CERN
Author D.Selzer-McKenzie
Video: https://youtu.be/ISZkowCysqo
Das CERN, die Europäische Organisation für Kernforschung,
ist eine Großforschungseinrichtung bei Meyrin im Kanton Genf in der Schweiz. Am
CERN wird physikalische Grundlagenforschung betrieben, insbesondere wird mit
Hilfe großer Teilchenbeschleuniger der Aufbau der Materie erforscht. Der
derzeit bedeutendste ist der Large Hadron Collider, der 2008 in Betrieb
genommen wurde.
Das Akronym CERN leitet sich vom französischen Namen des Rates
ab, der mit der Gründung der Organisation beauftragt war, dem Conseil Européen
pour la Recherche Nucléaire. Die offiziellen Namen des CERN sind European
Organization for Nuclear Research im Englischen beziehungsweise Organisation
Européenne pour la Recherche Nucléaire im Französischen.[1]
Derzeit hat das CERN 21 Mitgliedstaaten. Mit seinen etwa
3.200 Mitarbeitern (Stand: 31. Dezember 2011)[2] ist das CERN das weltgrößte
Forschungszentrum auf dem Gebiet der Teilchenphysik. Über 10.000
Gastwissenschaftler[2] aus 85 Nationen arbeiten an CERN-Experimenten. Das
Jahresbudget des CERN belief sich 2014 auf ungefähr 1,11 Milliarden Schweizer
Franken (ca. 900 Millionen Euro).[3]
Nach zwei UNESCO-Konferenzen in Florenz und Paris
unterzeichneten elf europäische Regierungen die Vereinbarung zu einem
provisorischen CERN. Im Mai 1952 traf sich der provisorische Rat zum ersten Mal
in Paris. Am 29. Juni 1953, auf der 6. Konferenz des provisorischen CERN in
Paris, unterzeichneten Vertreter der zwölf europäischen Staaten die
Gründungsurkunde. Im Oktober 1953 wurde auf einer Konferenz in Amsterdam der
Sitz des CERN und dessen Laboratoriums in der Nähe von Genf bestimmt. Am 24.
Februar 1954 erfolgte die 1. Konferenz des CERN-Rates nach der Gründung in
Genf. Am 29. September 1954 ratifizierten sieben der zwölf Mitgliedstaaten den
Staatsvertrag zur Gründung. Am 10. Juni 1955 erfolgte die Grundsteinlegung des
CERN-Laboratoriums durch Felix Bloch, den ersten regulären Generaldirektor des
CERN.
Erste Beschleuniger
Ursprünglich war das CERN vor allem für die Forschung im
Bereich der Kernenergie vorgesehen, schon bald entstanden aber die ersten
Teilchenbeschleuniger. 1957 wurde das Synchro-Zyklotron (SC), das Protonen auf
bis zu 600 MeV beschleunigte, in Betrieb genommen, das erst nach über 33 Jahren
Betrieb 1990 abgeschaltet werden sollte. Am 24. November 1959 folgte das
Protonen-Synchrotron (PS) mit einer (damals weltweit höchsten) Protonenergie
von 28 GeV, es arbeitet heute noch als Vorbeschleuniger. 1965 erfolgte eine
Vereinbarung mit Frankreich, die geplanten Protonen-Speicherringe, Intersecting
Storage Rings (ISR) genannt, auch auf französischen Boden auszubauen. 1968
erfand Georges Charpak einen Teilchendetektor, der in einer gasgefüllten Kammer
eine große Anzahl parallel angeordneter Drähte zur besseren Orts- und
Energieauflösung enthielt. Er revolutionierte mit dieser Drahtkammer den
Teilchennachweis und erhielt 1992 den Nobelpreis für Physik. 1970 belief sich
das Budget des CERN auf 370 Millionen Schweizer Franken. Die Kosten wurden 1970
zu 23 Prozent durch die Bundesrepublik Deutschland, zu 22 Prozent durch das
Vereinigte Königreich und zu 20 Prozent von Frankreich getragen.
1970/71 gingen die großen Blasenkammern Gargamelle und BEBC
zur Untersuchung von Neutrino-Reaktionen in Betrieb. 1971 wurde auch der ISR
fertiggestellt. 1973 gelang mit Gargamelle die Entdeckung der neutralen Ströme
der Z0-Teilchen durch André Lagarrigue. 1976 folgte als neuer Beschleuniger das
Super-Protonen-Synchrotron (SPS), das auf einem Bahnumfang von 7 km Protonen
mit 400 GeV liefert. 1981 wurde es zum Proton-Antiproton-Collider ausgebaut;
dabei wurde die Technik der stochastischen Kühlung von Simon van der Meer
genutzt. Im Mai 1983 wurden am CERN die W- und Z-Bosonen entdeckt, Carlo Rubbia
und Simon van der Meer erhielten dafür 1984 den Nobelpreis.
Die im Laufe der über 60-jährigen Geschichte verwendeten und
inzwischen abgebauten oder außer Betrieb gesetzten Beschleuniger sind:
Large Electron-Positron
Collider (LEP, der Vorgänger des LHC, außer Betrieb)
Synchro-Cyclotron
(Synchro-Zyklotron, außer Betrieb)
Intersecting
Storage Rings (Speicherringe, ISR, außer Betrieb)
Low Energy
Antiproton Ring (LEAR, zu LEIR umgebaut)
Large Electron-Positron Collider
Im August 1989 ging der Large Electron-Positron Collider
(LEP) in Betrieb, einer der größten jemals gebauten Beschleuniger. In einem
Tunnel von 27 km Länge kollidierten hier an ausgewählten Orten Elektronen und
ihre Antiteilchen, die Positronen, mit Energien von 100 GeV. 1996 wurden am
LEAR-Speicherring (Low Energy Antiproton Ring) erstmals Antiwasserstoffatome
produziert, es gab dabei erste Hinweise auf geringfügige Unterschiede zwischen
Materie und Antimaterie (CP-Verletzung), was 2001 durch ein weiteres Experiment
bestätigt wurde.
Die vier Detektoren am LEP wurden für den Test des
Standardmodells entwickelt. Sie wurden nach erfolgreichem Betrieb abgebaut, um
Platz für die LHC-Detektoren zu schaffen. Es handelte sich um die folgenden
LEP-Detektoren:
ALEPH (Apparatus
for LEp PHysics) dient zum Nachweis von Teilchen, die bei der Zerstrahlung von
Elektronen und Positronen entstehen
DELPHI (DEtector
with Lepton PHoton and Hadron Identification): Teilchenidentifikation sowie
dreidimensionale Teilchenspuren
OPAL (Omni Purpose
Apparatus for Lep) ist ein großer, zwiebelförmig aufgebauter Vielzweckdetektor
zur Messung von Reaktionsprodukten
L3-Detektor: Der
größte LEP-Detektor enthält mehr als 10.000 Kristalle aus Bismutgermanat (BGO)
zum Nachweis von Elektronen und Photonen. L3 erhielt diesen Namen, weil es sich
um den dritten eingereichten Vorschlag für einen LEP-Detektor handelte.
Im Jahre 1999 begannen die Bauarbeiten für den LHC in dem
Tunnel des Large Electron-Positron Colliders. Im Jahre 2000 wurde der LEP
endgültig abgeschaltet.
Experimente und Anlagen
Grundlagenforschung
Am CERN werden der Aufbau der Materie und die fundamentalen
Wechselwirkungen zwischen den Elementarteilchen erforscht, also die grundlegende
Frage, woraus das Universum besteht und wie es funktioniert. Mit großen
Teilchenbeschleunigern werden Teilchen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit
beschleunigt und zur Kollision gebracht. Mit einer Vielzahl unterschiedlicher
Teilchendetektoren werden sodann die Flugbahnen der bei den Kollisionen
entstandenen Teilchen rekonstruiert, woraus sich wiederum Rückschlüsse auf die
Eigenschaften der kollidierten sowie der neu entstandenen Teilchen ziehen
lassen. Dies ist mit einem enormen technischen Aufwand für die Herstellung und
den Betrieb der Anlagen sowie mit extremen Anforderungen an die Rechnerleistung
zwecks Datenauswertung verbunden. Auch aus diesem Grund wird CERN international
betrieben und finanziert.
Beschleuniger
Linearbeschleuniger im CERN
Am Anfang der Experimente stehen Beschleuniger, welche den
Teilchen die für die Untersuchungen notwendige kinetische Energie verleihen.
Hervorzuheben sind das Super Proton Synchrotron (SPS) für die Vorbeschleunigung
und der Large Hadron Collider (LHC), der Große Hadronen-Speicherring, der bei
weitem größte und aufwendigste Beschleuniger, der am Anfang vieler Experimente
steht. Weitere Anlagen sind:
Protonen-Linearbeschleuniger (Linac2)
Schwerionen-Linearbeschleuniger (Linac3)
Proton Synchrotron
Booster (PSB)
Proton Synchrotron
(PS)
Low Energy Ion
Ring (LEIR)
Antiproton
Decelerator (AD)
Large Hadron Collider
→ Hauptartikel: Large Hadron Collider
Aufbau der gegenwärtigen Anlage
Der Large Hadron Collider (LHC) ist der größte
Teilchenbeschleuniger der Welt. Der Beschleunigerring hat einen Umfang von
26.659 m und enthält 9.300 Magnete. Zur Durchführung der Experimente muss der
Speicherring in zwei Schritten auf die Betriebstemperatur heruntergekühlt
werden. Im ersten Schritt werden die Magnete mit Hilfe von flüssigem Stickstoff
auf 80 K (−193,2 °C), in einem zweiten Schritt mittels flüssigen Heliums auf
1,9 K (−271,25 °C) heruntergekühlt. Anschließend wird die Anlage kontrolliert hochgefahren.
Die Teilchen werden in mehreren Umläufen auf nahezu Lichtgeschwindigkeit
beschleunigt und mit extrem hoher kinetischer Energie zur Kollision gebracht.
Am 8. August 2008 wurden die ersten Protonen in den LHC
geschossen, am 10. September 2008 folgte der erste Rundumlauf von Protonen.
Noch vor dem 21. Oktober 2008 sollte es zu den ersten Protonen-Kollisionen
kommen; dieser Termin konnte jedoch auf Grund der erzwungenen Abschaltung nach
einem Problem nicht eingehalten werden. Am 23. Oktober 2009 wurden erneut
Protonen in den Tunnel injiziert.[4] Am 30. März 2010 gelang es erstmals,
Protonen mit einer Rekordenergie von jeweils 3,5 TeV (also insgesamt 7 TeV)
aufeinandertreffen zu lassen.[5] 2012 wurde die Gesamtenergie auf 8 TeV erhöht,
2015 auf 13 TeV. Später sind 14 TeV geplant.
Es wurden auch erfolgreich Blei-Ionen zur Kollision
gebracht,[6] sowie Kollisionen von Bleiionen mit Protonen. Nach einer
mehrjährigen Pause (LS1, Long Shutdown 1),[7] die für Reparaturen und
Verbesserungen genutzt wurde, ist der LHC seit dem 5. April 2015 wieder in
Betrieb.[8]
Detektoren
Installation von CMS (→ Animation)
Die bei den Kollisionen entstehenden Teilchen werden im
Rahmen verschiedener Experimente mit Hilfe von Detektoren registriert und
anschließend von internationalen Wissenschaftler-Teams mittels spezieller
Computerprogramme analysiert. Die Experimente bzw. Detektoren am LHC sind:
ALICE (A Large Ion
Collider Experiment) ist ein Vielzweckdetektor, optimiert für Kollisionen von
Schwerionen, zum Beispiel Blei, bei denen extreme Energiedichten eintreten.
ATLAS (A Toroidal
Lhc ApparatuS) mit zwiebelförmigen Aufbau untersucht vor allem hochenergetische
Proton-Proton-Kollisionen. Insbesondere soll der Nachweis des Higgs-Teilchens
gelingen. Im Juli 2012 gelang mit ATLAS in Verbindung mit CMS der Nachweis (5σ)
eines neuen Teilchens. Ob es sich tatsächlich um das Higgs-Boson handelt ist
noch nicht sicher geklärt. Außerdem wird nach supersymmetrischen Teilchen
gesucht.
CMS (Compact Muon
Solenoid) untersucht ebenfalls Proton-Proton-Kollisionen; Besonderheiten sind
ein Kalorimeter aus Bleiwolframat-Kristallen für hochenergetische Photonen,
zusätzliche Halbleiterspurdetektoren und ein Myon-Nachweissystem. CMS und ATLAS
sind so konzipiert, dass sie eine gegenseitige Überprüfung wissenschaftlicher
Resultate garantieren.
LHCb (Large Hadron
Collider beauty experiment) vermisst CP-Verletzung bei B- und D-Mesonen, und
sucht nach seltenen Zerfällen von Hadronen, die das schwere Bottom-Quark
enthalten.
TOTEM (TOTal Elastic
and diffractive cross section Measurement) zur Ermittlung der Größe des Protons
mit bislang noch unerreichter Genauigkeit.
LHCf (Large Hadron
Collider forward) untersucht Kollisionsprodukte, die nahezu exakt in Richtung
der Teilchenstrahlen fliegen. Die Ergebnisse werden unter anderem zur
Simulation kosmischer Strahlung genutzt.
MoEDAL (Monopole
and Exotics Detector at the LHC) sucht nach magnetischen Monopolen sowie
möglichen Relikten mikroskopischer Schwarzer Löcher und supersymmetrischer Teilchen.
Weitere physikalische Experimente
Neben den Experimenten am LHC werden mit den anderen
Beschleunigern und Detektoren weitere Experimente durchgeführt zur Erforschung
von Hadronstruktur und -produktion, Neutrinooszillation und Dunkler Materie:
COMPASS-Experiment
(Common Muon Proton Apparatus for Structure and Spectroscopy): COMPASS ist ein
Experiment aus dem Bereich der Hochenergiephysik am Super Proton Synchrotron
(SPS). Ziel des Experiments ist zum einen die Erforschung der Hadronstruktur und
zum anderen Hadronspektroskopie mit Myon- und Hadronstrahlen hoher Intensität.
Das COMPASS-Spektrometer wurde in den Jahren 1999 bis 2000 aufgebaut und im
Rahmen eines technischen Runs 2001 in Betrieb genommen. Die Datennahme begann
im Sommer 2001 und wird nach einjähriger Unterbrechung seit 2005 fortgesetzt.
240 Wissenschaftler aus 12 Ländern und 28 Instituten sind bei COMPASS
engagiert.
NA61/SHINE
Experiment (SPS Heavy Ion and Neutrino Experiment): NA61/SHINE erforscht die
Hadronproduktion bei Kollisionen von verschiedenen Hadron- und Ionstrahlen mit
diversen nuklearen Targets bei SPS Energien. Die Ziele des Experiments umfassen
die Untersuchung der Eigenschaften des onset of deconfinement, die Suche nach
dem kritischen Punkt der stark wechselwirkenden Materie, sowie
Referenzmessungen für Experimente mit Neutrinos (T2K) und kosmischer Strahlung
(Pierre-Auger-Observatorium).
CNGS (CERN
Neutrinos to Gran Sasso (Italien)): Ziel des Experiments ist es, die
Neutrinooszillation zu untersuchen. Dazu wird mit Hilfe des SPS-Beschleunigers
ein Neutrino-Strahl erzeugt, der mit dem OPERA im italienischen Labor Gran
Sasso National Laboratory (LNGS) detektiert und untersucht werden soll. Die
Konstruktion begann im September 2000. Am 18. August 2006 hat OPERA den ersten
Neutrino-Strahl detektiert, am 2. Oktober 2007 den ersten Strahl aus dem
CERN[9]
ISOLDE (Isotope
Separator On Line DEvice[10]): Ist ein on-line Isotopen-Massenseparator, mit
dem eine Vielzahl radioaktiver Ionenstrahlen erzeugt werden kann, die in
Experimenten der Atom-, Kern-, Astro- und Festkörperphysik und biomedizinischen
Studien Verwendung finden. Mehr als 700 Isotope von 70 verschiedenen Elementen
mit Lebensdauern bis in den Millisekunden-Bereich wurden bisher untersucht.
CAST-Experiment
(CERN Axion Solar Telescope): In diesem Experiment wird versucht, mittels eines
sehr starken Magnetfelds so genannte solare Axionen nachzuweisen. Dies sind
hypothetische, subatomare, mit gewöhnlicher Materie nur sehr schwach
wechselwirkende Teilchen, die als Hauptkandidaten für die Existenz Dunkler
Materie gelten (siehe auch: Primakoff-Effekt).
Daneben werden eine Vielzahl kleinerer Experimente
durchgeführt, so unter anderem:
CLOUD-Experiment
(Cosmics Leaving Outdoor Droplets): Ist ein seit 2006 laufendes internationales
Projekt am Proton Synchrotron (PS) zur Untersuchung des Einflusses von
kosmischer Strahlung auf die Bildung von Kondensationskeimen (Aerosolen) in der
Atmosphäre und damit auf die Wolkenbildung.
Computertechnik
Server im Rechenzentrum.
Rechenzentrum im CERN.
Um die ungeheuren Datenmengen, die seit November 2009[11] an
den vier großen Experimenten ALICE, ATLAS, CMS und LHCb des LHC anfallen,
verarbeiten zu können, wurde das LHC Computing Grid, ein System für verteiltes
Rechnen, entwickelt.
Auch das World Wide Web hat seine Ursprünge am CERN. Um
Forschungsergebnisse auf einfache Art und Weise unter den Wissenschaftlern
austauschen zu können, wurde das Konzept bereits 1989 quasi als Nebenprodukt
der eigentlichen Forschungsarbeit von Tim Berners-Lee entwickelt.
Forschungsergebnisse
Viele fundamentale Erkenntnisse über den Aufbau der Materie
und die Grundkräfte der Physik wurden am CERN gewonnen. Die Entdeckung der W-
und Z-Bosonen gelang 1983 Carlo Rubbia und Simon van der Meer, für die sie 1984
den Nobelpreis erhielten. Auch der erste Hinweis auf die Entstehung eines
Quark-Gluon-Plasmas bei extrem hohen Temperaturen wurde 1999 am Relativistic
Heavy Ion Collider (RHIC) gefunden. Folgeexperimente laufen am LHC mit dem
ALICE-Detektor. Im Jahre 2002 gelang die Produktion und Speicherung von
mehreren tausend „kalten“ Antiwasserstoff-Atomen durch die
ATHENA-Kollaboration, ebenso begann die Datenaufnahme im COMPASS-Experiment.
Ein weiteres Forschungsfeld ist die Erforschung des
Higgs-Bosons, eines wichtigen Teils des Standardmodells. Nach jahrzehntelanger
Suche wurde 2012 ein Teilchen gefunden, das in allen gemessenen Eigenschaften
mit dem gesuchten Higgs-Boson übereinstimmt. Die Erhöhung der Energie am Large
Hadron Collider von 7 auf 13 TeV ermöglicht es, dessen Eigenschaften genauer zu
vermessen. Dies ist auch für die Suche nach schweren Teilchen notwendig sowie
für die genauere Untersuchung des Quark-Gluon-Plasmas.
Standort und rechtlicher Status
Reliefkarte: Schweiz
marker
CERN
Schweiz
Übersicht des Geländes
Das Hauptgelände des CERN liegt bei Meyrin (nahe Genf) in
der Schweiz, nahe der Grenze zu Frankreich; große Teile der Beschleunigerringe
und auch einige unterirdische Experimentierplätze befinden sich auf
französischem Staatsgebiet. Das CERN hat damit, wie auch das Europäische
Laboratorium für Molekularbiologie, als internationales Forschungszentrum eine
besondere Stellung. Das oberste Entscheidungsgremium der Organisation ist der
Rat des CERN, in welchen alle Mitgliedsstaaten jeweils zwei Delegierte entsenden:
einen Repräsentanten der Regierung und einen Wissenschaftler.[12] Die
offiziellen Arbeitssprachen des CERN sind Englisch und Französisch.[13]
Seit Dezember 2012 verfügt das CERN über einen
Beobachterstatus bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Dieser
besondere Status verleiht dem CERN das Recht, bei Konferenzen der
Generalversammlung zu sprechen, bei formellen Abstimmungen zu votieren und
UN-Resolutionen zu unterstützen und unterzeichnen, nicht jedoch über sie mit
abzustimmen.[14] Der Status wurde verliehen, nachdem die Schweiz und Frankreich
unter Befürwortung aller weiteren 18 Mitgliedsstaaten sowie diverser weiterer
Nicht-Mitgliedsstaaten einen entsprechenden Antrag gestellt hatten. Begründet
wurde die Entscheidung mit der wichtigen Rolle des CERN in Wissenschaft und
Entwicklung und dem Aspekt der außerordentlichen internationalen
Zusammenarbeit.[15]
Organisation
Rechtliche Grundlagen
Der rechtliche Status des CERN beruht auf einem Abkommen
zwischen der Schweiz und der Europäischen Organisation für Kernphysikalische
Forschung vom 11. Juni 1955. Im Abkommen werden die internationale
Rechtspersönlichkeit und die Rechtsfähigkeit der Organisation festgelegt.
Demnach genießt das CERN die bei internationalen Organisationen üblichen
Immunitäten und Vorrechte, soweit sie zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig
sind. Auch die natürlichen Personen, die das CERN nach außen hin vertreten,
genießen in der Schweiz Immunität. Das CERN unterliegt weder der Schweizer
Gerichtsbarkeit noch dem Schweizer Steuerregime
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