Solvency 2016 Trading
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/mYLCxK3YQlg
MÄRKTE: Unter Solvency II werden Versicherer sich gegen die
Risiken ihrer Anlagen stärker mit Eigenmitteln absichern müssen — doch die Höhe
der Kapitalanforderungen lässt sich senken.
D
ie Kapitalanlagerisiken von Versicherungsunterneh-men sind
ab dem kommenden Jahr nach den Vorga-ben von Solvency II zu messen und mit
Eigenkapital (Solvency Capital Requirement, SCR) zu unterlegen.
Kapital¬anlagerisiken finden sich größtenteils im sogenannten Markt¬risiko nach
Solvency II wieder und gliedern sich in die Sub¬module Zins-, Aktien-, Spread-,
FX-, Immobilienund Konzen¬trationsrisiko, wobei das Zinsrisiko sowohl die
Kapitalanlagen als auch die Verpflichtungen umfasst.
Das Ausmaß des jeweiligen Risikos im Submodul ist durch das
neue Aufsichtssystem Solvency II vorgegeben. Der Ertrag je einer Einheit
aufsichtsrechtlichen Risikos kann ent¬sprechend optimiert werden.
Optimierungsanreize sollten dabei zusätzlich von den geringen
Kapitalmarktzinsen ausge¬hen, die eine sichere Anlage mit auskömmlicher Rendite
im derzeitigen Marktumfeld praktisch ausschließen.
Vielzahl an Strategien möglich
Versicherer können ihre Eigenkapitalanforderung auf
ver¬schiedenen Ebenen optimieren:
1. Optimierung
der Asset Allokation durch Nutzung von Diversifikationseffekten;
2. Optimierung
innerhalb des Risikosubmoduls durch geschickte Auswahl von Instrumenten,
Derivaten oder Strategien.
Zum ersten Punkt gibt es diverse etablierte Ansätze wie
Risk-Parity, Minimum-Varianz- oder Markowitz-Optimierung, die sich hinsichtlich
ihres Optimierungsziels unterscheiden. Statt eines herkömmlichen Risikomaßes
muss hier der SCR integriert werden. Die Optimierung sollte zu einer Allokation
in den Risikosubmodulen führen, in der sich die Risiken best¬möglich
diversifizieren: Das Gesamtrisiko geht dann mit maximaler Auslastung der
Risikosubmodule einher und erfor-
dert in Relation wenig Eigenkapital beziehungsweise
gene¬riert alternativ den maximalen Ertrag.
Die Risiken der Submodule sollten jeweils ertragsmaximal mit
Assets ausgelastet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Spread- Produkte
sowohl auf das Spread-Risiko als auch auf das Zinsrisiko wirken. Außerdem ist
das Zinsrisiko nach Inklusion der Zinsrisiken der Passivseite relevant.
Angesichts des aktuellen Kapitalmarktumfelds investieren viele
Akteure stärker in risikobehaftete Anlagen. Dazu zählen auch Aktien, die
allerdings zunächst Eigenkapital in Höhe von 39 Prozent (TYP 1 Aktien, +/-
symmetrische Adjustierung) erfordern. Optionsstrategien können diese
Eigenkapitalanfor-derungen erheblich senken.
Eine einfache Strategie setzt gekaufte Call- Optionen ein,
die über verkaufte Call-Optionen mit höherem Strike bezie¬hungsweise verkaufte
Put-Optionen verbilligt werden. Inves¬toren müssen für den verkauften Call die
Anforderungen an Hedging-Techniken nach Solvency II einhalten, um eine
ent-sprechende Minderung der Eigenkapitalanforderungen zu erreichen. Die
Strategien zu steuern ist deshalb schwierig, weil sich die
Eigenkapitalanforderungen in Abhängigkeit des Aktienkurses relativ zum Strike
der Optionen und der monat¬lich festgestellten symmetrischen Adjustierung
verändern. Hier sind zur Steuerung der Eigenkapitalanforderungen lau¬fende
Anpassungen erforderlich.
Die Strategien können in unterschiedlichen Ausgestaltungen
mit verschiedenen Rendite-Risiko- Profilen umgesetzt wer¬den. Als Basis kann
wegen des geringen Kapitaleinsatzes ein Rentenportfolio dienen.
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