Sklaverei in America anno 15.-18.Jhd.
Author D.Selzer-McKenzie
Video: http://youtu.be/A9RCSRAjBws
Es begann 1444, als die Portugiesen Handelsbeziehungen mit
der westafrikanischen Küste eröffneten und jährlich etwa 800 Sklaven kauften,
um die Lücken in der heimischen Landwirtschaft zu füllen.
MENSCHEN ALS WARE
Mitte des 16. Jahrhunderts hatten sich Spanien, England und
die Niederlande dem Sklavenhandel angeschlossen. Sie setzten afrika¬nische
Sklaven in den blühenden europäischen Kolonien in Amerika ein. Dieser neue
Markt verlangte immer mehr Sklaven, und etwa 15 000 Afrikaner machten jährlich
die lange, entbehrungsreiche Reise über den Atlantik. Die meisten endeten in
der Karibik oder in
Südamerika, wo man sie auf Plantagen oder in Bergwerken
beschäftigte (zwei Drittel von ihnen arbei-teten auf Zuckerplantagen).
Nordamerika erhielt seine erste Sklavenlieferung 1619 in
Virginia, und die Südstaaten gehörten bald zu den größten Profiteuren des
Sklavenhandels. Anfangs besaßen die importierten Menschen auf dem Papier noch
einige Rechte (man sprach von »begrenzter Knechtschaft«); aber diese wurden in
den meisten Südstaaten per Gesetz und in der Praxis nahezu ganz abge¬schafft.
Im 18. Jahrhundert war Großbritannien der größte Sklavenimporteur in der Neuen
Welt. Die Briten verschifften rund 50 000 Sklaven im Jahr. 1807 schafften sie
den Sklavenhandel ab, doch die Vereinigten Staaten behielten 893 000 Skla¬ven
und schmuggelten jährlich bis zu 15 000 wei-
tere ein, obwohl der Kongress es 1808 verboten hat¬te. Erst
der Bürgerkrieg von 1861 bis 1865 machte der Sklaverei ein Ende, und selbst
danach wurden Afroamerikaner bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts
verfolgt und in vielen Bereichen der amerikanischen Gesellschaft von Weißen
getrennt.
TODESSCHIFFE
Schreckliche Verbrechen wurden während des 400 Jahre
dauernden transatlantischen Sklavenhandels begangen. Etwa 10 Millionen
Afri-kaner verloren ihre Freiheit, und Schiffspapieren zufolge starben etwa
zwei Millionen von ihnen auf der Überfahrt. Die Sterblichkeit auf den
Sklavenschiffen betrug Mitte des 18. Jahrhunderts etwa 20 bis 29 Prozent, und
das ist noch eine vorsichtige Schätzung. Die¬jenigen, die am Ziel ankamen,
mussten unablässig arbeiten, wurden oft misshandelt und hatten eine geringe
Lebenserwartung
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