Supernovae
Author D.Selzer-McKenzie
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Eine Supernova (Plural Supernovæ, eingedeutscht Supernovae
oder Supernovä) ist das kurzzeitige, helle Aufleuchten eines massereichen
Sterns am Ende seiner Lebenszeit durch eine Explosion, bei der der
ursprüngliche Stern selbst vernichtet wird. Die Leuchtkraft des Sterns nimmt
dabei millionen- bis milliardenfach zu, er wird für kurze Zeit so hell wie eine
ganze Galaxie.
Der Begriff der Nova leitet sich ab von dem lateinischen
Ausdruck „stella nova“ (neuer Stern) und geht zurück auf den von Tycho Brahe
geprägten Namen einer Beobachtung eines Sterns im Jahr 1572.[1] Er bezieht sich
auf das plötzliche Auftauchen eines vorher nicht sichtbaren sternähnlichen
Objektes am Firmament. Unter einer Nova verstand man bis zur Mitte des 20.
Jahrhunderts jede Art von Helligkeitsausbruch eines Sterns mit einem Anstieg
zum Maximum in einem Zeitraum von Tagen bis Jahren und einer Rückkehr zur
früheren Helligkeit innerhalb von Wochen bis Jahrzehnten. Als die
astrophysikalische Ursache der Eruptionen erkannt wurde, wandelte sich der
Begriff zu der heutigen Definition, bei der eine Supernova nicht mehr zu den
Novae in ihrer ursprünglichen Bedeutung zählt.
Es gibt zwei grundsätzliche Mechanismen, nach denen Sterne
zur Supernova werden können:
Massereiche Sterne
mit einer Anfangsmasse von mehr als etwa acht Sonnenmassen, deren Kern am Ende
ihrer Entwicklung und nach Verbrauch ihres nuklearen Brennstoffs kollabiert.
Hierbei kann ein kompaktes Objekt, etwa ein Pulsar oder ein Schwarzes Loch,
entstehen. Dieser Vorgang wird als Kollaps- bzw. hydrodynamische Supernova
bezeichnet.
Sterne mit
geringerer Masse, die in ihrem vorläufigen Endstadium als Weißer Zwerg Material
(z. B. von einem Begleiter in einem Doppelsternsystem) akkretieren, durch
Eigengravitation kollabieren und dabei durch einsetzendes Kohlenstoffbrennen
zerrissen werden. Dieses Phänomen wird als thermonukleare Supernova oder Supernova
vom Typ Ia bezeichnet.
Bekannte Supernovae sind die Supernova 1987A in der Großen
Magellanschen Wolke und die Keplersche Supernova 1604. Speziell letztere und
die Brahesche Supernova 1572 haben die Astronomie beflügelt, da dadurch die
klassische Auffassung von der Unveränderlichkeit der Fixsternsphäre endgültig
widerlegt wurde. Der bekannteste Supernova-Überrest ist der Krebsnebel (SN1054)
im Sternbild Stier.
Historische Supernovae Jahr Beobachtet
in maximale scheinbare Helligkeit
185 Sternbild
Zentaur −6 mag
386 Sternbild
Schütze +1,5[2]
393 Sternbild
Skorpion −3 mag
1006 Sternbild Wolf −7,5 ± 0,4[3]
1054 Sternbild Stier −6 mag
1181 Sternbild
Kassiopeia −2 mag
1572 Sternbild
Kassiopeia −4 mag
1604 Sternbild
Schlangenträger −2 mag
1680 Sternbild
Kassiopeia +6 mag
1885 Andromedanebel +6 mag
1979 Galaxie Messier
100 +11,6 mag
1987 Große
Magellansche Wolke +3 mag
2014 Galaxie Messier
82 +10,5 mag
Supernovae werden mit dem Vorsatz „SN“, ihrem
Entdeckungsjahr und einem alphabetischen Zusatz benannt. Ursprünglich bestand
dieser Zusatz aus einem Großbuchstaben, der alphabetisch in der Reihenfolge der
Entdeckung vergeben wurde. So war SN 1987A die erste im Jahr 1987 entdeckte
Supernova. 1954 wurden (in fernen Galaxien) erstmals mehr als 26 Supernovae in
einem Jahr entdeckt. Seither werden ab der 27. Supernova eines Jahres kleine
Doppelbuchstaben (von „aa“ bis „zz“) vergeben. Mit heutigen Großteleskopen und
speziellen Suchprogrammen werden jedes Jahr mehrere Hundert Supernovae
entdeckt: 2005 waren es 367 (bis SN 2005nc), 2006 waren es 551 (bis SN 2006ue),
und 2007 sogar 572 (bis SN2007uz).
Häufigkeit
Die Supernovarate einer Galaxie hängt davon ab, wie viele
Sterne dort neu entstehen, da die meisten Sterne, die in Supernovae enden, eine
nach astronomischen Zeitmaßstäben nur kurze Lebensdauer von einigen zehn
Millionen Jahren haben. Für die Milchstraße werden etwa 20 ± 8 Supernovae pro
Jahrtausend geschätzt, wovon im letzten Jahrtausend sechs beobachtet wurden.
Etwa zwei Drittel der galaktischen Supernovae blieben durch die Extinktion der
galaktischen Scheibe verborgen; die übrigen beobachteten Supernovae fanden sich
in anderen Galaxien.
In unserer Galaxie wurden die letzten, sogar freiäugig
sichtbaren Supernovae 1572 von Tycho und 1604 von Kepler beobachtet. Eine sehr
weit entfernte folgte noch 1680, war aber nur teleskopisch sichtbar. Für die moderne
Astrophysik bedeutsam wurde hingegen die SN 1885A in der Andromedagalaxie und
vor allem jene von 1987 in der relativ nahen Magellanschen Wolke.
Klassifikation
Man unterscheidet historisch grob zwei Typen von Supernovae.
Die Einteilung erfolgt nach dem Kriterium, ob im Frühstadium der Supernova
Spektrallinien des Wasserstoffs in deren Licht sichtbar sind oder nicht. Es
gibt einerseits den Typ I, bei dem keine Wasserstofflinien sichtbar sind, mit
den Untergruppen Ia, Ib und Ic; und andererseits den Typ II mit
Wasserstofflinien (siehe Tabelle). Die groben Typenbezeichnungen wurden 1939
von Rudolph Minkowski eingeführt, seitdem wurden sie verfeinert.
Diese Einteilung in Typ I und Typ II deckt sich allerdings
nicht mit den zwei in der Einleitung erwähnten physikalischen Mechanismen, die
zu einer Supernova führen können. Vielmehr sind nur Supernovae vom Subtyp Ia
thermonuklear.
Thermonukleare Supernovae vom Typ Ia
→ Hauptartikel: Supernova vom Typ Ia
Schematische Entwicklung der Vorgänger zur SN Typ Ia (von l.
n. r. und v. oben n. unten)
Kurzfassung: Die 4 Stadien einer SN Typ Ia
(Innerhalb des Bildes den Link „Weitere Einzelheiten“
anklicken)
Eine Supernova vom Typ Ia entsteht nach dem derzeit
bevorzugten Modell in kataklysmischen Doppelsternsystemen, die aus einem weißen
Zwerg und einem Begleiter bestehen. Der Weiße Zwerg akkretiert im Laufe der
Zeit Gas aus der ausgedehnten Hülle seines Begleiters, wobei es zu mehreren
Nova-Ausbrüchen kommen kann. Bei diesen Ausbrüchen fusioniert der Wasserstoff
des akkretierten Gases, die Fusionsprodukte bleiben zurück. Das setzt sich so
lange fort, bis die Masse des Weißen Zwergs dessen Chandrasekhar-Grenze
überschreitet und er durch seine Eigengravitation zu kollabieren beginnt. Im
Gegensatz zum nicht reaktiven Eisenkern eines Typ-II-Vorläufersterns enthält
der Weiße Zwerg jedoch große Mengen an fusionsfähigem Kohlenstoff, so dass beim
Kollaps eine plötzliche Kohlenstoff-Kernfusion einsetzt und der Stern
explodiert. Daher wird dieses Phänomen auch als thermonukleare Supernova
bezeichnet.
Eine zweite Route zur Überschreitung der
Chandrasekhar-Grenze können die Super Soft X-ray Sources (superweiche
Röntgenquellen) sein. Hier ist die Massentransferrate zum Weißen Zwerg hoch
genug, um zu einem permanenten Wasserstoffbrennen zu führen.[4]
Dieses Standardmodell geriet aber durch Beobachtungen des
Röntgenteleskops Chandra in Bedrängnis. Messungen an sechs ausgewählten
Galaxien zeigten, dass die weiche Röntgenstrahlung um den Faktor 50 geringer
ist als der zu erwartende Wert, wenn Novae und Super Soft X-ray Sources die
dominierenden Quellen für Supernova-Ia-Explosionen wären. Seitdem wird auch
über andere Vorläufersterne spekuliert:
einen Weißen Zwerg
mit genau der Chandrasekharmasse
den planetarischen
Nebel des Zentralsterns
ein Doppelsystem
zweier Weißer Zwerge
Die beiden ersten Entwürfe sind aber mit der gegenwärtig
akzeptierten Theorie der Sternentwicklung nicht verträglich.[5]
Der dritte wird auch als das „zweifach entartete Szenario“
bezeichnet. Dabei beginnt ein enges Doppelsternsystem aus Weißen Zwergen,
Materie auszutauschen (sogenannte AM-Canum-Venaticorum-Sterne). Entweder
überschreitet einer der Sterne die Chandrasekhar-Grenze (wie bei den
kataklysmischen Doppelsternen), oder die Supernovaexplosion entsteht durch eine
Verschmelzung der beiden Weißen Zwerge.
Unterschiedlichen theoretischen Modellen zufolge kann die
Kernfusion sowohl als Detonation als auch als Deflagration ablaufen. Neueren
Arbeiten[6] zufolge, die unter Experten heftig diskutiert werden, ist das
wahrscheinlichste Szenario eine anfängliche Deflagration, die in eine
Detonation übergeht. Andere Theorien sprechen von Magnetfeldern, denen die
Explosionsenergie entnommen wird.
Die freigesetzte Energie einer Supernova-Explosion liegt
innerhalb definierter Grenzen, da die Bandbreite der kritischen Masse sowie die
Zusammensetzung Weißer Zwerge bekannt ist. Diese Eigenschaft wird als
Standardkerze bezeichnet und eignet sich zur Entfernungsbestimmung (siehe
unten).
Bei einer Supernova-Explosion vom Typ Ia bleibt kein
kompaktes Objekt übrig – die gesamte Materie des Weißen Zwergs wird als
Supernovaüberrest in den Weltraum geschleudert. Der Begleitstern wird zu einem
sogenannten „Runaway“-Stern (engl. „Flüchtender“), da er mit der –
normalerweise hohen – Orbitalgeschwindigkeit, mit der er seinen Partnerstern
bislang umkreist hat, davonfliegt.
Kernkollaps- oder hydrodynamische Supernovae
Vorläuferstern
Nach der heute allgemein anerkannten Theorie vom
Gravitationskollaps, die zuerst 1938 von Fritz Zwicky aufgestellt wurde, tritt
eine Supernova dieses Typs am Ende des „Lebens“ eines massereichen Sterns auf,
wenn er seinen Kernbrennstoff komplett verbraucht hat. Sterne mit Anfangsmassen
zwischen 8 bis 10 und etwa 30 Sonnenmassen – wie unser Sonnenvorgänger –
beenden ihre Existenz als Stern in einer Typ-II-Explosion, massereichere Sterne
explodieren als Typ Ib/c. Supernovae vom Typ Ib oder Ic durchlaufen vor der
Explosion eine Wolf-Rayet-Sternphase, in der sie ihre äußeren, noch
wasserstoffreichen Schichten in Form eines Sternwinds abstoßen.
Bei ansatzweise kugelsymmetrischem Sternaufbau ergibt sich
folgender Ablauf: Sobald der Wasserstoff im Kern des Sternes zu Helium
fusioniert ist (Wasserstoffbrennen), sinkt der Innendruck des Sterns, erzeugt
durch die zuvor freigesetzte Fusionsenergie, und der Stern fällt daraufhin
unter dem Einfluss seiner Gravitation zusammen. Dabei erhöhen sich Temperatur
und Dichte, und es setzt eine weitere Fusionsstufe ein, der Drei-Alpha-Prozess,
in dem Helium über das Zwischenprodukt Beryllium zu Kohlenstoff fusioniert
(Heliumbrennen). Der Vorgang (Erschöpfung des Kernbrennstoffs, Kontraktion,
nächste Fusionsstufe) wiederholt sich, und durch Kohlenstoffbrennen entsteht
Sauerstoff. Weitere Fusionsstufen (Neonbrennen und Siliciumbrennen) lassen den
schrumpfenden Stern immer neue Elemente fusionieren. Allerdings setzt jede
Fusionsstufe weniger Energie als ihr Vorgänger frei und läuft schneller ab.
Während ein massereicher Stern von etwa acht Sonnenmassen einige zehn Millionen
Jahre im Stadium des Wasserstoffbrennens verbringt, benötigt das folgende
Heliumbrennen „nur“ noch wenige Millionen Jahre. Die letzte Fusionsstufe des
Siliciumbrennens lässt sich in Stunden bis Tagen messen.
All diese Sterne durchlaufen während ihrer langen Lebenszeit
in ihrem Kern die verschiedenen energiefreisetzenden Fusionsketten bis hin zur
Synthetisierung von Eisen, dem Element mit der Ordnungszahl 26. Dort stoppt die
Fusionskette, da Eisenatomkerne die höchste Bindungsenergie pro Nukleon aller
Atomkerne haben. Fusionen zu schwereren Elementen verbrauchen dagegen Energie.
Die Geschwindigkeit, mit der ein Stern den Brennstoff in
seinem Inneren umsetzt, hängt von der Temperatur und der Dichte und damit
indirekt vom Gravitationsdruck ab, der auf seinem Kern lastet. Eine wichtige
Konsequenz dieses Zusammenhangs ist, dass ein Stern aus Schichten besteht, in
denen nach außen hin die Umsetzgeschwindigkeit abnimmt. Auch wenn im Kern schon
das Heliumbrennen eingesetzt hat, erfolgt in den Schichten darüber noch
Wasserstoffbrennen. Die absolute Fusionsgeschwindigkeit im Kern steigt mit
zunehmender Sternenmasse stark an. Während ein Stern mit einer Sonnenmasse etwa
10 Milliarden Jahre benötigt, um die Fusionskette in seinem Kern bis zum
Erliegen zu durchlaufen, liegt die Lebensdauer extrem schwerer Sterne mit etwa
100 Sonnenmassen nur noch in der Größenordnung von wenigen Millionen Jahren.
Siehe Spätstadien der Sternentwicklung für einen genaueren Überblick.
Kernkollaps
Grafische Darstellung eines Kernkollapses
Das Eisen, die „Asche“ des nuklearen Brennens, bleibt im
Kern des Sterns zurück. Sobald keine Fusionen mehr stattfinden, endet auch
sämtliche Strahlung, die mit ihrem nach außen gerichteten Druck der Gravitation
entgegengewirkte und den Stern aufblähte. Zwei weitere Prozesse verstärken
diesen Effekt: Erstens werden durch Photonen hochenergetischer Gammastrahlung
Eisenatomkerne mittels Photodesintegration zerstört. Dabei entstehen α-Teilchen
und Neutronen; die α-Teilchen können ihrerseits durch solche Photonen in ihre
Kernbausteine, Protonen und Neutronen, zerlegt werden. Aufgrund der hohen
Stabilität von Eisenkernen muss für diesen Prozess Energie aufgewendet werden. Zweitens
werden im sogenannten inversen β-Zerfall freie Elektronen durch Protonen
eingefangen. Dabei entstehen weitere Neutronen, und Neutrinos werden
freigesetzt (J. Cooperstein and E. A. Baron, 1990). Sowohl der Energieverlust
durch die Photodesintegration als auch der Verlust freier Elektronen bewirken
eine weitere Reduktion des der Gravitation entgegenwirkenden Drucks nach außen.
Nun kann sich die Gravitation voll auswirken. Schließlich
überschreitet der Kern die Chandrasekhar-Grenze und kollabiert.
Der Kollaps des Zentralgebiets geschieht so schnell –
innerhalb von Millisekunden –, dass die Einfallgeschwindigkeit bereits in 20
bis 50 km Abstand zum Zentrum die lokale Schallgeschwindigkeit des Mediums
übersteigt. Die inneren Schichten können nur aufgrund ihrer großen Dichte die
Druckinformation schnell genug transportieren. Die äußeren Schichten fallen als
Stoßwelle in das Zentrum. Sobald der innere Teil des Kerns Dichten auf
nuklearem Niveau erreicht, besteht er bereits fast vollständig aus Neutronen, denn
die Elektronen werden in die Protonen gepresst (Umkehrung des Beta-Zerfalls).
Neutronenansammlungen besitzen ebenfalls eine obere Grenzmasse
(Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze, je nach Modell ungefähr 2,7 bis 3
Sonnenmassen). Damit nun eine Supernova entstehen kann, darf diese Grenzmasse
nicht von dem entstehenden Neutronenkern überschritten werden. Der Kern wird
aufgrund quantenmechanischer Regeln (Entartungsdruck) inkompressibel, und der
Kollaps wird fast schlagartig gestoppt. Dies bewirkt eine gigantische Druck-
und Dichteerhöhung im Zentrum, so dass selbst die Neutrinos nicht mehr
ungehindert entweichen können. Diese Druckinformation wird am Neutronenkern
reflektiert und läuft nun wiederum nach außen. Die Druckwelle erreicht rasch
Gebiete mit zu kleiner Schallgeschwindigkeit, die sich noch im Einfall
befinden. Es entsteht eine weitere Stoßwelle, die sich jedoch nun nach außen
fortbewegt. Das von der Stoßfront durchlaufene Material wird sehr stark
zusammengepresst, wodurch es sehr hohe Temperaturen erlangt (Bethe, 1990). Ein
großer Teil der Energie wird beim Durchlaufen des äußeren Eisenkerns durch
weitere Photodesintegration verbraucht. Da die nukleare Bindungsenergie des
gesamten Eisens etwa gleich der Energie der Stoßwelle ist, würde diese ohne
eine Erneuerung nicht aus dem Stern ausbrechen und keine Explosion erzeugen.
Als Korrektur werden noch die Neutrinos als zusätzliche Energie- und
Impulsquelle betrachtet. Normalerweise wechselwirken Neutrinos mit Materie so
gut wie nicht. Jedoch bestehen in der Stoßfront so hohe Dichten, dass die
Wechselwirkung der Neutrinos mit der Materie nicht mehr vernachlässigt werden
kann.[7] Da von der gesamten Energie der Supernova der allergrößte Teil in die
Neutrinos geht, genügt eine relativ geringe Absorption, um den Stoß
wiederaufleben und aus dem kollabierenden Eisenkern ausbrechen zu lassen. Nach
Verlassen des Eisenkerns, wenn die Temperatur genug abgesunken ist, gewinnt die
Druckwelle zusätzliche Energie durch erneut einsetzende Fusionsreaktionen.
Die extrem stark erhitzten Gasschichten, die
neutronenreiches Material aus den äußeren Bereichen des Zentralgebiets mit sich
reißen, erbrüten dabei im sogenannten r-Prozess (r von engl. rapid, „schnell“)
schwere Elemente jenseits des Eisens, wie zum Beispiel Kupfer, Germanium,
Silber, Gold oder Uran.[8][9] Etwa die Hälfte der auf Planeten vorhandenen
Elemente jenseits des Eisens stammt aus solchen Supernovaexplosionen, während
die andere Hälfte im s-Prozess von masseärmeren Sternen erbrütet und in deren
Riesenphase ins Weltall abgegeben wurde.
Hinter der Stoßfront dehnen sich die erhitzten Gasmassen
schnell aus. Das Gas gewinnt nach außen gerichtete Geschwindigkeit. Einige
Stunden nach dem Kollaps des Zentralbereichs wird die Oberfläche des Sterns
erreicht, und die Gasmassen werden in der nun sichtbaren Supernovaexplosion
abgesprengt. Die Hülle der Supernova erreicht dabei Geschwindigkeiten von
Millionen Kilometern pro Stunde. Neben der als Strahlung abgegebenen Energie
wird der Großteil von 99 % der beim Kollaps freigesetzten Energie in Form von
Neutrinos abgegeben. Sie verlassen den Stern, unmittelbar nachdem die Dichte
der anfänglich undurchdringlichen Stoßfront genügend klein geworden ist. Da sie
sich fast mit Lichtgeschwindigkeit bewegen, können sie von irdischen Detektoren
einige Stunden vor der optischen Supernova gemessen werden, wie etwa bei der
Supernova 1987A.
Ein weiteres „Frühwarnsignal“ für das Aufleuchten einer
Kernkollaps-Supernova ist ein sogenannter Röntgen-Outburst. Dieser tritt auf,
wenn die Wellen der Stoßfront die Sternoberfläche erreichen und in das
interstellare Medium ausbrechen – Tage bevor der Helligkeitsausbruch im
sichtbaren Licht beobachtet wird. Erstmals wurde ein solches Röntgensignal im
Januar 2008 mit dem NASA-Satelliten Swift bei der Supernova SN 2008D
beobachtet.[10]
Supernovae des Typs II werden, da sie durch den Kollaps des
Zentralgebiets bewirkt werden, auch als hydrodynamische Supernovae bezeichnet.
Das dargelegte Szenario stützt sich auf den weitgehenden Konsens in der
Wissenschaft, dass Supernovaexplosionen von massereichen Sternen prinzipiell so
ablaufen. Es gibt jedoch noch kein geschlossenes und funktionierendes
physikalisches Modell einer Supernovaexplosion, dem alle sich damit
beschäftigenden Wissenschaftler zustimmen würden.
Eine Supernova in der Nähe belebter Planeten (Umkreis von
etwa 50 Lichtjahren) hätte aufgrund der Strahlung verheerende Auswirkungen auf
das dortige Leben.
Supernovatypen II-L und II-P
Supernovae vom Typ II werden nach dem Kriterium
unterschieden, ob die Helligkeit der Supernova mit der Zeit eher linear abnimmt
(Typ SN II-L) oder während des Abklingens eine Plateauphase durchläuft (Typ SN
II-P). Die Spitzenwerte der absoluten Helligkeit zeigen bei SN II-P eine breite
Streuung, während die meisten SN II-L fast gleiche Maximalhelligkeit besitzen.
Die Helligkeit im blauen Spektralbereich von SN II-P erreicht im Mittel −17,0
mag mit einer Standardabweichung von 1,1 mag, während SN II-L meist bei
−17,6 ± 0,4 mag liegen.[11] Die Existenz von Plateauphasen wird dadurch
erklärt, dass die ausgestoßene Masse und damit die Geschwindigkeit der Hülle
der Supernova sehr groß ist. Der Rückgang der Helligkeit aufgrund der Abkühlung
wird durch die rasche Ausdehnung der Hülle wegen der dadurch vergrößerten
Oberfläche kompensiert und die Lichtkurve wird durch ein Plateau beschrieben.
Die maximale Helligkeit hängt dabei vom Radius des Vorgängersterns ab, wodurch
die große Streuung in den Maximalhelligkeiten der SN II-P erklärt wird.
Supernovae vom Typ II-L haben eine geringere Expansionsgeschwindigkeit, so dass
ihre Helligkeit bereits in frühen Stadien von radioaktiven Prozessen bestimmt
wird. Dadurch tritt eine geringere Streuung der Maximalhelligkeiten auf (Young,
Branch, 1989). Die Supernova SN 1979C ist ein Beispiel für den Typ II-L. Hier
nahm allerdings nur die Helligkeit im sichtbaren Licht ab; im Röntgenbereich
strahlt die Supernova noch heute genauso hell wie bei ihrer Entdeckung 1979.
Welcher Mechanismus diese andauernde Helligkeit verursacht, ist bis jetzt noch
nicht vollkommen erforscht.
SN I: frühes Spektrum enthält keine Wasserstofflinien SN II: frühes Spektrum enthält
Wasserstofflinien
SN Ia: Spektrum enthält Silizium Spektrum enthält kein Silizium SN
IIb: Heliumlinie dominant „normale“ SN
II Wasserstofflinien dominant
SN Ib: viel Helium SN
Ic: nur wenig Helium SN II L:
Licht geht nach Maximum linear zurück SN
II P: Licht bleibt nach Maximum eine Weile auf hohem Niveau
Supernovatypen Ib und Ic
Bei Supernovae vom Typ Ib ist vor der Explosion die
Wasserstoffhülle abgestoßen worden, so dass bei der Explosion keine
Spektrallinien des Wasserstoffs beobachtet werden. Der Explosionstyp Ic tritt
auf, wenn zusätzlich noch die Heliumhülle des Sterns abgestoßen wurde, so dass
auch keine Spektrallinien des Heliums auftreten. Auch diese Explosionen werden
durch einen Kernkollaps hervorgerufen und es bleibt ein kompaktes Objekt
zurück.
Supernovaüberreste
Falschfarbenbild des Krebsnebels, Überrest der Supernova aus
dem Jahr 1054, die Farben entsprechen verschiedenen Bereichen des
elektromagnetischen Spektrums von Infrarot bis zur Röntgenstrahlung.
Das bei der Supernova ausgeworfene Material bildet einen
Emissionsnebel, den sogenannten „Supernovaüberrest“, im Gegensatz zum eventuell
entstehenden Überrest des Kernkollapses, der in der Astrophysik als „kompaktes
Objekt“ bezeichnet wird. Der wohl bekannteste Supernovaüberrest ist der
Krebsnebel, der bei der Explosion der SN1054 ausgestoßen wurde. Diese Supernova
ließ auch ein kompaktes Objekt (einen Pulsar) zurück.
Kompakte Objekte
Die Form des Überrestes, der von dem Stern zurückbleibt,
hängt von dessen Masse ab. Nicht die gesamten äußeren Schichten werden bei der
Supernovaexplosion fortgeschleudert. Das zurückbleibende Gas akkretiert auf den
kollabierten Kern im Zentrum, der nahezu vollständig aus Neutronen besteht. Das
nachfallende Gas wird durch die oben beschriebenen Prozesse ebenfalls in
Neutronen zerlegt, so dass ein Neutronenstern entsteht. Wird der Stern durch
das nachfallende Material noch schwerer (mehr als etwa 3 Sonnenmassen), so kann
die Gravitationskraft auch den durch das Pauli-Prinzip bedingten Gegendruck
überwinden, der in einem Neutronenstern die Neutronen gegeneinander abgrenzt
und ihn dadurch stabilisiert (siehe Entartete Materie). Der Sternenrest stürzt
endgültig zusammen und bildet ein Schwarzes Loch, aus dessen Schwerkraftfeld
keine Signale mehr entweichen können. Neuere Beobachtungen legen die Vermutung
nahe, dass es eine weitere Zwischenform gibt, die sogenannten Quarksterne,
deren Materie aus reinen Quarks aufgebaut ist.
Neutronensterne rotieren aufgrund des Pirouetteneffekts oft
mit sehr hoher Geschwindigkeit von bis zu 1000 Umdrehungen pro Sekunde; dies
folgt bereits aus der Drehimpulserhaltung beim Kollaps.
Die hohe Drehgeschwindigkeit erzeugt ein Magnetfeld, das mit
den Teilchen des abgestoßenen Gasnebels in Wechselwirkung tritt und deshalb
Signale erzeugt, die auch von der Erde aus registrierbar sind. Im Falle von
Neutronensternen spricht man dabei von Pulsaren.
Paarinstabilitätssupernova
Eine Variante des Kernkollapsszenarios besteht in der
Paarinstabilitätssupernova[12] (pair instability supernova, PISN), bei der der
Stern nicht zu einem kompakten Objekt kollabiert, sondern vollständig zerrissen
wird. Die Vorläufersterne sind besonders arm an Elementen, die schwerer sind
als Helium. Der Druck im Kern ist nicht hoch genug, um schwere Elemente wie
Eisen bilden zu können, was die Voraussetzung für einen Kern-Kollaps ist. In
dieser Phase gelangt der Stern nach dem Ende des Heliumbrennens in Temperatur-
und Dichtebereiche, in denen die Photonenenergien zur Erzeugung von
Elektron-Positron-Paaren führen. Dies führt zu einer Verringerung des
Strahlungsdrucks und damit zu einer weiteren schnellen Erhöhung der Dichte –
und damit der Temperatur – des Kerns, bis es zu einem explosionsartigen
Einsetzen des Sauerstoff- und Siliciumbrennens kommt, das einen erneuten
Gegendruck gegen den Gravitationsdruck aufbaut. Abhängig von der Größe des
Gravitationsdrucks – und damit der Masse des Kerns – kann diese Kernexplosion
den weiteren Kollaps verlangsamen oder sogar verhindern. Bei einer PISN
entsteht kein kompakter Überrest, sondern der Stern wird vollständig zerrissen.
Die dabei freiwerdenden Energien liegen mit bis zu 1053 erg (1046 J) um etwa
einen Faktor 100 über denen einer „gewöhnlichen“ Kernkollapssupernova.
Modellrechnungen[12] für verschwindende Metallizität und
ohne Berücksichtigung einer möglichen Rotation oder von Magnetfeldern liefern
für das Einsetzen der Paarinstabilität eine kritische Masse des Heliumkerns von
64 Sonnenmassen. Wird die Masse des Heliumkerns größer als 133 Sonnenmassen, so
kann die Kernexplosion den weiteren Kollaps nicht verhindern, der sich somit
weiter zu einem Schwarzen Loch fortentwickelt. Rechnet man diese
Helium-Kernmassen auf die notwendige Gesamtmasse eines Hauptreihensterns (unter
Vernachlässigung von Massenverlusten) hoch, so ergibt sich für die PISN ein
Massenbereich von etwa 140 bis 260 Sonnenmassen. Aus diesem Grund wird dieses
Szenario im heutigen Universum als unrealistisch angesehen. In Betracht gezogen
wird es vorwiegend bei der ersten Sterngeneration. Dort könnte dieser
Mechanismus jedoch eine bedeutende Rolle bei der Anreicherung des
intergalaktischen Mediums mit schwereren Elementen gespielt haben.
Lichtkurve von SN 2006gy (obere Kurve) verglichen mit den
Lichtkurven anderer Supernovae
Einen Sonderfall stellt die Supernova SN 2006gy in der
Galaxie NGC 1260 dar, die am 18. September 2006 im Rahmen des Texas Supernova
Search entdeckt wurde: die absolute Helligkeit von SN 2006gy lag um mehr als
eine Magnitude über der anderer Supernovae. Die Entdecker interpretieren diese
etwa 240 Millionen Lichtjahre entfernte Supernova deshalb als ersten
Kandidaten, für den der Paarinstabilitätsmechanismus als Erklärung möglich ist
– allerdings sind weder das bisherige Datenmaterial noch die theoretischen
Modelle ausreichend, um hier eine eindeutige Entscheidung treffen zu können.
Der erste wohl sichere Vertreter einer PISN ist die
Supernova SN 2007bi, die sich am 6. April 2007 in einer Zwerggalaxie im
Sternbild Jungfrau ereignete. Eine Gruppe von Astronomen vom Weizmann-Institut
für Wissenschaften nutzte unter anderem die beiden Keck-Teleskope, um die
Spektren und den Helligkeitsverlauf über mehr als ein Jahr lang zu beobachten.
Die Untersuchungen ergaben, dass der Vorläuferstern des 1,7 Milliarden
Lichtjahre entfernten Sternenrestes als Hyperriese mit vermutlich 200
Sonnenmassen ungewöhnlich massereich und metallarm war. Bei einem ungewöhnlich
langsamen Verlauf wurden außerdem große Mengen an Silizium und radioaktivem
Nickel freigesetzt.[13]
Entfernungsmessungen mit Hilfe von Supernovae
Da die Strahlung besonders im späteren Verlauf einer
Supernova vom Typ Ia größtenteils durch den radioaktiven Zerfall von 56Ni zu
56Co und von diesem zu 56Fe gespeist wird, wobei die Halbwertszeiten etwa 6
beziehungsweise 77 Tage betragen (diese Theorie stellten zuerst Fred Hoyle und
William Alfred Fowler im Jahre 1960 auf), ist die Form der Lichtkurve stets
annähernd gleich. Auch die freigesetzte Energiemenge sollte, bedingt durch den
Mechanismus, immer ungefähr gleich sein, was wegen des ungefähr gleichen
Aufbaus eine immer ungefähr gleiche Leuchtkraft ergibt. Durch diese
Eigenschaften einer Standardkerze lassen sich anhand solcher
Supernova-Explosionen relativ genaue Entfernungsmessungen im Weltall vornehmen,
wobei auch die Zeitskala der Lichtkurve neben den Spektrallinien zur Bestimmung
der Rotverschiebung verwendet werden kann, da sich bei einer Rotverschiebung
von z. B. 2 auch der zeitliche Ablauf für den Beobachter um diesen Faktor
verlängert. Die Idee dazu geht auf Fritz Zwicky zurück. Durch die Entfernungsmessungen
von Supernova-Explosionen, die sich vor ca. 7 Milliarden Jahren ereigneten,
kann man die beschleunigte Expansion des Universums (siehe z. B.
Hubble-Konstante oder Supernova Cosmology Project) belegen. Um Supernovae
wirklich als Standardkerzen verwenden zu können, müssen die
Explosionsmechanismen jedoch noch besser erforscht und verstanden werden.
Computersimulationen von Supernova-Explosionen
Seit Anfang des 21. Jahrhunderts ist es möglich, unter
Zuhilfenahme von Supercomputern Supernova-Explosionen in Teilen dreidimensional
zu simulieren. Bis dahin bereitete vor allem die Modellierung von
thermonuklearen Explosionen Probleme, weil die dafür nötige hohe
Brenngeschwindigkeit von einigen tausend Kilometern pro Sekunde nicht erreicht
wurde. Eine Lösung des Problems deutet sich an, seit man mit der Berechnung von
Flammenturbulenzen ähnlich den Vorgängen in einem Ottomotor arbeitet. Weiterhin
schwierig ist die Berechnung der zugleich in sehr großen wie in sehr kleinen
Maßstäben ablaufenden Vorgänge sowie die Tatsache, dass die Vorgänge möglichst
dreidimensional darzustellen sind. Ein Hauptproblem aller Simulationen ist
allerdings bis heute (April 2010) der unerreichte Übergang vom Kollaps zur
eigentlichen Explosion. Laut der Astrophysikerin Fiona Harrison deutet dies auf
unzureichende Kenntnisse der physikalischen Grundprinzipien hin und ist
Gegenstand aktuellster Forschungen.[14]
Erste hydrodynamische numerische Rechnungen zu
Supernova-Explosionen führten Stirling Colgate und Richard White am Lawrence
Livermore National Laboratory 1966 aus und erkannten dabei auch die Bedeutung
der Neutrinos für den Explosionsmechanismus. Weitere wichtige Fortschritte
erzielte James R. Wilson Anfang der 1980er Jahre. Weitere bekannte
Wissenschaftler, die sich mit Supernova-Simulationen beschäftigten, sind W.
David Arnett, Stanford E. Woosley, Wolfgang Hillebrandt.
Die bislang aufwendigste Simulation wurde im Jahre 2004 am
MPI für Astrophysik in Garching bei München durchgeführt. Dabei wurden in jedem
Simulationsschritt 512³ Gitterpunkte berechnet, was einer Auflösung von wenigen
Kilometern entspricht. Eine ganze Simulation dauerte 15.000 Prozessorstunden.
Die Simulationen zeigen, dass die Entstehung turbulenter blasenartiger
Strukturen wahrscheinlich ist, jedoch stimmen die Ergebnisse mit den
derzeitigen Beobachtungen noch nicht befriedigend überein.
Andere Computermodelle beziehen auch die von emittierten
Neutrinos gebildete Stoßfront ein, hier sind jedoch die Unzulänglichkeiten noch
größer, was vor allem an der extrem hohen Zahl von Rechenoperationen liegt.
Auswirkungen auf die Erde
Der mögliche Ausbruch einer Supernova in der Nähe unseres
Sonnensystems wird als erdnahe Supernova bezeichnet. Man geht davon aus, dass
bei Entfernungen zur Supernova unter 100 Lichtjahren merkliche Auswirkungen auf
die Biosphäre unseres Planeten eintreten würden. Die Gammastrahlung einer
solchen Supernova kann chemische Reaktionen in den oberen Atmosphärenschichten
auslösen, bei denen Stickstoff in Stickoxide umgewandelt wird. Dadurch könnte
die Ozonschicht komplett zerstört werden, was die Erde gefährlicher Strahlung
aussetzen würde.
Das Massenaussterben im oberen Ordovizium, bei dem etwa 50
Prozent der ozeanischen Arten ausstarben, wird von einigen Autoren mit einer
solchen erdnahen Supernova in Verbindung gebracht.[15] Einige Forscher
vermuten, dass eine vergangene erdnahe Supernova noch durch Spuren bestimmter
Metallisotope in Gesteinslagen nachweisbar ist. Anreicherungen des Isotops 60Fe
wurden beispielsweise in Tiefseegestein des Pazifischen Ozeans
festgestellt.[16][17][18]
Potenziell am gefährlichsten sind vermutlich Supernovae vom
Typ Ia. Da sie aus unauffällig erscheinenden, dunklen Weißen Zwergen
hervorgehen, ist es denkbar, dass der Vorläufer einer solchen Supernova auch in
relativer Erdnähe unentdeckt bleibt oder unzureichend studiert wird. Einige
Vorhersagen deuten darauf hin, dass eine solche Supernova noch in Entfernungen
bis zu 3000 Lichtjahren die Erde beeinflussen könnte.[19] Als erdnächster
bekannter Kandidat für eine künftige Supernova dieses Typs gilt IK Pegasi in
etwa 150 Lichtjahren Entfernung.[20]
Supernovae vom Typ II gelten hingegen als weniger
gefährlich. Neuere Untersuchungen gehen davon aus, dass eine solche Supernova
in einer Entfernung von weniger als 26 Lichtjahren aufleuchten muss, um die
biologisch wirksame UV-Strahlung auf der Erde zu verdoppeln.[
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