Ölpreise setzen Talfahrt fort
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/4xff1cnhd7Q
— Industriemetalle stabilisieren
sich auf niedrigem Niveau
Die schwache Weltkonjunktur und der starke Dollar belasten
weiter die Rohstoffpreise. Besonders die Energierohstoffe setzten ihre Talfahrt
im Dezember fort. Bei Edel- und Industriemetallen zeichnet sich hingegen eine
Stabilisierung auf niedrigem Niveau ab.
Gold blieb nach dem starken Abverkauf im Oktober auch
weiterhin deutlich unter Druck. Anfang Dezember erreichte das Edelmetall mit
rund USD 1.050 je Feinunze den tiefs¬ten Stand seit Anfang 2010. Nachdem die
US-Notenbank Mitte Dezember dann tat¬sächlich ihre Nullzinspolitik beendete,
verbil¬ligte sich Gold zunächst erneut bis auf unter USD 1.050, konnte sich
anschließend aber stabilisieren. Die Aussicht auf nur moderat steigende
Leitzinsen im kommenden Jahr trieb den Goldpreis Ende Dezember wieder bis knapp
unter USD 1.080. Ein wichtiger Abnehmer des Edelmetalls bleiben die
Noten¬banken. Gemäß Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) haben die
Zentralban¬ken von Kasachstan, Russland und der Türkei ihre Goldreserven
zuletzt weiter aufgestockt.
Nachdem Silber Ende Oktober kurzzeitig bis auf über USD 16
anziehen konnte, kam es anschließend bei dem auch industriell genutz¬ten
Edelmetall erneut zu einem dramatischen Ausverkauf. Im Dezember verbilligte
sich Sil¬ber zunächst bis auf unter USD 14 je Feinunze, bevor eine
Seitwärtskonsolidierung einsetzte. Langfristig könnte Silber vom
prognostizier¬ten Anstieg des weltweiten Solarstromanteils von derzeit 1 % auf
10 % bis zum Jahr 2030 profitieren. In den allermeisten Solarmodulen wird
Silberpaste verwendet, um die Leitungs-fähigkeit der Solarzellen zu steigern.
Auch der Preis für das Edel- und Industrieme¬tall Platin ist
in den letzten Monaten massiv unter die Räder geraten. Im Laufe des letz¬ten
Jahres verlor Platin fast 30 % seines Wer¬tes. Ein deutlicher Anstieg der
chinesischen Autoproduktion im Oktober und November hat die Platin-Einfuhren im
Reich der Mitte allerdings beflügelt und könnte eine Erholung der Nachfrage
signalisieren. Die chinesischen Platinimporte legten im November gegen-über dem
entsprechenden Vorjahreszeitraum bereits um 50 % zu.
Das Industriemetall Kupfer setzte seinen Abwärtstrend bis
Ende November fort und verbilligte sich im Tief bis auf unter 4.500
Dollar pro Tonne. Anschließend kam es zu einer leichten
Erholung, die den Kupferpreis wieder in Richtung von 4.700 Dollar je Tonne
führte. Auf Jahressicht notiert Kupfer mehr als 25 % im Minus. Inzwischen
dürften aber die bereits angekündigten Produktionskür¬zungen ausreichen, um das
Kupferangebot in diesem Jahr zu reduzieren. Die Kupfereinfuh¬ren nach China
sind im November bereits um 10 % auf 460.000 Tonnen im Jahresvergleich
gestiegen. Unterdessen haben die Short-Posi-tionierungen auf Kupfer am
Terminmarkt ein hohes Niveau erreicht. Die weitere Entwick¬lung bleibt jedoch
abzuwarten.
Die Ölpreise werden weiter vom weltweiten Angebotsüberschuss
belastet. Nachdem die OPEC-Staaten ihre Förderpolitik bei einem Treffen Anfang
Dezember erneut unverän¬dert ließen, beschleunigte sich der Ausverkauf noch
einmal. WTI und Brent Crude verbillig¬ten sich auf rund 36 Dollar je Barrel.
Anfang Dezember kippte der US-Kongress zudem ein seit 40 Jahren bestehendes
Exportverbot für Rohöl. Anschließend konnte die US-Sorte WTI erstmals seit vier
Jahren wieder auf einen höheren Preis klettern als die Nordsee-sorte Brent. Die
Ölpreise sind seit Mitte 2014 wegen eines deutlichen Überangebots unter Druck.
Der Fracking-Boom in den USA hat zu einem deutlichen Anstieg der globalen
Ölpro¬duktion geführt. Trotz der gesunkenen Preise ist die Produktion aus dem
Fracking in den USA, die im Vergleich zur konventionellen Ölerzeugung deutlich
teurer ist, bisher aber nicht nennenswert zurückgegangen. Im kom¬menden Jahr
könnte der Angebotsüberschuss bei Rohöl sogar noch zunehmen. Der Iran hat Ende
Dezember erneut betont, dass die Roh-ölexporte nach der Aufhebung der
Sanktio¬nen rasch gesteigert werden sollen. Nach den Worten von Ölminister
Bijan Namadar Zanga-neh sollen die Exporte um 500.000 Barrel pro Tag
ausgeweitet werden.
Die Agrarrohstoffe tendierten im November und Dezember überwiegend
seitwärts. Ver¬besserte Bedingungen für US-Winterweizen ließen den Weizenpreis
Anfang Dezember auf ein Tief bei 450 US-Cents je Scheffel sin¬ken. Die
anziehende internationale Nach¬frage sorgte anschließend allerdings für eine
Stabilisierung. Der Preis für Mais wird wei-ter von den weltweit hohen
Lagerbeständen belastet. Mais pendelte im November und Dezember überwiegend
zwischen 350 und
380 US-Cents je Scheffel. Der Preis für Soja-bohnen sank
Ende November im Tief bis auf unter 850 US-Cent je Scheffel. Nach einer
US-Sojabohnenernte auf Rekordniveau dürf¬ten auch die Ernten in Südamerika hoch
aus¬fallen. Eine Steuersenkung in Argentinien auf Agrarexporte sowie die
Abwertung der Lan¬deswährung Peso könnten zudem die Soja¬bohnenexporte des
südamerikanischen Lan¬des ankurbeln und das Angebot weiter hoch halten. Die
Vorhersage weiterer Regenfälle in wichtigen Anbaugebieten Brasiliens und die
Abwertung des brasilianischen Reals haben zuletzt den Kaffeepreis unter Druck
gebracht.
Optionsscheine' auf Silver
WKN Basiswert Typ Hebel' Bewertungstag
V564G13 S .e' 7.94 -6.09.2016
VS24Y2 Ca_ 14.01 16.09.2016
VS1SPE Put 17,85 16.09.2016
VS1SPF 5 .e Put 11,84 16.09.2016
Optionsscheine' auf WTI
WKN Basiswert Typ Hebet Bewertungstag
VS66PG JPY/EUR Call 10,52 17.05.2016
V564F4 JPY/EUR Call 13'
88
_ . . 17.05.2016
VS4F60 JPY/EUR Put 13,89 17.05.2016
VS4F6X JPY/EUR Put 18,28 17.05.2016
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Produkte keine laufenden Erträge anfallen. Die Pro-dukte sind nicht
kapitalgeschützt, im ungünstigsten Fall ist ein Totalverlust des eingesetzten
Kapitals mög-lich. Auszahlungen sind abhängig von der Zahlungs-fähigkeit des
Emittenten bzw. des Garanten. Darüber hinaus ist der Anleger bei
Nicht-Quanto-Produkten einem Währungsrisiko ausgesetzt. Anleger sollten zu-dem
beachten, dass es sich bei Hebelprodukten — wie Mini-Futures — um besonders
risikoreiche Instrumente der Vermögensanlage handelt. Frühere
Wertentwick¬lungen und Simulationen sind kein verlässlicher Indi¬kator für die
künftige Wertentwicklung. Steuern und etwaige Gebühren wirken sich negativ auf
die Rendite aus. '
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