Voyager Weltraumsonde
Author D.Selzer-McKenzie
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Voyager 2 ist eine Raumsonde der NASA zur Erforschung des
äußeren Planetensystems im Rahmen des Voyager-Programms. Sie wurde am 20.
August 1977 vom Launch Complex 41 auf Cape Canaveral mit einer
Titan-IIIE-Centaur-Rakete gestartet. Ihre identisch aufgebaute Schwestersonde
Voyager 1 startete 16 Tage später auf einer anderen Flugbahn.
Die Mission von Voyager 2 gilt als einer der größten Erfolge
der NASA und der Raumfahrt allgemein, da die Sonde ihre geplante
Lebenserwartung weit übertroffen hat und noch heute regelmäßig Daten zur Erde
sendet.[1] Außerdem ist sie das (nach ihrer Schwestersonde und Pioneer 10) am
drittweitesten von der Erde entfernte von Menschen gebaute Objekt. Am 9. Januar
2016 ist Voyager 2 ca. 110,05 Astronomische Einheiten (AE) von der Sonne
entfernt, das sind etwa 16,46 Milliarden Kilometer.[2]
Die Wurzeln des Voyager-Programms reichen bis in die Mitte
der 1960er Jahre zurück. Es gab Berechnungen für Flugbahnen für Sonden, die die
günstigen Stellungen der äußeren Planeten Ende der 1970er ausnutzen könnten.
Anfang der 1970er Jahre wurde der Bau der Voyager 1 und 2 beschlossen. Da sie
erst als Erweiterung der Mariner-Serie geplant waren, wurden sie erst als
„Mariner 11“ und 12 bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde später aufgrund der
großen strukturellen Unterschiede der Sonden fallengelassen. Bis zum März 1975
war die Konzeptphase abgeschlossen, und der Bau der Sonden begann.
Missionsziele
Modell der Voyager-Sonde
Die Voyager-Sonden hatten keinen besonderen
Forschungsschwerpunkt, da es im Vorfeld erst wenige Erkenntnisse über die
äußeren Planeten gab, die hätten ausgebaut werden können. Daher sind die
Missionsziele relativ weit gefasst:
Untersuchung der
Atmosphäre von Jupiter und Saturn im Hinblick auf Zirkulation, Struktur und
Zusammensetzung
Analyse der
Geomorphologie, Geologie und Zusammensetzung der Monde
Genauere
Bestimmung der Masse, Größe und Form aller Planeten, Monde und Ringe
Untersuchung
diverser Magnetfelder im Hinblick auf ihre Feldstruktur
Analyse der
Zusammensetzung und Verteilung von geladenen Teilchen und Plasma
Besonders genaue Untersuchungen der Monde Io
und Titan
Die Sonde und ihre wissenschaftlichen Instrumente
→ Hauptartikel: Voyager-Sonden
Aufbau einer Voyager-Sonde
Voyager 2 ist eine mehrere Meter große und ca. 800 kg
schwere Raumsonde. Sie besteht im Wesentlichen aus einer zentralen,
ringförmigen Aluminium-Zelle (Durchmesser ca. 1,80 m), die im Querschnitt
zehneckig ist und einen Großteil der Elektronik beherbergt, einer
Parabolantenne (Durchmesser ca. 3,6 m) und einem 2,5 m langen Ausleger, der den
Großteil der wissenschaftlichen Instrumente trägt. Die Energie wird von drei
Radionuklidbatterien erzeugt. Voyager 2 und Voyager 1 sind baugleich.
Ablauf der Mission
Flugbahn der Voyager-Sonden
Start und Flug
Start von Voyager 2
Voyager 2 wurde am 20. August 1977 vom Startkomplex 41 der
Cape Canaveral AFS mit einer Titan-IIIE-Centaur-Rakete gestartet. 16 Tage
später startete auch ihre Schwestersonde Voyager 1, mit einer leicht
unterschiedlichen Flugbahn. Da Voyager 1 eine etwas höhere Startgeschwindigkeit
aufwies (15,0 km/s gegenüber 14,5 km/s), wurde Voyager 2 am 15. Dezember in
einer Entfernung von 1,75 AE von ihrer Schwestersonde überholt.
Die Flugzeit bis zum Jupiter betrug etwa 20 Monate.
Technische Probleme
Einige Monate nach dem Start stellte man fest, dass sich die
Sensorplattform von Voyager 2 nicht ausfahren ließ. Nach vielen Versuchen
gelang dies doch. Bei der Analyse des Fehlers spielte die Tatsache eine Rolle,
dass man nach dem Start 207 Tage lang nicht mehr mit der Sonde kommuniziert
hatte. Die Ursache dafür war wiederum eine Überlastung des Bodenteams, da zur
gleichen Zeit das Galileo-Projekt vorbereitet wurde, wodurch viele Ressourcen
aus dem Voyager-Programm abgezogen wurden. Das CCS der Sonde hatte die
ausbleibenden Signale als Fehlfunktion des Primärsenders interpretiert und am
2. April 1978 auf den Reservesender umgeschaltet. Bei diesem war allerdings ein
Bauteil zur automatischen Anpassung der Sende- und Empfangsfrequenz defekt. Die
Relativgeschwindigkeit zwischen Erde und Raumsonde schwankte, je nachdem wo
sich die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne gerade befand, was zu einem
Dopplereffekt führte. Da das defekte Bauteil die Frequenzverschiebungen nicht
mehr kompensierte, brach die Funkverbindung sehr häufig ab. Man sendete also am
6. April einen Befehl, der den Primärsender wieder aktivierte. Dieser war aber
mittlerweile vollständig ausgefallen und so musste man den teildefekten
Reservesender wieder in Betrieb nehmen. Man löste das Problem des Dopplereffektes,
indem man ihn vorausberechnete und die Übertragungsfrequenz dann manuell
einstellte. Da Voyagers Empfänger nur eine Bandbreite von 96 Hz aufwies,
konnten geringste Abweichungen in der Frequenzerzeugung zu einem
Verbindungsabbruch führen. Schon eine Erwärmung der Sonde von 0,25 K konnte
eine kritische Abweichung hervorrufen, weswegen der Temperaturkontrolle noch
höhere Priorität beigemessen wurde.
Am 23. Februar 1978 stellte man während eines Tests der
Scanplattform fest, dass ein Zahnrad klemmte und eine korrekte Ausrichtung
verhinderte. Während der folgenden drei Monate kam man zu dem Schluss, dass
sich ein weicher Fremdkörper, wahrscheinlich ein Stück Isolationsfolie,
zwischen den Zahnrädern befand. Durch mehrmaliges Aktivieren der Elektromotoren
konnte dieser schließlich zerrieben und die Scanplattform wieder einsatzfähig
gemacht werden.
Jupiter
Als Voyager 2 am 25. April 1979 im Jupitersystem ankam,
löste sie ihre Schwestersonde Voyager 1 bei der Erkundung des Planeten beinahe
nahtlos ab. Die Flugbahn von Voyager 2 war so gewählt, dass sie einige Monde
von jener Seite untersuchen konnte, welche Voyager 1 verborgen geblieben war.
Auch die neu entdeckten Ringe und die Nachtseite von Jupiter sollten genauer
untersucht werden. Erkundet wurden die Monde Amalthea, Io, Europa, Kallisto und
Ganymed, alle noch vor der Jupiterpassage. Dabei konnten auch Messungen mittels
des PPS-Instruments durchgeführt werden, das bei Voyager 1 ausgefallen war.
Während der zweitägigen Primärphase in der Nähe der Monde und beim Jupiter
erhielt die Sonde durchgängig Unterstützung durch die 64-m-Antennen des Deep
Space Networks, wodurch die maximale Datenrate von 115 kbit/s erreicht werden
konnte. Am 9. Juli kam die Sonde Jupiter mit rund 570.000 km am nähesten.[3]
Als Voyager 2 am 5. August das Jupitersystem verließ, hatte sie 13.350 Bilder
zur Erde gesendet und den Planeten in einer Distanz von 643.000 km passiert.
Durch das Swing-by-Manöver wurde die Sonde auf 16 km/s beschleunigt und befand
sich nun auf dem Kurs zu Saturn.
Jupiter in
Echtfarben
Detailaufnahme von
Jupiter
Jupiters Ringe in
Falschfarben
Ein Vulkanausbruch
auf Io
Der Mond Kallisto
Der Mond Ganymed
Nahaufnahme von
Europa
Saturn
Die Erkundung von Saturn zeigte die sehr hohen
Windgeschwindigkeiten des Saturn, insbesondere in Äquatornähe, wo Voyager 2
Geschwindigkeiten von bis zu 500 Meter pro Sekunde messen konnte. Diese wehen
hauptsächlich in östlicher Richtung, werden mit zunehmenden Breitengraden
langsamer und ab 35° Nord/Süd dreht die Richtung auf West. Voyager 2 konnte
auch eine sehr starke Symmetrie der Windverhältnisse zwischen dem nördlichen
und südlichen Teil Saturns feststellen, was einige Wissenschaftler als Hinweis
auf Strömungen durch das Planeteninnere werteten.
Die Sonde konnte aufgrund ihrer Flugbahn auch die obere
Atmosphäre des Planeten mittels des RSS-Instruments untersuchen. An der
Oberfläche wurde eine minimale Temperatur von 82 K (−191 °C) bei einem Druck
von 70 mBar gemessen. Bei der größtmöglich messbaren Tiefe herrschte eine
Temperatur von 143 K (−130 °C) bei einem Druck von 1200 Millibar. Es wurden
auch Polarlicht-ähnliche Phänomene nördlich des 65. Breitengrades entdeckt und
im UV-Bereich in den mittleren Breitengraden. Letzteres tritt nur bei Sonneneinstrahlung
auf und gibt immer noch Rätsel auf, da die geladenen Teilchen der Sonne
zumindest auf der Erde nur in den Polarregionen auftreten und nicht in
mittleren Breitengraden.
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