Montag, 18. Januar 2016

Edelmetalle 2016


Edelmetalle 2016

Author D.Selzer-McKenzie

Video: https://youtu.be/R3YITNuhJmw

„Worst case" — Der größte anzunehmende Unfall

Das erste Phänomen zeugt davon, dass die Kursgewinne vom Jahresbeginn verpufften und der Goldpreis das Jahreshoch 2015 bei 1.306 USD nicht ansatzweise verteidigen konnte. Pikanterweise wurde das angeführte Hoch bereits im vergan-genen Januar erreicht — danach ging es für das Edelmetall suk-zessive in Richtung Süden. Rein psychologisch betrachtet stellt dieses Verhaltensmuster einen echten Wermutstropfen dar, zumal der Jahresschlusskurs in Schlagdistanz zum Jahres¬tief eine unmittelbare Fortsetzung der beschriebenen Kurs-schwäche zum Jahresauftakt 2016 begünstigt. Im Sinne eines vorsichtigen Kaufmanns wollen wir deshalb mit der Risikobe-trachtung im „worst case"-Fall beginnen. Im Jahreschart sticht die horizontale Unterstützung in Form des Hochs vom Januar 1980 bei 875 USD hervor. Zusammen mit dem 61,8-%-Fibo-nacci-Retracement des Aufwärtsimpulses von Juli 1999 bis September 2011 (890 USD) entsteht hier die „letzte Rück-zugslinie" des Goldpreises. Sollte es im Rahmen eines grö߬ten anzunehmenden Unfalls im Jahresverfall 2016 tatsächlich zu einem Test dieser Haltezone kommen, entstünde auf Sicht von mehreren Jahren möglicherweise eine ähnlich gute Invest-mentgelegenheit wie zu Beginn des Jahrtausends.

Der Charme der Fibonacci-Zahlen

„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch." Das viel¬leicht bekannteste Hölderlin-Zitat passt bestens zur Ausgangs-situation auf Jahresbasis. Ausgehend vom Tief im Jahr 1999 bei 253 USD ging es 13 Jahre nach Norden, ehe im 3. Quartal 2011 die bis heute andauernde Korrektur einsetzte. Ein neues Verlaufstief vorausgesetzt, hält die Atempause seit 2011 nun auch schon fünf Jahre lang an. Interessanterweise handelt es sich sowohl bei der Dauer der angeführten Hausse als auch bei der beschriebenen Baisse jeweils um Fibonacci-Zahlen, die oftmals Wendepunkte markieren. Mit anderen Worten: Fibo-

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nacci-Jahre — wie bespielsweise 2016 — sind prädestinier:. wichtige Trendwenden hervorzubringen. Mit Blick auf den Ja- reschart lässt sich dieses Verhaltensmuster auf die Spitze tre - ben: Die dynamischste aller Goldrallies von 1976 bis 1980 endete nach fünf Jahren, während es im Anschluss an fünf Baissejahre bei 281 USD zur Ausprägung eines wichtigen Tief-punkts kam. Nimmt man nicht das 1999er-Tief bei 253 USD, sondern das zwei Dollar höherliegende Pendant von 2001 als Startpunkt der Goldrally zu Beginn des Jahrtausends, dann beanspruchte die gesamte Korrektur von 1980 bis 2001 exakt 21 Jahre, wobei es sich wiederum um eine Fibonacci-Zahl han-delt. Ein letzter Nackenschlag?

Vor der Ausprägung eines wichtigen Marktwendepunkts soll-ten Anleger aber noch einen finalen Baisseimpuls auf dem Radarschirm haben. Dieser wird begünstigt durch den oben angesprochenen Jahresschlusskurs nahezu auf Jahrestief und die Chartkonstellation auf Quartalsbasis. Insgesamt neun

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Quartale rang der Goldpreis mit der Unterstützungszone aus den Tiefpunkten von 2013 bei 1.185/81 USD sowie einem Cluster aus jeweils einer Fibonacci-Projektion und einem Fibo-nacci-Retracement (1.165/54 USD), ehe diese Bastion im Sommer 2015 fiel. Gleichzeitig wurde damit der langfristige Basisaufwärtstrend seit Beginn des Jahrtausends (akt. bei 1.303 USD) endgültig zu den Akten gelegt (siehe Chart 2). Technisch ist das Edelmetall deshalb nicht nur angeschlagen, sondern auf solche Seitwärtsphasen folgen regelmäßig dyna-mische Bewegungen, die Anleger aufgrund des Bruchs der oben genannten Unterstützungszone derzeit konsequenter-weise auf der Unterseite erwarten müssen. In der Folge liegen deshalb dreistellige Kursnotierungen wieder im Bereich des Möglichen. Als nächste Auffangzone sind dabei die Hochs zwi-schen 1.031 USD und 988 USD prädestiniert, mit denen sich das Edelmetall 2008/2009 über einen Zeitraum von rund anderthalb Jahren auseinandersetzte.

Dow-Theorie als weiterer Belastungsfaktor

Im nächsten Schritt wollen wir die Zeitebene zur Analyse des Goldpreises weiter herunterbrechen - eine Vorgehensweise, die wir auch bei der Erstellung eigener Analysen für hochgra¬dig sinnvoll erachten. Hohe Zeitebenen dienen dabei dazu, die grundsätzliche Trendrichtung zu bestimmen, während das eigentliche Timing im untergeordneten Zeithorizont vorgenom men wird. Die charttechnischen Probleme des Edelmetalls treten auch im Monatsbereich deutlich zutage. So liegt nach wie vor eine Serie fallender Hoch- und fallender Tiefpunkte vor, womit die älteste (Abwärts-)Trenddefinition der Welt- nämlich die nach Charles Dow - weiterhin erfüllt ist. Gleichzeitig kann die Kursentwicklung der letzten zweieinhalb Jahre als abstei¬gendes Dreieck interpretiert werden, dessen Auflösung nach unten zuletzt mit einem idealtypischen Pullback an die untere Dreiecksbegrenzung bestätigt wurde. Rein rechnerisch lässt sich aus der Höhe der beschriebenen Trendfortsetzungsfor-mation ein kalkulatorisches Rückschlagpotenzial ableiten, um die oben genannte Haltezone bei rund 1.000 USD auszuloten. Um das charttechnische Bild aufzuhellen, muss dagegen zumindest das Oktoberhoch bei 1.191 USD zurückerobert wer¬den. Damit wäre das absteigende Dreieck negiert und gleich¬zeitig die Folge fallender Hochpunkte durchbrochen.

Gold in Euro: Ebenfalls kein Zuckerschlecken

Auch die Analyse auf Tagesebene bringt keine Besserung. Während der Abwärtstrend seit Oktober 2012 (akt. bei 1.152 Punkten) absolut intakt ist, fällt die 200-Tages-Linie (akt. bei 1447 USD) weiterhin dynamisch. Für das i-Tüpfelchen sorgt die „bearishe" Auflösung einer klassischen Korrekturflagge sowie das jüngste Verlaufstief bei 1.046 USD (siehe Chart 4). Da für technisch motivierte Anleger alles andere als eine Fort¬setzung des etablierten Trends Nebenkriegsschauplätze dar¬stellen, gibt es derzeit keinen Grund, den bestehenden Bais¬setrend in Frage zu stellen. Selbst auf EUR-Basis ist mittler¬weile wegen des gültigen Abwärtstrends seit September 2012 (akt. bei 1.092 EUR) sowie der fallenden 200-Wochen-Linie (akt. bei 1.084 EUR) Vorsicht angebracht (siehe Chart 5). Deshalb besteht kurzfristig - wie oben dargestellt- das Risiko, erstmals seit Ende 2009 wieder dreistellige Goldnotierungen hinnehmen zu müssen. Im Anschluss an einen potenziellen „finalen Ausverkauf" sehen wir aber Erholungschancen. Die Glättungslinie der letzten 200 Tage sowie der Abwärtstrend der letzten gut zwei Jahre bei rund 1.150 USD definieren dabei

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ein erstes Anlaufziel. Perspektivisch halten wir sogar das Jah¬reshoch 2015 bei 1.306 USD für erreichbar.

Auf der Suche nach dem Boden

In dramatischer Art und Weise schlägt sich der Goldpreisver¬fall der letzten Jahre im Kursverlauf des NYSE Arca Gold Bugs nieder. Schließlich hat sich die Notierung der 15 größten Gold¬produzenten, die ihren Output in möglichst geringem Umfang absichern, seit dem Rekordstand von 2011 bei gut 600 Punk¬ten gesechstelt. Trotz der seit Anfang 2014 bestehenden Divergenzen (z.B. RSI, MACD) lässt sich eine Trendwende derzeit beim besten Willen nicht ableiten. Um überhaupt einen Gedanken an eine Bodenbildung verschwenden zu können, ist ein Anstieg über das Hoch vom Oktober bei 140 Punkten nötig. Aus charttechnischer Sicht markiert dieses Level aller¬dings erst den Auftakt zu einer bedeutenden Widerstands-zone, denn nur knapp darüber befinden sich mit einem gleiten¬den Durchschnitt sowie dem steilen, aus dem Jahr 2012 stam¬menden Abwärtstrend (akt. bei 144 bzw. 148 Punkten) die nächsten markanten Barrieren. Abgerundet wird der auf die¬sem Niveau entstehende Kumulationspunkt durch eine ganze Reihe von Hoch- und Tiefpunkten im Bereich von rund 150 Punkten (siehe Chart 6). Erst bei einer Rückeroberung der beschriebenen Kumulationszone können Anleger wieder opti-mistischer in die Zukunft schauen und von einer Bodenbildung beim NYSE Arca Gold Bugs ausgehen.

Silber: Neues Mehrjahrestief

Als nächstes möchten wir uns den charttechnischen Perspek-tiven des Silberpreises zuwenden. Seit April 2011 befindet sich der kleine Bruder des Goldes in einem intakten Abwärtstrend (akt. bei 17,37 USD). Neben dem zu Jahresbeginn 2015 erfolg-ten Pullback an den ehemaligen Basisaufwärtstrend seit 2003 (akt. bei 19,91 USD), der den zuvor erfolgten Trendbruch noch-mals unterstrich, sorgt vor allem der Rutsch unter die Marke von rund 15 USD - gleichbedeutend mit den tiefsten Notierun-gen seit Sommer 2009 - für einen erneuten Wermutstropfen (siehe Chart 7). In den vergangenen 30 Jahren hatte dieses Level in schöner Regelmäßigkeit ihren Unterstützungs- bzw. Widerstandscharakter unter Beweis gestellt. Die Bedeutung dieser Demarkationslinie wird zusätzlich durch ein Fibonacci- Level (14,77 USD) untermauert. Per Saldo befindet sich der Silberpreis unverändert in einem intakten Abwärtstrend, zumal das Edelmetall droht, das Jahr 2015 auf einem Mehrjahrestief zu beenden. Daran ändert auch der trendfolgende MAGD nichts, der auf niedrigem Niveau ein neues Kaufsignal gene-riert hat. Allerdings wird dieses Signal durch den Aroon kon-terkariert, der einen Baissetrend signalisiert.

Demarkationslinie bei rund 15 USD

In Ermangelung jedweder Anzeichen einer Trendumkehr defi-niert das Tief vom August 2007 bei 11,03 USD die nächste nennenswerte Unterstützung, bevor die Parallele zum Baisse-trend seit dem Jahr 2011 (akt. bei 10,09 USD) in den Fokus rückt. Auf Wochenbasis markieren die Tiefpunkte vom Juli und April 2009 noch kleinere Zwischenetappen. Hoffnungen, dass

es selbst während eines „letzten Abschwungs" nicht ganz so schlimm kommt, wecken die positiven Divergenzen seitens des RSI und des MACD (siehe Chart 8), die dem Baisseimpuls der letzten Jahre inzwischen einen recht hohen Reifegrad attestieren. Der Weg nach Norden gestaltet sich allerdings sehr steinig. Neben der oben genannte Demarkationslinie bei rund 15 USD sind in diesem Zusammenhang die 38-Wochen-Linie (akt. bei 15,42 USD) sowie der Abwärtstrend seit Juli 2014 (akt. bei 15,62 USD) ins Feld zu führen. Im April 2016 wird selbst der langfristige Baissetrend auf Wochenbasis in diesem Dunstkreis verlaufen. Ein Spurt über die angeführten Barrieren ist unseres Erachtens die Grundvoraussetzung für eine nachhaltige Verbesserung der charttechnischen Perspek¬tiven des Silberpreises.

Ratios mit Extremniveaus

Interessant ist derzeit auch die Analyse des Gold-Silber-Ratios. In den letzten Jahren hat sich der Goldpreis im Vergleich zum Silber deutlich wackerer geschlagen, was sich in einer massi¬ven Ausweitung des Ratios niederschlägt. Mit Werten von knapp 80 notiert der Ratio-Chart nun aber im Dunstkreis einer extrem wichtigen Widerstandszone. Seit 1996 markierte die¬ses Niveau mehrfach wichtige Marktwendepunkte. Dass es zum dritten Mal in diesem Jahrtausend wieder so laufen könnte, signalisiert der Kursverlauf des Verhältnischarts, der in einen klassischen Keil hineinläuft (siehe Chart 9). Der Respekt der Marktteilnehmer vor der 80er-Marke spiegelt sich darüber hinaus in der negativen Divergenz im Verlauf des RSI sowie in dem jüngsten Ausstiegssignal seitens des MACD wider. Ana¬log zu den bisherigen Prognosen besteht ein Restrisiko, dass das Gold-Silber-Ratio im Gleichklang mit einem finalen Ausver¬kauf an den Edelmetallmärkten im 1. Quartal 2016 ein wichti¬ges Topp ausprägen wird. Danach ist aber ein Umdenken erforderlich und der Silberpreis dürfte im Vergleich zum „gro¬ßen Bruder" zu einem Comeback ansetzen. Noch extremer gestaltet sich die Ausgangslage bei der Betrachtung der Gold-Öl-Relation.

 

Wiederholt sich die Geschichte?

Schließlich hat das Gold-Öl-Ratio zuletzt sogar neue Verlaufs-hochs erklommen und notiert aktuell auf dem höchsten Stand des Jahrtausends. Die beschriebene Extremkonstellation dient als perfekte Überleitung zu einem der spannendsten Charts für 2016: Gleichzeitig zählt der Ölpreis zu den Seismo¬graphen, welche 2016 die größten Auswirkungen auf andere Assetklassen entfalten sollten. Im letzten Jahr prognostizier¬ten wir an dieser Stelle eine technische Reaktion des „schwar¬zen Goldes". Kernargument war damals der Grad an Überver-kauftheit, der in der Historie seinesgleichen vergeblich sucht. Auf die Erholung zu Jahresbeginn folgte ein weiterer dramati-scher Abverkauf. In der Konsequenz notieren für WTI diverse Indikatoren bereits wieder nahe ihrer unteren Extrembereiche. RSI und MACD zeigen zudem eine divergente Entwicklung, indem die letzten Verlaufstiefs vom März, August und Dezem-ber jeweils nicht mehr durch entsprechende Indikatorenpen-dants bestätigt wurden. Auf der Seite der quantitativen Stu- dien ist ein weiterer Aspekt beachtenswert: Der Abstand zwi-schen oberem und unterem Bollinger Band nähert sich bei monatlicher Berechnungsweise seinem historischen Hoch aus dem Jahr 2009 (siehe Chart 10).

 

Chart 12: CRB

2007  2000  2009  2010  7041  2012  2019  015    7-016

Quelle: Reuters, tradesignal, Stand: 18.12.2015

Diese Angaben sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Massive Kernunterstützung

Weit auseinanderliegende Begrenzungen des klassischen Volatilitätsindikators waren in der Vergangenheit regelmäßig ein zuverlässiger Vorbote zumindest einer gewissen Marktbe-ruhigung. Neben der Ausgangslage bei den quantitativen Indi-katoren wecken aus charttechnischer Sicht vor allem zwei Aspekte Hoffnungen auf eine Wende zum Besseren im Jahr 2016: Zum einen hat der Ölpreis zuletzt auf einer absoluten Kernunterstützungszone aufgesetzt, zum anderen bildet das „schwarze Gold" mittlerweile eine klassische Keilformation aus. Doch der Reihe nach: Die Tiefstände von 2009 und 2008 bilden bei 33,55/32,40 USD eine wichtige horizontale Auffang¬zone, deren Bedeutung zusätzlich durch das untere Bollinger Band (akt. bei 35,98 USD) und die untere Keilbegrenzung (akt. bei 34,53 USD) untermauert wird (siehe Chart 11). In der Summe stellt der Ölpreis unseres Erachtens zu Jahresbeginn eine interessante Investmentopportunität dar, denn die Sorte WTI sollte zumindest für eine technische Reaktion gut sein. Für „mehr" ist eine „bullishe" Auflösung des beschriebenen Keils nötig, dessen obere Begrenzung aktuell bei 44,86 USD verläuft. Gelingt die Überraschung, sind sogar Notierungen im Bereich der wichtigen horizontalen Widerstandszone bei rund 60 USD möglich.

Wer der Meinung ist, dass die Entwicklung des Ölpreises einem Trauerspiel gleichkommt, der sollte erst einmal einen Blick auf den Chart des CRB Total Return Index werfen. Im Gegensatz zum Öl musste das breitere Rohstoffbarometer im Jahresverlauf 2015 sogar das Tief aus dem Jahr 2009 bei exakt 200 Punkten preisgeben. Auf Jahressicht steht zudem ein „roter Block" zu Buche, das heißt während der Jahresstart nahezu auf Jahreshoch gelang, droht der Rohstoffindex das Jahr 2015 (fast) auf Jahrestief zu beenden. Der im Sommer 2008 etablierte Abwärtstrend (akt. bei 199 Punkten) kann des¬halb als absolut intakt bezeichnet werden. Das einzige Gegen¬gewicht zu dem derzeit eindeutig „fallenden Messer" stellen die massiv überverkauften Indikatoren dar. Um es konkret zu machen: Sowohl der RSI als auch der MACD notieren im his¬torischen Kontext auf einmalig niedrigen Levels. Dazu passt, dass der CRB seit Mitte der 1990er Jahre niemals länger unter seiner 200-Tages-Glättung notierte als aktuell. Da es sich bei der Technischen Analyse aber um ein trendfolgendes Analy-sewerkzeug handelt, gilt der Trend als „höchstes Gut". Analog zum Ölpreis müsste deshalb die Kombination aus dem steilen Baissetrend und dem 2009er-Tief zurückerobert werden, ehe von einer Besserung gesprochen werden kann.

Fazit

„The first investors in a new Bull market lose their shirts, but the second round of investors make their fortune". Dieses Zitat aus der Zeit des Eisenbahnbooms in der 2. Hälfte des 19. Jahr-hunderts, welches frei übersetzt so viel bedeutet wie: „Wäh-rend die ersten Anleger in einem neuen Bullenmarkt sich die Finger verbrennen, findet die zweite Runde von Investoren ihr Glück", beschreibt die Ausgangslage an den Edelmetallmärk¬ten sehr treffend. Schließlich ermahnt das Bonmot zur Geduld, eine mögliche finale Abverkaufswelle mit wieder dreistelligen Goldnotierungen abzuwarten. Sollte im Verlauf eines Selloffs sogar das Hoch von 1980 bei 875 USD erreicht werden, bietet sich Anlegern im Jahresverlauf 2016 auch unter strategischen

Gesichtspunkten eine interessante Kaufgelegenheit. Per Ende 2016 erwarten wir den Goldpreis dann bei mindestens 1.150 USD — im positiven Fall sogar im Dunstkreis des Jah¬reshochs von 2015 (1.306 USD). Deshalb sollten Anleger im Jahresverlauf auf eine mögliche Bodenbildung achten, die wir sicherlich auch im „Daily Trading" thematisieren würden. Unmittelbare Erholungschancen sehen wir zum Jahresbeginn beim Ölpreis, bei dem aktuell positive Divergenzen, eine Schlüsselhaltezone und eine „bullishe" Keilformation zusam¬menkommen.

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