Der Untergang von Pompeji anno 79 n.Chr.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/gtONswnMblw
Der Vulkan war im Grunde ein Segen, denn der fruchtbare
vulkanische Boden sorgte für hervorragende Ernten. Doch am 24. August 79 wurde
der Berg zum Feind der Menschen.
WARNSIGNALE
Vor dem Ausbruch hatte es seit mehreren Tagen kleine
Erdstöße gegeben. Fließgeschwindigkeit und Tiefe der Bäche hatten sich
erheblich verändert, und die Tiere benahmen sich seltsam. Hunde, Katzen und
Vieh schienen verstört zu sein. Am frühen Nachmittag des 24. August brach der
Vesuv aus. Zunächst spie er eine riesige Wolke aus Bimsstein, Fels und Asche
bis zu 20 km hoch in die Luft; dann fiel der gesamte Unrat vom Himmel und
überzog die Straßen der Stadt, die 10 km vom Vesuv entfernt lag, mit einer
dicken, glühend heißen Schicht, die stündlich um 15 cm
zunahm. Die Bewohner von Herkulaneum waren dem Vulkan sogar näher, blieben aber
von der Asche verschont, weil der Wind in die andere Richtung blies. Zwar
wurden einige Menschen in Pompeji erstickt oder von herabfallenden Steinen
getötet; doch die größte Gefahr war die Asche auf den Häusern, die immer
schwerer wurde. Sie fiel s
acht Stunden lang unaufhörlich herab und wurde 2 bis 4 m
dick. Tausende Einwohner flohen aufs Land, nur 10 Prozent der Bevöl-kerung blieben
zurück.
VERSENGTE ERDE
Es wurde Nacht, und der Feuer speiende Vesuv bot ein
atembe-raubendes Schauspiel. Kurz vor Mitternacht begann die riesige, extrem
heiße Geröllsäule, die aus dem Vulkan stieg, in sich zusammenzufallen.
Pyroklastische Ströme (Glutlawinen) flossen mit einer Geschwindigkeit von
mehreren hundert Kilometern in der Stunde und einer Temperatur von rund 400
Grad den Berg hinab. Herkulaneum und alle seine Einwohner wurden innerhalb von
Sekunden eingeschlossen und starben. Pompeji blieb zunächst verschont, doch
morgens um halb sieben fegte ein neuer Ausbruch die Stadt hinweg; ihre 2 000
Einwohner verbrühten oder erstickten innerhalb von Sekunden. Beide Städte und
das nahe gelegene Stabiae wurden unter Tonnen von vulkanischem Material, das sich
im Laufe der Zeit zu einer harten, durchgehenden Masse von Tuff¬stein
verfestigte, begraben, teilweise bis zu 20 m hoch. Seither ist der Vesuv fast
500-mal ausgebrochen, und heute bedroht er Neapel mit mehr als einer Million
Einwohnern.
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