Edelmetalle 2016
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/R3YITNuhJmw
„Worst case" — Der größte anzunehmende Unfall
Das erste Phänomen zeugt davon, dass die Kursgewinne vom
Jahresbeginn verpufften und der Goldpreis das Jahreshoch 2015 bei 1.306 USD
nicht ansatzweise verteidigen konnte. Pikanterweise wurde das angeführte Hoch
bereits im vergan-genen Januar erreicht — danach ging es für das Edelmetall
suk-zessive in Richtung Süden. Rein psychologisch betrachtet stellt dieses
Verhaltensmuster einen echten Wermutstropfen dar, zumal der Jahresschlusskurs
in Schlagdistanz zum Jahres¬tief eine unmittelbare Fortsetzung der
beschriebenen Kurs-schwäche zum Jahresauftakt 2016 begünstigt. Im Sinne eines
vorsichtigen Kaufmanns wollen wir deshalb mit der Risikobe-trachtung im „worst
case"-Fall beginnen. Im Jahreschart sticht die horizontale Unterstützung
in Form des Hochs vom Januar 1980 bei 875 USD hervor. Zusammen mit dem
61,8-%-Fibo-nacci-Retracement des Aufwärtsimpulses von Juli 1999 bis September
2011 (890 USD) entsteht hier die „letzte Rück-zugslinie" des Goldpreises.
Sollte es im Rahmen eines grö߬ten anzunehmenden Unfalls im Jahresverfall 2016
tatsächlich zu einem Test dieser Haltezone kommen, entstünde auf Sicht von mehreren
Jahren möglicherweise eine ähnlich gute Invest-mentgelegenheit wie zu Beginn
des Jahrtausends.
Der Charme der Fibonacci-Zahlen
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Das
viel¬leicht bekannteste Hölderlin-Zitat passt bestens zur Ausgangs-situation
auf Jahresbasis. Ausgehend vom Tief im Jahr 1999 bei 253 USD ging es 13 Jahre
nach Norden, ehe im 3. Quartal 2011 die bis heute andauernde Korrektur
einsetzte. Ein neues Verlaufstief vorausgesetzt, hält die Atempause seit 2011
nun auch schon fünf Jahre lang an. Interessanterweise handelt es sich sowohl
bei der Dauer der angeführten Hausse als auch bei der beschriebenen Baisse
jeweils um Fibonacci-Zahlen, die oftmals Wendepunkte markieren. Mit anderen
Worten: Fibo-
Open End*-Turbo-Optionsschein auf Gold
nacci-Jahre — wie bespielsweise 2016 — sind prädestinier:.
wichtige Trendwenden hervorzubringen. Mit Blick auf den Ja- reschart lässt sich
dieses Verhaltensmuster auf die Spitze tre - ben: Die dynamischste aller
Goldrallies von 1976 bis 1980 endete nach fünf Jahren, während es im Anschluss
an fünf Baissejahre bei 281 USD zur Ausprägung eines wichtigen Tief-punkts kam.
Nimmt man nicht das 1999er-Tief bei 253 USD, sondern das zwei Dollar
höherliegende Pendant von 2001 als Startpunkt der Goldrally zu Beginn des
Jahrtausends, dann beanspruchte die gesamte Korrektur von 1980 bis 2001 exakt
21 Jahre, wobei es sich wiederum um eine Fibonacci-Zahl han-delt. Ein letzter
Nackenschlag?
Vor der Ausprägung eines wichtigen Marktwendepunkts soll-ten
Anleger aber noch einen finalen Baisseimpuls auf dem Radarschirm haben. Dieser
wird begünstigt durch den oben angesprochenen Jahresschlusskurs nahezu auf
Jahrestief und die Chartkonstellation auf Quartalsbasis. Insgesamt neun
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Quartale rang der Goldpreis mit der Unterstützungszone aus
den Tiefpunkten von 2013 bei 1.185/81 USD sowie einem Cluster aus jeweils einer
Fibonacci-Projektion und einem Fibo-nacci-Retracement (1.165/54 USD), ehe diese
Bastion im Sommer 2015 fiel. Gleichzeitig wurde damit der langfristige
Basisaufwärtstrend seit Beginn des Jahrtausends (akt. bei 1.303 USD) endgültig
zu den Akten gelegt (siehe Chart 2). Technisch ist das Edelmetall deshalb nicht
nur angeschlagen, sondern auf solche Seitwärtsphasen folgen regelmäßig dyna-mische
Bewegungen, die Anleger aufgrund des Bruchs der oben genannten
Unterstützungszone derzeit konsequenter-weise auf der Unterseite erwarten
müssen. In der Folge liegen deshalb dreistellige Kursnotierungen wieder im
Bereich des Möglichen. Als nächste Auffangzone sind dabei die Hochs zwi-schen
1.031 USD und 988 USD prädestiniert, mit denen sich das Edelmetall 2008/2009
über einen Zeitraum von rund anderthalb Jahren auseinandersetzte.
Dow-Theorie als weiterer Belastungsfaktor
Im nächsten Schritt wollen wir die Zeitebene zur Analyse des
Goldpreises weiter herunterbrechen - eine Vorgehensweise, die wir auch bei der
Erstellung eigener Analysen für hochgra¬dig sinnvoll erachten. Hohe Zeitebenen
dienen dabei dazu, die grundsätzliche Trendrichtung zu bestimmen, während das
eigentliche Timing im untergeordneten Zeithorizont vorgenom men wird. Die
charttechnischen Probleme des Edelmetalls treten auch im Monatsbereich deutlich
zutage. So liegt nach wie vor eine Serie fallender Hoch- und fallender
Tiefpunkte vor, womit die älteste (Abwärts-)Trenddefinition der Welt- nämlich
die nach Charles Dow - weiterhin erfüllt ist. Gleichzeitig kann die
Kursentwicklung der letzten zweieinhalb Jahre als abstei¬gendes Dreieck
interpretiert werden, dessen Auflösung nach unten zuletzt mit einem
idealtypischen Pullback an die untere Dreiecksbegrenzung bestätigt wurde. Rein
rechnerisch lässt sich aus der Höhe der beschriebenen
Trendfortsetzungsfor-mation ein kalkulatorisches Rückschlagpotenzial ableiten,
um die oben genannte Haltezone bei rund 1.000 USD auszuloten. Um das
charttechnische Bild aufzuhellen, muss dagegen zumindest das Oktoberhoch bei
1.191 USD zurückerobert wer¬den. Damit wäre das absteigende Dreieck negiert und
gleich¬zeitig die Folge fallender Hochpunkte durchbrochen.
Gold in Euro: Ebenfalls kein Zuckerschlecken
Auch die Analyse auf Tagesebene bringt keine Besserung.
Während der Abwärtstrend seit Oktober 2012 (akt. bei 1.152 Punkten) absolut
intakt ist, fällt die 200-Tages-Linie (akt. bei 1447 USD) weiterhin dynamisch.
Für das i-Tüpfelchen sorgt die „bearishe" Auflösung einer klassischen
Korrekturflagge sowie das jüngste Verlaufstief bei 1.046 USD (siehe Chart 4).
Da für technisch motivierte Anleger alles andere als eine Fort¬setzung des
etablierten Trends Nebenkriegsschauplätze dar¬stellen, gibt es derzeit keinen
Grund, den bestehenden Bais¬setrend in Frage zu stellen. Selbst auf EUR-Basis
ist mittler¬weile wegen des gültigen Abwärtstrends seit September 2012 (akt.
bei 1.092 EUR) sowie der fallenden 200-Wochen-Linie (akt. bei 1.084 EUR)
Vorsicht angebracht (siehe Chart 5). Deshalb besteht kurzfristig - wie oben
dargestellt- das Risiko, erstmals seit Ende 2009 wieder dreistellige
Goldnotierungen hinnehmen zu müssen. Im Anschluss an einen potenziellen
„finalen Ausverkauf" sehen wir aber Erholungschancen. Die Glättungslinie
der letzten 200 Tage sowie der Abwärtstrend der letzten gut zwei Jahre bei rund
1.150 USD definieren dabei
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ein erstes Anlaufziel. Perspektivisch halten wir sogar das
Jah¬reshoch 2015 bei 1.306 USD für erreichbar.
Auf der Suche nach dem Boden
In dramatischer Art und Weise schlägt sich der
Goldpreisver¬fall der letzten Jahre im Kursverlauf des NYSE Arca Gold Bugs
nieder. Schließlich hat sich die Notierung der 15 größten Gold¬produzenten, die
ihren Output in möglichst geringem Umfang absichern, seit dem Rekordstand von
2011 bei gut 600 Punk¬ten gesechstelt. Trotz der seit Anfang 2014 bestehenden
Divergenzen (z.B. RSI, MACD) lässt sich eine Trendwende derzeit beim besten
Willen nicht ableiten. Um überhaupt einen Gedanken an eine Bodenbildung
verschwenden zu können, ist ein Anstieg über das Hoch vom Oktober bei 140
Punkten nötig. Aus charttechnischer Sicht markiert dieses Level aller¬dings
erst den Auftakt zu einer bedeutenden Widerstands-zone, denn nur knapp darüber
befinden sich mit einem gleiten¬den Durchschnitt sowie dem steilen, aus dem
Jahr 2012 stam¬menden Abwärtstrend (akt. bei 144 bzw. 148 Punkten) die nächsten
markanten Barrieren. Abgerundet wird der auf die¬sem Niveau entstehende
Kumulationspunkt durch eine ganze Reihe von Hoch- und Tiefpunkten im Bereich
von rund 150 Punkten (siehe Chart 6). Erst bei einer Rückeroberung der
beschriebenen Kumulationszone können Anleger wieder opti-mistischer in die
Zukunft schauen und von einer Bodenbildung beim NYSE Arca Gold Bugs ausgehen.
Silber: Neues Mehrjahrestief
Als nächstes möchten wir uns den charttechnischen
Perspek-tiven des Silberpreises zuwenden. Seit April 2011 befindet sich der
kleine Bruder des Goldes in einem intakten Abwärtstrend (akt. bei 17,37 USD).
Neben dem zu Jahresbeginn 2015 erfolg-ten Pullback an den ehemaligen
Basisaufwärtstrend seit 2003 (akt. bei 19,91 USD), der den zuvor erfolgten
Trendbruch noch-mals unterstrich, sorgt vor allem der Rutsch unter die Marke
von rund 15 USD - gleichbedeutend mit den tiefsten Notierun-gen seit Sommer
2009 - für einen erneuten Wermutstropfen (siehe Chart 7). In den vergangenen 30
Jahren hatte dieses Level in schöner Regelmäßigkeit ihren Unterstützungs- bzw.
Widerstandscharakter unter Beweis gestellt. Die Bedeutung dieser
Demarkationslinie wird zusätzlich durch ein Fibonacci- Level (14,77 USD)
untermauert. Per Saldo befindet sich der Silberpreis unverändert in einem
intakten Abwärtstrend, zumal das Edelmetall droht, das Jahr 2015 auf einem
Mehrjahrestief zu beenden. Daran ändert auch der trendfolgende MAGD nichts, der
auf niedrigem Niveau ein neues Kaufsignal gene-riert hat. Allerdings wird
dieses Signal durch den Aroon kon-terkariert, der einen Baissetrend
signalisiert.
Demarkationslinie bei rund 15 USD
In Ermangelung jedweder Anzeichen einer Trendumkehr
defi-niert das Tief vom August 2007 bei 11,03 USD die nächste nennenswerte
Unterstützung, bevor die Parallele zum Baisse-trend seit dem Jahr 2011 (akt.
bei 10,09 USD) in den Fokus rückt. Auf Wochenbasis markieren die Tiefpunkte vom
Juli und April 2009 noch kleinere Zwischenetappen. Hoffnungen, dass
es selbst während eines „letzten Abschwungs" nicht ganz
so schlimm kommt, wecken die positiven Divergenzen seitens des RSI und des MACD
(siehe Chart 8), die dem Baisseimpuls der letzten Jahre inzwischen einen recht
hohen Reifegrad attestieren. Der Weg nach Norden gestaltet sich allerdings sehr
steinig. Neben der oben genannte Demarkationslinie bei rund 15 USD sind in
diesem Zusammenhang die 38-Wochen-Linie (akt. bei 15,42 USD) sowie der
Abwärtstrend seit Juli 2014 (akt. bei 15,62 USD) ins Feld zu führen. Im April
2016 wird selbst der langfristige Baissetrend auf Wochenbasis in diesem
Dunstkreis verlaufen. Ein Spurt über die angeführten Barrieren ist unseres
Erachtens die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung der
charttechnischen Perspek¬tiven des Silberpreises.
Ratios mit Extremniveaus
Interessant ist derzeit auch die Analyse des
Gold-Silber-Ratios. In den letzten Jahren hat sich der Goldpreis im Vergleich
zum Silber deutlich wackerer geschlagen, was sich in einer massi¬ven Ausweitung
des Ratios niederschlägt. Mit Werten von knapp 80 notiert der Ratio-Chart nun
aber im Dunstkreis einer extrem wichtigen Widerstandszone. Seit 1996 markierte
die¬ses Niveau mehrfach wichtige Marktwendepunkte. Dass es zum dritten Mal in
diesem Jahrtausend wieder so laufen könnte, signalisiert der Kursverlauf des
Verhältnischarts, der in einen klassischen Keil hineinläuft (siehe Chart 9).
Der Respekt der Marktteilnehmer vor der 80er-Marke spiegelt sich darüber hinaus
in der negativen Divergenz im Verlauf des RSI sowie in dem jüngsten
Ausstiegssignal seitens des MACD wider. Ana¬log zu den bisherigen Prognosen
besteht ein Restrisiko, dass das Gold-Silber-Ratio im Gleichklang mit einem
finalen Ausver¬kauf an den Edelmetallmärkten im 1. Quartal 2016 ein wichti¬ges
Topp ausprägen wird. Danach ist aber ein Umdenken erforderlich und der
Silberpreis dürfte im Vergleich zum „gro¬ßen Bruder" zu einem Comeback
ansetzen. Noch extremer gestaltet sich die Ausgangslage bei der Betrachtung der
Gold-Öl-Relation.
Wiederholt sich die Geschichte?
Schließlich hat das Gold-Öl-Ratio zuletzt sogar neue
Verlaufs-hochs erklommen und notiert aktuell auf dem höchsten Stand des
Jahrtausends. Die beschriebene Extremkonstellation dient als perfekte
Überleitung zu einem der spannendsten Charts für 2016: Gleichzeitig zählt der
Ölpreis zu den Seismo¬graphen, welche 2016 die größten Auswirkungen auf andere
Assetklassen entfalten sollten. Im letzten Jahr prognostizier¬ten wir an dieser
Stelle eine technische Reaktion des „schwar¬zen Goldes". Kernargument war
damals der Grad an Überver-kauftheit, der in der Historie seinesgleichen
vergeblich sucht. Auf die Erholung zu Jahresbeginn folgte ein weiterer
dramati-scher Abverkauf. In der Konsequenz notieren für WTI diverse Indikatoren
bereits wieder nahe ihrer unteren Extrembereiche. RSI und MACD zeigen zudem
eine divergente Entwicklung, indem die letzten Verlaufstiefs vom März, August
und Dezem-ber jeweils nicht mehr durch entsprechende Indikatorenpen-dants
bestätigt wurden. Auf der Seite der quantitativen Stu- dien ist ein weiterer
Aspekt beachtenswert: Der Abstand zwi-schen oberem und unterem Bollinger Band
nähert sich bei monatlicher Berechnungsweise seinem historischen Hoch aus dem
Jahr 2009 (siehe Chart 10).
Chart 12: CRB
2007 2000 2009 2010 7041 2012 2019 015 7-016
Quelle: Reuters, tradesignal, Stand: 18.12.2015
Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die
künftige Wertentwicklung.
Massive Kernunterstützung
Weit auseinanderliegende Begrenzungen des klassischen
Volatilitätsindikators waren in der Vergangenheit regelmäßig ein zuverlässiger
Vorbote zumindest einer gewissen Marktbe-ruhigung. Neben der Ausgangslage bei
den quantitativen Indi-katoren wecken aus charttechnischer Sicht vor allem zwei
Aspekte Hoffnungen auf eine Wende zum Besseren im Jahr 2016: Zum einen hat der
Ölpreis zuletzt auf einer absoluten Kernunterstützungszone aufgesetzt, zum
anderen bildet das „schwarze Gold" mittlerweile eine klassische
Keilformation aus. Doch der Reihe nach: Die Tiefstände von 2009 und 2008 bilden
bei 33,55/32,40 USD eine wichtige horizontale Auffang¬zone, deren Bedeutung
zusätzlich durch das untere Bollinger Band (akt. bei 35,98 USD) und die untere
Keilbegrenzung (akt. bei 34,53 USD) untermauert wird (siehe Chart 11). In der
Summe stellt der Ölpreis unseres Erachtens zu Jahresbeginn eine interessante Investmentopportunität
dar, denn die Sorte WTI sollte zumindest für eine technische Reaktion gut sein.
Für „mehr" ist eine „bullishe" Auflösung des beschriebenen Keils
nötig, dessen obere Begrenzung aktuell bei 44,86 USD verläuft. Gelingt die
Überraschung, sind sogar Notierungen im Bereich der wichtigen horizontalen
Widerstandszone bei rund 60 USD möglich.
Wer der Meinung ist, dass die Entwicklung des Ölpreises
einem Trauerspiel gleichkommt, der sollte erst einmal einen Blick auf den Chart
des CRB Total Return Index werfen. Im Gegensatz zum Öl musste das breitere
Rohstoffbarometer im Jahresverlauf 2015 sogar das Tief aus dem Jahr 2009 bei
exakt 200 Punkten preisgeben. Auf Jahressicht steht zudem ein „roter
Block" zu Buche, das heißt während der Jahresstart nahezu auf Jahreshoch
gelang, droht der Rohstoffindex das Jahr 2015 (fast) auf Jahrestief zu beenden.
Der im Sommer 2008 etablierte Abwärtstrend (akt. bei 199 Punkten) kann des¬halb
als absolut intakt bezeichnet werden. Das einzige Gegen¬gewicht zu dem derzeit
eindeutig „fallenden Messer" stellen die massiv überverkauften Indikatoren
dar. Um es konkret zu machen: Sowohl der RSI als auch der MACD notieren im
his¬torischen Kontext auf einmalig niedrigen Levels. Dazu passt, dass der CRB
seit Mitte der 1990er Jahre niemals länger unter seiner 200-Tages-Glättung
notierte als aktuell. Da es sich bei der Technischen Analyse aber um ein
trendfolgendes Analy-sewerkzeug handelt, gilt der Trend als „höchstes
Gut". Analog zum Ölpreis müsste deshalb die Kombination aus dem steilen
Baissetrend und dem 2009er-Tief zurückerobert werden, ehe von einer Besserung
gesprochen werden kann.
Fazit
„The first investors in a new Bull market lose their shirts,
but the second round of investors make their fortune". Dieses Zitat aus
der Zeit des Eisenbahnbooms in der 2. Hälfte des 19. Jahr-hunderts, welches
frei übersetzt so viel bedeutet wie: „Wäh-rend die ersten Anleger in einem
neuen Bullenmarkt sich die Finger verbrennen, findet die zweite Runde von
Investoren ihr Glück", beschreibt die Ausgangslage an den
Edelmetallmärk¬ten sehr treffend. Schließlich ermahnt das Bonmot zur Geduld,
eine mögliche finale Abverkaufswelle mit wieder dreistelligen Goldnotierungen
abzuwarten. Sollte im Verlauf eines Selloffs sogar das Hoch von 1980 bei 875
USD erreicht werden, bietet sich Anlegern im Jahresverlauf 2016 auch unter
strategischen
Gesichtspunkten eine interessante Kaufgelegenheit. Per Ende
2016 erwarten wir den Goldpreis dann bei mindestens 1.150 USD — im positiven
Fall sogar im Dunstkreis des Jah¬reshochs von 2015 (1.306 USD). Deshalb sollten
Anleger im Jahresverlauf auf eine mögliche Bodenbildung achten, die wir
sicherlich auch im „Daily Trading" thematisieren würden. Unmittelbare
Erholungschancen sehen wir zum Jahresbeginn beim Ölpreis, bei dem aktuell
positive Divergenzen, eine Schlüsselhaltezone und eine „bullishe"
Keilformation zusam¬menkommen.
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