Montag, 18. Januar 2016

Solvency 2016 Trading


Solvency 2016  Trading

Author D.Selzer-McKenzie

Video: https://youtu.be/mYLCxK3YQlg

MÄRKTE: Unter Solvency II werden Versicherer sich gegen die Risiken ihrer Anlagen stärker mit Eigenmitteln absichern müssen — doch die Höhe der Kapitalanforderungen lässt sich senken.

 

D

ie Kapitalanlagerisiken von Versicherungsunterneh-men sind ab dem kommenden Jahr nach den Vorga-ben von Solvency II zu messen und mit Eigenkapital (Solvency Capital Requirement, SCR) zu unterlegen. Kapital¬anlagerisiken finden sich größtenteils im sogenannten Markt¬risiko nach Solvency II wieder und gliedern sich in die Sub¬module Zins-, Aktien-, Spread-, FX-, Immobilienund Konzen¬trationsrisiko, wobei das Zinsrisiko sowohl die Kapitalanlagen als auch die Verpflichtungen umfasst.

Das Ausmaß des jeweiligen Risikos im Submodul ist durch das neue Aufsichtssystem Solvency II vorgegeben. Der Ertrag je einer Einheit aufsichtsrechtlichen Risikos kann ent¬sprechend optimiert werden. Optimierungsanreize sollten dabei zusätzlich von den geringen Kapitalmarktzinsen ausge¬hen, die eine sichere Anlage mit auskömmlicher Rendite im derzeitigen Marktumfeld praktisch ausschließen.

Vielzahl an Strategien möglich

Versicherer können ihre Eigenkapitalanforderung auf ver¬schiedenen Ebenen optimieren:

1.        Optimierung der Asset Allokation durch Nutzung von Diversifikationseffekten;

2.        Optimierung innerhalb des Risikosubmoduls durch geschickte Auswahl von Instrumenten, Derivaten oder Strategien.

Zum ersten Punkt gibt es diverse etablierte Ansätze wie Risk-Parity, Minimum-Varianz- oder Markowitz-Optimierung, die sich hinsichtlich ihres Optimierungsziels unterscheiden. Statt eines herkömmlichen Risikomaßes muss hier der SCR integriert werden. Die Optimierung sollte zu einer Allokation in den Risikosubmodulen führen, in der sich die Risiken best¬möglich diversifizieren: Das Gesamtrisiko geht dann mit maximaler Auslastung der Risikosubmodule einher und erfor-

 

dert in Relation wenig Eigenkapital beziehungsweise gene¬riert alternativ den maximalen Ertrag.

Die Risiken der Submodule sollten jeweils ertragsmaximal mit Assets ausgelastet werden. Dabei ist zu berücksichtigen, dass Spread- Produkte sowohl auf das Spread-Risiko als auch auf das Zinsrisiko wirken. Außerdem ist das Zinsrisiko nach Inklusion der Zinsrisiken der Passivseite relevant.

Angesichts des aktuellen Kapitalmarktumfelds investieren viele Akteure stärker in risikobehaftete Anlagen. Dazu zählen auch Aktien, die allerdings zunächst Eigenkapital in Höhe von 39 Prozent (TYP 1 Aktien, +/- symmetrische Adjustierung) erfordern. Optionsstrategien können diese Eigenkapitalanfor-derungen erheblich senken.

Eine einfache Strategie setzt gekaufte Call- Optionen ein, die über verkaufte Call-Optionen mit höherem Strike bezie¬hungsweise verkaufte Put-Optionen verbilligt werden. Inves¬toren müssen für den verkauften Call die Anforderungen an Hedging-Techniken nach Solvency II einhalten, um eine ent-sprechende Minderung der Eigenkapitalanforderungen zu erreichen. Die Strategien zu steuern ist deshalb schwierig, weil sich die Eigenkapitalanforderungen in Abhängigkeit des Aktienkurses relativ zum Strike der Optionen und der monat¬lich festgestellten symmetrischen Adjustierung verändern. Hier sind zur Steuerung der Eigenkapitalanforderungen lau¬fende Anpassungen erforderlich.

Die Strategien können in unterschiedlichen Ausgestaltungen mit verschiedenen Rendite-Risiko- Profilen umgesetzt wer¬den. Als Basis kann wegen des geringen Kapitaleinsatzes ein Rentenportfolio dienen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.