehen, dass diese Zone hält und der DAX nicht
auf Anhieb über das bisherige Allzeithoch hinaus über die
8000-Punkte-Marke ansteigt, für den könnte sich der Inline-
Optionsschein mit der WKN DX4027 anbieten. Dieser ist
mit einer unteren Barriere bei 7000 und einer oberen
Barriere
bei 8400 Punkten ausgestattet, Bewertungstag ist der
20.06.2013. Der Kaufkurs des Optionsscheins beträgt 5,31
Euro (Stand: 06.03.2013). Es lässt sich somit in etwas mehr
als drei Monaten eine Rendite von 88,68 Prozent
beziehungsweise
301,17 Prozent p.a. erzielen, wenn die genannten
Barrieren nicht berührt werden.
Trader, die diese heißen Inline-Optionsscheine handeln,
sollten jedoch unbedingt mit passenden Sicherungsstopps
arbeiten, zum Beispiel bei Durchbrechen der
Unterstützungszone zwischen 7500 und 7600 Punkten oder
bei Überschreiten des Allzeithochs, je nach
Risikobewusstsein.
Da die Preise für Inline-Optionsscheine während
der Laufzeit jedoch schwer zu kalkulieren sind und daher
Stopp-Levels nicht exakt ermittelt werden können, sollten
Trader immer einen Blick auf den Markt haben und aussteigen,
sobald das Level im Basiswert erreicht wurde, zu
dem ein Ausstieg sinnvoll ist. Sollte sich der Markt in der
nächsten Zeit seitwärts bewegen, wird das Produkt schnell
an Wert zulegen und Richtung zehn Euro laufen.
Achten Sie auf die jährliche Rendite
Wie im letzten Beispiel (WKN: DX4027) aufgezeigt, beträgt
die Rendite für das Produkt, das knapp drei Monate läuft,
301,17 Prozent per annum. Gerade bei spekulativen Inline-
Optionsscheinen mit engen Barrieren sollte die Laufzeit
möglichst kurz gewählt werden. So kann zum einen der
Marktverlauf besser eingeschätzt werden und zum anderen
legen die Produkte schnell an Wert zu, wenn es gegen
Laufzeitende geht und der Markt tendenziell seitwärts läuft.
Daher ist es sinnvoll, nicht nur ein Auge auf die absolute
Rendite zu werfen, sondern auch auf die jährliche Rendite,
um ein besseres Gefühl dafür zu bekommen, was mit diesen
Optionsscheinen im Sinne einer längerfristigen Inliner-
Strategie möglich ist. Hierbei werden in der Regel Produkte
mit einer vergleichsweise kurzen Laufzeit (einige Wochen)
gewählt, denn das Kapital kann nach Fälligkeit wieder neu
angelegt werden. Als Vergleichsgröße zu anderen Anlageformen
ist daher die jährliche Rendite ein guter Maßstab,
sodass diese Kennzahl der absoluten Rendite bei der Auswahl
eines Inline-Optionsscheins vorzuziehen ist.
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