Das Massaker von Milano anno 538 n.Chr.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/KZ97bjqJA_o
Für Europa war es eine blutige Übergangsperiode, denn das
Römi-sche Reich löste sich auf. Goten, Franken, Byzantiner und Italiener
kämpften um den Besitz Italiens, und 493 hatte der ostgotische Feldherr
Theoderich das ganze Land erobert, in dem er dann die Ansiedlung der Goten ohne
eine größere Konfrontation erreichte.
DER EINMARSCH DER GOTEN
Obwohl die Goten als Barbaren galten, war die Lage unter
Theo-derich zunächst recht stabil. Doch im frühen 6. Jahrhundert ver-strickten
religiöse, ethnische und politische Spannungen das Land erneut in einen Krieg.
Im Jahr 535, einige Jahre nach Theoderichs Tod, beauftragte
der oströmische Kaiser Justinian den byzantinischen Feldherrn Belisa-rius,
Sizilien zu besetzen. Dieser fiel in Italien ein und rückte 538 nach Mailand
vor.
Witigis, der gotische König Italiens, war über den Verrat der
Mailänder empört. 539 stellte er ein großes Heer zusammen.
verstärkte es mit 10 000 Burgundern und belagerte die Stadt,
die nur von 300 Soldaten und ihren Bürgern verteidigt wurde.
GNADENLOSE KRIEGER
Mailands Befehlshaber Mundilas schickte Botschaften an
Belisarius und bat um Hilfe. Diese verzögerte sich jedoch aus politischen
Gründen, und die Einwohner Mailands begannen zu verhungern. Bald aßen sie
Hunde, Katzen und Mäuse und neig¬ten immer mehr dazu, sich zu ergeben, zumal
die Goten ihnen Milde zusicherten. Mundilas war zunächst dagegen, aber
schlie߬lich baten ihn sogar seine Soldaten um Kapitulation, und diese erfolgte
dann Ende März.
Doch die Zusagen der Goten und Franken waren nichts wert. Es
kam zu einem der schlimmsten Massaker der Geschichte, bei dem 300 000 Menschen
getötet wurden — alle Männer und Tau¬sende von Frauen und Kindern. Die
überlebenden Frauen wurden versklavt. Mailand zahlte einen hohen Preis dafür,
dass es sich Byzanz gebeugt hatte. •
Oben: Theoderich der Große galt als gerechter und
umsichtiger Herrscher. Er begründete das ostgotische König¬reich in Italien.
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