Luigi Galvani 1737-1798
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/Aaq6EA7kwaI
Luigi Galvani
Luigi Galvani (* 9. September 1737 in Bologna, Italien; † 4.
Dezember 1798 ebenda) war ein italienischer Arzt, Anatom und Biophysiker.
Giovanni Aldini war sein Neffe.
Galvani studierte anfangs Theologie, später Medizin und
wurde 1762 Professor der Medizin zu Bologna und 1775 der praktischen Anatomie.
Der Beifall, den seine Abhandlung De renibus atque ureteribus volatilium[1] des
Jahres 1767 fand, führte ihn zu dem Entschluss, die Physiologie der Vögel zu
bearbeiten; doch beschränkte er sich später auf die Untersuchung ihrer
Gehörorgane.
Ein Zufall führte ihn am 6. November 1780 zur Entdeckung des
nach ihm benannten Galvanismus, worüber Emil du Bois-Reymond im 1. Band seiner
Untersuchungen über tierische Elektrizität (Berlin 1848) berichtet.
Versuchsanordnung des Froschschenkel-Experiments, aus dem De
viribus electricitatis in motu musculari
Galvani entdeckte durch Experimente mit Froschschenkeln die
Kontraktion von Muskeln, wenn diese mit Kupfer und Eisen in Berührung kamen,
wobei auch Kupfer und Eisen verbunden sein mussten. Galvani stellte also
unwissentlich einen Stromkreis her, bestehend aus zwei verschiedenen Metallen,
einem Elektrolyten („Salzwasser“ im Froschschenkel) und einem „Stromanzeiger“
(Muskel). Galvani erkannte diese Zusammenhänge noch nicht, aber er legte die
Grundlage für die Entwicklung elektrochemischer Zellen (auch Galvanische Zellen
oder Galvanische Elemente genannt) durch Alessandro Volta.
Galvani fiel auf, dass ein Froschschenkel, der mit einer
Messerklinge in Berührung stand, immer dann zusammenzuckte, wenn bei einer in
der Nähe stehenden Hochspannungsmaschine ein Funke übersprang.[2] Er war
überzeugt – wohl auch aufgrund der wenige Jahrzehnte zuvor durch Benjamin
Franklin angestellten berühmten Blitzableiterversuche – dass Gewitterblitze im
Prinzip auch solche Funken sind, nur viel größer. So führte er einen isoliert
befestigten Draht vom First eines Hauses in den Garten an einen Froschschenkel.
Ein zweiter Draht führte von diesem in einen Brunnen. So oft nun bei einem
Gewitter in der Nähe ein Blitz aufzuckte, geriet der Froschschenkel in Bewegung
und dies, bevor das zugehörige Donnern zu hören war.
Während der Terrorherrschaft der Französischen Revolution
weigerte sich Galvani, einen Eid auf die neue Regierung zu leisten. Durch den
Wohlfahrtsausschuss verlor er daraufhin sein Amt, in das er jedoch nach 1794
wieder eingesetzt wurde.
Ehrungen
Statue von Galvani in Bologna
1875 veranstaltete die Stadt Bologna einen Wettbewerb für
eine Statue Luigi Galvanis. Gewinner war der Bildhauer Adalberto Cencetti, der
dieses Werk 1879 vollendete.
Nach ihm benannt wurden die Galvanotechnik, das
Galvanometer, die Galvanotaxis, die Galvani-Spannung die Galvanotherapie und
der Mondkrater Galvani.
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